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Jaaa! - 1. Östringer Fitnesslauf (HM)

Jaaa! - 1. Östringer Fitnesslauf (HM)

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Erst am Dienstag erfuhr ich in der Umkleide zufällig von einem Kollegen,
dass am Samstag (3.10.) eine Laufveranstaltung in Östringen (ca. 5 km von meinem
Wohnort entfernt, aber anderer Landkreis) stattfindet. Schnell im www
nachgeschaut - tatsächlich, da gab es alle möglichen Distanzen bis zum
HM (1. Östringer Fitnesslauf am 03. Oktober 2009).

Eigentlich wollte ich nach dem Jungfrau-Marathon und dem Kraichgau-Lauf
(33 km) vor dem Frankfurt-Marathon keinen Wettkampf mehr laufen. Aber
direkt im Nachbarort, und dann auch noch eine Premiere, da verzichte
ich doch gerne mal auf 35 km mit 12 km Endbeschleunigung ;-)
Also gleich mal angemeldet und Startgebühr (5 ¤, egal für welche
Distanz) überwiesen.

Die Strecke sah auf dem Plan ziemlich eckig und wellig aus. Ich habe
sie deshalb mit MagicMaps nachgezeichnet - ah, doch nur 180 Höhenmeter,
geht ja noch.

Am Samstag war ich frühzeitig da, weil ich mich noch etwas ausgiebiger
einlaufen wollte, schließlich stand eigentlich ein langer Lauf auf dem
Plan. Zum Warmlaufen habe ich die 5 km-Wettkampfstrecke genommen, die
zum Teil mit unserer Strecke identisch war. Gerade der Beginn der
Strecke war so ruppig und uneben, dass ich mir überlegt habe, auf die
Wettkampfschuhe zu verzichten und die Trainingsschuhe anzubehalten. Ich
habe dann aber doch gewechselt, was auch gut war, weil der Rest der
Strecke besseren Belag hatte.

Da ich nicht wirklich ausgeruht war (z.B. am Mittwoch noch 3 x 3.000 m
in 11:10), wollte ich versuchen, in der Spitzengruppe mitzulaufen
(sofern möglich) und frühestens bei km 15 zu attackieren.

Nach dem Startschuss hat sich schnell eine Fünfergruppe an der Spitze
gebildet, in der ich nur Oliver Krüger kannte - ihn hatte ich zwei
Wochen zuvor beim Kraichgau-Lauf im Spurt um Platz 2 geschlagen. Nach
ca. 3 km begann sich ein ziemlich großer Läufer mit merkwürdig
"unrundem" Laufstil, das war Mario Pawlik, etwas abzusetzen.

Ich musste ganz schön pressen, um nicht den Kontakt zu verlieren. Er
kam aber nicht weiter als vielleicht 20 Meter weg und nach ungefähr 6
km war ich wieder direkt hinter ihm, und mit mir der Rest der
Fünfergruppe.

Kurz später führte die Strecke aus dem Wald hinaus aufs freie Feld. Wir
liefen nun ca. 1,5 km Richtung Westen und somit genau gegen den deutlich
merkbaren Wind. Da Mario recht groß ist, bot er einen hervorragenden
Windschatten ;-)

Es ging dann kurz entlang der B3 Richtung Norden und dann wieder zurück
Richtung Osten. Mario wurde nun etwas langsamer und ich überlegte
gerade, ob ich das Tempo etwas verschärfen sollte, als ungefähr bei km
10 plötzlich ein Läufer von hinten kam und uns alle fünf überholte. Ich
war kurz etwas perplex, habe dann aber noch rechtzeitig beschleunigt um
ihn nicht weglaufen zu lassen.

Mit größter Anstrengung konnte ich das kleine Loch zulaufen und mit
Mühe und Not an ihm dranbleiben. Von den anderen vier hatte dies keiner
geschafft und so tat sich bald eine deutliche Lücke hinter uns auf.
Simon Krüger, so hieß der Läufer, drückte mächtig aufs Tempo,
vermutlich wollte er mich auch noch abschütteln. Bei km 14, während
einer Schleife durch die Weinberge, wäre ihm dies auch beinahe
gelungen. Ich hatte schon ca. 10-15 m Rückstand, konnte mich aber bei
einer leichten Bergauf-Passage wieder herankämpfen.

In einer Rechtskurve konnte ich erkennen, dass ein Läufer aus der
ursprünglichen Fünfergruppe relativ dicht hinter uns war, wir durften
also nicht nachlassen. Simon ließ nun mich das Tempo machen. Zuerst
dachte ich das wäre Taktik, aber dann ist er Schritt für Schritt
zurückgefallen und auf einmal (ungefähr bei km 16) war ich alleine in
Führung! Ich versuchte (erfolgreich), das Tempo hoch zu halten,
einerseits um Simon endgültig abzuhängen, andererseits um den anderen
Läufer (das war Markus Schwall, wie ich später erfuhr) nicht
aufschließen zu lassen.

Da die Strecke doch etliche scharfe Kurven hatte, konnte ich
gelegentlich den Abstand kontrollieren, ohne mich umdrehen zu müssen.
Die Distanz zwischen uns blieb ungefähr gleich, dafür musste ich
allerdings mächtig kämpfen. Erst bei km 20, als ich nach einem kleinen
Anstieg immer noch deutlich in Front lag, war ich mir ziemlich sicher,
zu gewinnen.

Ca. 500 m vor dem Ziel ging es noch mal scharf links in den Wald.
Obwohl es klar ausgeschildert war, ist Markus hier wohl kurz geradeaus
gelaufen, was ihm die letzte Chance genommen hat. Ich hatte an dieser
Stelle kein Problem, ich hatte es gesehen, aber ich hatte auch noch den
Führungsradfahrer vor mir, der wusste, wo es lang ging ;-) Anscheinend
sind hier weiter hinten auch ein paar Läufer falsch gelaufen, die kamen
mir entgegen, als ich zum Auto gegangen bin.

Kurz vor dem Ziel mussten wir noch mal die Straße überqueren, wo die
Absperrung noch nicht entfernt war. Hatten die noch nicht mir mir
gerechnet? Ich konnte aber seitlich vorbei, kein Problem. Nach 1:21:45
bin ich jubelnd als Gesamtsieger eingelaufen. Weil das die erste
Ausgabe des Laufs war, halte ich nun auch den Streckenrekord :-)

Markus Schwall wurde mit 16 sec Rückstand Zweiter, Simon Krüger verlor
bis ins Ziel noch mehr als zwei Minuten und konnte ganz knapp den
dritten Platz behaupten. Ergebnisse:
http://www.maxx-timing.de/siegerlisten/oestringen2009/halbmarathon.pdf

Gruß Matthias
Pain is temporary, pride is forever (Dave Scott)

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Hallo Matthias,

Respekt und herzliche Gratulation !!! Unausgeruht und trotzdem solch eine Leistung !!! Wahnsinn !!!
Die Zeit habe ich mir gestern auch gestoppt ... allerdings bei Marathonkilometer 15 ... .

Viele Grüße
Andrea
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