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sportmedizinische studien gesucht.

sportmedizinische studien gesucht.

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hallo zusammen,

wo finde ich eigentlich studien, die die wirkung unterschiedlicher trainingsintensitäten miteinander vergleichen?

hintergrund ist, dass mir die sinnhaftigkeit der viel propagierten langen läufen niedriger intensität nicht in den kopf will.
gibt es dazu stellungnahmen MIT quellenangaben im netz?

diese studie hierlegt zumindest nah, dass es eine obergrenze gibt, ab der sich zusätzliche langsamlaterscherei nicht mehr lohnt:

The purpose of this study was to determine the physiological and performance effects of two frequencies and volumes of long slow distance (LSD) training in novice male and female marathoners. Subjects (N = 51) were healthy college students who had not previously run a marathon. They were matched on peak oxygen consumption (VO2peak) into a 6 d.wk-1 (G6) or a 4 d.wk-1 (G4) training group. Both groups trained at 60% to 75% of the heart rate reserve for 15 weeks but G4 trained with 20% less total volume. All groups responded similarly to the training by decreasing percent body fat and maximum heart rate and by increasing fat free mass and VO2peak. All groups significantly decreased the oxygen (O2) cost, lactate level, and heart rate at a submaximal running speed. Within the same gender, performance in the marathon was not different between groups. It was concluded that both training programs prepared subjects equally well to run a marathon.

grüße
wlet
jemand erfahrung mit der banister formel?
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in der studie wird ein vergleich der auswirkung der wochenkm gemacht (but G4 trained with 20% less total volume.).

es gab ausschließlich nur langsame läufe (Both groups trained at 60% to 75% of the heart rate reserve for 15 weeks ).

über die länge des langen laufs wurde nichts gesagt.

so liest es sich jedenfalls aus dem abstract.

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es ging mir ja gerade um die (in diesem fall sehr geringe) intensität: offenbar bringt ab einem gewissen grad eine weitere langsamlauferei nichts mehr.
ich zweifele grundsätzlich die sinnhaftigkeit von langen langsamen läufen an. bedauerlicherweise sind aber so gut wie keine studien zu diesem thema im netz zu finden... mich würde einfach interessieren aufgrund welcher studien die lange langsamlauferei zu begründen ist ...oder gibts dazu keine studien?
jemand erfahrung mit der banister formel?
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wletumsegler hat geschrieben:es ging mir ja gerade um die (in diesem fall sehr geringe) intensität: offenbar bringt ab einem gewissen grad eine weitere langsamlauferei nichts mehr.
ich zweifele grundsätzlich die sinnhaftigkeit von langen langsamen läufen an. bedauerlicherweise sind aber so gut wie keine studien zu diesem thema im netz zu finden... mich würde einfach interessieren aufgrund welcher studien die lange langsamlauferei zu begründen ist ...oder gibts dazu keine studien?
die angaben aus dem abstract sind zu gering, um den zu deiner schlussfolgerung zu kommen.


es ist bekannt, dass man durch steigerung seiner wochenkm zu erhöhter leistung kommen kann.
dabei geht man jedoch nicht so vor, dass man die langsamen anteile irgendwann nicht mehr steigert und sattdessen die zusästzlichen km nur mit schnellen läufen abspult.

im gegenteil. je größer der wochenumfang wird, umso höher wird auch meist der anteil der langsamen läufe. zumindest wird der anteil aber nicht geringer.

und dafür gibt es einen einfachen grund. um das trainingsziel von mehr wochenkm überhaupt bewältigen zu können, muss man viele km langsam laufen. ansonsten würde man zu wenig regenerieren und sich durch die trainingsmenge überlasten.

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das ist ja durchaus oft gehört und verständlich. nur ich fänds klasse, wenn mir jemand erklären könnte, warum ein "km" per se trainieren soll. alle erzählen immer von langsamen km, km, km...

mir ist nicht klar, was das soll.

gibt es keine studien, die langsame km mit flotten 0,75km vergleichen?

die ganzen trainingsprinzipien können doch nciht nur aus okkulten vorstellung bestehen ...da muss doch irgend etwas wissenschaftloches hinter sein. wo finde ich das?
jemand erfahrung mit der banister formel?
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ohne es genau zu wissen, würde ich einfach mal vermuten, dass es jahrelange Erfahrung ist, die zu der heutigen Form von Plänen geführt hat. Glaube kaum, dass das jemand so genau erforscht hat. Studien müssen ja in Auftrag gegeben und finanziert werden. Und das mach nur jemand, der sich davon irgendwas erhofft. Kann mir grad nicht so richtig vorstellen, wer viel Geld für so eine Studie ausgeben sollte....
Nicht die Jahre in unserem Leben zählen, sondern das Leben in unseren Jahren zählt. (Adlai E. Stevenson)

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Aninaj hat geschrieben:ohne es genau zu wissen, würde ich einfach mal vermuten, dass es jahrelange Erfahrung ist, die zu der heutigen Form von Plänen geführt hat. Glaube kaum, dass das jemand so genau erforscht hat. Studien müssen ja in Auftrag gegeben und finanziert werden. Und das mach nur jemand, der sich davon irgendwas erhofft. Kann mir grad nicht so richtig vorstellen, wer viel Geld für so eine Studie ausgeben sollte....
sportmediziner machen diverse studien.
erkenntnisse in dem bereich können für die gesunderhaltung der bevölkerung von interesse sein. der steuerzahler gibt dann geld dafür aus.

es ist quatsch, dass bei jeder studie die grundmotivation ist, dass damit irgend jemand geld verdienen will.

wenn wir die hintergrundstrahlung im universum immer genauer vermessen, dann dient das primär unserem wunsch, die welt zu verstehen, in der wir leben.

außer finanzielle gründe oder erkenntniswunsch gibt es natürlich auch das bestreben des forschers, seinen ruf zu verbessern, bzw. "berühmt" zu werden. eine studie kann als entscheidungsgrundlage für die gültigkeit einer aufgestellten theorie dienen.

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wobei ich revidieren muss:

die belastung ist in 5 der heart rate reserve angegenben: (60-75% von Hfmax-HFmin) + Hfmin

damit ist ein wesentlich weiterer und vor allem höherer Hf-bereich abgedeckt als ich erst meinte. ungefähr 70-82% Hfmax (bei Hfmax 190 und Hfmin 50)

damit sagt das abstract nohl wirklich fast nix aus.

bleibt die frage: werden irgendwo die traunbingseffekte zwischen 1km langsam und 0,75km flott verglichen. gibt es irgendetwas wie pubmed für sportwissenschaftler?
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Ich werf mal die Tabata-Intervalle in die Runde.

Ich habs selber noch nicht gemacht aber hört sich schon gut an.

Das ist ein schöner Clip zum Thema.

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na das find ich ja mal geil ...ich hab den thread schon aufgegeben und jetzt kommt sowas geiles! was mir etwas angst macht sind verletzungen bei sprints mit >100%

wobei man da vielleicht auch wieder die binaister formel einsetzen könnte, die unterschiedliche trainingsintensitäten untereinander verglöeichbar macht

...aber heute ists schon zu spät ...werde da in den nächstn tagen intensiv drüber nachdenken
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wletumsegler hat geschrieben:das ist ja durchaus oft gehört und verständlich. nur ich fänds klasse, wenn mir jemand erklären könnte, warum ein "km" per se trainieren soll. alle erzählen immer von langsamen km, km, km...

mir ist nicht klar, was das soll.

gibt es keine studien, die langsame km mit flotten 0,75km vergleichen?

die ganzen trainingsprinzipien können doch nciht nur aus okkulten vorstellung bestehen ...da muss doch irgend etwas wissenschaftloches hinter sein. wo finde ich das?
Hast du es mal versucht? Training soll ja eigentlich nicht in den Kopf sondern in die Beine. :P

Die Qualität solcher Studien leidet unter zuvielen Variablen, welche sich nicht kontrollieren lassen. Das geht beim Ausgangszustand der Probanden los, deren Verbesserung über die Zeit, allerlei trainingsmethodisch relevanten Begleitumstände, wie Ernährungs- und Schlafgewohnheiten, weiter über Trainingsalter vs. biologisches Alter bis hin zu schnödem Talent. Mach 3 Studien dazu und du bekommst 4 Ergebnisse.

Aber vielleicht hilft dir das weiter:
Unterschiedliche Geschwindigkeiten triggern unterschiedliche Stoffwechsel- und Muskelsysteme an. Alle sollten im Wettkampf gut zusammen spielen. Langsame Läufe (kein Schleichen!) sorgen für eine hohe Durchblutung und gute Kapillarisierung der Muskulatur, was die Sauerstoffversorgung verbessert. Das ist nun mal das wichtigste um eine Langstrecke überhaupt zu überleben. Tempotraining verbessert Laufstil, Laktattoleranz, erhöht die Dauerlaufgeschwindigkeit und nicht stärkt nicht zuletzt die Psyche. Schädigt aber die Muskulatur zu einem gewissen Teil. Auch die dabei ausgeschütteten Stresshormone sind auf Dauer nicht gut für den Körper und müssen erstmal abgebaut werden, damit das Immunsystem nicht leidet. Ich denke eine gute Mischung machts. Weder langsame noch schnelle Läufe in Reinform werden die Allheillösung sein.

Laufen soll ja letztlich auch Spass machen. Wer gern schleicht und nicht gern Tempotraining macht, der soll doch, aber der wird auch sicher keine Ambitionen haben Meisterschaften zu gewinnen. Wer gern schnell läuft, aber nicht langsam wird sicher auf die Mittelstrecke gehen und nicht Marathon laufen. Für alle anderen gilt die persönlich optimale Mischung zu finden.
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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@corruptor ...ja, genau so habe ich mir intuitiv den trainingsplan ausgesucht ...mein trainingsplan beinhaltet pro woche 2 intervattrainingseinheiten 1 kleinen dauerlauf und ein ausgleichstraining
...wenn ich mich stabil und adaptiert fühle, 15kg runter hab, werde ich sehen, in welche richtung ich gehen möchte.
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wletumsegler hat geschrieben:hallo zusammen,

wo finde ich eigentlich studien, die die wirkung unterschiedlicher trainingsintensitäten miteinander vergleichen?

hintergrund ist, dass mir die sinnhaftigkeit der viel propagierten langen läufen niedriger intensität nicht in den kopf will.
gibt es dazu stellungnahmen MIT quellenangaben im netz?
Was verstehst du unter "lang", was unter "niedriger Intensität?"

Das ist ein recht komplexes Thema, und Studien werden dir möglicherweise nur bedingt helfen, die richtige Balance zwischen Umfang und Intensität für Dich zu finden. Das ist nämlich eine sehr individuelle Sache.

Man kann z. B. 3 Marathonläufer aus der erweiterten Weltspitze nehmen und findet möglicherweise folgendes TRaing

A. läuft 130-140km/Woche dafür aber bis zu 80km davon Tempotraining - bis zu 60%

B. läuft 220-240 km /Woche davon bis 60km Tempotraing 25-30% Tempoanteil

C. läuft 300-320k/Woche davon bisi zu 50k Tempotraining TEmpoanteil <17%

Fürs erste Beispiel könnten wir Duncan Kibet nehmen, für das zweite vielleicht Martin Lel oder möglicherweise auch Haile, C. könnte ein Japaner sein - sie sind bekannt für extrem hohe Umfänge, die sie mit teilweise sehr langsamen Einheiten "erkaufen". Für A wäre das Training von B oder C suboptimal, ebenso anders herum

Das ist jetzt ganz grob, bei bis zu 20 Einheiten/Woche gibt es eine Menge Parameter an denen man drehen kann, Tempotraining im MRT ist was anderes als Unteridistanzarbeit, bei (noch) lockeren Einheiten gibt es einen weiten möglichen Berreich zwischen etwa 60-85% HfMax etc.

aber es ist so, dass Umfang und Intensität eine Wechselwirkung haben und nicht für jeden die gleiche Mischung richtig sein kann. Je mehr km du laufen willst, desto langsamer musst du sie machen. Kannst du nur wenig km aushalten oder hast wenig Zeit kannst du mit Intensität ab einem gewissen Level einiges rausholen.

Die Voraussetzungen sind verschieden: Grundschnelligkeit, Laufstil, Robustheit, Gewicht, sportliche Vergangenheit - all das spielt eine Rolle. Es gibt für jeden Läufer quasi ein individuelles Umfangslimit, das von der Intensität und seiner Belastbarkeit abhängt, aber oft auch durch die verfügbare Freizeit begrenzt wird.

Auch gerade Laufanfänger sind nicht alle gleich. Einer hat vielleicht jahrelang Fußball gespielt, ein anderer ist viel Rad gefahren, ein dritter hat gar keinen Sport gemacht. Der Fußballer ist intensives Training in gewissen Formen gewöhnt, bringt einiges an Robustheit mit. Der Radfahrer hat viel Ausdauer, aber ihm könnte die Robustheit und orthopädische Stabilität fehlen.

Beim Nichtsportler gibt es wieder zig Möglichkeiten, vom leichtgewichtigen Naturtalent bis zum schwer adipösen Bewegungslegastheniker kann allles möglich sein.

Neben den körperlichen Voraussetzungen bestimmen auch mentale Fähigkeiten den Intensitätsgrad des Trainings. Auch der Verstand muss mit der Belastung klarkommen. Für die einen ist es selbstverständlich, sich oft in intensiven Einheiten zu quälen, andere sehen Tempotraining nur als notwendiges Übel.

Jetzt gibt es in Foren wie diesem Menschen, die gerne immer wieder zu "erstmal lang und langsam" raten. Oft ist das leider genau der falsche Ratschlag: Es kann dazuführen, dass Menschen in arg langsamen Tempi durch die Gegend schlurfen, bei denen der Laufstil leidet und Gehen effektiver wäre. Laufen ist eine Sportart, die nicht beliebig langsam technisch sauber ausgeführt werden kann!


Außerdem könnten viele Anfänger von Anfang an von einem Mix aus intensiveren und ruhigeren Einheiten profitieren. Die klassische Periodisierung mit einer relativ ruhigen Grundlagenphase ist für Anfänger oft aus vielerlei Gründen nicht sinnvoll. Dazu kommt, dass viele Sinn, Zweck und Gestaltungsmöglichkeiten der Grundlagenphase aus dem ambitionierten Leistungstraining gar nicht verstanden haben und eine Grundlagenphase als langsames Jogging im Einheitstempo mißverstehen.

Dazu kommt, dass der Anfänger nicht das Tempospektrum des "Profis" zur Verfügung hat. Viele Anfänger können bei 65% HfMax gar keine vernünftgen Laufeinheiten absolvieren, ihnen fehlt dafür die Ausdauer bei 65% können sie vieleicht schnell gehen, aber nicht 10km laufen. Der schnellere, fortgeschrittene Läufer hat viel mehr sinnvolle Trainingsmöglichkeiten.

Ich empfehle, dich in das komplexe Thema einzulesen und bitte nicht nur bei H. Steffny hängenbleiben, sondern am besten ein paar Autoren aus dem ausland lesen (z. B. Daniels, Martin/Coe, Pfitzinger, Lydiard, usw) Du wirst feststellen, dass viele andere Experten deutlich schnellere Dauerlauftempi empfehlen als Herbert Steffny.

In Deutschland hat Van Aaken sehr viele beinflusst, auch gerade die Steffnys, und bei van Aaken gibt es eben viel LSD (= long slow distance). International hatte Lydiard den größeren Einfluss, und da sind die Dauerläufer dann etwas schneller.

Wenn du im Netz intensiv suchst, wirst du Studien finden. Aber die nützen nur begrenzt, weil ein Vergleich von isolierten Trainingsmitteln nur begrenzt etwas über die Wirkung eines Traningsmixes aussagem kann. Was rauskommt kann ich dir vorher sagen: Die intensivere Einheit gewinnt den isolierten direkten Vergleich meistens, wenn sie nicht überzogen ist.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Der Thread wird ja interessanter als gedacht.

Jörg
Neue Laufabenteuer im Blog

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19joerg61 hat geschrieben:Der Thread wird ja interessanter als gedacht.

Jörg
Das ist meistens so, wenn DerC sich einschaltet :daumen:

Kleine Ergänzung zur Literatur: Als das wohl 'wissenschaftlichste' Laufbuch gilt afaik 'Lore of running' von Tim Noakes. Aufgrund des Erscheinungsdatums ist der Stand evtl. inzwischen etwas veraltet, z.B. kannte Noakes bestimmt noch keine Tabata-Intervalle.

Gruß Matthias

PS: Nein, ich habe es nicht gelesen.
Pain is temporary, pride is forever (Dave Scott)

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Ich stelle mir gerade mal so vor, dass ein Bundesligaverein einen neuen Trainer sucht und die Kandidaten danach aussucht, mit welchen sportmedizinischen Untersuchungen sie ihre Trainingsmethoden begründen. Es blieben wohl kaum Kandidaten übrig.

Da ist der Ansatz, nach den Resultaten und bisherigen Erfolgen ihres Vorgehens zu gehen, einfacher und handhabbarer.

Nicht anders ist es bei Trainingsplänen. Alle sind mehr oder weniger danach zusammen gestellt, wie sie in der Vergangenheit zu Erfolgen geführt haben. Corruptor und der DerC haben ja schon darauf hingewiesen, dass es immer eine Mischung unterschiedlicher Elemente ist, wobei die Mischverhältnisse unterschiedlich sind und je nach Indivuduum unterschiedlich feingetunet werden müssen, um zum Optimum zu führen. (Ähnlich wie der gute Trainer auf Athleten individuell eingeht und sie fördert.)

Ich kenne auch keinen anerkannten Trainingsplan, der NUR und auf Dauer lange, langsame Läufe vorsieht.

Ich stimme auch beiden oben Zitierten zu, dass zu viele Parameter hineinspielen und eine isolierte Betrachtung einiger weniger nicht aussagekräftig sind.

Um auf den Fußball zurückzukommen. Was nützte eine Untersuchung, die ergäbe, dass ein bestimmtes Training die v0 des Balles bei trockenem Rasen um 3% steigerte, am Ende aber nicht mehr Tore fielen, weil die Treffsicherheit darunter litte? Und nun stelle ich mir wieder vor, Trainer X würde sich damit brüsten, dass er die 3%-Steigerung über eine sportmedizinische Untersuchung habe nachweisen lassen. "Bullshit!" wäre wohl noch der harmloseste Kommentar.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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burny hat geschrieben:
Um auf den Fußball zurückzukommen. Was nützte eine Untersuchung, die ergäbe, dass ein bestimmtes Training die v0 des Balles bei trockenem Rasen um 3% steigerte, am Ende aber nicht mehr Tore fielen, weil die Treffsicherheit darunter litte? Und nun stelle ich mir wieder vor, Trainer X würde sich damit brüsten, dass er die 3%-Steigerung über eine sportmedizinische Untersuchung habe nachweisen lassen. "Bullshit!" wäre wohl noch der harmloseste Kommentar.
Ich kenn auch den Namen des Trainers :hihi: Klinsmähnnn... :hihi:

gruss hennes

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burny hat geschrieben: Um auf den Fußball zurückzukommen.
Im Fußball wird aber wirklich ziemlich viel Quatsch gemacht. Wenn ich z. B. lese, das zur Leistungsdiagnose ien klassicher Stufentest gemacht wird, wundert man sich sehr. Im Fußball geht es ja nicht darum, lange am Stück recht schnell zu laufen. Sondern darum, auch in der 90. Minute noch schnell zu sprinten und im Zweikampf fit zu sein.

also würde ich als Leistungstest die Fußballer z. B. eher 20-30*20 -30m Sprinten lassen mit Trabpause und Sprint und Erholungszeiten messen bzw die Erholungszeiten festlegen und den Test beenden, wenn der Spieler die Erholungszeiten nicht mehr einhalten kann oder im Sprint zu langsam wird. Laktat kann man dann auch noch messen, wenn man will. Aber selbst ohne Laktatmessung wäre das möglicherweise aussagekräftiger für die fußballerische Fitness als der klassische Stufentest. Eigentlich mpüsste man sie sogar mit Ball sprinten lassen.

Aber was im Fußballl gut ist: Keiner erzählt Anfängern, sie müssten erstmal nur langsam laufen und spielen. Auf solche komische Ideen kommen seltsamerweise wohl fast nur Läufer.

Beim Fußball dagegen ist jedem klar, dass Fußball ein schnelles Spiel ist und nicht beliebig langsam geübt werden kann.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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man muss eigentlich sagen dass vermutlich die gestaltung der trainingsformen unwichtiger kleinkram ist, sonst hätte es darüber schon längst aussagekräftige studien gegeben, die in den einschlägigen laufbüchern auch zitiert worden wären.

die korrelation von trainingskm und laufleistung ist signifikant festzustelllen.

aber aus der vergangenheit weiß man, dass man mit radikal unterschiedlicher trainingsstruktur respektable ergebnisse bekommen kann.

zatopek lief nur intervalle und wurde bei seinem ersten marathon olympiasieger.

klar, die weltrekorde verbessern sich immer mehr - definitionsgemäß.
und daher ist das training der aktuellen weltrekordler immer der maßstab.

aber wir wissen nicht, was haile leisten könnte, wenn er zatopeks training macht. vermutlich weiß das haile auch nicht.
er war halt erfolgreich mit dem training das er gelernt hat, und daher bestand kein bedarf, etwas radikal anderes zu machen.

wenn irgendwann ein besonders talentierter läufer kommt, und zufällig dann auch noch ein training macht, was sich vom mainstream unterscheidet, dann auch noch erfolgreich ist (wegen talent und nicht des neuartigen trainings),
dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass viele es ihm nachmachen.

wenn nun das neue training sich in der wirkung nicht signifikant von dem bisherigen training unterscheidet, dann wird sich das neue training dennoch durchsetzen. denn der weltrekordler macht es ja schließlich auch.

über die dann entsehenden trainingsformen entstehen dann pseudowissenschaftliche mythen.
hinterher wollen alle schlauer sein und geben erklärungen ab, weshalb denn das neue training angeblich so viel besser sei.

dann kommen phantastereien raus, dass bei x%hfmax die bildung der kapillaren trainiert wird, während bei x+y%hfmax die laktattoleranz trainiert wird...

trainingslehre ist letztlich auch heute noch ein mix aus mythos und wissenschaft.

20
Irgendwann hat DerC mal in etwa geschrieben, dass ein permanent schnelles Training wahrscheinlich das beste wäre, aber nur theoretisch, da der Körper es nicht aushalten könnte. Und insofern ist das "RELATIV" langsame Laufen ein guter Kompromiss, da es noch einige Systeme des Körpers trainiert. Das erscheint mir stimmig.

Wenn jemand pro Woche ca. 80k läuft, und dann über den Herbst und Winter radikal auf ca. 150k/Woche erhöhen würde (ohne viel Tempo), womit müsste/dürfte er dann im Frühjar bezüglich seiner Form rechnen und warum?

Ralph

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Was zu lesen ... aber halt auch nur die Meinung von Lothar Pöhlitz - wobei ich denke dass er richtig liegt

Ansonsten ist es oft halt so, dass Sportwissenschaftler nur in der Lage sind Dinge zu bestätigen, welche Trainer schon lange "wissen" aus ihrer Erfahrung raus. Wobei "wissen" beinhaltet, dass es halt kein "falsch" oder "richtig" gibt, sondern nur passenden für den Athleten oder auch nicht.

-running-

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Ein Training muss immer zum Athleten passen. Darum kommen einige gut mit Greif und andere besser mit Steffny zurecht. Eines kann man festhalten: die stimmige Mischung machts.
Das Problem besteht doch eher darin, dass die meisten Läufer gar nicht eine professionelle sportmedizinische Betreuung haben und nicht das für sie passende Training auswählen können, sondern einfach ausprobieren müssen.

Deshalb bringen Studien, die irgendeine Leistungsverbesserung von 2% zu zeigen scheinen, für den nomalen Läufer relativ uninteressant.

Von der Problematik eines sauberen Studiendesigns und der statistischen Sicherheit mal ganz abgesehen. Es gibt Untersuchungen, dass 80 % aller medizinischen (und finanzierten) Studien statistische Fehler enthalten, die die Aussagekraft mitunter stark einschränken.

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Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft - Emil Zatopek

Running is not a sport, it´s a biological nessessity
- Yannnis Couros

Every human being is the author of his own health or desease
- Buddha

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Das Problem besteht doch eher darin, dass die meisten Läufer gar nicht eine professionelle sportmedizinische Betreuung haben und nicht das für sie passende Training auswählen können, sondern einfach ausprobieren müssen.

Hallo an die Läufer ....

Ich bin kein Läufer sondern Nordic walking coach - kickbike coach und Trainer im Kraftsport und Fitnessbereich- sowie physiotherapeut....aber:

Der o.g. Satz trifft generell auf Sportler in allen Bereichen zu.

Im Sport ist die Genetik/ Talent schon sehr wichtig - NUR es fehlt vielen an Intelligenz!!

Ohne Intelligenz , daß heißt IN/Auf seinen Körper zu hören und dann nach diesem Symptomen das Training aussrichten können "nicht alle" ( hätte fast gesagt die wenigsten)

Ich kann nur aus meinen Erfahrungen berichten ( seit 1982 in diesem Bereich).

Folgende Dinge spielen eine große Rolle :

Bildung ( kann ich erklärtes und fundiertes wissen umsetzten)

Geld ( kann ich mir Ernährung leisten und die besten Schuhe )

persönliches Umfeld ( steht meine Familie / Freunde hinter mir )

Mißbrauch ( rauchen/Alkohol)

Zeit ( schichtarbeiter, Bürohengst, LKW Fahrer )

Diese Geschichte soll nur zum Nachdenken anregen :confused: - denn nicht jeder Trainingsplan ist ein guter Trainingsplan..... siehe oben.( wenn man ihn nicht umsetzten kann )

chris :winken:

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egoist hat geschrieben:Das Problem besteht doch eher darin, dass die meisten Läufer gar nicht eine professionelle sportmedizinische Betreuung haben und nicht das für sie passende Training auswählen können, sondern einfach ausprobieren müssen.
Was ist daran verkehrt. Der Glaube an die "Wissenschaft" und all die schlauen Leute, die uns erzählen wollen, was wir sollen und müssen. So ein Käse. Ein Kind geht raus und versucht auf einen Baum zu klettern. Schafft es das nicht sucht es sich einen kleineren Baum oder einen anderen Weg. Kinder rennen, springen, schwimmen, wie es ihnen gefällt - wenn man sie lässt. Keines davon braucht professionelle Betreuung. Gerade die es machen, werden auch später aktiver sein. Ich seh die Betreuung bei Leistungsambitionen, Übergewicht und chronisch Kranken als notwendig. Alle anderen sollen bitte, bitte selber ausprobieren, was ihnen Spass macht.
egoist hat geschrieben:Im Sport ist die Genetik/ Talent schon sehr wichtig - NUR es fehlt vielen an Intelligenz!!

Ohne Intelligenz , daß heißt IN/Auf seinen Körper zu hören und dann nach diesem Symptomen das Training aussrichten können "nicht alle" ( hätte fast gesagt die wenigsten
Für Hochleistung ja. Für Sport im Sinne der körperlichen Betätigung absolut NEIN! Da könnte wieder ein Trainer helfen. Aber gerade Intelligente sind anfällig auf neue Technik, die wissenschaftlich klingt, aber nonsens ist. Laktatmessung, Pulsmesser, Ultrabreath...all dieser Mist. Der Einfache, der das nicht versteht wird einfach nur laufen. Wenn er keine Lust hat, läuft er nicht. Wenn ihm was weh tut auch nicht. Ein Intelligenter geht auf Ursachenforschung, meint die Lösung zu kennen - ist schon nicht so schlimm - und fängt zu zeitig wieder an zu laufen, weil der Termin für den nächsten Lauf näher rückt.

egoist hat geschrieben:Bildung ( kann ich erklärtes und fundiertes wissen umsetzten)

Geld ( kann ich mir Ernährung leisten und die besten Schuhe )

persönliches Umfeld ( steht meine Familie / Freunde hinter mir )

Mißbrauch ( rauchen/Alkohol)

Zeit ( schichtarbeiter, Bürohengst, LKW Fahrer )
Gilt für Leistungsambitionen, ja. Sonst...na ja. So einfach, wie du das hier auflistest kann man es aber nicht stehen lassen.
Wozu Bildung für Bewegung? Eine Gruppe mit anständigem Trainer, der sagt "Mach..." und los gehts. Woher kommt sonst der Jugendsport? Die schreiben ihre Pläne nicht selbst.
Geld ist für laufen, eigentlich generell für Bewegung nun wirklich nachrangig. Einfaches T-Shirt und halbwegs anständige Schuhe reichen aus. Es muss nicht gleich alles High-Tech sein.
Persönliches Umfeld würde ich als förderlich unterschreiben. Wenn die dahinter stehen, vielleicht sogar mitmachen, hebt das die Motivation.
Mißbrauch - ein Junkie wird keinen Sport machen und wenn dann um damit ein wenig gegen die Sucht vorzugehen.
Zeit ist ein wichtiger Faktor, aber auch, wie man sich früher (in der Jugend) sportlich betätigt hat. Wer da schon aktiv war und jetzt einen körperlich fordernden Job hat, wird trotzdem eher noch Sport machen als jemand der diese Vergangenheit nicht hat.
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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Ich glaub das wichtigste ist das man Spaß an dem hat was man tut.
Ein Fußballer wird nur "gut" wenn er gerne Fußball spielt.
Ein Läufer wird im Wettkampf nur gut wenn er gerne an Wettkämpfen teilnimmt und im das Training zumindestens überwiegend Spaß macht.
Ich habe Spaß am Laufen und möchte gerne meine Bestzeit verbessern, aber nicht um damit Geld zu verdienen sondern weil es schön ist sein eigenes Leistungspotential auszutesten.
Grüße
Sven

Das Geheimniss des Könnens ist das Wollen !
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