Chris. hat geschrieben:Hallo nochmal,
Es ging um die anerobe Schwelle - mehr nicht.Der Bereich ab dem Laktat produziert wird.
Naja,das sind halt nur Fakten die hab ich mir nicht aus den Fingern gesogen.Jeder Läufer prodzuziert Laktat ab 90% nur das der trainierte Läufer es besser wieder abbauen bzw. damit umgehen kann.
Nein, das sind kein Fakten. Du hast da scheinbar was gelesen und nicht verstanden. Jeder Läufer produziert Laktat - aber nicht erst ab 90% HfMAx, sondern prinzipiell hast du nahezu immer einen Laktatpegel > 0.
Mal ein paar typische Werte:
Lockerer Dauerlauf:
ca. 70-80% HfMAx. Laktat ca 1-2 mmol/l. ca. 99-"100"% aerob
Intensiver Dauerlauf bis MRT:
ca. 80-88% HFMAx. Laktat ca 2-3 mmol/l. ca. 97-98% aerob
HM-Tempo bis Stundenlauftempo:
ca 89-92 % HfMax. Laktat ca 3-5 mmol/l. ca 95-96% aerob
10km-Tempo ( bzw 30-40min-Tempo)
ca. 93-96% HfMax Laktat ca 6-10 mmol/l. ca. 92-94% aerob
5km Tempo (bzw 13-20min Tempo)
ca. 97-99% HfMax Laktat ca 11-14 mmol/l. ca. 89-91% aerob
Kannst du gern nachlesen, teilweise bei Hottenrott/Neumann und anderen.
Die Werte können individuell noch stärker schwanken, zudem natürlich im Schnitt abhängig von der Leistung: Die Elite läuft 10km in 27 min bei höhere HF und deutlich anaerober un bei höheren Lakttwerten als Otto Normalverbraucher sein 49min.
Der Weltklasseläufer hält bei 90%HFMax nicht so viel länger durch, in erster Linie läuft nur deutlich schneller. Und das liegt natürlich auch daran, dass er das Laktat besser abbauen kann.
Haile G. kann 2:56/km über mind. 30k laufen. Dabei wird er nicht deutlich über 2,5 mmol/l und wohl auch nicht über 90% HfMax kommen.
In dem Tempo schaffe ich es 1500m weit, meine HF steigt dabei auf 100%, der Laktatpegel in den deutlich zweistellgen Bereich.
Andere Läufer schaffen in dem Tempo nur 500m und sind danach wirklich total übersäuert mit möglicherweise 20mmol/l.
Es ist logisch, dass das Laktat deutlich schneller kumuliert, je mehr davon anfällt, also je schneller man läuft, desto schneller übersäuert man.
[INDENT]Anmerkung:
Wobei man durchaus einen kürzeren "Steady State" bei Tempi deutlich schneller als Stundenlauftempi durch Training erzeugen kann. 5000m-Läufer der Weltklasse können z. B. durchaus 8min bei 12 mmol/l oder so laufen. Das hier näher auszuführen, würde den Rahmen sprengen, aber K. Bekeles schnelle letzte 400m sind
nicht nur wegen seiner relativ hohen Grundschenlligkeit, sondern vor allem deswgen möglich, weil er vorher bei verdammt hohem Tempo keinen übermäßigen Laktat-Anstieg befürchten muss. Das liegt an seiner extrem hohen spezifischen Ausdauer.[/INDENT]
Aber wenn man nur ein wenig anaerob läuft, kann man recht lange laufen, ohne in die Gefahr der totalen Übersäuerung zu geraten. Den meisten unerfahrenen Läufern fehlt zudem die Kraft, nach einiger Vorbeltung noch genug Reserven zu mobilisieren, um noch voll in die Übersäuerung zu gehen. (Das haben sie übrigens mit vielen von Bekeles Gegnern gemeinsam - denen fehlt die Kraft dazu nach 9,6 schnellen km meist auch).
D-Bus hat geschrieben:
das wissen wir durchaus: er hat sie nicht "seriös erlaufen".
Da gehe ich auch von aus. so wie er hier schreibt:
chuanito hat geschrieben:Nun ich habe ein "Problem" mit meiner Herzfrequenz....wie kommt es, dass ich bei ca. 20 Läufen, wo ich die max. HF ermittelt habe (mit dem Forerunner 305) auf max 180 komme und im Schnitt zwischen 165-170 bin?
liest das sich nicht so, als ob er gezielt versucht hätte , sich auszubelasten und die HFMax zu ermitteln. Ich vermute die HFMax von Chuanito mal bei mindestens 200, wahrscheinlicher 205 oder noch mehr.
@ Chris. Jetzt mehr Überblick über Laktat und Übersäuerung?
Gruß
C.