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Neulingfrage zum Maximalpuls

Neulingfrage zum Maximalpuls

1
Hallo,

ich hab da mal folgende Frage:
Kann eine Pulsuhr unter Wettkampfbedingungen die Maximale Herzfequenz messen?



Geschichte zu der Frage:

ich habe selber vor über 2 jahren mit dem Laufen angefangen aber bis vor kurzem war das mehr so nach dem Motto "Hund angeleint und raus". Sicher anfänglich konnte ich eh nur 1min laufen und musste dann ne Minute gehen, aber nach einigen Wochen konnte ich dann langsam 45 Minuten durchlaufen und von da an bin ich eigentlich immer ziemlich Planlos gelaufen. Meisst so 2-3x die Woche 5km hier vor der heimischen Haustüre (Eifel, also ständig bergauf, bergab), im Urlaub oft auch täglich. Dazwischen aber auch mal ne Woche Pause oder alle paar Monate mal als so ne Art Event mit ner Laufpartnerin ne "größere" Distanz von 10-13km (die aber dann flach).

Seit ca.1 Jahr laufe ich mit Pulsuhr (vorher gabs nur die Quasselkontrolle ;-) kannste dich gut Unterhalten haste ein angemessenes Tempo). Da ich im Grunde genommen 0 Plan hatte hab ich da einfach meine persönlichen Daten eingegeben (33Jahre, 61kg, 173cm, weiblich, Aktivitiy Class 3 Freizeit mehr als 1std/woche). Er warf dann einen maximalpuls von 188 aus den ich aber beim Laufen eigentlich eh nie erreicht habe, sehr starke steigungen hab ich auf der Uhr ab und an mal mit 184 quittiert. Sonst bin ich meisst so im Bereich von 150-165 rumgetrabt, bei dem Werten kann ich mich auch sehr entspannt unterhalten.

Vor einigen Wochen hat dann hier um die Ecke der Rurseemarathon statt gefunden und ich hab mich da sehr spontan und unvorbereitet Sonntags für die 16,5km Distanz nachgemeldet. Die Streckenführung kannte ich nur vom Plan. Ich hatte so für mich persönlich gedacht okay Ziel ist ankommen, wenn geht nicht als Letzte und in unter 2Std, packste schon. Nunja, erste mal mit so vielen Menschen gelaufen - war schon beeindruckend! Ich hatte mir fest vorgenommen mich nicht von der Geschwindigkeit der anderen mitreissen zu lassen, aber man läuft schon schneller als daheim - irgendwie wie im Rausch.
Das was ich daheim als Maximalwert kannte war auf den 16,5km eher die Regel statt die Ausnahme - an den starken Anstiegen (ich bin ja einigs gewöhnt als Eifeler Mädchen - aber das war teilweise schon sehr krass) ging der Puls locker deutlich über 190 und ich hab mich dann schon gefragt ob das so gut ist was ich da mache, aber irgendwie bin ich wie auf Wolken gelaufen und in mich rein gehört war ich zwar richtig auf Volllast aber mir gings gut.
Nach Netto 1:52:49h bin ich dann im Ziel angekommen, ausgepowert, glücklich, stolz wie Oskar! auch wenn jetzt viele die Zeit belächeln werden ;-)

Kurz drauf piepte dann mit einem Mal meine Pulsuhr und im Display stand:
Max Hfz erhöhen 188 > 193?

Ich hab mich mit diesen Sachen bisher nicht beschäftigt, möchte aber gerne effektiver trainieren, schneller und/oder längere Distanzen laufen. Dazu habe ich mir hier die Laufpläne angeschaut und bin dabei auch erstmals über diese Pulsorientierten Trainingsmethoden gestolperrt.
Es gibt ja so eine Art Selbsttest für den Max-Wert, aber ich gehöre nicht zu den Leuten die sich ohne weiteres gut bis an Ihre absolute Grenze quälen können.

Kann ich viel falsch machen wenn ich nun erst einmal davon ausgehe dass diese 193 mein Maximalwert sind?


Lieben Gruß,
Melli

2
Normalerweise erreicht man bei einem 16-km-Lauf kaum die HFmax. Bis 5000m würde ich sagen besteht eine gewisse Chance. Man kann aber recht nahe heranlaufen.
Wenn Du Dich für den Maximaltest nicht quälen willst, dann nimm besser Deine Wettkampfzeit als Orientierung für die Trainingsgeschwindigkeiten. Immer wieder gern empfohlen wird Berechnungen nach Jack Daniels.
Das Training nach Puls setzt voraus, dass der Maximalwert bekannt ist.
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster

3
Wer in der Eifel trainiert ,braucht keine Pulsuhr . Das ist ja immer Berg und Hügel Training :daumen:

Richte dich am Besten nach deinem Körpergefühl ,dass scheint bei dir ja schon gut
entwickelt zu sein .
Die Pulsuhr bringt nur was ,wenn du wirklich ein HFmax Test machst .

Du kannst dir auch ein Wettkampf über 5 oder 10 Kilometer suchen ,diesen
dann voll laufen und deine Trainingsintensität hier berechnen ,
dann haste aber auch hierbei nur einen groben Richtwert .
Liebe Grüße aus Duisburg:hallo:


http://www.heme45.de

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4
Hallo Melli,

wenn Du den Pulswert von 193 nicht nur kurzzeitig erhalten hast und ansonsten eher weit darunter warst (das könnte dann an Störungen von Überlandleitungen oder anderen Pulsgurten Deiner Mitläufer liegen) würde ich von einem Max-Puls ausgehen, der eher im Bereich 200 liegt. Wie überläufer bezweifele ich auch, dass Du Deine HFmax in einem 16,5k-WK erreichst. Zumal gerade auf einer welligen Strecke eher die Muskulatur der Begrenzer ist und Du die HFmax gar nicht erreichen kannst.

Ob Du unbedingt nach Puls trainieren musst, ist eine andere Frage.

LG
Stormy

5
melli919 hat geschrieben: Es gibt ja so eine Art Selbsttest für den Max-Wert, aber ich gehöre nicht zu den Leuten die sich ohne weiteres gut bis an Ihre absolute Grenze quälen können.
Hi Melli :winken: ,
wenn das so ist, dann ist die Frage ........
melli919 hat geschrieben: Kann ich viel falsch machen wenn ich nun erst einmal davon ausgehe dass diese 193 mein Maximalwert sind?
berechtigt. Falsch kannst Du zumindest, was eine Überbelastung angeht, nichts machen. Aber solltest Du irgendwann, besonders bei den "schnelleren" Teilen Deines Trainings, eine Unterforderung spüren, dann würde ich eine Wahl zwischen "einfach von 203 max. Hf. ausgehen" und "den Test doch mal ins Auge fassen" vorschlagen.

Lass Dich überraschen. Vielleicht merkst Du den Unterschied zwischen vorher und nachher gar nicht. Ich wünsche Dir vor allem Spaß, besonders beim Ausprobieren.

Knippi

6
Erst mal danke für die promten Reaktionen :-) damit hab ich gar nicht gerechnet, das finde ich echt klasse!

Die Pulswerte waren jeweils die komplette 2. Hälfte der steilen Anstiege über 190 - also auch mal 1-2 Minuten aber jetzt keine viertel Stunde oder so. Ich geh nicht von ner Störung aus weil der Wert in der Steigung kontinuierlich anstieg, ich schon selber gemerkt hab dass ich ganz schön pumpe und mich am Ende der Anstiege gefühlt auch am Ende meiner Leistungsgrenze bewegte, mehr wäre einfach in den Situationen nicht drin gewesen. Aber stimmt schon, da war ich ja auch schon jeweils ne ganze Weile unterwegs.

Lustig ist der Trainingszeitrechner!

Bis eben hab ich mich für ne Durchschnittsdeutsche noch für noch angemssen Fit gehalten. Aber in Anbetracht der Tatsache dass ich mir Trainingspläne für 10km in unter 60minuten ausgedruckt habe und das auch mein nächstes Nahziel ist - man auf dem Trainingsrechner aber erst bei 55:00/10km einsteigen kann..... *weia* soll ich jetzt lachen oder weinen? ;-)


Nach Puls trainieren muss man sicher nicht, aber irgendwie basieren die ganzen Trainingspläne die ich gefunden habe darauf. Ich werd wohl doch mal den Selbsttest versuchen den ich hier bei Runner's World gefunden habe. Im Zweifelsfall werde ich ja immer eher einen zu niedrigen Wert raus bekommen, oder? D.h. gesundheitlich bedenklich ist der Wert zum trainieren auf gar keinen Fall...

LG,
Melli

7
melli919 hat geschrieben:
Bis eben hab ich mich für ne Durchschnittsdeutsche noch für noch angemssen Fit gehalten. Aber in Anbetracht der Tatsache dass ich mir Trainingspläne für 10km in unter 60minuten ausgedruckt habe und das auch mein nächstes Nahziel ist - man auf dem Trainingsrechner aber erst bei 55:00/10km einsteigen kann..... *weia* soll ich jetzt lachen oder weinen? ;-)
Bei dir ist das ja ne "Eifel 60'" :wink:
Liebe Grüße aus Duisburg:hallo:


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8
melli919 hat geschrieben:D.h. gesundheitlich bedenklich ist der Wert zum trainieren auf gar keinen Fall...

LG,
Melli
So ist es.
Es gibt übrigens auch Pläne, die ohne Herzfrequenzangabe arbeiten.
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster

9
hardlooper hat geschrieben:Hi Melli :winken: ,
wenn das so ist, dann ist die Frage ........

berechtigt. Falsch kannst Du zumindest, was eine Überbelastung angeht, nichts machen. Aber solltest Du irgendwann, besonders bei den "schnelleren" Teilen Deines Trainings, eine Unterforderung spüren, dann würde ich eine Wahl zwischen "einfach von 203 max. Hf. ausgehen" und "den Test doch mal ins Auge fassen" vorschlagen.

Lass Dich überraschen. Vielleicht merkst Du den Unterschied zwischen vorher und nachher gar nicht. Ich wünsche Dir vor allem Spaß, besonders beim Ausprobieren.

Knippi
es ist "Richtig" die max. HF wird bei ca. bei 195-203 liegen :daumen:

Hans-Werner

10
melli919 hat geschrieben:Nach Puls trainieren muss man sicher nicht, aber irgendwie basieren die ganzen Trainingspläne die ich gefunden habe darauf. Ich werd wohl doch mal den Selbsttest versuchen den ich hier bei Runner's World gefunden habe. Im Zweifelsfall werde ich ja immer eher einen zu niedrigen Wert raus bekommen, oder? D.h. gesundheitlich bedenklich ist der Wert zum trainieren auf gar keinen Fall...
Das stimmt schon, aber kann auch einfach nur ein Anhaltspunkt sein. Ich bin nie nach der Pulsvorgabe gelaufen, auch wenn sie im Plan stand. Der Puls ist abhängig von so vielen Dingen, die mit dem Laufen gar nichts zu tun haben (Streß, Wetter, Essen, Hydrationsgrad,Profil der Strecke...). Nach der Einheit schaue ich dann vielleicht mal, ob sich da was im Verlauf geändert hat oder ob der Puls zum Belastungsgefühl passte. Wegen der Einflußfaktoren kann ich das aber richtig einschätzen.

Dabei ist Belastungsgefühl das richtige Stichwort: Solche Pläne nimmt man dann wenn man nicht nach Tempovorgabe trainiert als Vorgabe für die gefühlte Belastung. Sollst Du im regenerativen Bereich laufen (60-70 % HFavg) sollte es sich sehr locker anfühlen. Das ist für mich immer das Einlauftempo für Wettkämpfe. Man will seine Beine lockern, aber nicht belasten. Im langsamen DL-Bereich (ca. 70-80% HFavg) soll man sich dabei noch in ganzen Sätzen unterhalten können aber man darf das Laufen schon spüren. Der TDL um 85% ist "confortable hard" also anstrengend, aber so, dass man das Tempo 30-60 Minuten halten könnte. Darüber hinaus beim Intervalltraining soll man die letzte Wiederholung noch im Zieltempo laufen können, das ist dann aber schon anstrengend. Du siehst: Man braucht eigentlich kein pulsgesteuertes Training. Schon gar nicht, wenn man seine HFmax nicht kennt. Wenn man sein aktuelles Leistungsvermögen kennt, sucht man sich einen Plan und läuft er nach Belastung (s.o.) oder wenn möglich nach Tempo. Stellt man dann fest, dass die Belastung nicht zum vorgegebenen Puls passt, passt man das Tempo an.

LG
Stormy

PS: Nagele mich nicht auf die HF-Bereiche fest. Das ist nur als circa-Angabe zu verstehen.

11
Das man die Werte eher als Anhaltspunkte nehmen soll hab ich mir schon gedacht.

Danke für die Erklärung wie man sich in etwa bei welchem Belastungsansatz fühlen sollte - damit kann ich wirklich gut etwas anfangen und es auch problemlos umsetzten. :daumen:

Zeitgesteuertes Training mit Tempovorgabe ist aufgrund des hier rundherum hügeligem Gelände schwierig, zumindest für den Alltag wenn ich daheim mit Hund loslaufen und hier auch wieder ankommen will. 7:00/km stellen sich auf gerader Strecke natürlich ganz anders dar als auf 8,10 oder gar 12% Steigung oder andersherum im Gefälle.


LG,
Melli

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melli919 hat geschrieben:Hallo,

ich hab da mal folgende Frage:
Kann eine Pulsuhr unter Wettkampfbedingungen die Maximale Herzfequenz messen?



Geschichte zu der Frage:

ich habe selber vor über 2 jahren mit dem Laufen angefangen aber bis vor kurzem war das mehr so nach dem Motto "Hund angeleint und raus". Sicher anfänglich konnte ich eh nur 1min laufen und musste dann ne Minute gehen, aber nach einigen Wochen konnte ich dann langsam 45 Minuten durchlaufen und von da an bin ich eigentlich immer ziemlich Planlos gelaufen. Meisst so 2-3x die Woche 5km hier vor der heimischen Haustüre (Eifel, also ständig bergauf, bergab), im Urlaub oft auch täglich. Dazwischen aber auch mal ne Woche Pause oder alle paar Monate mal als so ne Art Event mit ner Laufpartnerin ne "größere" Distanz von 10-13km (die aber dann flach).

Seit ca.1 Jahr laufe ich mit Pulsuhr (vorher gabs nur die Quasselkontrolle ;-) kannste dich gut Unterhalten haste ein angemessenes Tempo). Da ich im Grunde genommen 0 Plan hatte hab ich da einfach meine persönlichen Daten eingegeben (33Jahre, 61kg, 173cm, weiblich, Aktivitiy Class 3 Freizeit mehr als 1std/woche). Er warf dann einen maximalpuls von 188 aus den ich aber beim Laufen eigentlich eh nie erreicht habe, sehr starke steigungen hab ich auf der Uhr ab und an mal mit 184 quittiert. Sonst bin ich meisst so im Bereich von 150-165 rumgetrabt, bei dem Werten kann ich mich auch sehr entspannt unterhalten.

Vor einigen Wochen hat dann hier um die Ecke der Rurseemarathon statt gefunden und ich hab mich da sehr spontan und unvorbereitet Sonntags für die 16,5km Distanz nachgemeldet. Die Streckenführung kannte ich nur vom Plan. Ich hatte so für mich persönlich gedacht okay Ziel ist ankommen, wenn geht nicht als Letzte und in unter 2Std, packste schon. Nunja, erste mal mit so vielen Menschen gelaufen - war schon beeindruckend! Ich hatte mir fest vorgenommen mich nicht von der Geschwindigkeit der anderen mitreissen zu lassen, aber man läuft schon schneller als daheim - irgendwie wie im Rausch.
Das was ich daheim als Maximalwert kannte war auf den 16,5km eher die Regel statt die Ausnahme - an den starken Anstiegen (ich bin ja einigs gewöhnt als Eifeler Mädchen - aber das war teilweise schon sehr krass) ging der Puls locker deutlich über 190 und ich hab mich dann schon gefragt ob das so gut ist was ich da mache, aber irgendwie bin ich wie auf Wolken gelaufen und in mich rein gehört war ich zwar richtig auf Volllast aber mir gings gut.
Nach Netto 1:52:49h bin ich dann im Ziel angekommen, ausgepowert, glücklich, stolz wie Oskar! auch wenn jetzt viele die Zeit belächeln werden ;-)

Kurz drauf piepte dann mit einem Mal meine Pulsuhr und im Display stand:
Max Hfz erhöhen 188 > 193?

Ich hab mich mit diesen Sachen bisher nicht beschäftigt, möchte aber gerne effektiver trainieren, schneller und/oder längere Distanzen laufen. Dazu habe ich mir hier die Laufpläne angeschaut und bin dabei auch erstmals über diese Pulsorientierten Trainingsmethoden gestolperrt.
Es gibt ja so eine Art Selbsttest für den Max-Wert, aber ich gehöre nicht zu den Leuten die sich ohne weiteres gut bis an Ihre absolute Grenze quälen können.

Kann ich viel falsch machen wenn ich nun erst einmal davon ausgehe dass diese 193 mein Maximalwert sind?


Lieben Gruß,
Melli
nein
Gesperrt

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