normalerweise bin ich ein erfahrender läufer der auf seinen körper hört und sich gut einzuschätzen weiß, dennoch passieren immer mal wieder kleine aha erlebnisse die man so nicht vermutet hätte...so ein fieses aha erlebniss durfte ich nun auch erleben.
der fieseste lauf meiner laufkarierre...und das beim training....
ach ja, heute war ein 30km lauf auf dem plan, normalerweise kein ding, muskulär und auch sonst alles i.o, ich fühlte mich nicht anders als sonst.
naja, ein wenig doof war es schon, das ich nur 4 stunden schlaf hatte, ich war am vorabend auf einer feier die mich erst um 3 uhr morgens ins bett führte und aufgewacht war ich schon wieder um 7 uhr.
auch das was man auf der feier so isst, ist ja normalerweise "gift" für sportler, fett und ungesund, aber schmeckt....gefuttert bis man satt und sitt war
alkohol wurde denoch nicht konumiert.
irgendwann am nachmittag wollte ich dann loslaufen.
ich fühlte mich wie gesagt unauffällig, müde ok und noch voll vom vorabend aber sonst alles chico.
das wetter war wechselnd bewölkt und windig, es sollte am nachmittag kühl und regnerisch werden, also zwiebelschicht angezogen, als da wären ein sportshirt, darüber ein langarmshirt und nen windbreaker , dazu lange büx, alles wie immer eigentlich.
mein trinkgürtel mit 4 fläschchen a 250ml um gefüllt mit powerbar gesöff, auch wie immer.
gleich nach dem loslaufen merkte ich, uff, geht nicht gut...aber egal, nach km 8 bin ich so langsam in meinen alten trott gekommen und konnte ein wenig entspannen und beim laufen "dösen"
automatisch nahm ich alle 4 km meine schlucke zu mir ohne durstgefühl versteht sich, und lief so vor mich hin.
es fiel mir immer schwerer ab km 18.
auch das entgegen dem wetterbericht die sonne die ganze zeit voll durchschien und der wind eher ein laues lüftchen war, machte es nicht gerade besser, toll mit dem laufbeginn an waren die letzten wolken und winde am himmel verschwunden.
ich schwitzte ohne es groß zu merken doch erheblich vor mich hin.
ab km 20 war der letzte tropfen ausgenuckelt, dies sollte eigentlich erst bei km 25-26 der fall sein, aber es ging nicht anders, zwar immer noch kein durstgefühl, aber der verstand sagte mir trink junge trink.
bei km 26,5 war es dann vorbei und ich hörte auf zu laufen.
der garmin sagte mir es war ein 6min/km schnitt aber der puls, fast 20 schläge höher als normal bei dem tempo satte 161 schläge...uff.
der eigentlich schock kam beim wiegen, was ich immer nach dem laufen mache.
trotz des trinkens habe ich fast 5 kilo!!! flüssigkeit verloren, normal sind nach dem lauf maximal 2 kilo, das war ein hammer....
erst langsam merkte ich das mein körper echt an der grenze war, ich soff wie ein blöder gut drei liter wasser und schmiss mir ein wenig mineralien ein.
erst nach gut 4 stunden ging es mir wieder normal gut.
gestern und heute sind reg. tage angesagt, so ein dehydrierungslauf, der auch noch so fies schleichend unbemerkt verlief, das hatte ich auch noch nicht erlebt.
wenn ich nicht nen blick auf den garmin gehabt hätte wäre es mir auch nicht aufgefallen wie hoch der puls eigentlich war...es war erschreckend zu merken wie fies unauffällig man seinen körper in bedrohliche situationen führen kann.
grüße
christoph
