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Lappenriss Innenmeniskus - Was tun?

Lappenriss Innenmeniskus - Was tun?

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Hallo zusammen!

Ich dachte eigentlich, ich hätte meine Knieprobleme jetzt soweit im Griff. Nach einem 3/4 Jahr kann ich auch schon wieder über 16km am Stück laufen, ohne dass ich größere Knieprobleme bekomme. 10 km WK laufe ich auch schon länger wieder. Was mich störte war aber immer der "Ruheschmerz" beim Sitzen im Büro. War dann noch einmal bei meinem Hausarzt und habe ihn gebeten mich zur MRT zu schicken, da mein Orthopäde "nicht gewillt" dazu war (vielleicht war sein Budget auch einfach nur erschöpft für mich...).

Habe dann heute das Niederschmetternde Ergebnis bekommen: Lappenriss des Innenmeniskus mit begleitender femoralen medialen Chondropathie bis 2. Grades!

Was habe ich jetzt davon zu halten? Ich laufe wie gesagt bereits seit einem 3/4 Jahr damit herum und habe eigentlich keine soooo großen Schmerzen.

Die femorale Chondropathie wurde vom Orthopäden seinerzeit mit muskeldysbalancen begründet und mir wurden Übungen zur Stärkung des Vastus medialis "verordnet". Was er zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste (bzw. wissen konnte, weil kein MRT), war der Miniskusschaden.

Sind diese Knie beugenden Übungen überhaupt geeignet bei Meniskusrissen? (ok, ihr seid nicht alles Mediziner, aber vielleicht hat jemand von euch Erfahrung damit) Würdet ihr nach so etwas den Orthopäden wechseln? Irren ist ja menschlich, soll ich ihn mit dem Befund konfrontieren oder gleich zu einem anderen?

Kommt die Chondropathie jetzt vom Meniskusriss (Schwächung der Dämpfung im Knie) oder ist die jetzt noch so als "Zugabe" dabei?

Was mich jetzt noch mehr interessiert: Wie geht es jetzt weiter? Habe gelesen, dass bei einer OP nur "abgeschnitten" wird, weil der Meniskus nicht wieder anwächst. Benötige ich jetzt Kniebandagen, damit ich mir nicht noch eine Chondropathie höheren Grades einhandle?
Kann man nach einer Meniskus OP wieder "normal" Laufen oder bleibt das für immer eingeschränkt (= jogging)?
Muss überhaupt operiert werden?

Mir schwirren tausende Gedanken im Kopf herum - Laufen ist die einzige Sportart, die ich mit meiner schwer zu planenden Freizeit überhaupt sinnvoll betreiben kann...
g wiedereinsteiger

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Hallo Wiedereinsteiger,

ich habe erst letzte Woche mit einem Läufer geredet, dem zunächst eine OP des Meniskus vorgeschlagen worden war, der Facharzt riet ihm aber dazu, alles so ausheilen zu lassen (bei diesem Läufer war es auch kein so gravierender Schaden, so wie es bei dir zu auch zu sein scheint).

Die Beschwerden waren bei ihm nach etwa einem halben Jahr weg, seitdem läuft er auch wieder fleißig Wettkämpfe ohne Einschränkung, auch wenn er kein so schneller Läufer ist wie manch anderer hier.

Ich denke, du hast selber schon etliche Monate mit deiner Verletzung durchgemacht, vielleicht wird also das ganze wieder von ganz alleine? Vor allem, weil du ja gezielt Kräftigung, Gymnastik und Dehnen betreibst und dir anscheinend ebenso Gedanken über das richtige Schuhwerk machst (Nike Free etc).

Ich würde also an deiner Stelle unbedingt mal zum Facharzt gehen, also Sportmediziner o.ä.

PS: Auch bei meiner Chondropathie hat man im MRT-Befund eine "diskrete Signalerhöhung des Meniskus" festgestellt. Genau wie bei dir kriege ich die Sache allmählich in den Griff, auch wenn ich momentan nur 26-27 Wochenkilometer laufe, aber eher, weil ich durch die langwierige Verletzung nur sehr defensiv steigere.

Berichte mal, wie du dich entscheidest - und suche vorher noch einen Spezialisten auf.

Viele Grüße,
Holger

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--- UPDATE ---

Habe mich am Samstag tapen lassen an den Beinen und bin Sonntag völlig beschwerdefrei meinen zweiten Halbmarathon in neuer Bestzeit gelaufen. Auch die Tage danach war ich schmerzfrei. Das Tape hat super funktioniert...

War dann mal heute wieder bei meinem Orthopäden (übrigens selber Läufer). Wir haben uns, nachdem sein Kollege div. Test mit meinem Bein durchgeführt hat, über die MRT-Bilder unterhalten. Er hat mir gezeigt, wie ein intakter Meniskus auf dem MRT-Bild aussieht (mein Aussenmeniskus macht ein schwarzes Bild und ist i.O.). Mein Innenmeniskus ist grau abgebildet, was auf Wasser im Gewebe hindeutet. Das ist nicht i.O. (vereinfacht dargestellt). Ob der Riss frisch ist oder alt - es gibt durchaus Personen, die schon lange unbemerkt mit einem Meniskusriss leben - kann nur bei einer Athroskopie festgestellt werden. Sollte ich mich zu dieser entschließen, müßte ich den Ärzten freie Hand lassen, d.h. sie entscheiden bei öffnen des Beines, ob ein Teil des Meniskus entfernt wird, ob der Meniskus angestochen wird um die Selbstheilung anzustoßen (langwierig) oder ob der Riss "getackert" wird (langwierig). Er sagte ehrlich, dass er nach einer OP nicht garantieren könne, dass die Schmerzen verschwinden. Es könne sein, dass der Schmerz ausstrahlt, es könne aber auch ganz etwas anderes sein. Nach dem Halbmarathon tippt er auf etwas anderes und hat mit jetzt Reizstrom verordnet. Wenn ich mit dem tapen klar komme, kann das auch helfen. Weiterhin sagte er (O-Ton):"Auch wenn das was ich jetzt sage eher geschäftsschädigend ist, wenn es mein Knie wäre, würde ich auf die OP verzichten..."

Die beim MRT festgestellten leichten Knorpelschäden sind altersbedingt normale Verschleißerscheinungen und nichts worüber ich mir Gedanken machen müßte. Auch an einem Marathon könnte ich teilenehmen...

Einerseits fand ich das jetzt alles sehr beruhigend, andererseits stehe ich jetzt fast wieder am Anfang. Werde mal sehen was nach dem Reizstrom ist und ansonsten werde ich mir von meiner Physiotherapeutin zeigen lassen wie man so ein Tape richtig anlegt. Danach werde ich mir dann ein Tape-Abo bei Amazon zulegen :wink:
g wiedereinsteiger

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Ich habe mich drei Jahre lang mit ähnlichen Meniskusproblemen herumgeschlagen. Viele Arztbesuche, viele versch. Therapien (von Reizstrom, Massage, Spritzen, Fangopackungen, Krankengymnastik, Besuche beim Ostheopathen, Kinesio-Tape...) habe ich alles versucht. Das Ergebnis war jedesmal, dass die Knieschmerzen zurückgingen, aber nach einem halben Jahr wieder da waren. Anfang dieses Jahres habe ich mich zur OP entschieden, alles gut verlaufen, nach 11 Wochen das erste Mal wieder laufen. Seitdem ist eine ständige Besserung im Knie eingetreten, und im nachhinein, bereue ich es natürlich etwas, dass ich drei Jahre mit den Schmerzen gelebt habe.

Mit dem Wissensstand von vor drei Jahren muss ich aber sagen, würde ich es wohl wieder so machen. Ich würde erst alle konventionellen Methoden versuchen, um die Schmerzen zu beseitigen. Denn eine Garantie, dass es nach einer OP besser ist, die gibt dir keiner. Wenn dein Arzt dir von einer OP abrät, finde ich dieses erst mal gut, denn Alternativen zur Beseitigung der Schmerzen hast du ja bis auf das Tape noch nicht probiert. Mein Rat also an dich: Hol dir eine zweite Meinung eines Orthopäden/Sportmediziners ein, und wäge dann die unterschiedlichen Meinungen ab.

Wenn der Meniskus geschädigt sein sollte, kann dieser aber laut Aussage meines Othopäden nicht von selber heilen. Dann kommt es sehr darauf an, wie stark man das Knie belastet, und wie das Knie diese Belastung "wegsteckt". Reduziert man diese Belastung (sprich: man läuft nicht mehr) verschwinden häufig auch die Schmerzen. Das aber war für mich nie eine Alternative.

Viele Grüße und eine schmerzfreie Zukunft

finni

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Hallo Finni,

ich werde mir das jetzt mal ein 1/4 Jahr anschauen. Wenn's nicht besser wird, muss ich noch einmal hin. Danke aber noch einmal für Deine Erfahrung. Ich hoffe noch, dass ich nicht unters Messer muss.
g wiedereinsteiger

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Hallo zusammen!

Bin noch neu hier im Forum und hab bislang nur mitgelesen.
Hier nun mal meine Erfahrungen mit dem Meniskus:

Vor 3 Jahren hatte ich eine OP am Innenmeniskus des rechten Knies. Davor hatte ich jahrelang Schmerzen an dem Knie. Also bin ich mal zum Orthopäden, der hat mich zum MRT geschickt. Es kam heraus, dass der Meniskus einen Riss hat. Mein Orthopäde meinte das könnte man operieren. Gesagt, getan. Nach der OP hatte ich noch 6 Woche Krankengymnastik, aber schon nach ca. 3-4 Wochen waren die Schmerzen wieder da! Einige Wochen später bin ich nochmal zum Arzt, und nochmal zum MRT. Fazit: Meniskus schon wieder gerissen :sauer:

Bislang habe ich es dabei belassen. Mir wurde auch von 2 Leuten aus der Verwandschaft ähnliches berichtet. Eine davon hat sich dann ein 2. Mal operieren lassen, das hat die Probleme allerdings nur verschlimmert :klatsch:

Bis jetzt lebe ich ganz gut damit. Ab und an habe ich leichte Schmerzen, die sind aber erträglich. Laufen ist für mich kein Problem, also werde ich auf eine weitere OP verzichten.
Laufe zwar nur unregelmäßig mein 5-7 km (dazu noch Training im Studio), aber werde das jetzt mal wieder etwas regelmäßiger machen. Sollten die Schmerzen unerträglich werden, werde ich mal wieder zum Artz gehen, aber nur wenn es sich nicht vermeiden lässt, wie gesagt, die OP ist schon gut 3 Jahre her!

Viele Grüße

Hoshi
Gesperrt

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