Reifenpanne

Hallo zusammen,

nachdem ich in der letzten Zeit einige tausend Kilometer ohne Reifenpanne gerollert bin, hat mich die "Plattfuß-Hexe" in den letzten drei Wochen gleich zwei mal heimgesucht. Der erste Defekt (am Vorderrad) war mitten in einer 50km Runde irgendwo im nirgendwo. Durch die guten Erfahrungen mit den "Marathon Racer" Reifen habe ich seit längerem allerdings nur noch das "TipTop" Reifenflickzeug dabei. Es war also Reifenflicken in der Pampa angesagt. Hat auch alles gut geklappt.
Heute nun eine kleine 35km Runde und 10 km vor Ende ein schleichender Plattfuß am Hinterrad. Diesmal hab ich mich für die Aufpumpen-Fahren-Aufpumpen-Fahren... Variante entschieden. Nach vielmaligen Nachpumpen in immer kürzeren Abständen hab ich`s dann schließlich nach Hause geschafft.

Wie sieht es bei Euch aus?, welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?, sind Eure Roller plattfußresistent?, welches Equipement nehmt Ihr auf den Ausfahrten mit? ....


viele Grüße
uli

Hallo Uli,

dieses Jahr hatte ich diverse Platten und im Jahresvergleich eher Pech. Hinsichtlich des Ortes aber eher Glück:

Stadtrad:
1 x Platten 800 m von zuhause -> geschoben
1 x Platten wo ? als ich in die Garage kam war er platt, habe dann das MTB genommen
Habe nichts dabei

Rennrad:
1 x Platten wo ? als ich in die Garage kam war er platt, habe dann neuen Schlauch eingezogen

MTB:
Seit 15 Monaten insgesamt 4 !!! Platten aber nie weiter als 1,5 km von zu Hause entfernt (habe dann geschoben)
Habe Schlauch und Pumpe dabei

Roller:
Habe den Roller seit Mai, ca. 1050 km bis dato und kein Platten - habe weder Schlauch (da bräuchte ich ja sogar 2) noch Pumpe, noch Flickzeug dabei.

Immer dabei habe ich ein Handy (Akku voll!!) und 20 Euro und damit kommst Du immer irgendwie nach Hause (Bus, Taxi, etc.). Und vor ein paar Jahren hatte ich mit dem Rennrad einen Platten 20km von zu Hause entfernt, da hat mich mein Vater mit dem Golf-Kombi geholt.

Ich hatte mein Trottinett gerade mal 2 Monate, da fing ich mir auch schon einen Platten ein. Etwa 500 m vom Wohnhaus entfernt ist es passiert. Die OLMA, die grösste Messe in der Ostschweiz, hatte gerade ihre Tore geschlossen. Viel Volk, viel Alkohol, das kennt man ja. Jedem das Seine, doch die zerschlagenen Flaschen und Gläser am Boden müssten nicht sein!
Item, ich fuhr in eine Glasscherbe … und das wars dann mit dem Reifen.
Bis jetzt ist das mein einziger Platten. Flickzeug hatte ich nicht dabei, auch heute noch nicht.

Ich nehme immer Flickzeug und beim Tretroller auch 2 Schläuche mit und beim MTB einen. Ich will mir aber gar nicht vorstellen, wie es wäre bei 0° die Handschuhe auszuziehen und den Schlauch zu wechseln. Ist mir zum Glück noch nie bei Kälte passiert. In diversen Reifen habe ich ein Anti-Platt-Band drin, aber nicht in allen, weil auch das Band schon Schläuche durchgescheuert hat und ich deshalb keine weiteren Bänder mehr kaufe.

Das Spektakulärste dieses Jahr war ein Stock, der am MTB zum Glück bei langsamer Fahrt in die Speichen kam und das Ventil abgebrochen hat, also richtig das Metall abgeschert hat. Ohne Ersatzschlauch wäre schlecht gewesen, da hätten auch die Ersatzschläuche der Mitfahrer mit den Autoventilen nichts genützt, denn da war nur ein kleines Loch für franz. Ventile in der Felge.

Da ich eh meist meinen Camelbag mithabe, hab ich eigentlich auch immer Flickzeug, Reifenheber und son Allroundwerkzeug mit.

Wenn ich dran denke, auch den passenden Schlauch für das jeweilige Gefährt.

ulikick hat geschrieben: Wie sieht es bei Euch aus?, welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?, sind Eure Roller plattfußresistent?, welches Equipement nehmt Ihr auf den Ausfahrten mit? ....

MarathonPlus. Das spart den Rest. Und ist, bezogen auf das Gesamtgewicht, auch noch leichter.

Hans

Uli, Racer ist aber auch nicht grade ein Pannenschutzwunder...

KarinB hat geschrieben:Das Spektakulärste dieses Jahr war ein Stock, der am MTB zum Glück bei langsamer Fahrt in die Speichen kam und das Ventil abgebrochen hat, also richtig das Metall abgeschert hat.

Huch, sowas hab ich noch nie gehört!
Das ist aber rein statistisch ganz schön unwahrscheinlich, dass der Stock genau an diese Stelle kommt... Pechvogel!

HansB hat geschrieben:MarathonPlus. Das spart den Rest. Und ist, bezogen auf das Gesamtgewicht, auch noch leichter.

Manchmal frag ich mich, ob es Telekinese zwischen Darmstadt und Berlin gibt...
Allerdings hatte ich ausgerechnet auf meinen ersten Rad-km vor 10 Jahren mit MarathonPlus kurz hintereinander zwei oder drei Platte, Büroklammer senkrecht reingebohrt, langer Dorn, Schraube, da hilft manchmal alles nix...
Aber im Schnitt gibt es nichts Sicheres als MarathonPlus o.ä., am Tandem und Alltagsrad nix anderes! Außerdem hält er ewig.
Allerdings würde ich es am Roller anders sagen, wenn der Roller schon schwer genug ist, kommt es auf die 1-2 Pfund mehr für MarathonPlus auch nicht mehr an...

Insgesamt sind die Reifen aber oft viel weniger entscheidend für Plattfüße, als wir meistens meinen. Betty rollert wie Uli fast nur mit Racer, bisher der einzige Platte wr mit der schweren Kickbikebereifung vorher. Nur die Haltbarkeit ist beim Racer spürbar kürzer, selbst Betty hatte in nach einer (nicht so km-intensiven) Saison "fertig", auf Dauer bzw. für Vielfahrer etwas teuer...

Ein Reihe Plattfüße hintereinander hatte ich mal am MTB mit Fast Fred, Klaus hat mir dagegen grade erzählt, dass er einen Furious Fred (dagegen ist der Fast Fred quasi ein MarathonPlus...) jetzt seit zwei Hunderollersaisons ohne Panne fährt. Und weder Belastung und Fahrweise von Klaus noch Belastung beim Hunderennen sind von schlechten Eltern, jetzt hab ich mir auch einen Furious Fred zugelegt, den ich vorher praktisch für einen "Pannengaranten" hielt.

Definitiv pannenanfälliger und kurzlebig (man konnte Verschleiß und Macken quasi nach jeder Tour zunehmen sehen) war der Ultremo Rennreifen, den ich vorletztes Frühjahr aufzog, der Conti Grand Prix 4000S nur ein paar Wochen später ist seitdem dauernd an diversen Rollern im Einsatz gewesen und sieht noch aus wie neu, bisher nie eine Panne, auch nicht mit Leichtschläuchen. Der neue Ultremo soll da besser sein, aber ich hab gar keine Lust auf Probieren...

Inzwischen haben wir aber nach so vielen Jahren und so vielen "Fahrzeugen" und meiner Hamsterneigung aber so viele Reifen in allen Größen in der Garage rumliegen, dass ich die Reifen oft gar nicht mehr nach optimaler Eignung, Rollwiderstand, Pannensicherheit oder Haltbarkeit aufziehe, sondern draufmache, was in dem Halbjahr grade "weg muß"...

Aber abgesehen vom schlichten Pech, sind vor allem Zustand/Alter von Reifen/Karkasse und vor allem Luftdruck wichtig, wer wie vermutlich die meisten von uns hier seine Reifen ab zu mal kritisch anschaut und immer brav mit sagen wir 3-5 bar bei mittleren und 6-8 bar bei Rennreifen fährt, hat schonmal erheblich seltener Platte.
Und wenn man dochmal jemand mit furchtbaren Reifen und viel zu wenig Luft sieht und sich fragt "Warum hat der/die nicht alle Nase lang Platte???", sollte sich sagen, dass die Person vermutlich im Jahr weniger km radelt/rollert, als einer von uns im Monat...

Gruß
Jo

Ich hatte bis auf 1x glück. Ich bin von der Arbeit aus mit meinem Rennroller die Heerstr in Berlin zu einem Freund gedüst. Als ich ankam hatte ich schon das Gefühl, dass der Roller etwas schwammig fährt. Als ich dann nach dem Grillen wieder zum Roller kam waren BEIDE Reifen platt. Meine Frau war glücklicherweise mit dem Auto da, so konnte ich in Ruhe im Laden flicken.
Marathon plus ist schon cool, aber aufm Rennroller ?

Gruß Martin

Hallo,
wenn ich Eure Erfahrungen zusammenfasse, liegen bei mir sowohl die Plattfußhäufigkeit, als auch die Qualität des Reparaturkits genau im Mittel.
Das ist beruhigend!
Habe heute übrigens mit der neuen Komplettbereifung die ersten Tourkilometer im neuen Jahr absolviert.
Und es haben sich doch tatsächlich schon wieder zwei Glassplitter und ein kleines Steinchen in den Laufflächen von Vorder- und Hinterrad festgesetzt.
Ab sofort werde ich nach jeder Ausfahrt die Reifen sehr genau kontrollieren.

Ich wünsche uns allen noch möglichst viele plattfußfreie Kilometer in 2010.

viele Grüße
Uli

Heute "first Platten ever" mit dem Roller gehabt - hinten.

Aber doch Glück gehabt. Erst zu Hause - beim Ausladen aus dem Auto - bemerkt.

Hallo,

ein kleiner Winterbericht:
nachdem ich in den letzten Jahren über den Winter immer wieder
veschiedene MTB-Reifen mit mäßigem Erfolg aufgezogen habe versuchte ich es diesen
Winter mit meinen Sommerreifen,50er BigApple.
Die Reifen haben sich bestens bewährt.Seit Dezember 800km mit überwiegend
Matsch,Glatteis,verharschter Schnee,15cm Neuschnee und Split mit nur einem
Plattfuß hinten überstanden.Ich war auch sehr überrascht wie gut der BigApple
auf Schnee haftet.Bin mit 4,0bar Luftdruck gefahren.
Grüße aus dem Süden

Uwe

P.S mein Roller:XH 4 mit SON-Nabendynamo,Edelux,HS 33,Schutzbleche.

HansB hat geschrieben:MarathonPlus. Das spart den Rest. Und ist, bezogen auf das Gesamtgewicht, auch noch leichter.

Hans

Hallo Hans,

ich wollte die chinesichen Originalreifen eigentlich schon länger runterschmeißen.

Mein erster Platten bestärkt mich darin.

Vor dem Hintergrund "Pannensicherheit" dürfte der Marathon Plus erste Wahl sein (vorne 700 x 28c, hinten 18 x 1,35). Der bekommt aber von Schwalbe selbst nur relativ wenige Punkte bei "Speed".

Die Mischung Durano vorne und Marathon Racer hinten kommt bei "Speed" besser und beim Pannenschutz nur wenig schlechter weg.

Deine Meinung?

Danke.

p.s. Meine erste Idee vorne Rocket Ron oder Racing Ralph hat sich leider erledigt, da "mein Terminkalender Almer nicht mitmacht"

Teffmann hat geschrieben: Vor dem Hintergrund "Pannensicherheit" dürfte der Marathon Plus erste Wahl sein (vorne 700 x 28c, hinten 18 x 1,35). Der bekommt aber von Schwalbe selbst nur relativ wenige Punkte bei "Speed".

Meiner Meinung nach muss man mit den Punkten vorsichtig umgehen. Oft sind sie willkürlich vergeben, sie geben auch keine prozentualen Anteile wieder. Auch eine fixe Größe als Basis existiert nicht (kommt ein neuer, "schnellerer" Reifen, wird der Rest abgewertet).
Beispiel: Ein Reifen mit nur zwei Punkten bei Speed hat nicht den doppelten Rollwiderstand wie der mit 4 Punkten.
Meines Erachtens ist diese Kategorie zu vernachlässigen.

Was sich sicherlich bemerkbar macht und buchstäblich ins Gewicht fällt, ist das höhere Gewicht des Marathon Plus. Keine Ahnung, wie stark sich das bemerkbar macht (da wissen Jodi und Jenss wahrscheinlich mehr), aber sobald der Reifen platt ist, ist die Durchschnittsgeschwindigkeit dahin.

Und bei der Pannensicherheit habe ich gerne viele Punkte, da es ja im Endeffekt gleichgültig ist, ob das Loch klein oder nur sehr klein ist - die Luft geht sowieso raus.

Bei Rennen und abgesperrten Veranstaltungen ist das Problem sicherlich nicht so groß, da weniger auf den Fahrbahnen herumliegt, weder kleine Splitter noch Scherben.

Ziemlich belastbar sind auch die BigApple, ich halte aber vom Kevlar-Schutz nicht sonderlich viel, da das Gewebe gegen Schnitte und Durchstiche nur begrenzt hilft.
Leider macht's immer noch die Masse, also das Gummi beim Marathon Plus.

Grüße von Hans

Teffmann hat geschrieben:Die Mischung Durano vorne und Marathon Racer hinten kommt bei "Speed" besser und beim Pannenschutz nur wenig schlechter weg.

Bei Speed ist sie das ganz sicher gegenüber so ziemlich allen Marathons...
Wie Hans schon sagt, sind die Bewertungen von Schwalbe schon innerhalb einer Reifen"gruppe" (wie MTB, Trekking, Alltag, Rennen) mit Vorsicht zu genießen (wobei ich es grundsätzlich super finde, dass sie wenigstens solche Einschätzungen geben, andere Hersteller machen da gar nix und überschlagen sich bei jedem neuen Reifen nur so in schönen Worten und Superlativen...), zwischen verschiedenen Gruppen läßt sich da aber definitiv nix vergleichen, da käme sonst vermutlich öfter raus, dass der neueste ultraleichte Ultremo pannensicherer ist als der "alte" Marathon Plus oder der neue Marathon Extreme leichter läuft als ein Stelvio o.ä. Unsinn.

Was sich sicherlich bemerkbar macht und buchstäblich ins Gewicht fällt, ist das höhere Gewicht des Marathon Plus. Keine Ahnung, wie stark sich das bemerkbar macht (da wissen Jodi und Jenss wahrscheinlich mehr)

Jens??? Ich glaube der breiteste, schwerste und schwergängigste Reifen, den er ja hatte, war ein 25mm Marathon, den ich ihm mal geschenkt hatte...
Ich teile übrigens Schwalbes Einschätzung zu "Speed" beim Marathon Plus keineswegs, ich bin immer wieder überrascht, wie leicht er läuft. Sicher kein Racer, meiner Meinung nach aber etwa wie ein normaler Marathon. Spürbarer dürfte das Mehrgewicht sein, das könnte grade beim Rollern mit der stoßartigen Beschleunigung bei jedem Kick ein bißchen ausmachen. Aber zu einem Big Apple kaum, denn wie der Name schon sagt, nimmt man den ja in breit, einen Marathon Plus gibts dagegen auch in schmal, da dürfte ein Big Apple dann kaum leichter sein. Und ich sehe am Roller weniger Vorteile eines Big Apple als am Rad, da soll er die Federgabel etwas ersetzen, beim Roller macht das meist der weichere Einrohrrahmen schon.
Bei einem leichten Roller wie Alukickbike oder Footbike wäre mir aber vermutlich ein Big Apple und ein Marathon Plus zu schwer, da ist ein Racer o.ä. schon nett...

P.S mein Roller:XH 4 mit SON-Nabendynamo,Edelux,HS 33

So viel zur Geschäftslage bei Fahrradhändlern...

Gruß
Jo

jodi2 hat geschrieben: Spürbarer dürfte das Mehrgewicht sein, das könnte grade beim Rollern mit der stoßartigen Beschleunigung bei jedem Kick ein bißchen ausmachen. Aber zu einem Big Apple kaum, denn wie der Name schon sagt, nimmt man den ja in breit, einen Marathon Plus gibts dagegen auch in schmal, da dürfte ein Big Apple dann kaum leichter sein. Und ich sehe am Roller weniger Vorteile eines Big Apple als am Rad, da soll er die Federgabel etwas ersetzen, beim Roller macht das meist der weichere Einrohrrahmen schon.

Am XH-4 mit seinem steifen Rahmen und der steifen Alugabel ist der BigApple bei gleichem Luftdruck spürbar komfortabler als der MarathonPlus.
Beim Gewicht merke ich tatsächlich, ob ich vorne und hinten die 47er oder die 35er MarathonPlus montiert habe. Der Roller wirkt agiler und fixer mit den leichteren und schmaleren Reifen.

Hans

PS: Ich weiß auch nicht, warum ich hinsichtlich einer fundierten Meinung zu breiten Reifen auf Jens gekommen bin. Wahrscheinlich wohl einer der wenigen Punkte, zu denen er beim Roller wirklich nicht aus eigener Erfahrung sprechen kann.

danke allerseits