Temposteigerung während HM

Hallo,
in nicht mal mehr zwei Wochen steht bei mir mein erster Halbmarathon an und ich habe sehr gut darauf nach einem Trainingsplan (sub 2) trainiert. Ich habe auch vorher einige 10 km-Volksläufe gemacht, um Wettkampferfahrung zu sammeln und schließe diese inzwischen relativ konstant mit einer Zeit von knapp unter 50 Minuten ab (49:30).
Während meines Trainings habe ich durch den Trainingsplan auch einige längere Läufe (um die 20 km) gemacht, die ich mit einer Pace von ca. 6:00-6:10 Minuten gelaufen bin.
Das ist meine Vorgeschichte.

Jetzt kommt ja bald der große Tag und ich laufe den Halbmarathon. Ich brauche da ja in etwa einen 5:40er Schnitt um die "sub 2" zu schaffen. Ich habe hier im Forum schon vieles darüber gelesen, dass ich den Wettkampf recht langsam angehen soll um die Geschwindigkeit dann während des Laufs zu steigern. Aber was bedeutet das konkret?
Heißt das, ich soll die ersten paar Kilometer mit 6:10 laufen und mich dann auf 5:20 steigern? Oder muss ich schneller oder langsamer beginnen? Ab wann soll ich denn das Tempo anziehen - nach 2 Kilometern, nach 5 Kilometern oder nach Gefühl?
Ich bin da echt etwas überfordert wie ich den Halbmarathon am "bequemsten" überstehe und trotzdem unter zwei Stunden bleibe...

Ich bin schon total aufgeregt - der 1. HM!!! :-)

Paddington hat geschrieben: Ich habe hier im Forum schon vieles darüber gelesen, dass ich den Wettkampf recht langsam angehen soll um die Geschwindigkeit dann während des Laufs zu steigern. Aber was bedeutet das konkret?

Du hast wohl eher gelesen "nicht zu schnell angehen" - das bedeutet aber einfach nicht schneller als der geplante Average, da viele sich am Start von der Masse mitreissen lassen.

Fang mit 5:40 an und hör nicht auf damit - kleiner Schlußspurt und alles wird gut!

gruss hennes

Hennes hat geschrieben:Du hast wohl eher gelesen "nicht zu schnell angehen" - das bedeutet aber einfach nicht schneller als der geplante Average, da viele sich am Start von der Masse mitreissen lassen.

Fang mit 5:40 an und hör nicht auf damit - kleiner Schlußspurt und alles wird gut!

gruss hennes

So ist es.

Geh mit 5:15/km an. Wenn es nach 10km hart wird, versuche, das Tempo zu halten. Auf den letzten 5km kannst Du dann versuchen, noch etwas herauszuholen, um unter 1:50 zu bleiben. Wenn es eine 1:53 wird, ist es auch nicht schlimm.

Viel Erfolg

Carsten

CarstenS hat geschrieben:Geh mit 5:15/km an. Wenn es nach 10km hart wird, versuche, das Tempo zu halten. Auf den letzten 5km kannst Du dann versuchen, noch etwas herauszuholen, um unter 1:50 zu bleiben. Wenn es eine 1:53 wird, ist es auch nicht schlimm.

Viel Erfolg

Carsten

@Paddington
mag für dich komisch klingen aber auf Grund deiner sehr guten 10er Zeit von 49:30 min ist das wohl eher deine Richtung !

Es gibt verschiedene Laufzeitenrechner im Net, als Beispiel:
Berechnungen nach Jack Daniels


Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Glück für den ersten HM

CarstenS hat geschrieben:Geh mit 5:15/km an. Wenn es nach 10km hart wird, versuche, das Tempo zu halten. Auf den letzten 5km kannst Du dann versuchen, noch etwas herauszuholen, um unter 1:50 zu bleiben. Wenn es eine 1:53 wird, ist es auch nicht schlimm.

Viel Erfolg

Carsten

Da haste sehr wohl Recht - hatte die 49:30 nicht beachtet.

gruss hennes

OK, danke für eure Ratschläge.

Aber ich bleibe erst mal bei meinem Ziel unter 2 Stunden.

Es ist immerhin mein erster Wettkampf-Halbmarathon. Da will ich mich nicht kaputt machen, da ich nicht weiß wie ich auf die Wettkampfsituation über diese Distanz reagiere. Und wenn ich da gleich am Anfang zu schnell mache und breche nach 7-8 km ein, habe ich immerhin erst ein Drittel der Strecke.
Das will ich mir nicht antun. Ich laufe dann lieber meinen 5:40-Schnitt durch und wenn ich nach 15 km merke, da geht noch was, dann mache ich am Schluss etwas schneller.
Ich will mich da nicht gleich brutal überfordern - unter 2 Stunden bleibt definitiv mein Ziel. Denn ich würde es mir nie verzeihen, wenn ich nach meinem 10-Wochen-Trainingsplan den Lauf abbrechen muss, weil ich zu schnell gestartet bin. Ich will auf keinen Fall ein Risiko eingehen...

Aber danke für eure Hinweise. Ich hatte jetzt wirklich gedacht, ich soll die ersten paar Kilometer deutlich langsamer als die geplante Durchschnittsgeschwindigkeit laufen... Das war wohl ein Irrtum...

Weshalb solltest Du nach 7-8 km im HM-Tempo einbrechen, wenn Du die 10 km unter 5:00 gelaufen bist?
Wenn ich es genau betrachte, dann ist 5:40 auch ein gewisses Risiko. Auf 1:55 könntest Du schon anlaufen, um sicher unter 2:00 zu bleiben.

Ja, da ist was dran...
Allerdings habe ich bei den 10 km mit unter 5:00er Schnitt auch alles aus mir rausgeholt. Ich bin damals mit 4:40 gestartet und habe ab Kilometer 6 immer weiter abgebaut. Ich konnte auf meiner Uhr richtig sehen wie ich immer langsamer wurde.

Und diese "Taktik" will ich beim HM unbedingt vermeiden. Denn was bringt es mir, wenn ich mit einer Zeit von 50 Minuten bei 10 Kilometern stehe und dann so kaputt bin, dass nichts mehr geht... Davor habe ich einfach Angst.

Aber natürlich hast du recht, dass ein 5:40er Schnitt durchgängig eine Gefahr ist. Ich versuche einfach mit 5:30 zu starten und das Ding so locker wie möglich anzugehen. Wenn ich dann in der zweiten Hälfte merke, da ist mehr drin, dann kann ich ja noch steigern.

Ich will mich einfach nicht schon von vorne herein richtig fertig machen... Der HM, auf den ich trainiert habe, soll ja eine schöne Erfahrung werden und ich freue mich auch darauf. Den will ich mir nicht kaputt machen...

Ich wollte nur nochmal "DANKE" sagen.
Gestern war mein Halbmarathon und ich habe ihn wie geplant in unter 2 Stunden geschafft - genauer gesagt in 1:57... :-)

Am Schluss musste ich trotz Training ziemlich kämpfen um überhaupt noch ins Ziel zu kommen. Davor bin ich konstant mit 5:20er pace durchgelaufen...
Das hat alles gut funktioniert - aber wie gesagt, die letzten paar Kilometer haben mich richtig fertig gemacht.

Wenn ich mir vorstelle, ich wäre am Anfang zu langsam gestartet - wie ich es vor meinem Foreneintrag vorhatte - dann hätte ich mein Ziel (sub 2) wohl nie erreicht...
Danke nochmal an alle, die mich dazu ermutigt haben, etwas schneller zu starten. Der Zeitpuffer, den ich mir auf den ersten 15 km erarbeitet habe, hat mir geholfen, mein Ziel zu schaffen...

Das nächste Ziel ist jetzt, die 1:55 zu knacken. Und ich denke, dass ist auf jeden Fall machbar, wenn ich nicht auf den letzten Kilometern so einbreche... Jetzt heißt es, fleißig weiter trainieren...

Gratuliere.
Wie oft hast Du denn schon längere Läufe > ca. 16, 17km vor dem HM gemacht?
Mir ging es auf meinen ersten HM's auch immer so, dass ich bei ca. 16,17km einen deutlichen Einbruch hatte. Inzwischen schaue ich seit fast einem Jahr, dass ich pro Woche einen längeren Lauf von mind. 16km mache. Und hatte dann im Juli beim HM diesen Einbruch gegen Ende des HM nicht mehr.

Paddington hat geschrieben:Am Schluss musste ich trotz Training ziemlich kämpfen um überhaupt noch ins Ziel zu kommen. Davor bin ich konstant mit 5:20er pace durchgelaufen...
Das hat alles gut funktioniert - aber wie gesagt, die letzten paar Kilometer haben mich richtig fertig gemacht.

Wenn ich mir vorstelle, ich wäre am Anfang zu langsam gestartet - wie ich es vor meinem Foreneintrag vorhatte - dann hätte ich mein Ziel (sub 2) wohl nie erreicht...

Glückwunsch zum erreichten Ziel

Also ich hab es immer anders herum gemacht: so mit 5:45 angelaufen und dann bin ich immer schneller geworden und mit den schnelleren Kilometerzeiten hab ich mich in ein solches "Runners High" gelaufen, dass sogar noch ein fulminanter 400m-Endspurt drinnen war.

Da Du ja jetzt die Variante mit dem "Polster auf der ersten Hälfte rauslaufen" ausprobiert hast, würde ich beim nächsten HM mal die andere Variante ausprobieren.

Ich habe schon ab und zu mal längere Läufe (15 - 20 km) gemacht - aber bestimmt nicht jede Woche. Ich habe in den letzten zwei Monaten vor dem HM insgesamt fünf lange Läufe gemacht. Aber das hat wohl nicht gereicht um dem Einbruch kurz vor Ende vorzubeugen...

Aber es war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung und es spornt mich an, weiter zu trainieren, damit ich beim nächsten Mal ohne Einbruch "entspannter" über die Ziellinie laufen kann. :-)

Das mit dem Einbruch gegen Ende kenne ich. Da ich mich beim letzten HM wirklich gequält habe, habe ich in der Zwischenzeit viele lange Läufe gemacht und bin es dieses Mal sogar etwas langsamer angegangen. Schlussendlich bin ich aber trotzdem eingegangen.

Übrigens mit der fast selben Zeit wie Du.

Aber irgendwann werden auch wir es noch schaffen entspannt ins Ziel zu kommen

Es ist die große Kunst beim Laufen, die richtige Startgeschwindigkeit zu treffen, damit man am Ende nicht mehr Zeit verliert, als man am Anfang herausgeholt hat.
Andererseits: Wer ab Kilometer 17 beim HM nicht kämpft, ist sowieso zu langsam gelaufen ;-).

Also, ich habe ab Kilometer 17 gekämpft, gelitten und ich hatte Schmerzen...
Dann habe ich ja doch alles richtig gemacht... :-)

Paddington hat geschrieben:Also, ich habe ab Kilometer 17 gekämpft, gelitten und ich hatte Schmerzen...
Dann habe ich ja doch alles richtig gemacht... :-)

Hört sich wie ein richtiger HM an. Erst, wenn das schon bei 10 km anfängt, hat man etwas falsch gemacht. Weiter so! ;-)