Dämpfungsschuh mit Problemen

Hallo,

ich habe da ein kleines Problem...

Ich habe mir neue Laufschuhe gekauft (Adidas Supernova Sequence - stützend, Dämpfungsschuh) und habe seitdem Beschwerden, die ich u.a. auf die Schuhe zurück führe - aber vielleicht weiss jemand einen anderen Ansatz.

Ich bin bei ca. 1,80m Größe ca. 77kg schwer und laufe zur Zeit 1x Woche draussen, im Sommer bis zu 3x Woche.
Distanz: so 10-15km.

Im Frühjahr habe ich mit dem Laufen angefangen. Da ich nicht wusste ob es mir gefällt und ob ich es durchhalte, hatte ich zunächst einen sehr einfachen (preiswerten) Schuh gekauft - Adidas Allegra oder so. Ist ein absolutes Einsteigermodell, ohne besondere Merkmale.
Damit habe ich meine ersten Kilometer gemacht.
Das Laufen ging ganz gut und die Strecken wurden länger. Also bin ich zu Bunert und habe dort nach Laufbandanalyse den Puma Complete Magnetist (grau/orange - Auslaufmodell) gekauft. Ein stützender Dämpfungsschuh.

Nach Laufbandanalyse benötige ich links eine Pronationsstütze während ich rechts einen "Normalfuß" habe.
Aufgrund einiger Arztbesuche weiß ich zudem, dass ich eine leichte Beckenschiefstellung (Seite?) habe sowie eine Engstelle im Bereich der LWS (mit Druck auf den Nerv).

Aufgrund der gesunkenen Temperaturen habe ich nun den Adidas S.nova Seq. gekauft, da der Puma doch eher ein Sommerschuh ist.
Mit dem Puma war ich eigentlich zufrieden. Ich habe mir öfter mal ne Blase gelaufen (immer rechts im Bereich der Pronationsstützte) da ich den Schuh nicht ganz eng binden konnte. Der rechte Fuß schwillt beim Laufen immer etwas an (Nachwirkungen eines "uralten" Schien- und Wadenbeinbruchs) und bei dünnen, ungepolsterten Socken gabs dann schonmal ne Blase...
Zusätzlich hatte ich bei Laufzeiten von über 1 Stunde (sehr viel mehr schaffe ich noch nicht) rechts taube Zehen.
Ansonsten war/ist der Puma ein angenehmer Begleiter.

Mit den neuen Adidas S.nova Seq., die deutlich enger am Fuß sitzen, gibt es beim Laufen selber keine Probleme. Die Neigung zu tauben Zehen ist nach wie vor vorhanden, jedoch weniger ausgeprägt. Der Schuh ist wie gewünscht auch bei tiefen Temperaturen und Spritzwasser sehr gut geeignet. Die Dämpfung scheint noch ausgeprägter.

Das Problem kommt erst am nächsten Tag: Schmerzen im rechten Bein. Die Schmerzen beginnen dabei im Bereich der LWS und laufen dann hinunter bis in die Zehen. Zum Teil mit Taubheitsgefühl.

Beim Puma und beim ganz einfachen Adidas habe ich dies nie gehabt, im Gegenteil - ich hatte den Eindruck dass durch das Laufen der Rücken und die Beine sehr viel "entspannter" und beweglicher waren. Die Schmerzen kannte ich sonst nur aus Zeiten der "Unbeweglichkeiten" und des stundenlangen Stuhlhockens im Büro.

Mir drängt sich daher der Verdacht auf, dass der neue Adidas S.nova Seq. durch eine vielleicht stärkere Pronationsstütze diesen Effekt provoziert.
Oder verknüpfe ich da was falsch?

Kann ein orthopädischer Schuhmacher den Schuh (den rechten) nachbearbeiten oder wäre es besser den Adidas S.nova Seq. zu verkaufen - gibt es einen Second-Hand Markt für Laufschuhe?
Oder ist Adidas so kulant den Schuh zurück zu nehmen (die 14 Tage Umtauschfrist sind natürlich schon rum...)...

Wie es scheint, habe ich mit dem Puma noch recht gut gelegen, aber der Adidas S.nova Seq. ist wohl zu "stabil", obwohl beide Schuhe Puma und Adidas in derselben Kategorie eingegliedert sind.

So wie ich das sehe, muss ich mir wohl beim orthopädischen Schuhmacher Schuhe anpassen lassen. Hat da jemand Erfahrung wie aufwändig und wie teuer sowas ist?
Oder soll ich erstmal einen "stabilen" Neutralschuh versuchen?

Wie ist eure Meinung? Was würdet ihr machen?

Danke.

Gruß
Jürgen

Also ich habe die Erfahrung auch schon gemacht, dass neue Schuhe anfangs leichte Schmerzen etc. verursachen. Vermutlich, da sie einfach leicht andere Anforderungen an den Bewegungsapparat stellen. Den Schuh setze ich dann erst mal nicht so häufig ein, sondern in größeren Abständen. Nach ein paar wenigen Läufen hab ich mich dann dran gewöhnt und es traten keine weiteren Probleme mehr auf.

Wenn er sich nicht mehr umtauschen lässt, dann würde ich das mal so probieren.

Hallo.

Das hört sich für mich nach mehreren Problemen an:

Die Taubheit in den Zehen könnte bei den Puma von der falschen Schuhweite kommen. Sprich, die Schuhe sind zu weit. Durch das notwendige sehr enge Zuschnüren, damit der Schuh sitzt, wird die Blutzufuhr offensichtlich beeinträchtigt, so daß eben auch die Zehen taub werden. Daneben dürfte auch die Führung des Fußes etwas beeinträchtigt sein.
Versuch mal bei beiden Schuhen (Adidas und Puma) die Schnürung neu zu machen, die Schnürung ab Werk ist aus meiner Erfahrung suboptimal, man bekommt keinen gleichmäßigen Zug hin, vor allem, wenn man auch einen hohen Spann hat. Das könnte schon mal das Problem lindern. Die hier im Forum gepostete Marathon-Schnürung kann Wunder wirken...

Die angesprochenen Probleme mit dem Rücken können wirklich mit der Stütze zusammenhängen. Allerdings denke ich (da ich ähnliche gesundheitliche Probleme habe - auch Hüftschiefstand aber mit Flachrücken), daß es vllt. weniger an der Stärke der Stütze sondern eher an der Position der Stütze liegt. Die Adidas stützen meiner Erfahrung nach relativ weit hinten, die Puma soweit ich es bisher beurteilen konnte gleichmäßiger über die gesamte Innenseite. Du versuchst nun, wie in den Puma zu laufen und verlässt Dich zu sehr auf die Stützung durch den Schuh - die aber nur bedingt da ist und dadurch geht die volle Belastung auf den Rücken.

Hier kann eine Umstellung in der Lauftechnik weiterhelfen, zumindest habe ich damit meine Schmerzen bekämpfen können. Wobei mir zusätzlich der Umstieg auf Einlagen mit stabilen Neutralschuhen weitergeholfen hat.

Ob ein Umbau rentabel ist hängt vom Aufwand ab, wobei ich da eher Bedenken habe, daß der sich so einfach realisieren lässt. Die Preise können stark variieren, gute 50,- € werden es aber auf jeden Fall werden. Und dann ist noch die Frage, ob der Effekt wirklich so sein wird, wie Du es erwartest.

also wenn du sagst, dass du auf der einen seite neutral abrollst und auf der anderen seite nach innen knickst macht es wenig sinn einen gestützen schuh zu nehmen. dann stehst du zwar mit dem einen grade, aber die seite die neutral abrollt wird nach aussen gehebelt und wird irgendwann probleme verursachen..besser wäre hier einen neutralen schuh (also ohne stütze) zu nehmen und dann lässt du dir ein paar einlagen machen. die eine seite (die nach innen knickt) wird dann korrigiert und die "gute" seite wird nicht oder nur unwesentlich verändert. das dein fuß "einschläft" kann unterschiedliche ursachen haben. natürlich könnte die weite der schuhe daran schuld sein. typisch ist das aber für läufer, bei denen das quergewölbe des fußes "durchgetreten" ist..also das gewölbe deines fußes dass von aussen nach innen geht. dann drücken sehnen und bänder auf die nerven und verursachen das problem. daher wird bei einlagen eine pelotte eingearbeitet. die sitzt unter dem ballen und stabilisiert das gewölbe..eine andere ursache kann natürlich auch dein beckenschiefstand sein. häufig sagen ärzte das beine unterschíedlich lang sind. diese differenz kommt aber häufig auch durch den beckenschiefstand, bei dir kommt ja noch die rückenproblematik dazu..also zum guten physio..übungen zeigen lassen und dann mal bauch und rücken kräftigen..zusammen mit den einlagen und nem neutralen schuh sollten deine probleme nach einiger zeit vergangen sein..
gute besserung
vom mitlaeufer

Hallo,

Danke erstmal für die Antworten!

Ich habe an Neujahr mal bewußt versucht anders zu laufen, sprich deutlich mehr über den Vorderfuß.
Im Allgemeinen bin ich ein Mittelfußläufer.
War natürlich anstrengend, da sehr ungewohnt. Ich hatte aber nachher keine Rückenbeschwerden!
Was für mich bedeutet, dass es in jedem Falle mit der Stütze im rechten Schuh zu tun hat. Denn die wurde jetzt ja wesentlich weniger stark belastet.
Ich hoffe ich kann den Schuh noch zurückgeben...oder 2nd Hand verticken...oder behalten und wenigstens gelegentlich benutzen...
Wie hier schon vermutet, denke ich auch, dass ein Neutralschuh, ggf. mit Einlage, wohl die bessere Lösung sein müßte.
Übungen für den Rücken - Dehnung und Kräftigung - mache ich schon ziemlich regelmäßig. Ok, bei dem Wetter jetzt etwas weniger Winter macht träge...

Gruß
Jürgen

Wenn du wirklich Mittelfußläufer bist, kannst du doch kaum stark einknicken?

Eventuell sorgt auch die Dämpfung dafür, dass du mit den Schuhen stärker einknickst, als du es natürlicherweise tust. (Irgendwo muss die Dämpfung ja hin, der Schuh baut höher, stärkerer Hebel...)


Und: Es liegt nicht immer alles am Schuh. Nur einmal die Woche laufen und dann jeweils so viel, wie man gerade eben laufen kann (am besten auch noch schnell?) ist nicht unbedingt die beste Trainingsmethode.

Hallo,

hmm, natürlich kann ich auch als Mittelfußläufer einknicken Erst relativ spät aber dann doch deutlich!

Genau das mit der Stütze, die ein Knicken provoziert ist wohl das, was mir die Schmerzen bereitet!

Ich laufe ansonsten in der Woche 2x 40 Minuten auf dem Crosser, mit 70 U/min und Steigerungslauf...
also so ganz untrainiert gehe ich Sonntags nicht vor die Tür

Gruß
Jürgen

jpg153 hat geschrieben: Ich laufe ansonsten in der Woche 2x 40 Minuten auf dem Crosser, mit 70 U/min und Steigerungslauf...
also so ganz untrainiert gehe ich Sonntags nicht vor die Tür

Aber da läufst du nicht. Das ist gut für die Konditon, hilft aber doch nicht den Muskeln, die du direkt beim Laufen beanspruchst.

Und ich glaube (meine persönliche Meinung und nicht wissenschaftlich belegt )
das du deine 15 km pro Woche nicht günstig verteilst. 6 mal 0km und 1 mal 15km - da hätte ich auch Schmerzen.