Die Anreise gestaltete sich ganz einfach Dank Navi und dem Tipp eines Arbeitskollegen haben wir den Schützenplatz anvisiert.
Dies sollte meine erste „Groß“-Veranstaltung sein. Da ich nicht sicher war, was mich erwartete, sind wir ca. 1 1/2h vor dem Startschuss angereist. Startunterlagen waren schnell organisiert und so konnten wir uns gleich noch ein wenig dem Programm widmen. Es durften gerade die Gewinner des Inline-Halbmarathons das Treppchen besteigen.
45min vorher wollte ich mich dann aufwärmen, wobei ich schnell merkte, dass ich doch noch mal die Dixieklos ausprobieren sollte.
Anschließend noch zu meiner Frau, die Überziehsachen loswerden und dann zum Aufwärmen, aber was ist dass?Eine riesige Menschenmenge drängelt sich vor den Tunnel, der mich auf die andere Straßenseite zum Startgebiet führen sollte und wo ich mich noch etwas aufwärmen „wollte“.
Drüben angekommen, nahm ich mir noch die Zeit für ein wenig ABC und stellt mich an.
2min vor dem Start. In der Schlange feixte man noch etwas mit den Schlangennachbarn genoss die Atmosphäre (die echt toll war. So viele gut gelaunte Leute) und dann kam der Startschuss.
Nach 5min bewegte sich unser Block, nach 100m kam dann die Startlinie. Beim FR auf Play gedrückt und los ging es. Die Betonung liegt aber weiterhin auf „ging“. Mein geplantes Tempo von 5:05 konnte ich anfangs nicht so ganz laufen, dafür entschädigte aber die Kurzweil an der Strecke. Soviele Zuschauer können schon Stimmung machen. Mit 5:30 piepte meine Uhr bei km1.
Bei Km2 sah ich dann das erste Mal meine Frau mit den Kindern die fleißig winkten.
Die Strecke war sehr schön, ein ganzes Stück am Maschsee entlang. Den ersten Verpflegungspunkt hatte ich verpasst. Hab wohl zu wenig auf die Schilder geachtet. Aufgrund der Massen, waren die auch nicht leicht zu sehen, wie mir später auffiel.
Die km-Zeiten schwankten ordentlich. Zwischen 5:03 und 5:13 war alles dabei. Tendenziell passte es aber für mein Sub1:50-Ziel. Bei Km10 hab ich dann mal mein Gel genommen. PB Tropical Fruit.
Naja. Noch ein Becher vom VP und weg war es. Der Km 10 piepte mir fröhlich eine 4:51 entgegen. Donnerlüttchen, war wohl ein Supergel. Die Pace stabilisierte sich um 5:06. Wahrscheinlich weil man mittlerweile doch etwas mehr Platz hatte.
Allein war man allerdings nie und bei weitem nicht. Komisch war auch, das ich ständig überholen musste, entweder hatte ich mich viel zu weit hinten angestellt, oder alle Sub 2h-Läüfer standen ganz vorne. Aber es lief.
An meiner persönlichen 14km-Horrormarke (hatte dort einen Einbruch beim letzten HM) merkte ich nur etwas meine Beine. Es lief also gut.
Bei Km 17 ist mir erst aufgefallen, dass wir die Strecke ja mit den Marathonis zusammen nutzten. Die sind nur 2h vor uns gestartet. Ich überholte einen der Pacemaker. Dann dachte ich auf einmal, was ist, wenn ich mal falsch abgebogen bin und zu viel laufe?
Die Beine wurden ja auch schon schwerer. Zum Glück kam auch kurz danach eine KM-Info für HMler und ein riesiges Blinkendes Leuchtschild für Marathonis rechts ab. Puh. Nachher hab ich noch mal auf den Plan geschaut. An zwei Trennungspunkten bin ich vorbei, ohne diese zu merken. Evtl. waren die auch schon geschlossen worden. Naja, von da an Überholte man noch mehr, was das gleichmäßige Laufen schwerer machte.
Wo die Straßen eng waren und ich noch an zwei gehende Marathonis -natürlich nebeneinander- vorbei musste, ärgerte mich das ein wenig.
Bei Km 19 winkte nochmal meine Familie, was mir einen Motivationsschub gab. Es waren noch drei km zu laufen, ich hatte die Pace zeitweise auf 4:50, doch wurde man ständig gebremst.
Es war wohl der unrunde Lauf, der mir bei km 20 noch Brustschmerzen bescherte. Nix wildes, ich denke mal, das es eine Art Verkrampfung ist. Nur an den schönen Schlussspurt war nicht mehr zu denken, da das tiefe Atmen dadurch etwas zwickte.
Ab jetzt hoffte ich darauf, dass endlich das Ziel in Sichtweite kam.
Da war es dann auch schon. Abgedrückt mir 1:49:27. Sub1:50 geschafft. Wenn auch knapp, aber immerhin. Den eingerechneten Puffer hab ich wohl voll genutzt.
Medaille um, Buffet abgegrast, Familie getroffen und fertig.
Im Großen und Ganzen ein sehr schöner Lauf. Eine tolle Stimmung und tolle Leute. Schön war auch der Name auf den Startnummern. Erst schaute ich noch verdutzt als mich Fremde mit meinem Namen anfeuerten, aber dann machte es echt Spaß. Schön war auch, dass es viele gab, die nicht nur ihr Schatzi, etc. anfeuerten sondern alle.
Es hat mir viel Spaß gemacht.
