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BIG 25 Herne mein Debutlauf

BIG 25 Herne mein Debutlauf

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Hallo Lauffreunde,

mein erster Wettkampf ist geschafft. Ich hatte mir bei nicht optimaler Vorbereitung sub 02:20 vorgenommen un bin 02:19:50 gelaufen, also Ziel erstmal erreicht.

Ich bin in Block B3 gestartet, der Start war etwas schleppend ist ja klar das Feld muß sich erstmal auseinanderziehen. Nach 1 Km war die Straße dann so breit das man ausreichend Platz hatte. Nur nicht überpacen Micha, wollte am Anfang so 05:30 min/Km, hat auch bis 7,5 Km sehr gut geklappt, mußte mich eher zurückhalten.

Und dann sah ich IHN einen kleinen, etwas zu schweren 12 jährigen aus einer Schülerstaffel, mehr schnauffend als laufend unterwegs.

"Je kleiner wie weit mußt Du noch"

Antwort bis Km 10

" Alles klar ich bring Dich ins Ziel, Du gibst das Tempo vor, wenns nicht mehr geht, Gehpause"

Anwort alles klar

In der Aufregung habe ich den kleinen gar nicht nach dem Namen gefragt. So bin ich dann von Pace 05:30 auf teilweise 07:00 eingebremst, zwischendurch noch 2 Gehpausen. Da ich meine Polar dabei hatte, wußte ich so einigermaßen wie weit wir noch mußten.

"So paß auf ich sage Dir die Distanz an"

Antwort ok

"Noch 1,5 Km"

"Noch 1Km"

"Noch 700m"

" Halt durch noch 200m"

Dann Habe ich den kleinen Verabschiedet, an Staffelwechselpunkt war auch eine Verpfelgungsstation, also Wasser aufnehmen und weiter.

Mittlerweile ist es recht warm geworden und ich wußte gar nicht wieviel Kopfsteinplaster wir so in Herne haben, am schlimmsten bei Schloß Strünkede.

Der Einsatz als Zugäufer hat mich 3 Min auf der ersten Runde gekostet 01:12 nach den ersten 12,5 Km. Naja wer weiß wozu das gut war so habe ich die erste Runde zumindestens nicht Überpaced.

Also zweite Runde Gas geben, ab jetzt an jedem Verpfelgungsstand immer zwei Becher, 1,5 getrunken einen halben über die Rübe.

Geht immer noch sehr gut, die wenigen Zuschauer welche angefeuert haben, mit wildem Winken und Dankeschön zurückgegrüßt.

Es wird immer wärmer, aber ich merke das ich einige Läufer welche in der ersten Runde vor mir waren, langsam aber sicher einhole und überhole, trotz meiner kleinen "Heldentat" in Runde eins.

Ab jetzt hangel ich mich von einem Überholpfer zum nächsten, die HM Zwischenzeit durchquere ich in 01:58:15.

Noch einmal das olle Kopfsteinplaster bei Strünkede, dann bist Du auf ebener Stecke die letzten 2 Km, bei Karstadt sorry, Ex Karstadt auf die letzten 500m.

Im Zieleinlauf dann großer Jubel von allen Seiten, das spornt an zum Dank dann nochmal ein 50m Endspurt, der mit großem Beifall gefeiert wird, ich nehme außer dem Zieltor nichts mehr war, noch nichtmal meine eigene Mutter die da am Streckenrand steht.

Ein Freund meiner Mutter sagt, " Was rennt der wie ein Irrer", Mama sagt " Das ist mein Junge".

Habe meine Mutter dann nicht mehr getroffen, Chipabgabe, Obst und Apfelschorle reingeschüttet und total happy gewesen.

Hier das offizielle Ergebnis:

Nettozeit: 02.19:50, die zweite Runde also in 01:07:50 gelaufen
Gesamtwertung: 196 von 349 Männern und84 Frauen
Altersklasse: 48 von 77

Ich war Nachmittags so platt, das ich erstmal für 1,5 Std. ein kleines Schläfchen gemacht habe.

Trotzalledem, BIG 25 Herne 2011, ich komme.

Sorry nochmals für den Endspurt, ist nicht ganz so fair den anderen Teilnehmern gegenüber.


Gruß

Michael
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Glückwunsch, tolle Leistung!

Ich bin übrigens bis zur HM-Zeilnahme "normal" durchgelaufen und bin dann auf ein 11-jähriges Mädchen aus einer Staffel getroffen, das sich weinend über die Strecke quälte. Sie hatte ihre Laufgruppe verloren und nun panische Angst, Letzte zu sein und den Weg ins Ziel nicht zu finden. Also habe ich auch den Zugläufer gemacht. Zielzeit ist egal, das gute Gefühl bleibt!
Das läuft 2010:

Paderborner Osterlauf, 10km, 03.04.2010
BIG25Herne, 18.04.2010
Duisburg-HM, 30.05.2010
Helsinki-Marathon, 14.08.2010
Martinilauf, Herne, 10 km, 07.11.2010
Silvesterlauf Herne, 31.12.2010

Vcm 2010

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Vor meinem zweiten Marathon habe ich mich (mehr als letztes Mal) von meinem blinden Laufpartner F. coachen lassen. Wir machten unter anderem Intervalleinheiten auf der Bahn, am Mittwoch vor dem Wettkampf arbeiteten wir mit Hilfe meines Forerunners meinen idealen Puls heraus. Außerdem beschloss ich auf sein Anraten, erstmals mit Pulskontrolle anzutreten.

Plan A war unter 4:00h zu bleiben, Plan B mein Ergebnis von Graz 2009 (4:22) zu verbessern, bzw. unter 4:15 zu bleiben.

Am Samstag reiste ich mit einem anderen Freund und Trainingskollegen an, wir konnten bei einem Bekannten übernachten, nachdem wir es uns mit bestellten Pizzen und der Deutschen Bundesliga im Fernsehen recht gut gehen haben lassen.

Das Wetter am Sonntag war ideal: Frisch, sonnig, etwas windig. Wir waren von den Dimensionen der Veranstaltung beeindruckt. Zig LKWs für die Zielsackerln, ein unüberschaubares, km-langes Starterfeld. Unmöglich, sich dort in den letzten Minuten noch aufzuwärmen, aber in der Menschenmasse fror man auch nicht ;)

Neun Uhr, kein hörbarer Startschuss, die Masse bewegte sich langsam aber stets beschleunigend Richtung Reichsbrücke. Von dort hatte man – da sie ja in der Mitte höher ist – einen halbwegs guten Überblick über die Teilnehmermasse. Unglaublich! Aber das war jetzt nicht das Thema. Recht flott bewegten wir uns weiter, mein Puls blieb erfreulich ruhig, die Geschwindigkeit war im grünen Bereich und steigerte sich langsam.

Viele starteten jetzt schon die Aufholjagd ihres Lebens und störten durch ihr Drängen den Laufrhythmus. Abgerechnet wird nach 42,2km, dachte ich mir nur ;)

Jetzt will ich mich nicht lange in Beschreibungen der (wegen architektonischer Highlights und wunderschöner Passagen durch den Prater und Parks) einzigartigen Route ergehen, sondern bleibe beim lauftechnischen:

Gleich nach den ersten zwei km erkannte ich, dass ich wesentlich schneller war als ich geplant hatte. Der Puls war jedoch unter meinem Plansoll? Runter vom Gas, dachte ich mir, aber die Beine wollten laufen. Außerdem konnte ich so angenehm mit der Masse mitschwimmen, die Aufstellung im gelben Block (sub 4:00) war vielleicht die richtige Entscheidung (auch ein Tipp von F., ich wollte ursprünglich in einem langsameren starten). Überraschend schnell verging die Zeit, mein Laufpartner aus Graz stieg schon bald auf die Bremse und ich ging das Risiko einer höheren Geschwindigkeit ein. Der ForeRunner zeigte mir eine Gesamtpace von 5:25 an, was mich einerseits freute, aber auch beunruhigte: Sollte ich wieder den klassischen Fehler eines zu schnellen Starts gemacht haben?

Es ging erfreulich locker weiter, je weiter wir kamen, desto mehr Läufer zeigten Ermüdungserscheinungen. Ich versuchte, meine Schadenfreude zu unterdrücken und konzentrierte mich immer wieder einfach nur aufs Laufen, schaute möglichst wenig rechts und links aber hunderte Male auf meinen FR. Der Puls war auch bei der HM-Distanz ok, die pace für meine Verhältnisse unglaublich, immer noch (oder wieder) bei 5:25. Und dann entschloss ich mich zu einem taktischen Wagnis: Ab km 22 legte ich Geschwindigkeit zu, dachte, später hätte ich nicht mehr die Kraft dazu, meine Beine wollten rennen, also - was soll`s? Ich lief ca. 4 km mit 5:10 – 5:20, je nach Neigung. Dann nahm ich wieder Geschwindigkeit raus und versuchte immer an der oberen Grenze eines gewissen „Wohlfühltempos“ zu bleiben. Das Motto, das mich im Rhythmus bleiben ließ, war: Genieße es! Und das tat ich wirklich! Ab km 30 nahm die Menge der gestrandeten Kämpfer abrupt zu. Immer mehr machten Gehpausen, standen im Park, um sich die Krämpfe rauszudehnen oder keuchten derart, dass klar war, sie konnten die Distanz nicht durchlaufen. Die letzten 10km waren für mich ein Genuss des Überholens, einen nach den anderen ließ ich hinter mir, teilweise sahen die Leute auf meine Startnummer, wohl um sich zu vergewissern, dass ich wohl ein Staffelläufer war ;)

Mann mit dem Hammer ist mir keiner begegnet, wohl wurde mein Spielraum die letzten km einfach kleiner. Ich konnte nicht mehr „andrücken“, ohne dass Erschöpfung aufkam, also bewegte ich mich einfach weiter in dem Bereich, wo es sich (inzwischen nur mehr halbwegs ;) gut anfühlte. Der Puls war jetzt im oberen geplanten Bereich (165) manchmal darüber.

Gegen Ende war es einfach nur hart, aber das war ja klar. Meine psychologische Stütze war der Gedanke an die wenig verbleibende Zeit (was sind schon 20min Überwindung gegen die Freude, die ich über ein gutes Wettkampfergebnis haben würde?).

Und es lief. Und ich lief und lief. Keine Gehpause, kein Einbruch und ein unfassbar emotionaler Zieleinlauf zwischen den voll besetzten Tribünen. Ich war vor lauter Freude, Schmerzen und Erschöpfung vollkommen am Ende und musste mich auf einen Betonblock setzen und einfach nur sammeln. Es war ein Wahnsinn!

3:51:47! Für mich die totale Überraschung! Die zweite Hälfte lief ich um eine Minute schneller als die erste. Mit Hilfe eines erfahrenen Sportlers von Weltklasse habe ich die richtige Taktik gefunden.

Später wartete ich über eine Stunde am Heldenplatz, weil mein Laufkollege bei der anderen Reiterstatue war ;) So hatte ich genug Zeit, mich auszudehnen und fühle mich heute montags schon wieder recht wohl und freue mich auf meine nächsten Laufeinheiten!

LG

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Ja, sauber mozzi,

du hast dich richtig vorbereitet und auch die richtige Renntaktik gehabt.

Ich gratuliere. Super Zeit, was für eine Verbesserung.

:party: :party: :pokal: :party: :party:
Servus

Tom
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Fitnessstudio & CrossFit:daumen:

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Guten Morgen,

ein wirklich schöner Bericht! Ja und einfach klasse gemacht. Deine Verbesserung ist ja echt der Wahnsinn!! Glückwunsch!!

:pokal:

Liebe Grüße

Anne
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Hallo Mozilla 100,

Ich denke wir sind hier beim BIG 25 Herne und nicht bei irgendeinem Marathon, außerdem gebietet es die Höflichkeit sich nicht einfach mit Seinem Laufbericht dranzuhängen, ohne auch nur mit einem Wort auf den Anfangsthread einzugehen

Gruß

Micha2112
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Super gemacht Micha. Ein Nickerchen danach ist perfekt ! ;-)

So begrüßenswert ja Schülerstaffeln sind und ich nehme da gerne Abstriche in Kauf wie spontanes Stehenbleiben der Schüler, aber imho möchte ich doch mal wissen inwieweit die durch die Schulen auf den Lauf vorbereitet wurden ? Das waren doch manchmal bedenkliche Ausfallerscheinungen auf der Strecke. Meine Frau berichtete, daß die teilweise in Straßenkleidung unterwegs waren.

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micha2112 hat geschrieben:Hallo Mozilla 100,

Ich denke wir sind hier beim BIG 25 Herne und nicht bei irgendeinem Marathon, außerdem gebietet es die Höflichkeit sich nicht einfach mit Seinem Laufbericht dranzuhängen, ohne auch nur mit einem Wort auf den Anfangsthread einzugehen

Gruß

Micha2112
richtig!
War auch ein Versehen, sorry!
Hätte den Beitrag auch gelöscht, was leider nicht mehr möglich war.

Antworten auf meinen Beitrag jetzt bitte nur mehr in meinem eigenen Thema "vcm 2010", wo ich den Bericht nochmal drin hab.
Danke.

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Alles klar,

Entschuldigung angenommen, Dein Bericht war echt Klasse

Gruß

Michael
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@mozilla 1000

Da hast du die Meßlatte für die Helden ganz schön weit oben angebracht.Gratz!!!
http://www.fitnessbeat.de




Niemals aufgeben!!!

5Km - 18:11 min Frechen 2012
10km 36:48 min Leverkusen 2013
15km 59:19 min Leverkusen 2011
HM- 1:22:18 h Düsseldorf 2013
M- 2:56:52h Düsseldorf 2013

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micha2112 hat geschrieben:Sorry nochmals für den Endspurt, ist nicht ganz so fair den anderen Teilnehmern gegenüber.
Ist das wohl! Das haben wir schließlich in demokratischer Abstimmung so beschlossen. :D

Schöner Bericht, Micha und herzlichen Glückwunsch zum Erreichen deiner Zielzeit! Der Lohn der guten Tat... :daumen:

Mir ist irgendwann zwischendurch meine Nettozeit geklaut worden. Sonntag war sie noch korrekt. Laut Ergebnisliste bin ich jetzt Seite an Seite mit David Ndusu gestartet, Brutto=Netto. Das wär's ja mal gewesen! :geil:
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