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Laufeinstieg mit Pulskontolle

Laufeinstieg mit Pulskontolle

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Hallo,

ich bin sowohl in Sachen Laufen als auch hier im Forum ein Frischling.

Ich versuche gerade, mich mit einem Einsteiger-Trainingsplan in Form zu bringen: Dreimal die Woche Laufen (Di, Do, Sa) - in der ersten Woche jeweils 8 x 2 Minuten, dazwischen immer zwei Minuten zügig gehen; in der zweiten Woche 6 x 3 Minuten, dann 6 x 4 und so allmählich steigern (die Gehabschnitte bleiben immer bei zwei Minuten).

Nun sollte ich bei den Laufabschnitten idealerweise bei 65-75% meiner MHF landen, die - nach grober Berechnung - bei 183 liegt.

Allerdings komme ich bisher - inklusive der Gehabschnitte - auf Puls-Durchschnittswerte (!) von 140 / 150, also etwa 75-80% der MHF und Spitzenwerte von 160 / 170, also etwa 90% der MHF.

Das scheint mir doch recht hoch. Der Bereich von 65-75% meiner MHF entspräche etwa dem Pulsbereich zwischen 119 und 137. Sollte ich also besser versuchen, jeweils in diesem Bereich zu bleiben und wenn ich merke, ich überschreite die Obergrenze (oder, sagen wir mal: Puls 140), gehen bis ich wieder bei etwa 120, also nahe der Untergrenze bin?

Das könnte bedeuten, dass ich Anfang immer schon nach einer Minute Laufen die Obergrenze überschreite, nach einer Woche sind es vielleicht jeweils zehn Sekunden mehr usw.

Klingt das einigermaßen sinnvoll?

Liebe Grüße erstmal!

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Don Poco Practico hat geschrieben: Nun sollte ich bei den Laufabschnitten idealerweise bei 65-75% meiner MHF landen, die - nach grober Berechnung - bei 183 liegt.
[Gebetsmühle]
Die MHF kann man nur messen, nicht berechnen :motz:
[/Gebetsmühle]
Don Poco Practico hat geschrieben: Klingt das einigermaßen sinnvoll?
Nein, das hast du ja wohl schon selbst festgestellt. Lauf einfach so, dass du dich noch einigermaßen unterhalten kannst/könntest, dann passt das schon. So kompliziert ist Laufen nicht.

Gruß Matthias
Pain is temporary, pride is forever (Dave Scott)

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Ich war eigentlich auf der Suche nach gehaltvoller Rückmeldung, nicht nach von Profilierungsneurosen Geplagten ...

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Leider liegt die Formel in den meisten Fällen falsch und als Anfänger ist es auch bei korrekten Pulswerten meist schwer diese wirklich einzuhalten.

Hier gibts grad ne interessante Diskussion zu dem Thema und auch den Beweis wie stark die Formel daneben liegen kann.

Ich würd den Puls deshalb am Anfang nicht zu ernst nehmen. Ab und zu mal draufgucken ist OK aber wenn du dich sonst wohl fühlst musst Du auch nicht gleich stehenbleiben wenn Du den geforderten Puls mal nicht einhalten kannst.

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Don Poco Practico hat geschrieben:Ich war eigentlich auf der Suche nach gehaltvoller Rückmeldung, nicht nach von Profilierungsneurosen Geplagten ...
Sagen Sie mal junger Mann: haben Sie Tinte getrunken?

Knippi

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Don Poco Practico hat geschrieben:Ich war eigentlich auf der Suche nach gehaltvoller Rückmeldung, nicht nach von Profilierungsneurosen Geplagten ...
Man sollte nach vernüftigen Ratschlägen nicht unverschämt werden, was soll das? :sauer:

Das ist eigentlich eine Entschuldigung gegenüber Mathias fällig, der hier keinesfalls profilneurotisch geantwortet hat.

Deine Maximale HF KANNST du nicht zuverlässig berechnen, sondern nur in einem TEst erlaufen. Also hast du keine Ahnung, ob du dich wirklich in den beabsichtigten Bereichen bewegst.

Und: Was versprichst du dir davon, in diesem angepeilten Belastungsbereich zu trainieren? :confused:

Lauf einfach locker, so dass du die geplante Zeit durchhältst. Am besten wäre möglicherweise, du schließt dich einem Lauftreff oder Verein an und lässt dich vor Ort vernünftig beraten!

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Was MAtthias da schrieb ist absolut korrekt. Laufen hat halt nix mit "rennen" zu tun. Es gibt zu diesem Thema auch schon sehr viele Threads, wo immer wieder steht, dass es gerade am Anfang nicht immer sinnvoll ist mit Pulsuhr zu laufen.

Du kannst Deine MaxHF nicht kennen und auch nicht pauschal berechnen. Du würdest Deine Max HF derzeit nicht einmal erreichen. Punkt. Das Einzige, was geht ist, dass man im Laufe der Zeit Richtwerte findet.

Lauf so schnell, dass Du Dich noch unterhalten kannst. Das ist ein Richtert. Schau mal auf Deinen Pulsmesser und guck, was der dazu sagt, nicht anders herum. Gern kannst Du die Pulsuhr am Anfang auch zu hause lassen.

Herzliche Grüße
Wer Rächtschraibfeler findet, darf sie gern behalten. Sie sind urheberrechtlich nicht geschützt.

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1. als anfänger brauchst du deinen Puls nicht wirklich beachten insofern er nicht über 200 liegt :)
2. lauf einfach so das du dich wohl fühlst.
3. Dein puls wird wahscheinlich noch ein halbes jahr immer zu hoch sein.

4. wollte Matthias auf etwas hinweisen. Und zwar das deine errechnete MHF bis zu 30 Schlägen von der Realität abweichen kann, damit ist es vollkommen sinnfrei sich an Pulsbereiche eines Trainingsplan´s zu halten.
5. du bist unhöflich, sowas erlebt man sellten in so einem Forum. Und ich frage mich genau jetzt, warum ich dir geantwortet habe.

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Don Poco Practico hat geschrieben:Ich war eigentlich auf der Suche nach gehaltvoller Rückmeldung, nicht nach von Profilierungsneurosen Geplagten ...
Plonk

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Wenn ich dir einen Tipp geben darf:

Benutz die Pulsuhr am Anfang einfach nur als Alarm. Schau nicht drauf dass du zwischen 65%-75% läufst, sondern setz dir einen Wert als obere Grenze, bei dem es anfängt unangenehm zu werden (von der Atmung her).
Lauf am Anfang nur in dem Bereich, in dem du dich eher locker und wohl fühlst. Du kannst ja dabei aufpassen, in welchen Pulsbereich das ist. Dann steigerst du einfach immer die Zeit oder Distanz.

Hoffe das hilft dir am Anfang. :winken:

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Punkt 1: Ja, meine Rückmeldung auf die erste Antwort zu meiner Anfrage war nicht sonderlich sachlich. Für die Form meiner Kritik, d.h. für die gewählten Worte, entschuldige ich mich, für den 'Inhalt' nicht.

Punkt 2: Die erste Antwort auf meine Anfrage war m.E. ebenso unsachlich: Einem Anfänger, der gerade vor dem Hintergrund seiner Unsicherheit in diesem Forum Rat sucht, mit deutlichen Signalen der 'Genervtheit' zu antworten (Gebetsmühle) halte ich per se schonmal für überflüssig. Wenn man nicht mehr zu bieten hat, als so eine Antwort, dann möge man sich doch einfach zurückhalten. Für wen hält man sich denn, wenn man sich dazu berufen fühlt, direkt mit einer "Ich Allwissender sage es euch Unwissenden gnädigerweise noch einmal"-Attitüde aufzutreten?

Punkt 3: Subjektives Wohlbefinden (beim Laufen) und objektive Pulsbelastung können m.E. durchaus verschiedene Paar Schuhe sein - sagen wir mal in etwa so verschieden wie MHF nach Standardformel und 'wahre' MHF. Da Training in Bereichen nahe der 'wahren' MHF meines bescheidenen Wissens nach - gerade für Anfänger - aus gesundheitlichen Gründen nicht ratsam ist, halte ich ein Training mit Blick auf die Pulsuhr für ratsam. Mir ist schon klar, dass die 'wahre' MHF bekannt sein sollte, weil man sonst falsch trainieren könnte. Mir ist auch klar, dass es zwischen 'wahrer' MHF und MHF nach Standardformel zu Abweichungen kommen kann. Aber Ratschläge wie "Lauf einfach" halte ich - vor dem Hintergund des Anliegens meiner Anfrage - schlicht und einfach für wenig hilfreich und vor dem Hintergrund objektiv sinnvoller Empfehlungen zur Trainingsbelastung auch für grob fahrlässig.

Punkt 4: Für Hinweise in Sachen MHF nach Standardformel vs. 'wahre' MHF bedanke ich mich.

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erwin82 hat geschrieben:Wenn ich dir einen Tipp geben darf:

Benutz die Pulsuhr am Anfang einfach nur als Alarm. Schau nicht drauf dass du zwischen 65%-75% läufst, sondern setz dir einen Wert als obere Grenze, bei dem es anfängt unangenehm zu werden (von der Atmung her).
Lauf am Anfang nur in dem Bereich, in dem du dich eher locker und wohl fühlst. Du kannst ja dabei aufpassen, in welchen Pulsbereich das ist. Dann steigerst du einfach immer die Zeit oder Distanz.

Hoffe das hilft dir am Anfang. :winken:
Ja, vielen Dank!

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Ok,
du kommst ins Forum und stellst eine Frage, worauf dir alle die Antwort geben:
"Puls is am Anfang relativ wurscht"

Das ist aber nicht die Antwort die du lesen möchtest, also tust du jetzt alle als Idioten ab, die eigentlich eh keine Ahnung hätten und erklärst uns im selben Atemzug wie die Welt funktioniert.

Ganz im ernst, wozu stellst du Fragen deren Antwort du nicht Lesen möchtest, bzw es sowieso besser zu wissen scheinst?

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Don Poco Practico hat geschrieben:Punkt 1: Ja, meine Rückmeldung auf die erste Antwort zu meiner Anfrage war nicht sonderlich sachlich. Für die Form meiner Kritik, d.h. für die gewählten Worte, entschuldige ich mich, für den 'Inhalt' nicht.

Punkt 2: Die erste Antwort auf meine Anfrage war m.E. ebenso unsachlich: Einem Anfänger, der gerade vor dem Hintergrund seiner Unsicherheit in diesem Forum Rat sucht, mit deutlichen Signalen der 'Genervtheit' zu antworten (Gebetsmühle) halte ich per se schonmal für überflüssig. Wenn man nicht mehr zu bieten hat, als so eine Antwort, dann möge man sich doch einfach zurückhalten. Für wen hält man sich denn, wenn man sich dazu berufen fühlt, direkt mit einer "Ich Allwissender sage es euch Unwissenden gnädigerweise noch einmal"-Attitüde aufzutreten?

Punkt 3: Subjektives Wohlbefinden (beim Laufen) und objektive Pulsbelastung können m.E. durchaus verschiedene Paar Schuhe sein - sagen wir mal in etwa so verschieden wie MHF nach Standardformel und 'wahre' MHF. Da Training in Bereichen nahe der 'wahren' MHF meines bescheidenen Wissens nach - gerade für Anfänger - aus gesundheitlichen Gründen nicht ratsam ist, halte ich ein Training mit Blick auf die Pulsuhr für ratsam. Mir ist schon klar, dass die 'wahre' MHF bekannt sein sollte, weil man sonst falsch trainieren könnte. Mir ist auch klar, dass es zwischen 'wahrer' MHF und MHF nach Standardformel zu Abweichungen kommen kann. Aber Ratschläge wie "Lauf einfach" halte ich - vor dem Hintergund des Anliegens meiner Anfrage - schlicht und einfach für wenig hilfreich und vor dem Hintergrund objektiv sinnvoller Empfehlungen zur Trainingsbelastung auch für grob fahrlässig.

Punkt 4: Für Hinweise in Sachen MHF nach Standardformel vs. 'wahre' MHF bedanke ich mich.
Du machst es wirklich zu kompliziert :nick: .
"grob fahrlässig" ist albern :hihi: . Ein jahrelanger Sesselfurzer sollte sich vor Beginn mal kurz vom Arzt "abklopfen" lassen - fertig.

Knippi

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Du hättest die "Gebetsmühle" auch als Hint verstehen können, mal die Suchfunktion zu benutzen - dann hättest Du auch erkannt das die Frage schon 5000 mal beantwortet wurde. Ich weiß auch nicht ob und wer "subjektives Wohlbefinden" als Indikator für den richtigen Pulsbereich ins Spiel gebracht hat (ich glaube Du warst das) - Matthias sagte man soll sich unterhalten können und hat recht damit.
[img]_http://pushup.pu.funpic.de/ticker/pushup/bamf-297-pushup.gif[/img]

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Er sollte sich mit der Pulsuhr einfach vor Überlast schützen, zumindest am Anfang! Finde es eigentlich super, dass er sich als Anfänger schon erkundigt hat was bei falschem Training passieren könnte (Übertraining, Verletzung, usw.)

Meiner Meinung nach ist es einfach fair ihm eine sachliche Antwort zu geben.

Genauso meine ich das der Vorschreiber sachlich Recht hat wenn er sagt du solltest am Anfang auf deine Atmung hören, weil der Puls noch nicht wirklich aussagekräftig für eine Trainingssteuerung ist.
Verwechsle bitte nicht Trainingssteuerung und Trainingsüberwachung. Am Anfang solltest du die Uhr echt nur als Überwachung dabei haben um ein zu schnelles Tempo zu verhindern! Dein Trainig solltest du über deine Atmung steuern (zumindest ein paar Wochen und solange, bis du einen Aussagekräftigen Leistungstest hinter dir hast). :daumen:

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Don Poco Practico hat geschrieben:Punkt 1: Ja, meine Rückmeldung auf die erste Antwort zu meiner Anfrage war nicht sonderlich sachlich. Für die Form meiner Kritik, d.h. für die gewählten Worte, entschuldige ich mich, für den 'Inhalt' nicht.
Die Rückmeldung war gehaltvoll. Dass du dich für den Inhalt nicht entschuldigst, zeugt von Unverständnis. Aber du bist ja hier um zu lernen, also kannst du das ändern. :zwinker5:
Don Poco Practico hat geschrieben: Punkt 2: Die erste Antwort auf meine Anfrage war m.E. ebenso unsachlich: Einem Anfänger, der gerade vor dem Hintergrund seiner Unsicherheit in diesem Forum Rat sucht, mit deutlichen Signalen der 'Genervtheit' zu antworten (Gebetsmühle) halte ich per se schonmal für überflüssig. Wenn man nicht mehr zu bieten hat, als so eine Antwort, dann möge man sich doch einfach zurückhalten. Für wen hält man sich denn, wenn man sich dazu berufen fühlt, direkt mit einer "Ich Allwissender sage es euch Unwissenden gnädigerweise noch einmal"-Attitüde aufzutreten?
Das ist eine völlig überzogene Interpretation deinerseits. Die Antwort war sachlich richtig, und wenn einer eine vernünftige antwort gibt, obwohl er leicht genervt ist, solltest du dankbar sein.

Es gibt eine Suche in diesem Forum, und es gibt Suchmaschinen. Da aber viele Menschen anscheinend zu faul sind, diese benutzen, werden immer wieder diesselben Fragen gestellt. Und das führt dann zu einer gewissen Genervtheit.
Don Poco Practico hat geschrieben: Punkt 3: Subjektives Wohlbefinden (beim Laufen) und objektive Pulsbelastung können m.E. durchaus verschiedene Paar Schuhe sein - sagen wir mal in etwa so verschieden wie MHF nach Standardformel und 'wahre' MHF.
Was willst du damit sagen? Dass eine genauere Trainingssteuerung mittels Pulsuhr oft gar nicht möglich und deswegen kein Argument für die Pulsuhr ist? :confused:
Don Poco Practico hat geschrieben:Da Training in Bereichen nahe der 'wahren' MHF meines bescheidenen Wissens nach - gerade für Anfänger - aus gesundheitlichen Gründen nicht ratsam ist
Das ist falsch. Es mag sich bedrohlich anhören, aber auch nahe an oder bei der maximalen HF zu trainieren, ist nicht gesundheitsschädlich, sondern im Gegenteil sehr förderlich für das Herz-Kreislauf-System. Selbst im rein gesundheitsorientierten Sport wird daher dazu intensiveren Belastungen geraten. Ich habe hier einen Artikel aus einer Ärztezeitschrift, indem selbst Walkern geraten wird, mit sehr schnell gewalkten Bergauf-Abschnitten in höhere HF-Bereiche zu kommen.

Konzepte wie "Trimming 130" oder Pläne, die dich in jeder Einheit bei 70 oder 75% der HF ausbremsen sind veraltet. Leider ist sowas noch viel im Umlauf, aber es dauert eben oft einige Jahre, bis sich neue Erkenntnisse durchsetzen.

Du brauchst keine Angst vor hohen herzfrequenzen zu haben. Es ist nicht so, dass es einen "schlimmen roten Bereich" gibt und man dann plötzlich einen Herzandfall bekommt und tot umfällt - nicht wenn du gesund bist. Unser Herz ist darauf ausgelegt, über viele Jahre immer wieder im Maximalbereich zu arbeiten - früher eher mal beim jagen, flüchten, kämpfen und arbeiten, heute in Friedenszeiten in den westlichen "Wohlstandländern" oft nur noch beim Sport.

Dein Körper hat genügend eingebaute Schutzmechanismen. Wenn es zu anstrengend wird, wirst du eben langsamer, gehst oder bleibst stehen. Du bleibst nicht 10min auf 100% HFMAx hängen und explodierst dann! :teufel:
Don Poco Practico hat geschrieben: , halte ich ein Training mit Blick auf die Pulsuhr für ratsam.
Da deine Begründung wie o. a. falsch ist, kannst du ja noch einmal darüber nachdenken, auf die Pusluhr zu verzichten.
Don Poco Practico hat geschrieben: Mir ist schon klar, dass die 'wahre' MHF bekannt sein sollte, weil man sonst falsch trainieren könnte.
Wenn man nicht nach Puls trainiert, braucht man die MHF praktischerweise überhaupt nicht. Ich kenne meine nicht, es hindert mich gar nicht daran, sinnvoll, abwechslungsreich und meinen Zielen angemessen zu trainieren.

Wenn man sehr untrainierter Anfänger ist, kann es auch schwer werden, die MHF zu erlaufen. Weil die untrainierten Muskeln noch eher schlapp machen als das Herz-Kreislauf-System. U. a. deswegen kann ich Pulsgesteuertes Training für Anfänger i. A. nicht empfehlen.

Ein weiterer Grund für Anfänger, nicht nach Puls zu trainieren: Anfänger müssten oft so langsam laufen, um niedrige Pulsbereiche wie 70% einzuhalten, dass der Laufstil darunter leidet und gesundheitsschädlich wird. Gehen wäre dann effektiver. Insbesondere sogannte Regenerationsläufe im Bereich 60-70% HFMax sind für anfänger oft einfach nicht machbar und kontraproduktiv.

Während der Profi das Spektrum von 60-100% sinnvoll nutzen kann, bleibt dem Anfämnger oft nur ein geringes Spektrum zwischen z. B. 80 und 95% HfMax, mit dem er sich begnügen muss, wenn er in einem sauberen Stil laufen will.

Gerade wer lange gar keinen Sport gemacht hat, sollte sich neben dem Laufen auch um die allgmeine Athletik kümmern, um Flexibilität und Stabilität für den Rumpf, um genügend Beinkraft für einen flüssgen Laufstil etc etc. Ganz einfache Übungen wie Liegestützen, Crunshes, Kniebeugen usw können da helfen. Das Netz ist voll von hilfreichen gymnastischen Übungen, auch in Büchern von Steffny oder Hottenrott sind sinnvolle Sachen enthalten.
Don Poco Practico hat geschrieben: Mir ist auch klar, dass es zwischen 'wahrer' MHF und MHF nach Standardformel zu Abweichungen kommen kann. Aber Ratschläge wie "Lauf einfach" halte ich - vor dem Hintergund des Anliegens meiner Anfrage - schlicht und einfach für wenig hilfreich und vor dem Hintergrund objektiv sinnvoller Empfehlungen zur Trainingsbelastung auch für grob fahrlässig.
Das ist wieder übertrieben. Grob fahrlässig wäre, wenn du dich nur nach irgendwelchen externen Vorgaben zu Pulswerten richtest, schlimmstenfalls noch ohne den Maximalpuls zu kennen, und nicht nach deinem Befinden.

An dem Ratschlag "Lauf einfach" ist nichts verkehrt, wenn du grundsätzlich so gesund bist, dass du Laufsport betreiben kannst. Wenn du aus berechtigen Gründen Angst hast, solltest du das mit einem Arzt klären.

Wenn du müde wirst oder es dir zu anstrengend wird, läufst du langsamer oder machst eine Gehpause. Gerade am Anfang muss man da keine Wissenschaft daraus machen.

Du musst selbst die "richtige" Belastung einschätzen lernen - die Pulsuhr kann dir diese Arbeit gerade am Anfang nur sehr bedingt abnehmen.

Wie viele andere bist du ein Opfer der Propaganda von Pulsuhrherstellern. Das ist gibt es dank der großen Webebudgets leider häufig.

Was du wahrscheinlich auch nicht weißt: Trainingseinheiten in hohen Pulsbereichen ist super für deine Ausdauer. Intervalle bei etwa 95-100% bzw einem Tempo, das man etwa 10-15 min durchhalten kann sind mit das effektivste Ausdauertraining, das es gibt. Das ist auch schon seit über 25 Jahren bekannt, aber es dauert eben, bis sowas den Weg vom Leistungs- in den Fitnesssport findet.

Aber auch da sind Dinge wie HIIT (High Intensity Interval Training), bei dem oft noch schneller gelaufen wird, schon weit verbreitet.

Der Hauptnachteil von sehr intensivem Training ist, dass man es nicht jeden Tag machen kann. Ein Freizeitsportler, der nur 3 mal in der WOche trainiert, kann aber u. U. prozentual durchaus mehr Einheiten davon intensv gestalten, weil er Ruhetage zwischen den Einheiten hat und nicht 10mal oder öfter trainiert wie der Leistungssportler. Der macht vielleicht auch nur 2 intensive Einheiten, aber in der Woche noch 10-12 mittlere bis lockere Einheiten nebenher und muss einen viel höheren Gesamtbelastung stemmen.

Ein Tip: Warum ziehst du deinen Plan nicht einfach durch, aber ignorierst die Pulswerte? Versuch die Laufabschnitte locker und gleichmäßig zu laufen. Wenn du deine Pulswerte dokumentierst, wirst du merken, dass sie mit dem Trainingsfortschritt sinken.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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erwin82 hat geschrieben:Er sollte sich mit der Pulsuhr einfach vor Überlast schützen, zumindest am Anfang! Finde es eigentlich super, dass er sich als Anfänger schon erkundigt hat was bei falschem Training passieren könnte (Übertraining, Verletzung, usw.)
Das finde ich gar nicht super. Das ist ja u. a. Folge eine Panikmache, mit deren Hilfe Pulsuhren und auch Bücher verkauft werden. Proopaganda hat schon immer die Angst der Menschen ausgenutzt, nicht anderes tun die Hersteller von Pulsuhren.

Es gib für nahezu 100% der Anfänger keine Möglichkeit mit den üblichen 2-4 mal Training pro Woche in ein klassisches Übertraining zu kommen. Das ist in erster Linie ein Phänomen aus dem Leistungssport. Das Wort "Ü ..." kann ich echt nicht mehr hören, mir fällt es schon schwer, das zu schreiben. :zwinker5: Ich hätte es in jden letzten beiden Jahren als "Unwort des Jahres im Laufsport" vorgeschlagen. :teufel:

Angst ist ein schlechter Ratgeber. Wissen über die körperlichen ZUsammenhänge und realen Trainingseffekte hilft mehr, ist aber leider meist viel weniger vorhanden.

Ein Verletzungsrisko gibt es immer, auch bei "richtigem" Training. Klar wird das durch grobe Fehler erhöht - nur schützt die Pulsuhr kaum vor diesen Fehlern.
erwin82 hat geschrieben:Am Anfang solltest du die Uhr echt nur als Überwachung dabei haben um ein zu schnelles Tempo zu verhindern!
Was soll den schlimmes passieren? Das einzige Problem von zu schnellem Tempo ist, das man vielleicht mal etas kürzer durchhält oder etwas mehr gehen muss. Da lernt man aus Erfahrung, und "Versuch macht kluch", wie es so schön heißt.

Und wenn zu hartes Training noch die nächsten Tage nachwirkt, dann macht man eben mal Pause oder lockerer. Ein wichtiges Trainingsziel ist, ein gutes Körper-, Tempo- und Belastungsgefühl zu entwickeln. Das kann man lernen! Man kann sich auch entscheiden, sich auf die Pulsuhr zu verlassen und Signale des Körpers zu ignorieren. Wenn man ein Körpergefühl wie ein BEtonklotz hat, ist das aber kaum der richtige Weg.

Natürlich gibt es auch den Mittelweg. Sinnvolles Training mit Pulsuhr ist für erfahrene Läufer durchaus möglich, aber meist nicht notwendig für gute Leistungen.

Gruß
C.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben: Ein Verletzungsrisko gibt es immer, auch bei "richtigem" Training. Klar wird das durch grobe Fehler erhöht - nur schützt die Pulsuhr kaum vor diesen Fehlern.


Und wenn zu hartes Training noch die nächsten Tage nachwirkt, dann macht man eben mal Pause oder lockerer. Ein wichtiges Trainingsziel ist, ein gutes Körper-, Tempo- und Belastungsgefühl zu entwickeln. Das kann man lernen!...

Ich bin ja eher auch deiner Meinung!
Trotzdem ist das Verletzungrisiko bei einem Anfänger größer!

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Don Poco Practico hat geschrieben:Ich war eigentlich auf der Suche nach gehaltvoller Rückmeldung, nicht nach von Profilierungsneurosen Geplagten ...
Keine Angst, ich werde bestimmt nicht noch mal versuchen, deine vorgefasste Meinung zu beeinflussen.
Pain is temporary, pride is forever (Dave Scott)

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Don Poco Practico hat geschrieben:Ich war eigentlich auf der Suche nach gehaltvoller Rückmeldung, nicht nach von Profilierungsneurosen Geplagten ...

Der Puls ist ganz ganz wichtig, wenn Du z. B. mal über 90% kommst, dann wirst Du sofort tot umfallen, ich spreche da aus Erfahrung :teufel: aber man kann es überleben :hihi: :hihi: :hihi:

Gruß

Thorsten

PS: Auch im alten Griechenland wusste man schon, das man nur mit Pulsuhr trainieren soll!
[SIGPIC][/SIGPIC]


http://freenet-homepage.de/lauftagebuch/03c1989b09103a004/index.html

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Na, aber der Legende nach ist der Läufer doch Tot zusammengebrochen nachdem er den Sieg verkündete oder?

Aber die Sonnen-Pulsuhren, waren sicher noch nicht so genau wie die von heute. :hihi: :hihi:

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Don Poco Practico hat geschrieben:Aber Ratschläge wie "Lauf einfach" halte ich - vor dem Hintergund des Anliegens meiner Anfrage - schlicht und einfach für wenig hilfreich und vor dem Hintergrund objektiv sinnvoller Empfehlungen zur Trainingsbelastung auch für grob fahrlässig.
Hallo DPP,

herzlich willkommen im Forum :daumen:

Wie dein Name zugesteht, bist du ein Mann mit wenig läuferischer Praxis. Es fehlt aber auch an den theoretischen Grundlagen. Sonst wäre dir klar, dass das was du willst "Pulskontrolle beim Laufanfang" ein Un-Unterfangen ist. Insbesondere bei intervallartig gewähltem Einstieg, was von der Methodik her sehr gut verträglich ist. Un-Unterfangen: Unmöglich bis Unsinnig. Zunächst reagiert dein Körper wegen fehlender Ausdauergrundlage mit überschießendem Puls. Das heißt das Nervensystem "dreht" den Puls weiter auf - zur Sicherheit - als es der abverlangten Leistung entspräche. Das gibt sich nach ein paar Wochen. Dann kennst du deinen Maximalpuls nicht, der aber unverzichtbar für eine sinnvolle Pulssteuerung ist. Und letztens: Die Intervallmethode bedingt ein Auf und Ab im Puls, das Pulssteuerung gleichfalls negiert.

Der Rat "Lauf einfach" ist sicher nicht der richtige. Man muss ihn ergänzen mit dem Hinweis wie du laufen sollst. Langsam und kontrolliert über körpereigene Parameter, die du mit körpereigener Sensorik und Empfindung feststellen kannst. Der erste ist das Empfinden von Lauftempo: So langsam, dass du "rund" laufen kannst, dass es nicht zum Schlurfen wird. Der zweite: Die Atmung. So langsam, dass du dich unterhalten kannst (zum Test tut es auch ein Selbstgespräch), ohne dabei außer Atem zu kommen. Drittens: Empfinden von Anstrengung oder schmerzhaftes Zwicken. Nur so lange laufen (oder die Wechsel zwischen Laufen und Gehen wiederholen), dass das Empfinden von Anstrengung sagt: "5 min etwa könnte ich noch ..." Außerdem darf dabei nichts weh tun. Es kann schon mal in der Wade zwicken oder im Knie. Aber das darf nicht stärker werden und sollte sich auch nicht wiederholen. Am Tag nach dem Training solltest du vom Lauf nichts mehr spüren.

Einen Pulsmesser brauchst du für den Laufeinstieg nicht. Wenn du Pech hast, verhindert das ständige Schielen auf die Anzeige sogar etwas sehr Entscheidendes: Du solltest ein verlässliches Körpergefühl für das Laufen entwickeln. Dazu hört man in sich rein und sammelt Erfahrungen und hört künftig auf sie. Später, wenn sich dein Puls "beruhigt" hat, wenn du eine Ausdauergrundlage geschaffen hast und wenn sich deine Orthopädie an Laufbelastungen ausreichend angepasst hat, dann kannst du deine maximale Herzfrequenz ermitteln. Dann ist es möglich davon Pulsbereiche für systematisches Training abzuleiten. Derzeit brauchst allein deshalb schon keine Pulsbereiche, weil du immer dasselbe langsame Tempo laufen sollst (siehe oben).

Falls du mehr über das Laufen mit dem Pulsmesser wissen möchtest, kann ich dir die entsprechende, umfangreiche Erörterung auf unserer Laufseite anbieten.

Ich wünsche dir Erfolg und noch mehr Laufspaß :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Der Rat "Lauf einfach" ist sicher nicht der richtige.
An dieser Stelle will ich nur kurz einwerfen, dass mein Ratschlag (der zu einer sehr merkwürdigen Reaktion führte) so lautete:
| Lauf einfach so, dass du dich noch einigermaßen unterhalten kannst/könntest, dann passt das schon.
Was ja ungefähr dem entspricht, was du im folgenden mit etwas mehr Worten beschreibst:
U_d_o hat geschrieben:Man muss ihn ergänzen mit dem Hinweis wie du laufen sollst. Langsam und kontrolliert über körpereigene Parameter, die du mit körpereigener Sensorik und Empfindung feststellen kannst. Der erste ist das Empfinden von Lauftempo: So langsam, dass du "rund" laufen kannst, dass es nicht zum Schlurfen wird. Der zweite: Die Atmung. So langsam, dass du dich unterhalten kannst (zum Test tut es auch ein Selbstgespräch), ohne dabei außer Atem zu kommen.
Meinjanur, Matthias
Pain is temporary, pride is forever (Dave Scott)

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MatthiasR hat geschrieben:So kompliziert ist Laufen nicht.
Der beste Satz in diesem Thread.
Gesperrt

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