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Gesucht: Argumente gegen das Barfuß- oder Vorfuß-Laufen

Gesucht: Argumente gegen das Barfuß- oder Vorfuß-Laufen

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Liebe Läuferkollegen,

ich lese gerade das Buch "Born to Run" vom US-Sportjournalisten Christopher McDougall. Dieses Buch ist leider (noch) nicht in deutscher Sprache erschienen, ich kann es aber jedem Läufer empfehlen, der des englischen mächtig ist. Es ist eine Mischung aus Sachbuch und (wahrer) Erzählung und handelt von einem mexikanischen Stamm, den Tarahumara, der (bisher) noch wenige Berührungspunkte mit der restlichen Zivilisation hatte und sich daher nahezu unbeeinflusst entwickeln konnte. Die Angehörigen der Tarahumara zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie durchwegs exzellente Läufer sind, was sie auch bei wenigen Ultraläufen unter Beweis gestellt haben. Der Autor geht der Frage nach, was die Ursache für die unglaublichen Lauf-Leistungen dieser Menschen ist.

Das Buch ist - was man nach meiner Kurzzusammenfassung schwer glauben kann - sehr unterhaltsam, es kommen viele skurrile Charaktere sowie bekannte Ultraläufer vor ... aber am besten lest ihr es selbst.

Nun zu meiner Frage: Die Grundaussage des Buches ist: Moderne Laufschuhe führen zu einer sich zurückbildenden Fußmuskulatur und dadurch fast zwangsläufig zu den Verletzungen, die uns Läufern nur allzu bekannt sind. Diese Aussage wird durch zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegt. Trotzdem ist es ja so, dass fast alle Laufsportler - ich bisher auch - diese modernen Schuhe tragen. Man fragt sich: Warum?

Gibt es wissenschaftlich belegbare Argumente, die für Dämpfung und Pronationsstütze sprechen? Ist die Macht der Sportartikelhersteller so groß, dass Läufer eher Nike, Adidas und Konsorten glauben als wissenschaftlichen Studien? Oder will keiner der Beteiligten - Sportartikelkonzerne, Händler, Laufzeitschriften - in Richtung Barfußlauf denken, weil man große Umsatzeinbußen befürchtet?

Was meint ihr dazu? Ich freue mich auf eure Antworten!

Ciao - und lest das Buch, lohnt sich wirklich!

Peter

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peter_g hat geschrieben:Ist die Macht der Sportartikelhersteller so groß, dass Läufer eher Nike, Adidas und Konsorten glauben als wissenschaftlichen Studien?
Das klingt mir zu verschwörungstheoretisch. Sobald wir unsere ersten Schritte gehen, bekommen wir Schuhe angezogen. Laufschuhe sind dann einfach nur folgerichtig, wenn auch vielleicht nicht zwingend notwendig. Aber das würde einen längeren Lern- und Anpassungsprozess erfordern.
peter_g hat geschrieben:Oder will keiner der Beteiligten - Sportartikelkonzerne, Händler, Laufzeitschriften - in Richtung Barfußlauf denken, weil man große Umsatzeinbußen befürchtet?
Das ist nun wirklich zu viel verlangt, von einer Industrie zu erwarten, dass sie sagt: "kauft unsere Produkte nicht, die braucht ihr gar nicht." :hihi:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Das ist nun wirklich zu viel verlangt, von einer Industrie zu erwarten, dass sie sagt: "kauft unsere Produkte nicht, die braucht ihr gar nicht." :hihi:
Nike hat die "Barfuß-Bewegung" ja immerhin so ernst genommen, dass sie den Nike Free entwickelt haben. Verkaufsargument: Stärkt die Fußmuskulatur

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peter_g hat geschrieben:Nike hat die "Barfuß-Bewegung" ja immerhin so ernst genommen, dass sie den Nike Free entwickelt haben. Verkaufsargument: Stärkt die Fußmuskulatur
Sie haben eine Marktlücke gesehen (oder erfunden) und ein neues Produkt entwickelt. Das ist alles.
Sie haben nicht gesagt: kauft unsere Produkte nicht mehr. :zwinker5:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Dei Aristoteles-Spruch passt übrigens ganz gut zum Thema ;-)

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peter_g hat geschrieben:Dei Aristoteles-Spruch passt übrigens ganz gut zum Thema ;-)
In meinem Fall gerade nicht, weil ich nun mal immer mit Schuhen laufe. Ich bin halt auch nur ein Zivilisationsopfer. :zwinker5:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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peter_g hat geschrieben:Liebe Läuferkollegen,

ich lese gerade das Buch "Born to Run" vom US-Sportjournalisten Christopher McDougall. Dieses Buch ist leider (noch) nicht in deutscher Sprache erschienen, ich kann es aber jedem Läufer empfehlen, der des englischen mächtig ist. Es ist eine Mischung aus Sachbuch und (wahrer) Erzählung und handelt von einem mexikanischen Stamm, den Tarahumara, der (bisher) noch wenige Berührungspunkte mit der restlichen Zivilisation hatte und sich daher nahezu unbeeinflusst entwickeln konnte. Die Angehörigen der Tarahumara zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie durchwegs exzellente Läufer sind, was sie auch bei wenigen Ultraläufen unter Beweis gestellt haben. Der Autor geht der Frage nach, was die Ursache für die unglaublichen Lauf-Leistungen dieser Menschen ist.

Das Buch ist - was man nach meiner Kurzzusammenfassung schwer glauben kann - sehr unterhaltsam, es kommen viele skurrile Charaktere sowie bekannte Ultraläufer vor ... aber am besten lest ihr es selbst.

Nun zu meiner Frage: Die Grundaussage des Buches ist: Moderne Laufschuhe führen zu einer sich zurückbildenden Fußmuskulatur und dadurch fast zwangsläufig zu den Verletzungen, die uns Läufern nur allzu bekannt sind. Diese Aussage wird durch zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegt. Trotzdem ist es ja so, dass fast alle Laufsportler - ich bisher auch - diese modernen Schuhe tragen. Man fragt sich: Warum?

Gibt es wissenschaftlich belegbare Argumente, die für Dämpfung und Pronationsstütze sprechen? Ist die Macht der Sportartikelhersteller so groß, dass Läufer eher Nike, Adidas und Konsorten glauben als wissenschaftlichen Studien? Oder will keiner der Beteiligten - Sportartikelkonzerne, Händler, Laufzeitschriften - in Richtung Barfußlauf denken, weil man große Umsatzeinbußen befürchtet?

Was meint ihr dazu? Ich freue mich auf eure Antworten!

Ciao - und lest das Buch, lohnt sich wirklich!

Peter
schuhe haben sich beim laufen durchgesetzt. es hat 1960 schon mal einen olympiasieger gegeben, der barfuß gelaufen ist. aber dennoch wird heute mit schuhen gelaufen.
ist offensichtlich im hochleistungssport von vorteil.

insbesondere in der kalten jahreszeit haben schuhe großen vorteil.

dann hängt alles auch vom untergrund ab, auf dem man läuft.
asphalt ist anders als waldboden.

wenn du mit schuhen wie barfuß läufst - also vorfußlauf - dann wird die dämpfung an der ferse bei den schuhen kaum einfluss haben. sie ist dann nur ein unwillkommenes zusatzgewicht.

ich mag leichte schuhe und laufe vorfußlauf. daher laufe ich mit nike free.

eine muskulatur, die sich zurückbildet, beweist gar nichts außer, dass sie nicht so intensiv benötigt wird, weil sie nicht mehr so stark gefordert wurde.

ist ein stark muskulöser fuß gesünder als ein fuß mit wenig muskulatur?

muskulatur ist ein luxus, der energie kostet und stoffwechsel. jeder stoffwechsel verursacht bleibende schäden die sich mit der zeit anhäufen und zu ernsten problemen führen. das nennt man auch altern.
daher gilt eben nicht: je mehr muskeln, desto besser.

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Ich denke, dass die gedämpften und gestützten Schuhe eingeführt wurden um auch schwereren Läufern einen Einstieg ins Laufen zu ermöglichen - im Anschluss an den Jogging Trend.

Beim Einstieg oder Wiedereinstieg ins Laufen können solche Schuhe ja durchaus Sinn machen, mittelfristig würde ich aber versuchen davon wegzukommen.

Inzwischen hat sich daraus eine Industrie entwickelt die sich selbst am Leben hält, Schuhe verlieren nach ein paar 100 Kilometer ihre Dämpfung, Läufer holt sich neue Schuhe und alles beginnt wieder von vorne. Asics lässt grüssen ...

Nike war der erste Hersteller der mal einen Exit aus dem Kreislauf machte. Auf einem Paar der 2ten 5er Generation des Free habe ich inzwischen mehr als 2000km drauf. Da die Schuhe keine Dämpfung haben, kann diese auch nicht kaputt werden.

Warum Schuhe generell ? Bei uns mit Scherben auf der Strasse und dem Winter sehe ich keine Alternativen.

Tom, Nike Free Fraktion

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knie hat geschrieben:Ich denke, dass die gedämpften und gestützten Schuhe eingeführt wurden um auch schwereren Läufern einen Einstieg ins Laufen zu ermöglichen - im Anschluss an den Jogging Trend.
Den ersten Jogging-Schuh hat ja Herr Bowerman 1966 gebastelt und später mit seiner Firma vertrieben. Damit war die Multi-Milliarden-Dollar-Industrie geboren, die vorher wohl niemand vermisst hatte. Herr Bowerman war übrigens selbst nie Läufer.

knie hat geschrieben:Nike war der erste Hersteller der mal einen Exit aus dem Kreislauf machte.
... den die Firma selbst kreierte (s.o.)
knie hat geschrieben:Warum Schuhe generell ? Bei uns mit Scherben auf der Strasse und dem Winter sehe ich keine Alternativen.
Das Argument lasse ich gelten :D

Grüße!
Peter

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Lauf doch zur Abwechslung mal barfuss, dann weist du hinterher auch warum sich der Zivilisationsmensch Schuhe erfunden hat^^
Und eine unterentwickelte Fußmuskulatur (samt dem Rest der da noch so dranhängt) ist nicht zwangsläufig die Schuld der Schuhindustrie sondern ebenso ein Ergebnis des zivilisatorischen Bewegungsmangels wie Übergewicht und co.
Ich ziehe jetzt die obligatorischen Afrikaner als Beispiel ran: deren Armut bewirkt dass viele Kinder keine Schuhe tragen, genauso wie deren unterentwickelte Infrastruktur bewirkt dass die Kinder kilometerlange Fußwege zur Schule haben. Das hat zur Folge dass die Kinder rein lauftechnisch gesehen eine viel stärker entwickelte Fußmuskulatur sowie kräftigere Knöchelgelenke aufweisen und als Jugendliche schon auf eine enorme aerobe Basis aufbauen können. Das macht sie zu excellenten Läufern schon in der Jugend. Und trotzdem kaufen sich auch Afrikaner Schuhe wenn sie Geld haben, fahren Auto oder Fahrrad wenn es geht und die Athleten tragen Laufschuhe zum Training.
Wenn immer die leicht schmuddelig anmutenden Verdächtigungen ob der geldgierigen Sportindustrie aufkommen sollte man sich vl doch besser selber fragen ob man nicht für einen schlecht entwickelten Körper verantwortlich ist denn niemand zwingt einen zu Fressen, Auto und Bewegungsmangel.
Und immer irgendwelche Naturvölker zum Vergleich heranzuziehen ist auch daneben, denn unsere Lebensumstände sind nunmal grundverschieden.
Jedoch haben wir bspw. viel bessere Möglichkeiten eventuelle Schäden/Unterentwicklungen der Muskulatur/orthopädische Schäden etc zu erkennen und zu behandeln, gerade auch mit dem Wissen ob unserer widernatürlichen Lebensweise.
Dass die Hersteller von Schuhen ihre Erfindungen als Heiligen Gral preisen ist nicht Ausdruck unserer Lebensweise sondern unseres monetären Gesellschaftssystems. Wenn man Geld mit was anderem verdienen kann (Nike - > Free - > "natürlich" laufen) dann wird auch gerne das Rad nochmal erfunden. Aber wie du schon gemerkt hast kommt man mit etwas Überlegung selbst drauf.
Wenn du jetzt aber alle "zivilisationsgeschädigten" Mittvierziger (oder jeder andere Alterszweig) im Fitnesswahn barfuss auf die Piste schickst wird ihre nicht vorhandene Muskulatur binnen kürzester Zeit versagen ...

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peter_g hat geschrieben:Herr Bowerman war übrigens selbst nie Läufer.
Aber immerhin als Trainer recht erfolgreich.
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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Der Vergleich zwischen Ureinwohner-Stämmen und Schreibtischtäter-Läufern hinkt meiner Meinung nach schon recht gewaltig. Klar können Indianerstämme auch mit zwei Hölzern ein Lagerfeuer entfachen - trotzdem finde ich ein Zippo gelegentlich recht praktisch.

Es gibt garantiert eine Menge von Belastungen, die man locker wegsteckt, wenn man von Kindesbeinen auf nie Schuhe getragen hat - die aber schmerzhaft sind, wenn man als Schuhträger großgezogen wird und irgendwann das Barfußlaufen entdeckt. Neben den bereits angeführten Beispielen von Scherben oder Wintereinflüssen denke ich z.B. daran, wie Mitteleuropäer im Urlaub über heiße Sandstrände hüpfen oder über Kieswege staksen.

Wenn ich mir jetzt fest vornähme, die Macht der bösen Sportartikelhersteller-Lifestyle-Marketing-Maschinen zu bekämpfen, hätte ich mir vermutlich nach wenigen Tagen soviele spitze Steine in die Fußballen gerammt und wäre so oft gegen Bordsteine gestoßen, dass ich wochenlang nicht mehr schmerzfrei gehen könnte. Das wär' mir die Sache offengestanden nicht wert.

Wenn man seinen Gegner nicht schlagen kann, soll man sich mit ihm verbünden: Investiere beizeiten in Adidas- und Puma-Aktien, dann bezahlst Du die neuen Laufschuhe lächelnd von Dividende und Kursgewinnen. :wink:
Renn', als wenn Du geklaut hättest !!

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Mir ist dauerndes Vorfußlaufen zu anstrengend. Daher wechsele ich ganz gerne mal nach Lust und Laune. Automatisiert hat sich bei mir der Mittelfußaufsatz.
Barfußlaufen wäre auf meinen üblichen Strecken nur mit örtlicher Betäubung möglich :zwinker5: .

Eine Studie zum Thema hätte ich anzubieten: http://www.zeitschrift-sportmedizin.de/ ... 201_08.pdf

Gruß Rono

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Hallo,

meines Erachtens gibt es im Laufschuhbereich sinnvolle und unsinnige Entwicklungen. Gerade in den letzten, vereisten Tagen war ich z.B. mal wieder sehr dankbar dafür, daß jemand die Spikes mit auswechselbaren Dornen erfunden hat (die Dinger nutzen sich wahnsinnig schnell ab, da immer auch geräumte Asphalt-Abschnitte dabei sind). Auch die abnutzungsarmen und dabei leichten Sohlenmaterialien heutiger Laufschuhe sind eine positive Entwicklung.
Vom Sinn einer Pronationsstütze oder spezieller dämpfender Materialien in der Sohle hat mich dagegen noch niemand überzeugen können.
Mein Motto: So viel Schuh wie nötig und so wenig wie möglich. Ein Schuh soll in erster Linie vor Reibung und Stichen schützen, in zweiter Linie die Haftung optimieren, aber keinesfalls die Aufgaben der Muskulatur übernehmen.

Ich konnte schon mehrere Sportkollegen von den Vorteilen flacher, leichter, ungestützter Laufschuhe überzeugen. Wichtig ist allerdings, den Übergang zu "weniger Schuh" nicht zu abrupt zu gestalten. Mit zunehmendem Alter dürfte wachsende Vorsicht angebracht sein, aber zu spät ist es wahrscheinlich nie.

Gruß,
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Dieses Thema interessiert mich ganz stark. Hier werde ich zwar nur belächelnderweise zur Kenntnis genommen, aber ich gehe trotzdem meinen Weg. Als ich angefangen habe mit dem Laufen, habe ich mich überall erkundigt, ob ich dies nicht barfuß tun könnte. Von allen Seiten kamen schlimme Gegenargumente, so dass ich mich dann ab 5,5 kmh dazu entschlossen habe, Schuhe anzuziehen. Da ich nicht draußen laufe, stört mich auch kein Schnee und Eis. Wenn ich wüsste, ich könnte ohne Schaden weiterhin barfuß laufen, ich würde es sofort tun.

Für alle Belächler, heut habe ich endlich 7 kmh geschafft.
Liebe Grüße Geli

Mein Lauftagebuch

http://forum.runnersworld.de/forum/tage ... ost1085545

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peter_g hat geschrieben:Nike hat die "Barfuß-Bewegung" ja immerhin so ernst genommen, dass sie den Nike Free entwickelt haben. Verkaufsargument: Stärkt die Fußmuskulatur
Naja, was heißt entwickelt? Solche Schuhe gibt es schon ewig, Nike bewerbt die nur ganz speziell. Chuck Taylor All Stars ist ein Schuh ohne Sprengung und ist zudem fast so flexibel wie der Nike Free 3.0. Nicht unbedingt ein Joggingschuh, da die Sohle kaum dämpft, zum normalen laufen aber mindestens genaus so gesund wie der Nike Free.
Meine aktuellen Laufschuhe für Mittelfußläufer geeignet

Mein Lauf-Tagebuch

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MichiV hat geschrieben:Naja, was heißt entwickelt? Solche Schuhe gibt es schon ewig, Nike bewerbt die nur ganz speziell. Chuck Taylor All Stars ist ein Schuh ohne Sprengung und ist zudem fast so flexibel wie der Nike Free 3.0. Nicht unbedingt ein Joggingschuh, da die Sohle kaum dämpft, zum normalen laufen aber mindestens genaus so gesund wie der Nike Free.
Würd ich so nicht unterstreichen. Chucks sind einfach ne recht dicke Gummisohle mit Stoff dran - da tut mir schon bei vielen Trägern das Hinsehen weh wie da der Fuß "misshandelt" wird...
Das kann man mit Barfuß nicht vergleichen! Ich merke eigentlich schon den Unterschied zwischen Barfuß und Flipflops bspw.
Und in Frees hab ich doch als Pronierer ein wesentlich besseres Abrollverhalten als ich es mit Chucks hätte...

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Ich habe gestern vor meinem langen Lauf, eine kurze Strecke barfuß zurückgelegt, quasi zum Aufwärmen und mal "rein-schnuppern". Ich kann nur jedem empfehlen das zumindest mal auszuprobieren. Das Laufgefühl, sowohl beim Barfußlaufen, als auch danach ist einfach ein anderes, "neuartiges". Das kann man nicht mit einem neuen, teuren Laufschuh erleben... .

Natürlich ist das Barfußlaufen wegen der Scherben und sonstigen Hindernisse so eine Sache, aber bei einigermaßen intelligenter Streckenwahl und der nötigen Aufmerksamkeit, sicher kein Hinderungsgrund.

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jackdaniels hat geschrieben:Würd ich so nicht unterstreichen. Chucks sind einfach ne recht dicke Gummisohle mit Stoff dran - da tut mir schon bei vielen Trägern das Hinsehen weh wie da der Fuß "misshandelt" wird...
Ja stimmt schon, eine GummiSohle ist es, darum ist der ja nicht als Joggingschuh geeignet. ABER, die Sohle hat eine flacherer Ferse als die meisten LightwaightTraienr. Die Sohle ist also NICHT dick. Die Sohle des Asics DS Trainers ist dicker an der Ferse (aber dünner im Vorfuß) und auch unflexibler. Zudem ist die Sohle des Chucks ganz flach, also ohne Sprengung und dazu auch, obwohl Gummi, extrem flexibel, flexibler als die meisten LightWaightTrainer. Damit kann man super abrollen, wobei der Nike Free 3.0 noch etwas flexibler ist. Von Puma gibt es ähnliche Modelle wie den Chuck, nur mit dem Plus einer abgerundeten Ferse. Für den Alltagsgebrauch sind diese Schuhe super. Die meisten laufen ja nicht im Alltag in Wettkampfschuhen rum, da die zu auffällig aussehen. Mit den Chucks und ähnlichen Modellen von Puma kann man die Fußmuskulatur arbeiten lassen, weil die Sohle so flexibel ist, dass sich die Sohle den Fuß anpasst beim Abrollen, die flache Bauweise bei Chucks ohne, und bei Puma mit minimaler Sprengung sind auch positiv, wobei Puma, wie gesagt, zwar eine Sprengung auf Niveau des Nike Free 3.0 hat, dafür aber im Gegensatz zu Chuck die abgerundete Ferse hat. Konkret meine ich diesen Puma, den ich in dunkel grau hab: Puma Online Shop - 917 Lo L II versandkostenfrei bestellen
Meine aktuellen Laufschuhe für Mittelfußläufer geeignet

Mein Lauf-Tagebuch

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Mein Tip: Wasserschläppchen, wie sie Aldi ca. einmal pro Jahr im Sonderangebot hat. Die sind fast so flexibel wie Socken, bieten aber einen Mindestschutz vor Reibung und Stichen.
Die Gummisohlen halten leider nicht lange (bei mir ca. 300 km), was angesichts eines Preises von 3 bis 4 € aber vertretbar erscheint.

Sportlich grüßt
Martin
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"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Joggingschuhe steigern die Belastung für Knie- und Hüftgelenke

Jogger tragen meist spezielle Laufschuhe, da diese den Fuß stabilisieren sollen. Ihren Knie- und Hüftgelenken tun sie damit allerdings keinen Gefallen, zu diesem Urteil sind US-Forscher gekommen. Sie ließen 68 Jogger ohne Gelenkbeschwerden Trainingseinheiten auf dem Laufband absolvieren – sowohl in modernen Joggingschuhen als auch barfuß. Dabei analysierten sie die Bewegungsabläufe und maßen die auf die Gelenke einwirkenden Kräfte. Das Ergebnis: Moderne Laufschuhe stabilisieren zwar den Fuß, belasten
dafür aber andere Gelenke, vor allem Knie und Hüfte. Das Barfußlaufen war im Vergleich wesentlich schonender. Die Entwickler von Joggingschuhen sollten sich daher künftig mehr am Barfußlaufen orientieren, fordern Geoffrey Keenan von der University of Virginia in Charlottesville und seine Kollegen.
wissenschaft.de - Knie mögen Barfußlaufen

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peter_g hat geschrieben:Nike hat die "Barfuß-Bewegung" ja immerhin so ernst genommen, dass sie den Nike Free entwickelt haben. Verkaufsargument: Stärkt die Fußmuskulatur
Im Grunde hatten wir solche Schuhe schon in den 80ern. Die waren gut und dann hat die Industrie die "weiter"- und m.E. überentwickelt.

Das ist so wie mit Michael Jacksons Schönheits-OPs. Am Anfang wurde er dadurch wirklich schöner, aber ab einem bestimmten Punkt verschlechterte er sich .... :hihi:

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knie hat geschrieben:
Nike war der erste Hersteller der mal einen Exit aus dem Kreislauf machte. Auf einem Paar der 2ten 5er Generation des Free habe ich inzwischen mehr als 2000km drauf. Da die Schuhe keine Dämpfung haben, kann diese auch nicht kaputt werden.
Meine ersten habe ich nach sehr kurzer Zeit reklamiert, weil sie sich auflösten. Biem 2. paar lebe ich nun einfach damit, dass sie eben kaputt sind.

Wie komst du darauf, die Free hätten KEINE Dämpfung? Was glaubst du denn, was das weiche weiße Zeugs ist, in dem die Kerben sind?

Überhaupt waren ja einige Hersteller recht geschickt und mittlerweile kann man diverse Schuhe kaufen, 100€ aufwärts, um BARFUß zu laufen :hihi:
Ich mag die Free :) Aber zum barfuß laufen brauche ich keine Schuhe.

Und woher kommt eigentlich das Grücht (war es Strunz?) man würde barfuß automatisch auf dem Vorfuß laufen? :confused:

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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pingufreundin hat geschrieben:
Und woher kommt eigentlich das Grücht (war es Strunz?) man würde barfuß automatisch auf dem Vorfuß laufen? :confused:
Das kommt vermutlich daher, weil man meist Vorfuß läuft wenn man das erste Mal und nur kurze Zeit barfuß läuft und sich da halt nicht richtig traut "normal" zu laufen.

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pingufreundin hat geschrieben:
Und woher kommt eigentlich das Grücht (war es Strunz?) man würde barfuß automatisch auf dem Vorfuß laufen? :confused:
Also als ich so um 2002 auf Vorfußlaufen umgestiegen bin (hat über ein Jahr gedauert bis sich meine Waden daran gewöhnt haben) hab ich das mal ausprobiert und es stimmt. Beim Barfußlaufen... (also mit Laufen ist gemeint, wenn man so schnell Läuft, dass beide Füße gleichzeitig in der Luft sind, beim normalen gehen kommt man selbstverständlich auch Barfuß auf der Ferse auf, dann dafür ist die Ferse da)... ist es schlicht und einfach zu unangenehm auf der Ferse zu landen, so dass man ganz automatisch, so wie dass die Natur wohl vorgesehen hat, auf den Vorfuß zuerst landet, da man so weicher landet.

Beim Langstreckenlauf ist mit Vorfußlaufen IMMER Mittelfußlaufen gemeint, da man mit dem Ballen zuerst aufkommt. Wirklich mit dem vordersten Teil des Fußes kommen nur Sprinter auf, und nicht einmal alle von denen, denn Asafa Powel ist reine Mittelfußsrpinter!
Meine aktuellen Laufschuhe für Mittelfußläufer geeignet

Mein Lauf-Tagebuch

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MichiV hat geschrieben:Also als ich so um 2002 auf Vorfußlaufen umgestiegen bin (hat über ein Jahr gedauert bis sich meine Waden daran gewöhnt haben) hab ich das mal ausprobiert und es stimmt.
Steffny bestreitet das und gibt dafür eine Begründung:
Steffny hat geschrieben: Der natürliche Laufstil ?

Es wird mitunter behauptet, der Ballenlauf wäre der natürliche Laufstil, weil man angeblich barfuß von Natur aus auf dem Vorfuß laufen würde. Hhhhmmm?! Mag sein, dass man am Strand zunächst mal die ungewohnte Fußfreiheit genießt und auch mal auf dem Vorfuß tippelt. Aber bei der Behauptung hat manch einer scheinbar nicht so genau hingeschaut und einige Biomechaniker beschäftigen sich scheinbar länger mit der Auswertung von Ergebnissen aus computergesteuerten Druckmessplatten als den Menschen selbst mal auf die Füße zu schauen. Eigene Studien belegen (Filmanalysen kenianischer "Wunder-Läufer" im Hochland von Eldoret/Nandi Hills, von Buschmännern der Kalahari und barfußlaufenden Kindern am Strand), dass immer, wenn es gilt barfuß eine längere Strecke zurückzulegen oder langsam zu laufen automatisch über den ganzen Fuß abgerollt wird. Gehen wir mal davon aus, dass kleine Kinder und Afrikaner keine Lehrbücher über Biomechanik gelesen haben, also noch wirklich den natürlichen Laufstil beherrschen. Die Lösung ist für mich verblüffend einfach: der natürliche Laufstil des Menschen ist es nämlich alle drei Varianten zu beherrschen! Moderates Barfußlaufen auf einem Rasen oder am Strand auf dem Ballen, aber auch über die Ferse ist selbstverständlich ein Super-Kräftigungstraining für die verkümmerte Fußmuskulatur von dauerbeschuhten Wohlstandsbürgern, aber keine Lösung für den Marathon! Wer beim Marathon versucht auf dem Ballen zu tänzeln macht ebenso einen Fehler wie jemand der versucht über die Fersen zu sprinten!
Steffny: Natürlicher Laufstil?

IIRC hat auch "derC" dazu irgendwo eine widerlegende Quelle benannt (Hier kann ich mich aber täuschen)

Gruß
Stormy

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@Stormbringer

Das würde bedeuten, dass die meisten der besten Marathonläufer Fehler machen? Und auch ich habe ein Fehler gemacht, als ich Barfuß den Aufprall auf der Ferse Weh tat und ich darum ganz automatisch mit dem Ballen zuerst aufgekommen bin? Ist das auch ein Fehler, dass ich auf Grund von Knieschmerzen auf die Empfehlung meines Orthopäden hin auf Vorfußlaufen umgestiegen bin uns seit dem nie wieder irgendwelche Gelenkschmerzen hatte? Ist es auch ein Fehler, dass ich meinen schnellsten und beschwerdefreisten Marathon mit dem Vorfußlaufstil gelaufen bin?

Wie genau meint Stiffney das mit dem Laufen? Es steht da ja "wenn es gilt barfuß eine längere Strecke zurückzulegen oder langsam zu laufen automatisch über den ganzen Fuß abgerollt wird. ". Er meint sicherlich, dass man mit dem Fersen zuerst aufkommt, wenn man so langsam läuft, dass nie beide Füße gleichzeitig in der Luft sind. Aber genau dafür ist die Ferse ja da. Dann ist das Vorfußlaufen NICHT der natürlich Laufstil. Das ist ja kein wunder, dass das beobachtet wurde, denn dass kann ich auch an mir beobachten.

Aber beim schnellen Laufen wo beide Füße gleichzeitig in der Luft sind, ist es selbstverständlich natürlich NICHT mit der Ferse zuerst aufzukommen.
Meine aktuellen Laufschuhe für Mittelfußläufer geeignet

Mein Lauf-Tagebuch

29
DanielaN hat geschrieben:Im Grunde hatten wir solche Schuhe schon in den 80ern. Die waren gut und dann hat die Industrie die "weiter"- und m.E. überentwickelt.

Das ist so wie mit Michael Jacksons Schönheits-OPs. Am Anfang wurde er dadurch wirklich schöner, aber ab einem bestimmten Punkt verschlechterte er sich .... :hihi:


War der Marathon TR von Adidas nicht auch sowas?

Gruß
jeck
Da isser wieder

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jeck hat geschrieben:War der Marathon TR von Adidas nicht auch sowas?
JA aber vor allem z.B. der Adidas Oregon oder der Asics Alliance

31
DanielaN hat geschrieben:JA aber vor allem z.B. der Adidas Oregon oder der Asics Alliance

Ja,ja lang ist es her.Ich kann mich schon garnicht mehr erinnern.
Da isser wieder

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@Stormbringer

hab mir mal deinen Link durchgelsen. Demnach ist das natürlich richtig, je nach Untergrund und Geschwindigkeit gibt verschieden natürlich Laufstiele bzw. DEN natürlichen Laufstil gibt es nicht. Wenn man aber einen Marathon so läuft, dass beide Füße gleichzwitig in der Luft sind, dann entspricht natürlich der Ballenlauf eher dem natürlichen Laufstil als der Fersenlauf.

Nach den drei Bildern die dort zu sehen sind, liege ich genau zwischen den Mittelfußläufer und dem Vorfußläufer. Leider hat er nicht zwischen Vor- und Ballenläufer bei den Bilder unterschieden. Das Bild was unter "Ballen- oder Vorfußlauf" zu sehen ist, ist nur das Bild eine Vorfußläufers zu sehen. Mit dem Ballen kommt man so auf, dass die Ferse nur noch minimal in der Luft ist beim ersten Aufstezten. Der Vorfußläufer kommt eher auf den Zehenspizten auf, der Mittelfußläufer fast flach bis ganz flach, somit ist das Bild auf der Seite Falsch, denn dass ist das Bild eines Fersenläufers in der Abrollbewegung, und der Fersenläufer ist klar!

Ich weiß nicht wie alt das Video ist, aber hier ist zu sehen, dass Haile Mittelfußläufer ist, und zwar so, das beim ersten Aufprall die Ferse noch in der Luft ist!
YouTube - HAILE running slow motion
Sollte die Aufnahme von nach 2005 sein, dann irrt Stiffny ganz gewaltig! Sollte die Aufnahmen von vor 2005, dann hat jemand vielleicht einen Link wo zu sehen ist, wie Haile aktuell auf der Straße Läuft!??
Meine aktuellen Laufschuhe für Mittelfußläufer geeignet

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Bei den Artikeln zur Dämpfung von Laufschuhen gehe ich von Laufen/"Joggen" aus, nicht vom sprinten.
Denn zum Sprinten wird eh niemand Lauf-Higheels anziehen.

Und wenn ich einfach laufe, lande ich nicht auf dem Vorfuß. Kann am Tempo liegen, ich bin lahm.
Aber wenn meine Tochter rennt, landet sie sie auch nicht auf dem Vorfuß, mein Freund auch nicht.

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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pingufreundin hat geschrieben: Und wenn ich einfach laufe, lande ich nicht auf dem Vorfuß. Kann am Tempo liegen, ich bin lahm.
Aber wenn meine Tochter rennt, landet sie sie auch nicht auf dem Vorfuß, mein Freund auch nicht.
Funktioniert automatisch auch nur Barfuß!
pingufreundin hat geschrieben: Denn zum Sprinten wird eh niemand Lauf-Higheels anziehen.
Ach nein?
YouTube - A High-Heel Sprint for Charity
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