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Marathon und Erste-Hilfe-(Pflicht)?

Marathon und Erste-Hilfe-(Pflicht)?

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Hallöle zusammen,

jetzt reihe ich mich wahrscheinlich mal ein, als dummer Fragensteller.

Was mir schon ernsthaft im Kopf rum gegangen ist: Es ist ja anscheinend die Regel, dass man beim Marathon immer wieder auf der Strecke Teilnehmer liegen sieht. Mannheim ist ja z. B. ein eher kleinerer Marathon. In welchen Abständen gibt es da Rot-Kreuz?
Wie ist es da mit der Erste-Hilfe-Pflicht? Man hat ja schon alleine ne moralische Pflicht, was zu machen, wenn man da jemanden liegen sieht. Was macht man, wenn man selbst fast keine Kraft mehr hat? Wie sind da euere Erfahrungen? Würde mich als Marathon-Neuling sehr interessieren.
Ich hoffe nur, dass ich am Ende nicht selbst auf der Strecke bleibe und irgendwo rumliege.
Andererseits, ich glaub, ich mach mir eh immer zu viele theoretische Gedanken ...
Viele Grüße

Jürgen

"... its aint over till
it's over ..."
"... es ist nicht vorbei,
bevor es vorbei ist ..."

-Zitat: Rocky Balboa- :wink:

2
Wie es rechtlich aussieht mit unterlassene Hilfeleistung usw. weiß ich nicht. Aber mit der Ausrede "Ich musste ihn liegen lassen, weil ich sonst nur eine 3:47 anstatt einer 3:45 geschafft hätte" wirst du beim Richter wahrscheinlich keine Sympathiepunkte sammeln.

Ich hab bisher noch bei keinem Marathon einen Läufer gesehen, der Erste Hilfe gebraucht hätte. Ich hab auch noch nie darauf geachtet wo und wie oft da Sanitäter stehen.

Ich würde zu dem betroffenen hingehen, schauen was los ist, und dann z. B. einen anderen Läufer bitten am nächsten Verpflegungspunkt bescheid zu sagen.
Im ersten Momment würds mich wahrscheinlich wahnsinnig Ärgern, weil dann die Zeit im Arsch ist. Aber besser so, als sich ewig mit der Frage rumzuquälen was wohl aus Ihm geworden ist oder was wäre wenn ...?
27.09.2009 10 km von Röthenbach (10 km) - 38:58
05.04.2010 Osterlauf Scheßlitz (HM) - 1:26:09
11.10.2009 München Marathon (M) - 3:21:47

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JBl hat geschrieben: Man hat ja schon alleine ne moralische Pflicht, was zu machen, wenn man da jemanden liegen sieht. ..
Damit hast Du Deine Frage schon selbst beantwortet!

Was macht man, wenn man selbst fast keine Kraft mehr hat? ...

Wenn Du zu schlapp bist jemandem zu helfen, dann war der WK wohl zu schwer für Dich!

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JBl hat geschrieben: Andererseits, ich glaub, ich mach mir eh immer zu viele theoretische Gedanken ...
Ja, das ist irgendwie eine schlechte Nebenwirkung dieses Forums. Ist mir auch schon aufgefallen, seit ich hier schreibe un lese, gruebel ich ueber Sachen, die mir vorher nie in den Sinn gekommen waeren.

Ich denke, wenn du wirklich jemanden siehst, der Hilfe braucht und niemand hilft, wirst du ganz automatisch helfen. Dann macht man sich auch keine Gedanken, ob man jetzt anhalten soll oder nicht.
Aber ich vermute mal, dass das sogut wie nicht vorkommt, da ja ueberall Sanitaeter und Helfer sind.

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Plattfuß hat geschrieben: Wenn Du zu schlapp bist jemandem zu helfen, dann war der WK wohl zu schwer für Dich!
Da muss ich doch glatt an meinen ersten Marathon denken. Hinter dem Ziel ist mir ein Müsliriegel auf den Boden gefallen; in die Hocke gehen, um ihn zu ergreifen ging ja noch - aber dann musste ich jemand bitten, mich hochzuhieven.

Das heißt jetzt aber nicht, daß ich nichts versuchen würde - ich fand Deine Aussage nur ein wenig zu knackig.

Knippi

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JBl hat geschrieben: Andererseits, ich glaub, ich mach mir eh immer zu viele theoretische Gedanken ...
Davon bin ich absolut überzeugt.

Siegfried

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hardlooper hat geschrieben:Das heißt jetzt aber nicht, daß ich nichts versuchen würde - ich fand Deine Aussage nur ein wenig zu knackig.

Knippi
Es verlangt ja keiner daß Du einen Bewußtlosen 100te von Metern auf den Händen davonträgst!

Beatmung, Herzmassage und Lagern sollten aber drin sein!

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Beatmung, Herzmassage und Lagern sollten aber drin sein!
...und einen Zuschauer sehr bestimmt dazu anhalten, einen Notarzt zu rufen und sich weiter um den "Verunglückten" kümmern.

Eigentlich sollte man das Selbe tun, was man auch auf der Straße sonst tun würde, wenn jemand zusammenbricht. Mit der Ausnahme vielleicht, dass man andere Leute (Zuschauer...) dazu "verpflichten" kann, weil man schließlich etwas zu Ende bringen muss... .

9
Chayzor hat geschrieben:weil man schließlich etwas zu Ende bringen muss... .
Was muss????? Nix muss :klatsch: Ein Marathon ist sooooo was von unwichtig.

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Mir lief mal Einer bei einem 10er WK in die Hacken und fiel auf´s Maul (pardon:stürzte)!

Ich blieb stehen und half ihm wieder auf, entschuldigt mich auch vorsichtshalber, weil ich nicht sicher war, ob ich ihn kurz zuvor überholt hatte und zu früh "eingeschert" war.

Der Mann hat mich wüst beschimpft und sich nach Zieleinlauf über mich beschwert!

Seitdem passe ich beim Überholen noch mehr auf, würde auch jederzeit einem Verletzten oder sonstwie "Bedürftigen" helfen.

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Man hat beim Laufen kein Handy dabei, keinen Verband, kein Wasser.
Daher denke ich, dass es genügt, wenn man sich beim Verunglückten erkundigt, was los ist und dann den nächsten Streckenposten darauf hinweist.
Wenn was akutes ist, also Herzinfarkt usw., dann sind die meisten sowieso überfordert, aber man sollte dennoch helfen. Man ist ja auch nie allein beim Marathon, sodass man andere bitten kann einen Notarzt zu holen.
Bild

Fischerzeiten (HM 1:37:33 | M 3:41:36)
HM 2010: Ismaning (1:36:17)
HM 2011: Bad Füssing (1:33:15)
HM 2012: Wien (1:31:38)
M 2010: Wien (3:17:44)
M 2011: Wien (3:29:12)
:winken:

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Einmal ist jemand mit einem großen epileptischen Anfall hinter mir lang hingeschlagen, er hat so einen Schrei ausgestoßen, dass ich mich umdrehte. Ich bin zurück, habe alle Vorbeilaufenden angesprochen, ob sie ein Handy dabei haben; endlich kam ein Schüler aufm Rad, der eins hatte. Hab 112 gerufen und gewartet, bis die da waren. Als sie sich kümmerten, bin ich weitergelaufen. Es war ein Landschaftslauf, kein Marathon.

Andermal, beim Mercedes-Benz-HM, torkelte eine vor mir, brauchte die gesamte Straßenbreite. Zwei andere Läufer hielten sie, ich bin schnell vorgewetzt bis zur nächsten Sani-Station und habe die hingeschickt. Ich käme im Leben nicht auf die Idee, an jemandem, der daliegt, einfach vorbei zu laufen! Zeit ist in so einem Fall doch wurscht.

Ulrike

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JBl hat geschrieben:...ich glaub, ich mach mir eh immer zu viele theoretische Gedanken ...
Hallo JBI,
Leute wie du machen mir kein Kopfzerbrechen. Dafür schon eher die, denen deine Erwägung schlicht schnurz ist. Ich hatte einmal ein Erlebnis während eines Marathons, das mir solche Gedanken in den Sinn brachte: Auf einem relativ einsamen Streckenabschnitt ohne Zuschauer lag ein Läufer am Boden. Ich lief vorbei, weil sich ein Passant bereits um ihn kümmerte. Keine Ahnung wo der hergekommen war. Mein aufkeimendes schlechtes Gewissen erstickte dann ein Rotkreuzmann, der in diese Richtung unterwegs war (vielleicht alarmiert von einem Läufer?). Ich war heilfroh darüber. Was hätte ich tun können? Was tun müssen? Das ging mir eine Weile durch den Kopf (man/frau hat ja Zeit auf der Marathonstrecke zum Denken :zwinker2: ). Natürlich hätte ich Stehenbleiben MÜSSEN und mich um den Mann kümmern. Das ist ohne Alternative. Aber was hätte ich tun können? Am Ende meiner Überlegungen stand die Hoffnung nie wirklich in solcher Situation gebraucht zu werden und wenn doch, dann wenigstens nichts Falsches zu tun.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Vielen Dank schonmal für die Antworten.
Ich bin mir auch sicher, dass ich da nicht einfach dran vorbei laufen könnte. War halt noch nie in einer solchen Situation. Und spielend schaffe ich die >30 noch nicht. Ich weiß halt nicht, wie es dann z. B. bei km 38 aussieht. Aber ich denke, ich würde auch, wenn ich schon fertig bin, alles versuchen und zur Not dann lieber selbst abbrechen. Ich denke, ein paar Minuten Herzmassage, sind in einer solchen Lage wirklich anstrengend. Habe vor noch gar nicht so langer Zeit einen Erste-Hilfe-Kurs besucht. Nach 1x üben bin ich mir trotzdem nicht sicher, ob ichs im Ernstfall richtig machen würde. Aber versuchen würde ichs natürlich.

Ich hoffe einfach mal, dass ich nicht in die Lage komme. Nach den Reaktionen kommts anscheinend auch nicht so häufig vor. Zumindest, dass man alleine in eine solche Situation kommt (dachte nur, weil in Mannheim ja nicht so viele Läufer dabei sind und sich an einigen Stellen wohl auch die Zuschauer in Grenzen halten).

Schadet aber andererseits vielleicht wiederum nichts, sich auch mal damit mental auseinander zusetzen.
Viele Grüße

Jürgen

"... its aint over till
it's over ..."
"... es ist nicht vorbei,
bevor es vorbei ist ..."

-Zitat: Rocky Balboa- :wink:

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Hallo Jürgen,

ich bin in Karlsruhe zwei mal den Halbmarathon gelaufen, da habe ich jeweils sehr viele Sanitäter gesehen und zwar in regelmäßigen Abschnitten. Ich sah aber keinen, der ihre Hilfe benötigte. In Mannheim bin ich letztes Jahr den Marathon gelaufen. Start ist - wie du ja weißt - abends, es hatte am Start ca. 20 Grad, ich fand es doch schwül, an der ersten Wasserstation dampfte der Boden von dem verschütteten Wasser. Auf der ersten Hälfte des Marathons habe ich 4 Läufer gesehen, die am Straßenrand lagen und von Sanitätern versorgt wurden. Auf der zweiten Hälfte lagen 3, allerdings wurden die auch schon von Sanitätern versorgt. Auch da hatte es in regelmäßigen Abständen Sanitätern. Genaueres findes du vielleicht auf der Internetseite oder auf Nachfrage beim Veranstalter. Für die Halbmarathons bzw. zwei Marathons, die ich gelaufen bin kann ich nur sagen, dass es wenige Stellen gab, an denen weder Zuschauer noch Mitläufer waren, die man zum nächsten Sanitäter schicken könnte bzw. ein Handy dabei gehabt hätten.

Zur (moralischen) Hilfspflicht: Ich denke, dass man ohne Nachzudenken entweder anhält und hilft oder weiterläuft und erst im weiteren Verlauf nachdenkt und merkt, dass man doch besser angehalten hätte. Ich weiß ehrlich nicht, wie ich reagieren würde. Ich hoffe, dass ich anhalten würde. Beim Laufen schalte ich aber ab und merke teilweise nicht, was um mich herum geschieht. Kann im Wald auch passieren, dass ich irgendwann dann festgestellt habe, dass ich schon viel weiter bin, als ich dachte. Wenn ich registrieren würde, dass jemand Hilfe benötigt, würde ich anhalten. Wenn man dann der "entgangenen" PB hinterhertrauert, sollte man sich bewußt machen, dass man selber auch froh wäre, wenn einem geholfen wird.
Ich denke, man kann das alles sicherlich verallgemeinern und kann auch keinem Läufer einen Vorwurf machen, wenn er - vielleicht im Tran - nicht anhält. Es kommt sicherlich auch darauf an, wann so eine Hilfe erforderlich ist, ob bei km 5, wenn man selber noch frisch ist oder bei km 38, wenn man selber eher am Limit ist (und vielleicht selber schon nahe dem Delirium ist).

Ich finde deine Frage auch nicht "dumm". Im Gegenteil, wenn man sich diese Gedanken mit "klarem" Kopf macht, läuft man im Ernstfall vielleicht nicht einfach vorbei ???

Ich wünsche dir weiterhin gute Vorbereitung auf den Dämmermarathon und viel Spaß und Erfolg !!!

Viele Grüße
Andrea

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JBl hat geschrieben:Es ist ja anscheinend die Regel, dass man beim Marathon immer wieder auf der Strecke Teilnehmer liegen sieht.
Wie, ist das so :haeh:
Ich bin noch nie einen Marathon gelaufen, aber ich nahm an, es kommt nur selten vor, daß jemand zusammenbricht und nicht daß bei jedem Marathon Leute herumliegen :confused:

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du hast schon recht, du machst dir zuviel theoretische gedanken! ;-))

sollte es dir in der praxis passieren, dann bist du selbstverständlich dazu verpflichtet, hilfe zu leisten, in welcher form auch immer.
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

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Ich habe öfter schon Läufer gesehen, die vor allem bei Hitzerennen sich so verausgabt hatten, dass sie auf einer Bahre landeten. Das passierte aber entweder im Ziel, oder die Sanitäter waren sehr schnell bei den Betreffenden, und nach kurzer Zeit waren die dann auch wieder wohlauf.

Ich habe dagegen in 63 Marathons noch kein einziges Mal eine Situation erlebt, in der eine akute Nothilfe durch mich oder andere Mitläufer erforderlich gewesen wäre. So gesehen, ist das wirklich eine Betrachtung der Art "Was könnte theoretisch alles passieren?". Gerade bei den Stadtmarathons ist die ärztliche Versorgung so geregelt, dass die Nothilfe durch einen Mitläufer nur im absoluten Ausnahmefall notwendig sein könnte. Eher könnte das schon bei Natur- oder Bergmarathons passieren, wo man manchmal kilometerlang allein läuft und wo es teilweise tatsächlich Gefahrenpotenzial gibt wie z. B. beim Abstieg des SwissAlpine nach dem Scalettapass. Aber selbst da ist ein Rettungshubschrauber in Wartestellung.

Ohne das jetzt verulken zu wollen, ist die Wahrscheinlichkeit kaum größer als die plötzliche Notlandung eines Flugzeugs auf der Laufstrecke.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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burny hat geschrieben:Ich habe öfter schon Läufer gesehen, die vor allem bei Hitzerennen sich so verausgabt hatten, dass sie auf einer Bahre landeten.
Na ich hoffe du meinst eine Trage und nicht eine Bahre. So viele Tote gibts nun in D auch nicht bei Marathons dass du die alle gesehen haben kannst ;-)
Ich versuche durch Training schneller schnell zu werden als durchs Alter langsam :)

PB: 5k: 19:07 // 10k: 40:04 // HM: 1:28.58,8 // M: 3:17:39
Ziele: 5k: 18:59 // 10k: 39:59 // HM: 1:29:59 // M: 3:14:59

http://www.feelinggood24.de/page-rauchstop.html

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JBl hat geschrieben: Es ist ja anscheinend die Regel, dass man beim Marathon immer wieder auf der Strecke Teilnehmer liegen sieht.

...

ich am Ende nicht selbst auf der Strecke bleibe und irgendwo rumliege.
Bin ich bei meinem ersten Marathon doch vielleicht zu unvorbereitet eingestiegen? Diese Gedanken habe ich mir nie gemacht.

Also in Deiner Gedankenwelt liegen mir zu viele Menschen rum. Ich würde auch nicht anhalten wenn einer rumliegt. Der wird wohl kaum unversorgt bleiben. Was für eine Vorstellung. Ich laufe einen Marathon und da liegt einer auf der Strecke und das Publikum hilft nicht und ruft keinen Arzt oder wie? Arg konstruiert.

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Wenn jemand ein ernstes Problem hat, auf dem Boden liegt oder sonst irgendwie hilfsbedürftig ist, sollte man helfen so gut man eben kann!

Glücklicherweise hatte ich noch nicht Veranlassung, richtig erste Hilfe leisten zu müssen weil entweder der Betreffende gleich abgewunken hat und deutlich war, dass er soweit ok war oder schon ein Sanitäter zugange war.
Ich denke aber nicht, dass mir die Zeit wichtiger wäre als die Hilfe. Meine Zeit ist doch letztlich sowas von unerheblich.

Gruß
Rennrum

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rost66 hat geschrieben:Na ich hoffe du meinst eine Trage und nicht eine Bahre. So viele Tote gibts nun in D auch nicht bei Marathons dass du die alle gesehen haben kannst ;-)
Laut Duden ist Bahre eine Kurzform von Tragbahre, und zu der heißt es:
einem Feldbett ähnliches Gestell zum Transport von Kranken, Verletzten od. Toten.
In Wikipedia heißt es:
eine Trageeinrichtung zum Transport Toter (oder generell: nicht gehfähiger Personen) – auch als Tragbahre (Traggestell) bezeichnet
Wo ist das anders, d. h. ausschließlich im Sinne von Totenbahre definiert?

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Danke nochmal :)

@ Andrea: Ja, so ähnliche Gedanken hatte ich auch. Irgendwann kann evtl. eine Art Trance-Zustand kommen bzw. man ist mit sich und seinem Körper so beschäftigt, dass man die Umwelt nicht mehr richtig wahrnimmt. Aber durch bewusstes Nachdenken über eine solche Situation kann man vielleicht die Sinne schärfen.

Spaß habe ich auf alle Fälle bei der Vorbereitung, auch wenn die Achillesferse noch ein bisschen im Hinterkopf rumspukt bzw. ich hoffe, dass mir auch nix anderes noch einen Strich durch die Rechnung macht. Der Spaß an der Vorbereitung sowie die Freude und Spannung auf den Marathon überwiegen allerdings bei weitem

Ich bin mir jetzt nicht sicher. Machst Du in Düsseldorf mit? (Nachtrag, habs grade gesehen, hatt ichs richtig in Erinnerung) Da wünsche ich Dir auf alle Fälle auch viel Spaß und Erfolg :daumen:

@ Alle: Naja, ihr habts geschafft mich zu beruhigen :daumen:

@ Bernd: Hihi, sag das net zu laut. Es sollen auch schonmal Flugzeuge auf dem Hudson-River notwassern :prof: :wink: (wahnsinnige Leistung vom Piloten :daumen: )... Aber ich geb zu, das ist schon ein „6er im Lotto“ :zwinker4:
Viele Grüße

Jürgen

"... its aint over till
it's over ..."
"... es ist nicht vorbei,
bevor es vorbei ist ..."

-Zitat: Rocky Balboa- :wink:

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Elguapo hat geschrieben:Wie, ist das so :haeh:
Ich bin noch nie einen Marathon gelaufen, aber ich nahm an, es kommt nur selten vor, daß jemand zusammenbricht und nicht daß bei jedem Marathon Leute herumliegen :confused:
Du mußt nur an kleinen Landschaftsläufen teilnehmen. Da stürzt schon mal ein Mitläufer in der Nähe ohne das Zuschauer oder Streckenposten in der Nähe sind. Ich halte es für völlig selbstverständlich, dass man hilft, wenn Hilfe notwendig ist. Da gibt es keinen akzeptablen läuferischen Grund, dies nicht zu tun.
Neue Laufabenteuer im Blog

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also ich hatte das glück bei meinem ersten (stadt)marathon, bei ca. kilometer 30 an einem am boden liegenden läufer vorbeizukommen, der gerade ganz offensichtlich wiederbelebt wurde. gut, ich hatte zu dem zeitpunkt keine notwendigkeit als ersthelfer einzuschreiten, aber selbstverständlich hat mich das verfolgt und ich war recht froh darüber, als ich einige tage später in der zeitung las, dass er auf dem weg der besserung ist und auch wieder marathon laufen will.
jene leute, die ihn damals erstversorgt hatten waren (lt. zeitungsbericht) zufälligerweise 2 ärzte und eine krankeschwester, die ebenfalls als läuferInnen beim lauf dabei waren und unmittelbar nach ihm liefen und dementsprechend professionell agierten.
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

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Elguapo hat geschrieben:Wie, ist das so :haeh:
Ich bin noch nie einen Marathon gelaufen, aber ich nahm an, es kommt nur selten vor, daß jemand zusammenbricht und nicht daß bei jedem Marathon Leute herumliegen :confused:
... in Berlin kannst Du ohnmächtig werden und fällst trotzdem nicht um, weil Dich vorher schon zwei Läufer aufgefangen haben und 20s später professionelle Hilfe zur Seite ist (so gesehen). Andere werden da auch schon mal vor dem Kollaps aus dem Rennen genommen bevor Schlimmeres passiert (auch so gesehen).

... beim Willinger Panoramlauf (nur ein Landschaftslauf von vielen) sieht das hingegen ganz anders aus. Da ist an so manchem Streckenabschnitt total tote Hose und dann liegste da und bist froh, wenn sich irgendwer um dich kümmert!

... und natürlich liegen nicht bei einem Marathon überall Leute herum. Das ist in der Regel dann nach dem Marathon der Fall.

Kurzum: Natürlich kümmert man sich um seine Mitmenschen. Das hat auch nichts mit Läufer oder Nichtläufer zu tun.
JBl hat geschrieben:[...] jetzt reihe ich mich wahrscheinlich mal ein, als dummer Fragensteller [...]
... finde ich gar nicht! Schön, dass das mal angesprochen wird!! :daumen:

Grüße von hier
Asenberger
Achtung: Manche Artikel enthalten ironische Passagen. Diese sind nicht immer als solche gekennzeichnet!
***5K 17:11 (2011)***10K 34:57 (2011)***15K 55:29 (2011)***21,1K 1:19:57 (2010)***42,2K 2:44:38 (2010)***

25.03.2012 Venloop HM
29.04.2012 Hermannslauf 31,1K

27
Ich lauf weiter hinten im Feld und (daher) mußte schon 2mal mitansehen, wie einer auf dem Boden mit Herzmassage bearbeitet wurde. Jeweils gegen Ende eines Halbmarathons. In den beiden Fällen erfuhr ich später, daß sie gestorben sind :frown:
Ich muß zugeben daß ich nichts hätte daran ändern können. Im zweiten Fall, ein Landschaftslauf, dauerte es ziemlich lange bis ein Notarzt ankam. In der Zwischenzeit sagten meine Mitläufer dem Personal an der nächsten Getränkestelle Bescheid, aber die wußten bereits Bescheid, Rettungswagen unterwegs, geht halt nicht schneller :frown:

Kleinigkeiten mit wirksamer gegenseitiger Hilfe hatte ich aber auch schon mehrmals.
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

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Mir ist es sogar bei einem (sehr spärlich besetzten) 5er schon mal passiert, dass ich an einem - normalerweise superschnellen - Mädel vorbei kam, das auf wackligen Beinen am Streckenrand stand, irgendwo mitten im Wald, wo weder Zuschauer noch Steckenposten waren. Natürlich bleib ich dann stehen und frag, ob alles ok ist und vergewissere mich auch ein zweites Mal, ob sie wirklich keine Hilfe braucht. Und natürlich ist die Endzeit damit im A*** - so what?!

Andererseits: Beim Lux-Halbmarathon ist mir jemand quasi im Endspurt, d.h. 200 m vor dem Einlauf in die Halle, vor die Füße gefallen, ob nun gestolpert oder aus Kreislaufschwäche kollabiert, kann ich nicht sagen. Um ehrlich zu sein: Ich bin über ihn gesprungen und weitergelaufen. Es war eine Entscheidung, die ich in Sekundenbruchteilen getroffen habe - ich war einfach so fertig und so auf das Ziel fixiert, dass ich nur noch "durchziehen" wollte. Und ich hatte deshalb weder damals ein schlechtes Gewissen noch habe ich es heute. Es standen einige hundert Zuschauer unmittelbar daneben, vor allem aber Sanis, die kompetentere Hilfe leisten konnten als ich. Hätte ich Letztere nicht wahrenommen, weiß ich allerdings nicht, wie die Entscheidung ausgefallen wäre - vielleicht wäre ich doch stehen geblieben.

29
Also mir ist das letztes Jahr im Ziel vom Berlin-Marathon passiert, das´ne Dame vor lag...aber sie war&ansprechbar. Jemand anderes hat den Sanis bescheid gesagt. Und so würde ich es auch beim Lauf machen...wenn jemand Hilfe braucht und ich sehe, er ist stabil, sag ich jemanden bescheid. Wenn jemand reanimationspflichtig wird, dann muss man drücken. Aber egal ob "in geschützten Rahemn" in einer Klinik oder draussen irgendwo: Reanimationen haben ein sehr schlechtes Outcome. :nene: Man muss sich keine Vorwürfe machen...solange man Hilfe holt, ist alles im Lot. Man muss nur seine Grenzen kennen! :wink:

30
Bei Volksläufen / Marathons usw. würde ich mir keine Gedanken darüber machen...
Dort sind immer Zuschauer / Radfahrer unterwegs....Schnelle Hilfe ist durch dass Rote Plus
gewährleistet...da die Anfahrtswege relativ kurz sind..

Was viel schlimmer wäre,wenn auf der täglichen Trainings Runde so ein Unglück passiert,
kurz vor der Dämmerung,mitten im Wald Gebiet,der nächste Mensch/Haus 2/3km weit weg,
kein Handy / oder Empfang....Einsetzender Regen....
das sind dann Situationen die kein Mensch braucht....
Gesperrt

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