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Einige Fragen zum langen Lauf

Einige Fragen zum langen Lauf

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In Kürze steht mein erster Marathon an, weshalb ich jetzt verstärkt lange Läufe mache. Leider habe ich das Gefühl damit nicht so super klarzukommen - wobei ich nicht einschätzen kann, ob das vielleicht auch die ganz normalen Probleme sind, mit denen der Körper einfach zu kämpfen hat, wenn er das noch nicht so oft gemacht hat. Mir kommen in diesem Zusammenhang immer mal wieder Fragen, die ich gern hier stellen würde, um alles nach Möglichkeit ein bißchen besser einordnen zu können, und ggf. methodische Fehler zu erkennen und auszubessern.

1) In der Zeit zw. ca. 90-120min geht mein Puls eine deutliche Stufe nach oben. Soll heißen: davor laufe ich relativ konstant auf einem bestimmten Niveau (sagen wir bspw. 73% HFmax), danach auch wieder relativ konstant, aber bspw. bei 80% HFmax. Bei den kürzeren "langen" Läufen von um die 25km war das nie so eindeutig, weil das zweite Plateau nicht lang genug bestand um zu erkennen, dass sich der Puls da wieder einpegelt, aber bei den längeren Läufen (2x27, 2x30, 1x33,5) scheint mir das ziemlich klar.
Kommt das von der Stoffwechselumstellung? Was könnte das sonst für Ursachen haben? Sollte ich versuchen das zu vermeiden? Indem ich bspw. langsamer laufe (würde das was bringen)?

2) Ich habe jetzt schon mehrmals beobachtet, dass meine Atmung mit der Zeit (also z.B. nach 2 Stunden) automatisch ziemlich flach wird, wenn ich nicht bewusst darauf achte. Ich gehe also, obwohl ich ja relativ langsam unterwegs bin, dazu über immer zwei Schritte ein und zwei Schritte auszuatmen, dabei aber nicht tief Luft zu holen sondern wie gesagt eher flach zu atmen. Wenn ich mir das vergegenwärtige versuche ich dann meist wieder bewusst und tiefer zu atmen. Hat das irgendwas zu bedeuten? Ist das ungünstig? Sollte ich mehr auf die Atmund acht geben?

3) Ist mir fast etwas unangenehm, aber ich frag's trotzdem :D : Nach einem langen Lauf muss ich oft viel Aufstoßen, d.h. es scheint sich eine Menge Luft im Magen zu befinden, die ich wohl irgendwie "geschluckt" habe. Ich trinke unterwegs auch etwas (ca. 0,5l), kann mir aber eigentlich nicht vorstellen, dass es allein daran liegt. Habt ihr schonmal ähnliche Erfahrungen gemacht?

So. Das war's für's erste - vielleicht kommen mir beim nächsten Lauf noch mehr Fragen - wer weiß :wink:

Vielen Dank schon im Voraus für alle Antworten!
Schlag den Fischer - bis Ende 2010 HM unter 1:37:33, M unter 3:41:36
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hadesnumb hat geschrieben:
1) In der Zeit zw. ca. 90-120min geht mein Puls eine deutliche Stufe nach oben. Soll heißen: davor laufe ich relativ konstant auf einem bestimmten Niveau (sagen wir bspw. 73% HFmax), danach auch wieder relativ konstant, aber bspw. bei 80% HFmax. Bei den kürzeren "langen" Läufen von um die 25km war das nie so eindeutig, weil das zweite Plateau nicht lang genug bestand um zu erkennen, dass sich der Puls da wieder einpegelt, aber bei den längeren Läufen (2x27, 2x30, 1x33,5) scheint mir das ziemlich klar.
Kommt das von der Stoffwechselumstellung? Was könnte das sonst für Ursachen haben? Sollte ich versuchen das zu vermeiden? Indem ich bspw. langsamer laufe (würde das was bringen)?
Der steigende Puls kommt afaik u. a. durch den Flüssigkeitsverlust. Langsamer laufen ist nicht unbedingt die Löung, den im Marathon hast du auch den Flüssigkeitsverlust und den steigenden Puls. Das ist mehr oder weniger normal. Wie schnell läufst du die langen denn und was ist das geplante MRT?
hadesnumb hat geschrieben: 2) Ich habe jetzt schon mehrmals beobachtet, dass meine Atmung mit der Zeit (also z.B. nach 2 Stunden) automatisch ziemlich flach wird, wenn ich nicht bewusst darauf achte. Ich gehe also, obwohl ich ja relativ langsam unterwegs bin, dazu über immer zwei Schritte ein und zwei Schritte auszuatmen, dabei aber nicht tief Luft zu holen sondern wie gesagt eher flach zu atmen. Wenn ich mir das vergegenwärtige versuche ich dann meist wieder bewusst und tiefer zu atmen. Hat das irgendwas zu bedeuten? Ist das ungünstig? Sollte ich mehr auf die Atmund acht geben?
Kann ich nicht so viel zu sagen - manchmal bin ich richtig froh, dass ich meist weder auf Puls noch auf die Atmung achte. Wenn der Puls höher geht, ist es logisch, dass sich die Atmung auch verändert.
Wenn die zu flach wird, kann es hilfreich sein, sich auf das tiefe ausatmen zu konzentrieren, dann geht es leichter. zu einem gewissen grad dürfte es jedoch auch normal sein, bei höherem Puls etwas flacher, aber mit höherer Frequenz zu atmen.
hadesnumb hat geschrieben: 3) Ist mir fast etwas unangenehm, aber ich frag's trotzdem :D : Nach einem langen Lauf muss ich oft viel Aufstoßen, d.h. es scheint sich eine Menge Luft im Magen zu befinden, die ich wohl irgendwie "geschluckt" habe. Ich trinke unterwegs auch etwas (ca. 0,5l), kann mir aber eigentlich nicht vorstellen, dass es allein daran liegt. Habt ihr schonmal ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ähnliche Erfahrungen habe ich kaum zu bieten, nur bei Fruchtsaft gibt es bei mir leicht ähnliche Komplikatonen während dem Lauf. Was trinkst du unterwegs?

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Der steigende Puls kommt afaik u. a. durch den Flüssigkeitsverlust. Langsamer laufen ist nicht unbedingt die Löung, den im Marathon hast du auch den Flüssigkeitsverlust und den steigenden Puls. Das ist mehr oder weniger normal. Wie schnell läufst du die langen denn und was ist das geplante MRT?
ich bin die langen in etwa 5:50 bis 6:00 gelaufen.

ursprünglich hatte ich als renntempo knapp 5:15 vor (joschka fischer), habe aber jetzt vor in 5:30 anzugehen. dann habe ich, falls ich nach hinten raus probleme bekommen sollte, noch ein klein wenig puffer auf die 4 stunden, die ich gern unterbieten würde.
DerC hat geschrieben:Kann ich nicht so viel zu sagen - manchmal bin ich richtig froh, dass ich meist weder auf Puls noch auf die Atmung achte. Wenn der Puls höher geht, ist es logisch, dass sich die Atmung auch verändert.
Wenn die zu flach wird, kann es hilfreich sein, sich auf das tiefe ausatmen zu konzentrieren, dann geht es leichter. zu einem gewissen grad dürfte es jedoch auch normal sein, bei höherem Puls etwas flacher, aber mit höherer Frequenz zu atmen.
ok, dann mach ich mir da in zukunft keine größeren gedanken mehr drum. ich werde also weiterhin versuchen mich ab und zu ein bißchen darauf zu konzentrieren wieder tiefer zu atmen, aber letztlich glaube ich ja auch, dass sich der körper schon die nötige luft verschafft.
DerC hat geschrieben:Ähnliche Erfahrungen habe ich kaum zu bieten, nur bei Fruchtsaft gibt es bei mir leicht ähnliche Komplikatonen während dem Lauf. Was trinkst du unterwegs?
nur reines wasser. direkt danach habe ich ein paar mal fruchtsaft getrunken (hatte mal sowas bei greif gelesen), aber meist trinke ich da auch eher wasser.

vielen dank schonmal :)
Schlag den Fischer - bis Ende 2010 HM unter 1:37:33, M unter 3:41:36
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Hallo hadesnumb,

zu deiner ersten Frage kann ich dich beruhigen, der Pulsanstieg ist völlig normal. Für Erklärungen kannst du, wenn du magst, auf unserer Laufseite nachlesen: "Ein Weg zum Marathon", Teil 3, "Trainingsformen für den Marathon" und dort unter "3.1.2 Der lange Lauf". Neben der Pulsentwicklung findest du dort noch eine Menge mehr Hinweise und Tipps zum langen Lauf.

Zu Frage 2: Ich habe noch nie an meiner Atmung herum manipuliert und bei einem organisch gesunden Läufer ist das auch nicht erforderlich. Die Atmung belastungsabhängig richtig zu steuern beherrscht unser Nervensystem genauso gut, wie es den Puls an die jeweilgen Erfordernisse anpasst. Ich stelle dir die Frage mal so: Was stört dich an dem deiner Meinung nach flacher werdenden Atmen? Was bewirkt es Negatives? Davon schreibst du nichts.

Zu Frage 3 kann ich keinerlei Beitrag liefern. Wenn ich durchs Trinken Luft in den Magen bekomme, stoße ich sofort auf. Dass sich Luft im Magen sammeln würde, habe ich an mir noch nie beobachtet. Weder beim Laufen noch sonst irgendwann.

Alles Gute und viel Spaß beim M-Training :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:zu deiner ersten Frage kann ich dich beruhigen, der Pulsanstieg ist völlig normal. Für Erklärungen kannst du, wenn du magst, auf unserer Laufseite nachlesen: "Ein Weg zum Marathon", Teil 3, "Trainingsformen für den Marathon" und dort unter "3.1.2 Der lange Lauf". Neben der Pulsentwicklung findest du dort noch eine Menge mehr Hinweise und Tipps zum langen Lauf.
ja, danke für den hinweis - deine seite finde ich super und sehr informativ, da werde ich auch nochmal genauer nachlesen!
U_d_o hat geschrieben:Zu Frage 2: Ich habe noch nie an meiner Atmung herum manipuliert und bei einem organisch gesunden Läufer ist das auch nicht erforderlich. Die Atmung belastungsabhängig richtig zu steuern beherrscht unser Nervensystem genauso gut, wie es den Puls an die jeweilgen Erfordernisse anpasst. Ich stelle dir die Frage mal so: Was stört dich an dem deiner Meinung nach flacher werdenden Atmen? Was bewirkt es Negatives? Davon schreibst du nichts.
es stört mich eigentlich gar nicht - es ist mir eben nur aufgefallen und ich war mir nicht ganz sicher, ob das irgendwie negativ ist.
Schlag den Fischer - bis Ende 2010 HM unter 1:37:33, M unter 3:41:36
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hadesnumb hat geschrieben:ich bin die langen in etwa 5:50 bis 6:00 gelaufen.
ursprünglich hatte ich als renntempo knapp 5:15 vor (joschka fischer), habe aber jetzt vor in 5:30 anzugehen.
Den Langen läuft man etwa 1 Minute langsamer als MRT. Imho bist Du hier zu schnell unterwegs.

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blade_runner hat geschrieben:Den Langen läuft man etwa 1 Minute langsamer als MRT. Imho bist Du hier zu schnell unterwegs.
Die 60 Sec. sind doch nur eine grobe Richtline. Einige laufern ihn noch langsamer und Andere wesentlich schneller.
Ich persönlich empfinde den langen Lauf in der Zwischenzeit als wesentlich angenehmer wenn ich mich nicht ständing selbst bremsen muss.
Im Wohlfühltempo komme ich dann auf MRT + 30 bis 40 Sec.

Grüsse
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blade_runner hat geschrieben:Den Langen läuft man etwa 1 Minute langsamer als MRT. Imho bist Du hier zu schnell unterwegs.
Hallo,
das ist zwar hier nicht das Marathon-Forum, dennoch etwas Grundsätzliches. Das Tempo des langen Laufes liegt nicht grundsätzlich etwa 1 MInute unter MRT. Das hängt einerseits vom Läufer ab und zum anderen von der Zielzeit für die er trainiert. Jenseits der 4h wird die Differenz zwischen MRT und Trainingstempo langer Lauf "rasch" kleiner. Bei längeren Zielzeiten (4:30h und länger) ist MRT und Tempo langer Lauf nahezu gleich.

Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass lange Läufe für Zielzeiten 3:30h und besser auch mit diversen Formen von Temposteigerung (stufenweise oder Endbeschleunigung) gelaufen werden. Manche Läufer peilen dabei zum Ende des langen Laufes hin MRT oder sogar etwas darüber an.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
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