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Trinkgeld - wie macht Ihr das?

Trinkgeld - wie macht Ihr das?

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Hallo,

in den vergangenen Tagen hatte ich einige Handwerker im Haus. Ich war mir nicht sicher, ob man heute noch Trinkgeld gibt und wie viel dann so üblich sind.

Gebt Ihr Euren Handwerkern beispielsweise nach der Heizungswartung oder nach Reparaturarbeiten ein Trinkgeld? Wenn ja, wie viel?

Gibt es unter uns Handwerker, die aus Ihrer Sicht berichten können, was denn so gegeben oder erwartet wird?

Und wie ist es mit einem Hausmeister, den man schon über die Nebenkostenabrechnung bezahlt. Erwartet der auch ein Trinkgeld?

Ich fände es toll, hier ein paar Antworten zu bekommen. Denn in den Zeitungen findet man oft nur Hinweise zum Trinkgeld im Bereich der Gastronomie.

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Hallo,

wenn ein Handwerker zu uns kommt zwecks einer Reparatur gebe ich anschließend kein Trinkgeld, biete den Jungs aber immer ein Kaffee an.

Bei größeren Arbeiten gebe ich Trinkgeld, wenn ich mit der Ausführung zufrieden war (selbstverständlich generelle Voraussetzung). Zwischen 5-20 Euro pro Nase in Abhängigheit wie lange die Jungs/Mädels gebraucht haben. Letztes Jahr bin ich umgezogen, da habe ich denen sogar mehr gegeben, weil die einfach einen guten Job gemacht haben über insgesamt 5 Tage.

Viele Grüße
Bogart
Ich habe noch nie etwas gelernt, während ich redete! :zwinker5: (Larry King)

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aerobi hat geschrieben:Hallo,

in den vergangenen Tagen hatte ich einige Handwerker im Haus. Ich war mir nicht sicher, ob man heute noch Trinkgeld gibt und wie viel dann so üblich sind. [...]

Und wie ist es mit einem Hausmeister, den man schon über die Nebenkostenabrechnung bezahlt. Erwartet der auch ein Trinkgeld?
Wieviel üblich ist, oder ob jemand ein Trinkgeld erwartet, finde ich offengestanden gar nicht so furchtbar wichtig. Aber einen gut gemachten Job möchte ich gerne im Rahmen meiner eigenen Möglichkeiten honorieren.

Und wenn der Waschmaschinenabfluss samstags um 19.30 Uhr überläuft, dann bin ich sehr dankbar, wenn der Hausmeister mich pronto unterstützt. Bis ich dann meine prinzipiellen Überlegungen zu Nebenkostenabrechnungen erläutert habe, ist das Wasser womöglich schon in der Wohnung unter mir. :wink:
Renn', als wenn Du geklaut hättest !!

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CentralParker hat geschrieben: Und wenn der Waschmaschinenabfluss samstags um 19.30 Uhr überläuft, dann bin ich sehr dankbar, wenn der Hausmeister mich pronto unterstützt. Bis ich dann meine prinzipiellen Überlegungen zu Nebenkostenabrechnungen erläutert habe, ist das Wasser womöglich schon in der Wohnung unter mir. :wink:
Das stimme ich Dir zu. :nick: In einem solchen Fall würde ich wohl auch ein kleines Dankeschön reichen.

Bogart
Ich habe noch nie etwas gelernt, während ich redete! :zwinker5: (Larry King)

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Mit den Reparaturkosten eines Handwerkers, der Rechnung in Restaurant usw. sind alle Kosten abgedeckt, fertig. Wenn ich jedoch besonders zufrieden bin bzw. eine Leistung besonders gut war, dann gibt's zusätzlich ein Trinkgeld als Dank. Die Höhe mache ich abhängig davon, wie gut die Leistung dann tatsächlich war. Das Waschmaschinenbeispiel oben gefällt mir da ganz gut, in der Nacht am Wochenende bin ich bei schneller Hilfe sicherlich dankbarer als nach 2-wöchiger Wartezeit auf einen Handwerkertermin. :zwinker5: Und schließlich hängt das Trinkgeld auch nicht unwesentlich von meiner Laune ab - hatte ich einen guten Tag, dann sitzt das (Trink-) Geld bei mir lockerer als an schlechten Tagen. Vielleicht nicht ganz fair, aber menschlich.
Unmögliches erledigen wir sofort! Wunder dauern etwas länger... :D

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Verstehe ich das richtig: Man gibt nicht generell immer Trinkgeld, sondern nur dann, wenn etwas aussergewöhnlich gut war?

Man macht es vom Zeitpunkt und der Qualität der Dienstleistung abhängig?

Oder anders gefragt: Wenn der Handwerker kein Tringeld bekommen hat, geht er davon aus, dass man mit seiner Leistung unzufrieden war?

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Schwer zu sagen, was "man" macht; es gibt ja kein "Trinkgeldgesetz" o.ä., wo dazu etwas festgelegt wäre. Kein Trinkgeld zu geben sehe ich nicht grundsätzlich als unzufrieden mit einer Leistung an, es kann auch "durchschnittlich zufrieden" (aber eben nicht mehr) bedeuten. Ich sehe das Geben von Trinkgeld als "besonders zufrieden" an, was auch immer das im Einzelfall bedeuten mag. Das macht aber jeder anders, was die Sache ja nicht eben einfacher macht, deswegen wohl auch dieser Thread. Selbstverständlich kann das jeder selbst entscheiden, ob und wieviel er gibt. Ich selbst lasse mich nur ungern zum Tringeldgeben drängen, nur weil es von irgend jemandem erwartet wird.
Unmögliches erledigen wir sofort! Wunder dauern etwas länger... :D

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Es hat im Mittelalter einen Dienstleister gegeben, der bekam sein Trinkgeld vor der Arbeit: den Henker.
Das hatte zwei Gründe:
1. Man erhoffte sich, dass er nicht schlampt und dreimal zuschlägt.
2. Nach der Dienstleistung war es nicht mehr möglich.

Knippi

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Ich geb schon meistens Trinkgeld..... die Fensterputzer bekommen immer was, denn der Preis, den ich offiziell mit Steuern und allem drum und dran bezahle ist so dermassen niedrig, dass das Gehalt der Fensterputzer nur erbaermlich sein kann. Wuerde mich schaemen, wenn sie nix bekommen.

Der Hausmeister bekommt zu Weihnachten ne kleine Aufmerksamkeit (bischen Bier und Schinkenspeck oder sowas).

Alle anderen bekommen auch eine Kleinigkeit, sofern ich mit Ihrer Arbeit zufrieden bin.

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aerobi hat geschrieben:Verstehe ich das richtig: Man gibt nicht generell immer Trinkgeld, sondern nur dann, wenn etwas aussergewöhnlich gut war?

Man macht es vom Zeitpunkt und der Qualität der Dienstleistung abhängig?

Oder anders gefragt: Wenn der Handwerker kein Tringeld bekommen hat, geht er davon aus, dass man mit seiner Leistung unzufrieden war?
Das hängt von verschiedenen Faktoren ab:

a) national unterschiedlich aufgrund von Gewohnheiten oder was auch immer. In Italien zahlt man bspw. das Trinkgeld für den Kellner automatisch über das Geld für das "Gedeck"

b) in Anlehnung an a) gibt es IMHO verschiedene "deutsche" Gewohnheiten: Friseure und Kellner bekommen ein Trinkgeld, Handwerker eher nicht. Ich tippe mal, dass viele Handwerker sehr überrascht sind, wenn man ein Trinkgeld gibt, ich denke daher nicht, dass Handwerker "kein Trinkgeld" als Beleidigung auffassen. Das mag in anderen Ländern ganz anders sein.

Ich persönlich gebe ein Trinkgeld, wenn ich

a) besonders zufrieden bin
b) ich weiß, dass mein Dienstleister für einen Hungerlohn arbeitet und sich im Wesentlichen über das Trinkgeld finanziert, z.B. der Frisör.

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Beim Thema Trinkgeld fält mir grade noch ein:

Als Zivi habe ich im Rettungsdienst gearbeitet, danach noch ca. 1 Jahr in der Altenpflege. Mehrmals habe ich erlebt, dass "alte" Menschen Trinkgeld geben wollten aus purer Dankbarkeit. Dabei ging es nie um "Hilfe in lebensbedrohlichen Situationen", sondern um alltägliche Hilfe, z.B. bei der Rasur, bei der x-ten Heimfahrt vom Arzt etc.. Anfangs habe ich mich dagegen gewehrt, für "meinen Job" Geld zu nehmen, zunehmend wurde mir bewusst, dass es viele ältere Menschen gibt, die schlicht unendlich dankbar sind für Hilfe oder auch nur ein paar nette Worte, die sie bekommen, da sie oftmals keine Verwandte haben, die ihnen helfen können/ wollen. Das Zurückweisen des Trinkgelds hat diese Patienten gekränkt, traurig, aber wahr.
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