12Wochen,43Einheiten,~400km
dazu jede Menge Schweis,Anstrengungen und Schmerzen
alles nur für knapp 45min
Nun war es also soweit, der Kalender zeigte den 30.08.2009, Tag X war angebrochen. Ich wachte bereits um 6Uhr morgens auf und bereits von diesem Zeitpunkt an begann ich nervös zu werden. Während ich noch ein bisschen im Bett verweilte ging ich nochmal die Renntaktik im Kopf durch: Die ersten 5km knapp über 4:30 min/km,dannach etwas Gas geben und ab km 8 so richtig Gas geben. So sah der Plan aus. Ich erhob mich aus dem Bett und schon spürte ich wieder ein leiches Ziehen in beiden Oberschenkeln was allerdings nach einen ausführlichen Kneipgang fast wie weggeblasen war. Nach dem üblichen Frühstück kontrollierte ich noch einmal kurz den Inhalt meiner Sporttasche und wurde dann auch schon von einem weißen BMW richtung Rennstart gefahren.
Dort angekommen merkte ich sofort wie groß die Anspannung war obwohl noch fast 2h bis Rennstart waren. Ich verdrückte noch schnell eine Banane und sah mir dann relaxed, in Begleitung meiner (mehr oder weniger) Trainingspartner die Vorkämpfe einiger Schülerläufe an. Nachdem wir(meine Trainingspartner und ich ) uns die Startnummern besorgt hatten zog ich meine Trainingshose aus und begab mich mit den anderen zum Warmlaufen. Da war es wieder... ein unangenehmes Ziehen im linken Oberschenkel. Zähne zusammenbeißen weiter gehts...
10min vor Start wurde wir noch von ein paar Freunden von uns angeplaudert die extra wegen uns gekommen waren. An meiner Nervosität änderte das zwar nichts aber ich war trotzdem überglücklich sie zu sehen. Noch einen letzten Schluck Wasser und ab richtung Start wo wir uns ungefähr in der Mitte einsortierten. Ich wünschte noch allen Umstehenden Viel Glück und merkte plötzlich dass meine Nervosität wie weggeblasen war. Der Startschuss viel und ein riesiger Pulk fing an sich zu bewegen.
Den ersten Kilometer bewältigte ich wie geplant mit knapp über 4:30min und bereits hier zerriss das Starterfeld in seine Stücke.
Nachdem es nach einer leichten Steigung nun geradeaus ging verschärfte ich das Tempo ungewollt etwas(KM2: 4.16min) Wir bogen nun auf einen Radweg ein und ein anderer Läufer in unserem Alter machte uns darauf aufmerksam wir sollen doch im Windschatten laufen. Auch er reihte sich in unsere neu gebildete Kette, mit mir an der Spitze, ein.
KM3 verlief wieder viel schneller als geplant(4.18min)und unsere Kette bestand mitlerweile nur noch aus 2 Läufern.Da ich mich aber bis zu diesen Zeitpunkt prima fühlte stand es nicht in meinem Interesse etwas langsamer zu werden.
Nach ungefähr jeden Kilometer wechselten wir uns ab und so hatte man für einen Kilometer die Möglichkeit sich im Windschatten auszuruhen. Aufgrund einer kleinen Steigung benötigten wir für diesen Kilometer etwas mehr Zeit (4.27min).
4.15min, ein weiterer relativ flotter KM und ich war immer noch relativ frisch.
Zur Halbzeit standen 21:51min auf der Uhr womit ich perfekt in der Zeit lag. Mein Laufpartner machte mich darauf aufmerksam dass wir viel zu schnell seien und wir etwas bremsen sollten. Ich erklärte im kurz dass ich hier neue PB laufen möchte und er solle entweder mitziehen oder alleine weiterlaufen. Er entschied sich für ersteres...
Mit 4.14min legten wir KM 6 zurück und langsam sagte mir mein Körper dass ich dieses hohe Tempo nicht durchstehen werde.
Trotzdem machte ich weiterhin Tempo und auch den 7. KM liefen wir in einer Zeit von 4:15.
Langsam aber wusste ich dass ich diese hohe Tempo nicht durchstehen werde und meine Vernunft sagte mir ich solle bremsen.
Ich quählte mich durch den 8. KM der allerdings immer noch mit einer Zeit von 4:18.
Langsamer,langsamer,langsamer sagte ich mir immer wieder da ich bereits wusste dass noch ein steiler Schlussanstieg auf mich warten wird.
Langsam,langsam...3.44min!!!!!!!was???Müde,platt,am Ende und dann sowas...
Wir passierten also das 9km Schildchen und mein Partner der mir bis dorthin gefolgt war lieferte mir nun wieder Windschatten. 200m gerade aus und dann gings steil bergauf ins Ziel. Ich überlegte kurz,zählte leise bis 3 , mobilisierte noch alles was ich hatte und zog an ihm vorbei. Er konnte mir noch ca. 50m folgen, viel dann allerdings immer weiter zurück. Da war nur noch ein letztes Problem: Dieser Anstieg war noch lange nicht zu Ende. Ich lief aus dem kleinen Wald heraus und hörte plötzlich lautes Gejubel und gekreische aus dem Zielbereich der etwa 100m über mir lag und den ich nun den Serpentinen folgend ansteuerte. Motiviert durch die Zuschauer gab ich nocheinmal alles und quählte mich die letzten Meter rauf ins Ziel. Geschafft!!!Sofort wurde ich von ein paar weichen Händen abgefangen und ich legte mich laut schaufend zu Boden. Nach ein paar Bechern Wasser wagte ich ein Blick auf meine Uhr und siehe da:
42.53min!!!
neue persöhnliche Bestleistung.
Alleine das Fealing an hunderten von Zuschauern, die einen anfeuern obwohl du sie in deinem Leben noch nie gesehen hast, vorbei zu rennen sind 12Wochen Training,Anstrengungen und Schweiß locker wert *CHEERS*
Da ich in diesem Forum ja noch zu den eher Unbekannten zähle hier noch ein paar Daten zu mir:
Bin 15 Jahre(seit ein paar Tagen
),1.70 groß bei einem Kampfgewicht von 56kg.LG MainEvent
