Muskelverhärtung in den Waden

Hallo - kann mir jemand wirklich brauchbare Tipps geben? Ich laufe seit ca. 1 Jahr so ca. 2 mal die Woche. Inzwischen bin ich (allerdings unregelmäßig) bei 75 Minuten angelangt. Das reicht für mich vom Umfang her eigentlich gut aus. Seit einigen Wochen habe ich große Wadenprobleme. Erst haben die Schmerzen, komischerweise in beiden Waden, am Wadenansatz begonnen und dann fast bis unter die Kniekehle weiter gezogen. Ich dachte mit einer Pause (1-2 Wochen) wäre das erledigt, allerdings kommen die Schmerzen dann nach ca. 20 Minuten wieder. Neue Schuhe haben keine Abhilfe geschaffen. Stellt Euch vor, mein Hausarzt rät komplett vom Laufen ab, da das wohl nicht mein Sport sei. Na gut, ich bin 1,99 groß und 115 Kg schwer. Aber das kann es doch nicht wirklich sein. Was machen? Eine richtig lange Pause? Dann ist meine Kondition komplett weg? Tabletten? Physiotherapie? Tapen? Vielleicht hat jemand ja ähnliches durch?

Gruß
Der Laufbursche

Läufst du Berge oder in der Ebene?

Ansonsten hilft wohl nur Dehnen - mit gestrecktem Bein und zusätzlich mit gebeugter Kniekehle, um den Schollenmuskel mit zu dehnen. Und vielleicht, falls das nichts nützt, lieber nicht den Hausarzt, sondern einen Orthopäden fragen.

Ich kenne Deine Statur nicht.
Hast Du schon überlegt etwas am Gewicht zu arbeiten?

Wenn ich richtig gelesen läufst Du ca. 2mal die Woche bis zu 75min.
Es kann also auch sein, dass Du nur 1x/w läufst.
Da kannst Du einfach keine grossen Leistungssprünge erwarten.
Die 75min kommen meiner Meinung nach dann einer Überlastung nahe.
Ich selbst habe gerade eine Wadenzerrung überstanden.
Zusammengefasst:
Anzahl der Laufeinheiten erhöhen
Eine Trainingseinheit darf dann z.B. dann auch mal nur 15min lang sein.
Das Lauftempo darf dann auch ruhig bei 9:00/km liegen. Schmerzfreiheit ist das Ziel.
Sobald ein schmerzähnlicher Zustand eintritt, nach Hause gehen und nicht versuchen es zu erzwingen.

Dehnen ist grundstzlich wichtig. ABER: Dehne keinen verletzten Muskel.
Irgendwelche Pillen zum Beschleunigen der Heilung haben bei mir nichts gebracht und sollten auch nicht das Laufen ermöglichen.

Wenn Du wieder schmerzfrei bist, würde ich erst einmal versuchen jeden zweiten Tag zu laufen.
Wie schnell läufst Du eigentlich?

Gruss Dirk

laufbursche70 hat geschrieben:... Stellt Euch vor, mein Hausarzt rät komplett vom Laufen ab, da das wohl nicht mein Sport sei. Na gut, ich bin 1,99 groß und 115 Kg schwer. Aber das kann es doch nicht wirklich sein. Was machen? Eine richtig lange Pause? Dann ist meine Kondition komplett weg? Tabletten? Physiotherapie? Tapen? Vielleicht hat jemand ja ähnliches durch?...

Vom Laufen vorerst abraten ist nicht, was du hören möchtest, aber wahrscheinlich richtig und ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Hausarzt keine Alternativen aufgezeigt hat. Eine längere Pause würde ich nicht machen, du pausierst schon jetzt fast die ganze Woche und bewegst dich zu selten, wenn Laufen deine einzige sportliche Bewegung bisher gewesen ist. Was ist mit Radfahren, Inliner, Wandern, Schwimmen, kannst du da nicht ausweichen und nach und nach zwischendurch wieder kurze Laufeinheiten einschieben? Zum Laufen bist du vermutlich zu schwer, da können ca. 20 kg runter. Laufe mal eine Minute barfuß auf grobem Schotter, wenn das nicht geht, bist du zu schwer, um nachhaltig schmerzfrei zu laufen. Sei froh über das Warnsignal deiner Beine, das dich vor größerem Schaden bewahrt und passe dein Training sinnvoll an.

Radfahren hilft bei mir immer sehr gut. Damit meine ich kein Radtraining sondern einfach mal ein Stündchen radeln.

Grüße

Jörg

barefooter hat geschrieben:Laufe mal eine Minute barfuß auf grobem Schotter, wenn das nicht geht, bist du zu schwer, um nachhaltig schmerzfrei zu laufen.

Wo hast du denn das her? Wie begründest du das?

Grüße,
3fach

3fach hat geschrieben:Wo hast du denn das her? Wie begründest du das?
Grüße, 3fach

Vielleicht habe ich etwas hastig in die Trickkiste gegriffen, aber vom Prinzip ist ein Test dieser Art tauglich, wobei die Bedingungen individuell angepasst werden können. Es muss nicht grober Schotter sein, die Strecke nicht gelaufen und auch die Zeit kann variiert werden, man bekommt sehr schnell ein Gefühl, was geht und was nicht. Es ist eine von mir selbst aufgestellte Prämisse: Wer nicht barfuß laufen kann, sollte es auch in Schuhe nicht tun!

barefooter hat geschrieben:Vielleicht habe ich etwas hastig in die Trickkiste gegriffen,

Ja, das glaube ich auch.

Grüße,
3fach

... und was meint laufbursche70 zu den ganzen Tipps, Ideen...?

Schwabenblitz hat geschrieben:Wenn ich richtig gelesen läufst Du ca. 2mal die Woche bis zu 75min.
Es kann also auch sein, dass Du nur 1x/w läufst.
Da kannst Du einfach keine grossen Leistungssprünge erwarten.
Die 75min kommen meiner Meinung nach dann einer Überlastung nahe.
Ich selbst habe gerade eine Wadenzerrung überstanden.
Zusammengefasst:
Anzahl der Laufeinheiten erhöhen
Eine Trainingseinheit darf dann z.B. dann auch mal nur 15min lang sein.
Das Lauftempo darf dann auch ruhig bei 9:00/km liegen. Schmerzfreiheit ist das Ziel.
Sobald ein schmerzähnlicher Zustand eintritt, nach Hause gehen und nicht versuchen es zu erzwingen.

Dehnen ist grundstzlich wichtig. ABER: Dehne keinen verletzten Muskel.
Irgendwelche Pillen zum Beschleunigen der Heilung haben bei mir nichts gebracht und sollten auch nicht das Laufen ermöglichen.

Wenn Du wieder schmerzfrei bist, würde ich erst einmal versuchen jeden zweiten Tag zu laufen.
Wie schnell läufst Du eigentlich?

Gruss Dirk

Hallo Schwabenblitz,

Deine Auffassung kann ich nur zustimmen. Ich habe letztens das erste Mal einen Crosstrainer ausprobiert. Da sich das ganze so gut angefühlt hatte und ich vom Tempo total berauscht war, habe ich gleich eine Stunde durchtrainiert. Beim Trainieren fühlte sich noch alles gut an, aber dann... solche Muskelverhärtungen habe ich noch nie gehabt. Bei mir hat es 4 Tage gedauert, bist das wieder weg war.

Daher auch mein Tipps:
- Nur nichts überstützen.
- Lieber viele kleine Einheiten also zwei lange Einheiten.
- Bei Schmerzen sofort wieder aufhören.

Könnte mir vorstellen, dass du zu früh zu weit gelaufen bist.

Ich kenne das aus meiner Anfangszeit. Hatte vom Rennradfahren eine sehr gute Kondition, jedoch laufspezifische Muskulatur -Wade- war zuwenig ausgebildet. Logische Folge: Wadenprobleme -z.T. wie wenn man mit einem Messer hineinstechen würde. Eine Wadenmuskelverhärtung kann auch zu Achillessehnenproblemen führen, wenn nämlich der verkürzte Muskel permanent an der Sehne "zieht"

Bei mir haben geholfen: Massagen oder auch eine Trigapunkttherapie beim Physiotherapeuten.