rina2404 hat geschrieben:ob der Test in meinem Fall Sinn macht ! Wollte mir aber aufgrund dessen einen Trainingsplan für den Marathon im Mai erstellen lassen um im Training alles richtig zu machen.
Dann solltest du auf alle Fälle den Test am Freitag absagen.
Wie schon gesagt, steigt die HF sowohl nach Pause als auch nach Infekt i. d. R. an (nach Alkoholgenuss am Vorabend übrigens ebenfalls). Erhöhungen um 10 oder 15 Schläge sind nicht ungewöhnlich. Beim Laktattest läufst du auf dem Laufband, wobei alle 2 oder 3 Minuten die Geschwindigkeit erhöht wird (z. B. 6 km/h, 8 km/h usw.) Dabei wird die HF-Kurve aufgezeichnet, und am Ende jeder Stufe wird Blut abgenommen und das Laktat bestimmt. Aus der Veränderung des Zusammenhangs HF-Laktat werden Trainingsempfehlungen abgeleitet: (nur als Beispiel) lockerer Lauf HF 120 – 130.
Es dürfte ziemlich klar sein, dass, wenn deine HF dabei erhöht ist, auch die Trainingsbereiche erhöht sind und so zur Überforderung führen können.
Ein weiterer Effekt tritt auf: Du bist ja weniger leistungsfähig (Pause +Infekt)zum Zeitpunkt des Tests. Daher ist die mögliche Marathonzeit, die für dich errechnet wird, verfälscht. Sie wird niedriger sein, als du nach vollständiger Genesung tatsächlich erreichen kannst. In Summe trainierst du zu hart für eine Zielzeit, die zu langsam ausgelegt ist.
Generell sehe ich den ganzen Laktattest sehr skeptisch, da das – selbst wenn du vollkommen fit ran gehst – dennoch zu ungenauen Werten führt. Ich zitiere mich hier mal selbst aus einem anderen Thread.
Ich habe letzten Dezember selbst einen solchen Test an der Uniklinik Freiburg gemacht (da war ich wegen ner anderen Geschichte, aber der Test war Teil der Untersuchung). Das Programm gab dann für "regenerative und lange Dauerläufe" eine HF von unter 114 an. Seit Jahren laufe ich diese aber mit einer HF von über 120. Und glaub mir, das hat mir nicht nur nicht geschadet, sondern ich habe damit gute Wettkampfleistungen erzielt. Weiterhin errechnete mir das Programm eine Marathonzeit von 3:09:13. Eine Woche vorher war ich aus nur wenig trainiertem Zustand heraus 3:06:28 gelaufen. Alles was da herauskommt, basiert letztlich auf Durchschnittswerten, die im Einzelfall reichlicher Schrott sein können.
Normalerweise erhältst du auch keinen richtigen Trainingsplan, sondern Empfehlungen für HF- bzw. Tempobereiche für die verschiedenen Trainingselemente (lockerer Lauf, Tempolauf, langer Lauf etc.)
Eine letzte Bemerkung noch: Laktattests kann man natürlich auch auf einem Fahrradergometer machen, die sind dann fürs Laufen absolut ungeeignet, weil dabei bei vergleichbarer Anstrengung niedrigere HF-Bereiche herauskommen. (Auf dem Fahrrad erreicht man nicht seine HFmax.)
Bernd
Das
Remake
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