So, nun bin ich wieder heil in meinem heimatlichen Burgund gelandet und kann euch vom ersten Freiburger (Halb-)marathon berichten - ich bin immer noch total euphorisch - es war sooo schön !! *freu* :roll:
Hier also mein subjektives Erleben meines allerersten Halbmarathons - für diejenigen, die es interessiert....
Am Abend davor war ich eigentlich fast indifferent, und fand mich selbst auch überhaupt kein bißchen nervös. Aber später, nachdem ich brav die Uhr eine Stunde vorgestellt hatte
und mich schlafen legen wollte, erwies sich diese Annahme als fataler Trugschluß – an Schlaf war einfach überhaupt nicht zu denken, ich stand wie unter Strom. 
)Am nächsten Morgen stand ich also einigermaßen müde auf, was sich aber wieder legte, ich war dann doch recht schnell fit. Drei Stunden vor Beginn des HMs frühstückte ich brav mein Müsli und trank literweise Kräutertee :drink: (mit dem Trinken habe ich dann eineinhalb Stunden vor dem Start aufgehört und dann erst wieder während des Laufens getrunken, was sich für mich persönlich als perfekt herausgestellt hat : so mußte ich während des Laufens nie in die Büsche....).
Als ich um kurz vor acht Uhr aus dem Haus zum Auto ging, schien schon die Sonne, der Himmel war straaaahlend blau ohne ein einziges Wölkchen am Himmel, und dann mußte ich erstmal das Auto freikratzen, denn es war bitter kalt: minus ein Grad ! *brrr* Für mich persönlich eigentlich das perfekte Laufwetter.... :glow:
Ich kam dann auf dem Freiburger Messegelände an, wo sich bereits Massen an Leuten tummelten, hatten sich doch fast 10.000 Läufer zu Marathon und Halbmarathon angemeldet. In der Stunde vor Beginn des HM gab es dann des öfteren mal Momente, wo ich inmitten der Menschenmassen weder vorwärts noch zurück konnte und mich fragte, "was in aller Welt mache ich hier eigentlich, denn das, was ich am Laufen liebe, ist ja nunmal das alleine-für-mich-sein....." :stupid: Ich war auch völlig planlos, wußte gar nicht so richtig, wo genau der Startbereich war (und soooo viele Menschen überall!) ; als ich ihn dann schließlich doch fand, suchte ich vergebens nach den Zeitblöcken, in die man sich stellen sollte... wie gesagt, vergeblich, ich habe diese Zeitblöcke nie gefunden!
So gesellte ich mich dann einfach irgendwohin (ziemlich weit hinten) und ließ mich treiben, bis es dann irgendwann (endlich) losging. Ich lief also in dem mir üblichen Tempo los – und wurde NUR überholt. Ich selbst überholte NIEMANDEN, ich hatte den Eindruck, ALLE anderen Läufer ziehen an mir vorbei und so sagte ich mir, "ok, Kerstin, kommst du eben als letzte ins Ziel, ist total egal, lauf einfach in deinem Tempo weiter".Und so lief es dann wunderbar...
Langsam wurde ich dann doch richtig euphorisch, das war einfach ein unheimlich tolles Erlebnis, so in der Gemeinschaft zu laufen, bei strahlendem Sonnenschein und mit lauter supernetten Zuschauern, die die Läufer mit einer mitreißenden Begeisterung anfeuerten... es war eben der allererste Marathon in Freiburg, und daran hat man das dann irgendwie gemerkt. Ich fand die Zuschauer einfach spitze (ich muss aber natürlich zugeben, dass mir die Vergleichsmöglichkeit fehlt!...). :look: Bei regelmäßigen Blicken auf die Uhr konnte ich feststellen, dass ich mit einem durchschnittlichen Kilometerschnitt von etwa sechseinhalb Minuten lief, was für mich völlig ok war, so wollte ich das in etwa den ganzen Lauf lang durchhalten. Bei der ersten Verpflegungsstelle konnte ich mich dann also auch im Trinken üben, ich nahm bei jeder Wasserstelle gehenderweise ein paar Schluck und fing dann wieder an zu laufen, so klappte das super und ich hab mich auch nicht einmal verschluckt *stolzsei*. :rotate:
Ein für mich persönlich einschneidendes Erlebnis kam so ca. bei Kilometer 13: ich lief ganz gemütlich, in meinen Gedanken versunken, vor mich hin, als mich auf einmal einige Läufer überholten – in einem Tempo, das für mein subjektives Empfinden schon fast Lichtgeschwindigkeit gleichkam !! *wusch* *zisch* *blitz*
Es ging teilweise auch richtig eng zu, und oft hörte ich die Marathonis von hinten rufen, "macht mal Platz", "laßt eine Gasse frei", etc.... (Nur am Rande: Ich kann die Verärgerung einiger Topläufer wirklich gut verstehen, die oft richtig abbremsen mußten, weil sie an den langsamen "Halben" nicht vorbeikamen. Die Organisatoren sagten dann wohl auch, dass sie das für das nächste Mal gelernt hätten und dass das nächstes Jahr besser ablaufen werde. Wie ist das eigentlich bei anderen Veranstaltungen organisiert ? ?( )Ja, und so lief und lief und lief ich, und war immer noch fit.... Ich hätte wohl – aber im Nachhinein ist man immer schlauer :stupid: – schon so ab km 15 etwas anziehen können, habe mich aber nicht getraut und habe das dann erst ab km 18/19 gemacht. Vielleicht war es aber auch besser so, denn ich fand die letzten drei Kilometer dann wirklich absolut eeeendlos lang. Ich dachte echt, ich werde das Ziel in diesem Leben nicht mehr erreichen. Das einzige, was mich in den letzten fünf km so richtig aufgebaut hat, war die Tatsache, dass sich die Verhältnisse vom Start auf einmal umgedreht zu haben schienen : nun war ich permanent am Überholen ! Das baut dann einfach doch so richtig auf, vor allem, wenn man am Anfang aufgrund der vielen Läufer, die an einem vorbeiziehen, denkt, man käme sicher als letzte ins Ziel! So konnte ich auch noch einige andere Halbmarathonis aufbauen, die ziemlich ausgelaugt am Gehen waren: "los, auf, noch zwei km, die schaffst du noch....." Die Atmosphäre unter allen Läufern war insgesamt wirklich spitze, das hat mich als Wettkampfneuling sehr beeindruckt, und ich habe auch einige sehr nette Unterhaltungen geführt.
Und dann sah ich es auf einmal, das Ziel.... ich sprintete also los, so gut das eben noch ging.... und lief dann nach 2 Stunden, 13 Minuten ins Ziel - und darüber bin ich super-zufrieden. Ich war längst nicht so ausgepowert wie nach meinem ersten Zweieinhalb- und Dreistünder (hätte ich also doch schon eher beschleunigen sollen?
Eines weiß ich jetzt schon sicher: das war ganz bestimmt nicht mein letzter Halbmarathon !
Ob ich mich aber irgendwann auch mal an den ganzen herantraue, das wage ich jetzt und heute noch sehr stark zu bezweifeln......
Fazit: RICHTIG SCHÖN WAR`S !!!
Viele Grüße,
Kerstin
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Glaube an das, was noch nicht ist, damit es werde.
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