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Seit 2 Jahren ITBS - Ich dreh' noch durch! Operation ?

Seit 2 Jahren ITBS - Ich dreh' noch durch! Operation ?

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Liebe Sportgemeinde,

seit knapp 2 Jahren leide ich nun an ITBS, dem Läuferknie.
Es hat alles angefangen als ich 5 Wochen nach dem Köln Marathon 2007 auch noch in Frankfurt laufen musste.
Klar, hab' mich 3 Tage nach Köln bereits gut gefühlt, jedoch hat im Ziel in Frankfurt dann direkt das Knie zu gemacht.
Ab da hat das Übel den Lauf genommen.
Längere Pausen brachten nix, dehnen und kühlen auch nichts. Ein Arzt meine es käme durch mein Bandscheibenleiden, da der Fuss eine Schonstellung einnimmt, da ich teilweise Schmerzen im Oberschenkel, hintere Seite, hatte. Daraufhin folgte ein aufwendige
Muskelaufbautherapie im Rücken, Rumpf, Beine und Bauch.
Nun, das mit der Bandscheibe ist wirklich besser geworden, aber das Knie ist noch immer nicht ruhig.
Nun hat der Arzt mir eine schmale Kniebandage verschrieben, damit sind die Probleme meiner Meinung nach noch schneller gekommen. Und die erste der verschriebenen Krankengymnastik in Form von Dehungen hat auch irgendwie noch kein Erfolg gebracht.
Er hatte viel mit dem Finger darin getastet, was sehr unangenehm war. Nach 5 Tagen totaler Laufpause wieder ein Drücken bereits nach 6km langsamer Dauerlauf.
Ich möchte ENDLICH mal wieder einen Marathon laufen und auch endlich mal eine Ironman Langdistanz, sehe da aber kein Vorrankommen.
Ich werde echt noch wahnsinnig damit. Ist das bei mir nun Chronisch geworden? Kann man das operieren? Ich habe mal was gelesen mit einem operativen Einschnitt der Sehne?

Viele Grüße

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SchiSchi hat geschrieben:Längere Pausen brachten nix, dehnen und kühlen auch nichts.

Nun hat der Arzt mir eine schmale Kniebandage verschrieben, damit sind die Probleme meiner Meinung nach noch schneller gekommen. Und die erste der verschriebenen Krankengymnastik in Form von Dehungen hat auch irgendwie noch kein Erfolg gebracht.

Nach 5 Tagen totaler Laufpause wieder ein Drücken bereits nach 6km langsamer Dauerlauf.
wenn es itbs ist, bringen laufpausen gar nichts...

dehnen ist wichtig, aber genau so wichtig ist es, sich laufend an den schmerzpunkt heranzuarbeiten. also laufen, bis du merkst, dass der schmerz gleich losgehen wird. an diesem punkt ist das training dann erst mal zu ende, versuche die strecke so zu legen, dass du auch gehend nicht mehr all zu weit hast, optimal wäre, am schmerzpunkt trainingsabbruch und vom fleck weg heimfahren (lassen). etwa eine stunde nach dem trainingsabbruch dann wieder dehnen (bei itbs gibt's fast kein "zu viel", was das dehnen betrifft)

im laufe der zeit wird der schmerzpunkt sich dann hoffentlich immer weiter nach hinten verschieben, bis das thema irgendwann ausgestanden ist. so war's zumindest bei mir: am anfang - nach einer ebenfalls unnötigerweise eingelegten laufpause von mehreren wochen - kam der schmerz schon nach etwas mehr als einem kilometer, über mehrere wochen habe ich das ganze dann immer weiter nach hinten verschoben, mittlerweile habe ich gar keine beschwerden mehr und bin in den letzten wochen mehrere trainingsläufe von über 20 km gelaufen (einer mit 32 war auch dabei)...

ansonsten bliebe im großen ratespiel evtl. noch die ursachenforschung hinsichtlich des schuhwerks, aber ich vermute mal, dass du das auch schon hinter dir hast...

bzgl. op kann ich gar nix sagen, habe bisher auch nur drüber gelesen aber noch keine erfahrung aus erster (gottseidank) oder zweiter hand...

am ende bleibt nur zu sagen: gute besserung, irgendwann muss der schmarrn doch mal wieder vorbei sein...
was ich in letzter zeit so gelaufen bin:
02.05.2010: metro group marathon düsseldorf in 3:57:04
19.09.2010: einstein marathon ulm (trainingsrückstand und schmerzen => hm in 2:24:28)

was demnächst noch so alles folgen soll:
winterlaufserie ismaning 2010/11 - cancelled
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OK, werde es mal probieren, insofern das möglich ist.
Eigentlich kommt auch kein richtiger Schmerz sondern nur ein fast "stumpfes" Drücken, was dann stärker wird.
Heute habe Intervall gemacht, sprich Einlaufen, dann 4er Schnitt wieder langsam dann 3km 4.10er Schnitt, Auslaufen. Keinerlei Probleme.
Eigentlich kommt das auch nur bei langen langsamen Dauerläufen.
Vielleicht sollte ich Marathon und Ironman mit Intervall machen ;-)

Ich denke aber den FFM Marathon kann ich knicken.

Vom Kühlen wurde mir auch abgeraten.
Wie seht ihr das?

Schöne Grüße

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Schuhe evtl. zu stark gestützt oder/und gedämpft? Fersenlauf?

Gruß,
Bernhard

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Schuhe habe ich auch fast alles durch. Anfangs mit Pronationsstütze plus Einlagen und Höhenausgleich (lediglich 3mm oder so). Dann neutrale Schuhe mit Einlagen. Und jetzt Schuhe mit Pronationsstütze ohne Einlagen (Brooks Adrenaline). Ich versuche auch mal ganz ohne Stütze oder Einlagen.

Was mich wundert ist, dass erfahrungsgemäß schnelle Läufe oder Intervalle problemloser sind als langsame Läufe.
Ich merke das sogar wenn ich viel gehe, sprich z. B. lange durch die City einkaufen gehe.

Viele Grüße

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Mir fallen ein paar Punkte in deiner Schilderung auf, die mich "stutzig" machen ...

ein Grundproblem, was zu ITBS führt, sind Statikprobleme. O-Beine in geringem Maße sind dafür bekannt. Einen gestützten Schuh zu laufen ist da (oft) völlig kontraproduktiv ...

Erkundige dich doch mal, wo ein Spezialist in deiner Stadt ist, der deinen Laufstil und deine Statik überprüfen kann.

Zweitens: du schreibst, dass du 5 Tage Pause mit Laufen gemacht hast. Bei einer solch Entzündung kannst du davon ausgehen, dass dir 5 Tage überhaupt nichts bringen. Allerdings schreibst du auch von längeren Laufpausen. Wie lang waren die denn?
Und ich kann aus Erfahrung mit einigen Patienten sagen: Laufpausen helfen meist ;-)

ABER: Problem ist, dass die Schmerzen natürlich wieder kommen, sofern man die Ursache nicht behoben hat. Also: einmal die Ursache genau suchen!

Vielleicht auch mal einen anderen Arzt konsultieren ...

Ist dein Knie an sich schon komplett auf den Kopf gestellt worden? Ist eine Ansatztendinose des Tractus auszuschließen? Wurden bildgebende Verfahren durchgeführt?

Und noch ein Zitat von Dr. Romanov:

"Ich habe sehr viele Läufer mit ITBS behandelt, einige hatten bereits das Laufen wegen dieser Beschwerden aufgegeben. Die Ursachen, die zum ITBS führen sind wirklich einfach zu verstehen: Zu schwache Beckenstabilisation in der Standbeinphase und eine lange Bodenkontaktzeit des Standbeines, das zuerst mit der Ferse weit vor dem Körperschwerpunkt aufkommt. Das führt zum Absinken der Hüfte auf der Gegenseite und Überlastung des Tractus iliotibialis (der lange Sehnenzug, der vom Becken bis zum Kniegelenk reicht)."

Und noch meine Meinung zum Eis: Klar! ... vorausgesetzt, du empfindest es als Angenehm. Kryotherapie (also mit Eis) ist mit eine der ersten "Maßnahmen" ...

Wünsche dir eine gute Besserung!
Liebe Grüße
Jule

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@Wolfsblut

Jetzt sind wir wieder bei alten Thema. Laufpause bei ITB´s (wenn ja was ist genügend) oder keine Laufpause sondern nur bis zum Schmerz laufen.

Man liest oft, das NICHT laufen kontraproduktiv sei.

Du schreibst Deine Patienten (bist Du Arzt, Physio ...) hätte positive erfahrung mit Laufpausen. Wie lange sind dann diese Laufpausen? Bei mir haben bisher Laufpausen bis zu 2 wochen (ist das zu kurz?) nichts gebracht.

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Bitte nur eine Zeile weiterlesen ...
geht los mit ABER ...
Liebe Grüße
Jule

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Wolfsblut hat geschrieben: Und noch ein Zitat von Dr. Romanov:

"Ich habe sehr viele Läufer mit ITBS behandelt, einige hatten bereits das Laufen wegen dieser Beschwerden aufgegeben. Die Ursachen, die zum ITBS führen sind wirklich einfach zu verstehen: Zu schwache Beckenstabilisation in der Standbeinphase und eine lange Bodenkontaktzeit des Standbeines, das zuerst mit der Ferse weit vor dem Körperschwerpunkt aufkommt. Das führt zum Absinken der Hüfte auf der Gegenseite und Überlastung des Tractus iliotibialis (der lange Sehnenzug, der vom Becken bis zum Kniegelenk reicht)."

Das heisst für mich:
1. Hüftmuskukatur kräftigen bzw. dehnen, sprich Gesäßmuskulatur und Abduktoren kräftigen, Hüftbeuger und hintere Oberschenkelmuskulatur dehnen
2. den Laufstil auf Mittelfuß umstellen.

Was vergessen?

Punkt 1 mache ich seit ca. 2 Wochen sehr intensiv, Punkt 2 befürchte ich, wird wohl nicht ohne professionelle Anleitung (Stichwort Laufseminar) gelingen.

Heisst aber auch, dass das Dehnen des Muskels, der am Traktus ansetzt, eigentlich nur Wirkungsbekämpfung ist und keine Ursachenbekämpfung.
2010 geht es weiter

Stadtwaldlauf Fürth (10km): 43:16 min
Fürthlauf (10km): 42:18 min
Oberelbemarathon (HM): 1:38:09h
Metropolmarathon 2010 (mein erster): 3:44:36h
FinishLine Herbstlauf Nürnberg (10km): 40:49min
Aurachtallauf Herzogenaurach (10km): 44:29min
Einsteinmarathon Ulm (HM): 1:35:54h
Stadtlauf Nürnberg (10km)
Nikolauslauf Forchheim (10km)

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SchiSchi hat geschrieben:
Was mich wundert ist, dass erfahrungsgemäß schnelle Läufe oder Intervalle problemloser sind als langsame Läufe.
Ich merke das sogar wenn ich viel gehe, sprich z. B. lange durch die City einkaufen gehe.

Viele Grüße


Auch wenn einige Leser es fast nicht mehr ertragen, ich schreibe es dennoch:

Ohne Dich und Deinen Laufstil zu kennen, behaupte ich aufgrund Deiner o.g. Aussage, daß Dein Laufstil "suboptimal" ist, zumindest für Deinen persönlichen Körperbau.
Du hast meiner Erfahrung nach jetzt zwei Möglichkeiten:
1. Intensives Training in Sachen Rumpfstabilität, Lauf ABC...
2. Nutzung von Schuhen, die eine relativ ökonomische, um nicht zu sagen saubere Lauftechnik erzwingen. Nike Free 3.0 und 5.0.
Idealerweise beide Punkte in Kombination.
Nach Gewöhnung an die Schuhe, welche natürlich seine Zeit dauert, sollten Läufe bis über 10km mit dem 3.0 auf Asphalt und ein lockerer Trainingshalbmarathon mit dem 5.0 auf Asphalt möglich sein. Für alles was länger ist, darf es dann etwas komfortabler sein, aber immer noch flach und mäßig gedämpft.

Wenn Du dann noch regelmäßig dehnst, (fünf mal gleichmäßig über den Tag verteilt, intensiv und konzentriert) wirst Du mit ITBS keine ernsten Probleme mehr haben. Wetten?
(Nochmal in Klammern: Dann solltet Du allerdings Deine Achillessehne im Auge behalten) :nick:

happy running,
Bernhard

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axel_fuerth hat geschrieben:Das heisst für mich:
1. Hüftmuskukatur kräftigen bzw. dehnen, sprich Gesäßmuskulatur und Abduktoren kräftigen, Hüftbeuger und hintere Oberschenkelmuskulatur dehnen
2. den Laufstil auf Mittelfuß umstellen.

Was vergessen?

Punkt 1 mache ich seit ca. 2 Wochen sehr intensiv, Punkt 2 befürchte ich, wird wohl nicht ohne professionelle Anleitung (Stichwort Laufseminar) gelingen.

Heisst aber auch, dass das Dehnen des Muskels, der am Traktus ansetzt, eigentlich nur Wirkungsbekämpfung ist und keine Ursachenbekämpfung.
Das alleinige Dehnen des Muskels ermöglicht einerseits, dass man den Muskel geschmeidig und somit widerstandsfähiger macht und zudem durch die Stimulation die Zellneubildung fördert ... Oft sieht man, dass Läufer erst dann mit dem Dehnen beginnen, wenn irgendwas wehtut. Vielleicht hätte ein präventives Dehnen das Problem erst gar nicht aufkommen lassen :wink:

Wichtig ist in meinen Augen vor allem die Sache mit dem Laufstil. Man kennt das ja ... es schleichen sich kleine Fehler ein oder auch Fehlbelastungen, die man erst dann merkt, wenn es "zu spät" ist. Kenne einige Läufer, die sich auch ganz regelmäßig auf den Laufstil schauen lassen, um eben solchen Problemen vorzubeugen.

Anstonsten hilft bei ITBS noch, die Durchblutung anzukurbeln. Das verbessert den Abtransport von den geschädigten Zellen aus dem Entzündungsbereich. Kalte Kompressen, Franzbranntwein, aber auch hier und da mal ein wenig Wärme. Im Wechsel ...
Die Wärme allerdings nicht unbedingt, wenn die Entzündung richtig massiv in vollem Gang ist ;)
Liebe Grüße
Jule

27km fast ohne Probleme

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So, letzte Woche lief eigentlich ganz gut. Habe auch fast nur Intervall gemacht, darunter auch 3x3,5km in 4:10Min/km, dazwischen ruhiges Auslaufen. Nach den 16km hatte ich keinerlei Probleme.

Heute war ein langer langsamer Dauerlauf angesagt.
Nach wenigen km, wieder ein Drücken am Knie.
Das Problem ist, dass ich etwas am Berg wohne und immer erst runter laufen muss.
Auch habe ich meine neutralen Schuhe mal ohne Einlagen probiert, schaden kann das, so schätze ich, bei ITBS nicht.

Dann habe ich mir überlegt, was beim Runterlaufen anders ist als beim hochlaufen. Nun, man setzt einfach anders mit dem Fuß auf.
Auf gerade Strecke habe ich dann versucht von Rückfuß mehr auf Mittelfuß zu laufen, und so wurde das "Drücken" im Knie wieder weniger.
Berghoch war es dann fast weg.
Und wenn ich etwas mehr Tempo gemacht habe, wurden die Probleme auch weniger. Hier laufe ich auch eher Mittelfuß.
So habe ich doch 27km geschafft. In den letzten km ist allerdings das Drücken im Knie doch unangenehmer geworden, aber immerhin. Richtige Schmerzen waren das aber noch nicht.

Resume: Eigentlich ist es vielleicht doch besser mit einem Pronationsschuh zu laufen oder neutraler Schuh mit Einlagen.
Entscheidend (zumindest wohl bei mir) ist wohl wie der Fuß aufsetzt. Deshalb wohl auch der Grund, dass ich bei schnellen Läufen keine Probleme hatte.

Kennt jemand im Raum Frankfurt ein Laufseminar, wo erklärt wird wie man die Lauftechnik ändert?

Die Rumpfmuskulatur ist im Prinzip schon fast optimal, durch die Bandscheintherapie, genauso das Gleichgewicht zwischen Adduktoren und Abduktoren.

Viele Grüße
Guido

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Die Rumpfmuskulatur ist nicht optimal, sonst hättest du ja diese Probleme nicht.
Bergab benötigst eine sehr gute Rumpfstabilität, darum hast du da mehr Schmerzen.
Bergauf zwingt zu einer guten Lauftechnik,
ansonsten, höre auf blau, der hat Recht
Angelika

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SchiSchi hat geschrieben: Resume: Eigentlich ist es vielleicht doch besser mit einem Pronationsschuh zu laufen oder neutraler Schuh mit Einlagen.
Entscheidend (zumindest wohl bei mir) ist wohl wie der Fuß aufsetzt. Deshalb wohl auch der Grund, dass ich bei schnellen Läufen keine Probleme hatte.
Warum denkst du, dass du einen Pronationsschuh brauchst? Oder einen neutralen Schuh mit Einlagen? Wenn du keine extreme Fußfehlstellung hast, ist das ziemlicher Quatsch.
Denn je weiter du mit dem Fuß vorne aufsetzt, also sobald du nicht auf die Ferse plumpst, nutzt dir die Pronationsstütze nicht.
Trainiere doch besser deine Fußmuskulatur soweit, dass du ohne Pronationsstütze laufen kannst. Davon hast du auf Dauer deutlich mehr! Probieren würde ich es ...

Dabei kann dir ein Free Schuh gut helfen!

Ansonsten: Technik, Krafttraining und Geduld!

Und ... nicht erst bergablaufen! Geh doch lieber das erste Stück :wink:
Liebe Grüße
Jule
Gesperrt

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