Banner

Laufen in 4500m Hoehe

Laufen in 4500m Hoehe

1
Hallo,

ich bin jetzt bald fuer ein paar Tage in San Pedro de Atacama (Norden von Chile, Wueste). Das liegt auf ca. 4500m Hoehe (ich verbessere mich: etwa 2500m), d.h. es ist weniger Sauerstoff in der Luft.
Einige Leute kriegen da schon Kreislaufprobleme, aber ich konnte, als ich letztes Mal dort war, normal laufen.
Nun frage ich mich aber, wie sich das auf das Training und den Koerper auswirkt.
Schadet es oder ist es sogar gut fuer den Trainingseffekt? Was muss meine Koeper "umstellen", um an den noetigen Sauerstoff zu kommen?

Danke schonmal und ich hoffe wirklich, dass das Thema noch nicht diskutiert wurde... :winken:

2
Wenn Du dort normal laufen kannst: prima :daumen: .

Trainingslager in der Höhe dauern sicher länger als "ein paar" Tage. Außerdem meine ich, etwas von 2000 bis 2500 Metern gelesen zu haben. Vielleicht ist es "da oben" viel zu hoch. Versprich Dir nicht zu viel davon. Vielleicht hattest Du Glück, dass es beim letzten mal auch nur kurzfristig war.

Google mal mit dem Begriff "Höhentraining", sicher wird da auch vernünftiges gelistet.

Knippi

3
Höhentraining!

Der Körper reagiert soweit ich weiß mit der vermehrten Produktion von roten Blutkörperchen, wodurch das BLut dann mehr Sauerstoff transportieren kann. Der Effekt hält dann eine Weile an, deshalb machen ja etliche Profisportler auch Höhentraining.

Klaus

4
Hallo,

falls du wirklich normal laufen kannst, dann schadet es wohl nicht. Nur einen großen Vorteil hat es sicher auch nicht, da es für Höhentraining zu hoch ist und du "nur ein paar Tage" dort bist.
Ich weiss ja nicht, was du unter "normal laufen" meinst - aber als ich in dieser Höhe war, bremste mich der geringe Sauerstoff schon sehr aus. Bei der 5000m Marke bekam ich dann die AHK mit erst Kopfschmerzen und endend mit Wasser auf der Lunge - durch den Abstieg in geringere Höhen verlor sich das.
Zu dieser Zeit gehörte ich aber auch zu den Risikogruppen für Hypoxie: jung und gesund ;-)

gruß
olli

5
@ Knippi: Kann gut, dass ich mich da jetzt mit den Hoehenmetern vertue, aber jedenfalls war es so hoch, dass die Luft schon merklich "duenner" war.
Bin auch nicht mit einem Trainingslager da. Letztes Mal waren es 2 Monate (hab da gearbeitet) und bin regelmaessig 1 Std. gelaufen.
Dieses Mal ist es nur fuer 4 Tage "Kurzurlaub", aber ich will schon ein bisschen laufen, da es eine Woche vor meinem ersten HM ist.
Deswegen mach ich mir ueberhaupt mehr Gedanken darum, wie sich das auf den Koerper auswirkt.
Werd es mal "googlen"!

@ Klaus: Danke fuer die Erklaerung, klingt logisch. Demnach sollte ich dann wohl ruhig laufen...

6
larin hat geschrieben:@ Knippi: Kann gut, dass ich mich da jetzt mit den Hoehenmetern vertue, aber jedenfalls war es so hoch, dass die Luft schon merklich "duenner" war.

Ortsmitte 2.426 Meter
Ich glaub da fehlt noch etwas zu 4.500 - da läufst Du nämlich nicht mehr locker.

Siegfried

7
Danke, Siegfried.
Die 4500m hatte ich wohl vom "El Tatio" im Kopf, ne, da waere ich sicher nicht "normal" gelaufen...

8
larin hat geschrieben:@ Klaus: Danke fuer die Erklaerung, klingt logisch. Demnach sollte ich dann wohl ruhig laufen...
Ja klar doch, wenn du es verträgst!

Die Anpassung an die Höhe erlebt jeder Mensch anders. Ich hatte zum Beispiel nie Probleme in Höhen bis 3000m (BErgsteigen, Alpen z.B.) Ein Kumpel der sehr viel häufiger und auch in größeren Höhen unterwegs ist braucht aber immer einen Eingewöhungstag - verbunden mit Kopfschmerz usw.

9
was ich aus meiner Kindheit/frühen Jugend vom Klettern noch weiß: trinken, trinken, trinken.
Oberhalb von 3000m ist die Luft viel trockener. Meist ist es dazu auch noch kalt, was dann noch mehr Wasserzufuhr erfordert...

Aber bei 4500m locker laufen und das schon nach ein paar Tagen?? Da muss was falsch sein oder du wirst ein neuer Reinhold Messner *gg*

10
Manoman,
vertut sich um 2000HM, ist eh nur 4 Tage dort und frägt dann "ernsthaft" nach Trainingseffekt... :confused:
Letztes Mal waren es 2 Monate (hab da gearbeitet) und bin regelmaessig 1 Std. gelaufen.
...und wie war der "Trainingseffekt" denn damals?

11
Nana, mal bitte nicht sarkastisch werden. Es interessiert mich nunmal, was bei geringerer Sauerstoffzufuhr im Koerper passiert, ganz gleich ob ich jetzt da lebe oder nur 1 Tag da bin.

Und ja, habe mich bereits korrigiert und gebe zu, dass ich im Bereich Geographie (nun sag mir bloss noch, dass da nicht Geographie ist) nicht sehr bewandert bin.

Die zwei Monate, die ich dort war, sind leider schon 2 Jahre her und da habe ich nicht auf Ausdauer, Schnelligkeit und sonstiges geachtet, sondern bin einfach gelaufen..

12
vergib mir!

aber:
Die zwei Monate, die ich dort war, sind leider schon 2 Jahre her und da habe ich nicht auf Ausdauer, Schnelligkeit und sonstiges geachtet, sondern bin einfach gelaufen..
Theoretisch hätte dir danach das laufen in geringer Höhe leichter fallen müssen,
denn nach so langer Zeit passt sich der Körper an und die Höhe war ja in dem Falle ideal,
weil du ganz normal laufen konntest.

13
Hach was sind schon 2000 Meter Unterschied :D

Dass Du auf 4500 Meter noch problemlos läufst hätte ich Dir ehrlich gesagt nicht ganz geglaubt. Das höchste was ich schon war, war etwa 3600 Meter und da habe ich die dünne Luft bei jedem Schritt gespürt. Ich denke Laufen wäre ich da nicht mehr gegangen.
Ich denke wenn man sich daran gewöhnt ist dann geht das schon einigermassen, 4500 ist dann aber gleich nochmals eine Nummer mehr.

Die 2500 Meter sind eigentlich Ideal für ein Höhentraining, in den 4 Tagen wirst Du aber vermutlich nicht mehr allzuviel spüren. Wenn Du Zeit und Lust hast dann geh laufen aber erwarte nicht dass du dich dadurch aussergewöhnlich stark verbesserst.

14
cosmopolli hat geschrieben:vergib mir!

.


Ausnahmsweise..... :D

Und nein, eine spuerbare Leistungssteigerung erwarte ich bei 4 Tagen natuerlich nicht. Dass es dem Tarining nicht schadet, reicht mir schon. :daumen:

15
Ich habe jahrelang in La Paz gewohnt, was 3700m hoch ist. Als ich das erste mal in La Paz schwimmen ging, habe ich erst einen Schreck bekommen, da ich wie üblich geschwommen bin aber als ich dann am Beckenrand nach Luft schnappte, kam irgendwie nicht genügend Sauerstoff beim Atmen. Ich musste mich erstmal langsam am Training in der Höhe gewöhnen. Du solltest auf keinen Fall die Höhe am Anfang unterschätzen. Selbst wenn man das nicht beim normalen Gehen merkt, ist es anders wenn man Sport treibt. Ich habe über 5 Jahre in der Höhe trainiert. Ich denke nicht, daß es schadet und habe auch noch nie davon gehört, daß es schädlich ist.

Ich war auch einige Zeit später auf dem gleichen Trainingslevel wie in normale Höhen(man gewöhnt sich dran). Es ist aber ein wenig übertrieben, daß man dann der mega Crack ist wenn man nach längerem Training wieder auf normale Höhen kommt. Ich bin gelegentlich von La Paz nach Santa Cruz(800m hoch) in die Tropen gereist und habe dort weiter trainiert. Ich habe nicht wirklich den wahnsinns Unterschied gemerkt. Da ich sehr oft von La Paz nach Santa Cruz gefahren bzw geflogen bin, habe ich immer genau auf dieses Phänomen geachtet aber wenn überhaupt, hielt sich das Gefühl man sei fitter nur ein Paar Tage.

Übrigens finde ich Santiago de Chile super(fallst du in Santiago de Chile wohnst). Ich will wahrscheinlich irgendwann in näherer Zukunft nach Chile hinziehen(eventuell Arica).

16
Zum Höhentraining gibt es viele Untersuchungen. Unter anderem auch von Jack Daniels. Das Wichtigste wurde schon gesagt: Die Anpassung dauert einige Tage, der Sauerstoffpartialdruck ist anders, wodurch die Sauerstoffsättigung im Blut zurückgeht. Die Luft ist "dünner", wodurch der Luftwiderstand sinkt und sie ist trockener, weshalb man mehr aufs Trinken achten sollte.
Wenn man locker läuft, sollte man kaum einen Unterschied spüren. Auch auf Wiederholungsläufe sollte sich die Höhe eigentlich nicht negativ auswirken. VO2max-Intervalle werden etwas langsamer gelaufen. Generell dürfte man etwas intensiver Atmen als im Flachland.
Vier Tage Training oder nicht Training hat kaum einen messbaren Einfluss auf die Laufleistung.
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster

17
Danke fuer Erklaerungen! Werd einfach locker laufen und mich nachher super vorbereitet fuehlen, da ich ja "Hoehentraining" absolviert habe. :D
Elguapo hat geschrieben: Übrigens finde ich Santiago de Chile super(fallst du in Santiago de Chile wohnst). Ich will wahrscheinlich irgendwann in näherer Zukunft nach Chile hinziehen(eventuell Arica).
Ja, ich wohne in Santiago de Chile und bin auch sehr zufrieden hier. Arica kenne ich noch nicht, nur Puerto Montt und eben den Norden.
Laufen kann man hier mittlerweile auch top, es spriessen ueberall Laufteams aus dem Boden und Sportgescheafte spezialisieren sich auf Laufsachen...
Bist du denn urspruenglich Suedamerikaner oder Deutscher?

18
larin hat geschrieben: Bist du denn urspruenglich Suedamerikaner oder Deutscher?
Beides(Mutter Kölsch :D , Vater Chilener/Bolivianer).
Chile gefällt mir besser als Bolivien. Santiago ist modern wie Europa, während Bolivien wie im Mittelalter ist. Allerdings ist Chile auch viel teurer, besonders Santiago.

19
Na, das ist ja 'ne Mischung :D
Ja, das stimmt. Bolivien und Chile, das sind Welten...
Santiago unterscheidet sich kaum von europaeischen Steadten (irgendwo auch schade...) und Kosten hab ich hier unwesentlich wengier als in Deutschland...
Aber ich bin trotzdem zufriedener als in Deutscland =)
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“