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Warum laufe ich anspruchsvollere Strecken besser?

Warum laufe ich anspruchsvollere Strecken besser?

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Hallo Zusammen,

mir fällt immer wieder auf, dass ich die für mich anspruchsvolleren Strecken meines Wochentrainings irgendwie viel besser schaffe, als die einfacheren.

Meinen Normalen Dauerlauf und meinen Tempolauf absolviere ich auf einer fast ebenen Waldstrecke von 10 km Länge. Mein Hügellauf hat immer wieder knackige Steigungen, teilweise extrem schroffen Untergrund und ist durchweg von hoher Intensität. Trotzdem scheine ich bei dieser Strecke mehr Ausdauer und Kraft zu entwickeln und einfach länger durchzuhalten. Heute konnte ich nach der 10 km Marke einfach weiterlaufen und bin letztendlich insgesamt 14 km gelaufen.

Ich frage mich warum das so ist? Warum strengt mich mein Normaler Dauerlauf auf einer nahezu ebenen Strecke oft mehr an als dieser Hügellauf?

Bekommen die Muskeln durch das ständig wechselnde Höhenprofil mit Fartspiel-Charakter mehr Sauerstoff und sind dadurch Leistungsfähiger?

Sind es die kurzen Bergab-Phasen nach Steigungen die den Kreislauf sich wieder so erholen lassen?

Liegt mir persönlich vielleicht das Berglaufen mehr?

Vielleicht hat einer der langjährigen Läufer hier eine plausible Erklärung parat - mich würde das wirklich interessieren. :)

Gruß
Markus

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mayerle hat geschrieben:Ich frage mich warum das so ist? Warum strengt mich mein Normaler Dauerlauf auf einer nahezu ebenen Strecke oft mehr an als dieser Hügellauf
Ich denke, daß es an der Abwechlung beim Berglaufen liegt.

Ich finde es psychisch sehr anstrengend eine ebene gerade endlose Strasse oder immer wieder gleiche Runden zu laufen.

Rein körperlich gesehen dürfte der Berglauf aufgrund der konditionell fordernden Steigungen und dem technisch anspruchsvollen Bergablaufen härter sein als eine ebene Strecke.

Erholungsphasen nach einer anstrengenden Steigung wirken sich zwar wie "Sauerstoffduschen" aus und sind seelisch motivierend, müssen aber erstmal eine bestimmte "CO2- Vergiftung" ausgleichen.

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mayerle hat geschrieben:Hallo Zusammen,

mir fällt immer wieder auf, dass ich die für mich anspruchsvolleren Strecken meines Wochentrainings irgendwie viel besser schaffe, als die einfacheren.

Meinen Normalen Dauerlauf und meinen Tempolauf absolviere ich auf einer fast ebenen Waldstrecke von 10 km Länge. Mein Hügellauf hat immer wieder knackige Steigungen, teilweise extrem schroffen Untergrund und ist durchweg von hoher Intensität. Trotzdem scheine ich bei dieser Strecke mehr Ausdauer und Kraft zu entwickeln und einfach länger durchzuhalten. Heute konnte ich nach der 10 km Marke einfach weiterlaufen und bin letztendlich insgesamt 14 km gelaufen.

Ich frage mich warum das so ist? Warum strengt mich mein Normaler Dauerlauf auf einer nahezu ebenen Strecke oft mehr an als dieser Hügellauf?

Bekommen die Muskeln durch das ständig wechselnde Höhenprofil mit Fartspiel-Charakter mehr Sauerstoff und sind dadurch Leistungsfähiger?

Sind es die kurzen Bergab-Phasen nach Steigungen die den Kreislauf sich wieder so erholen lassen?

Liegt mir persönlich vielleicht das Berglaufen mehr?

Vielleicht hat einer der langjährigen Läufer hier eine plausible Erklärung parat - mich würde das wirklich interessieren. :)

Gruß
Markus
Mit kurzen Worten - das Auge läuft mit. Mir macht eine abwechslungsreiche Strecke auch mehr Spaß als von Rheinkilometer 503 nach 511 und wieder zurück.

Siegfried

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Vielleicht bist Du zum einen schon von Deinem Körperbau her (kurze Hebel?) eine geborene Bergziege.

Zum anderen kann es auch damit zusammenhängen, dass Du ganz einfach stärker gefordert bist (Steigungen, Trittsicherheit) und Dich dementsprechend mehr konzentrieren musst. Und wo es rauf geht, geht's ja auch irgendwann wieder runter, was schließlich für einen natürlichen Belastungsausgleich sorgt.

Grundsätzlich hat das Laufen im profilierten Gelände für jeden Einsteiger unschätzbare Vorteile in Sachen Kraftausdauer, muskuläre Belastung und und ..

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Hallo Markus,

es ist mir nach ach so vielen durchlaufenen Jahren nicht völlig gelungen mein "Läufer-Ich" in seinen diversen Befindlichkeiten zu verstehen. Oft laufe ich gerade dann wie ein junger Gott - empfinde es zumindest so - wenn ich das gar nicht erwarte. Und manchmal geschieht das Gegenteil: Ich bin objektiv ausgeruht und fühle mich schlapp. Will heißen: In uns arbeiten verschiedene Prozeduren und durchaus ist auch eine gehörige Portion Püschologie im Spiel. Frage dich einfach mal, welches deiner Trainings du am meisten magst. Auf welches du dich mehr freust und welche du eher mit "na ja, da muss ich halt durch" bedenken würdest.

Wenn ich ins profilierte Gelände gehe, weiß ich vom Verstand her, dass es so oder so hart werden wird. Dennoch gehe ich die Sache leichter an, als diesen oder jenen flachen Lauf, mal eben um die Ecke, Strecke schon 1.000 mal gelaufen, also einigermaßen langweilig.

So weit die mentale Dimension deiner Frage. Dann gibt es aber noch eine andere. Dein, wie du es nennst, "Hügellauf" ist doch wahrscheinlich das anstrengendste Training der Woche!? Also laugt es dich auch am meisten aus. Deshalb ist die Restermüdung beim nächsten Training höher. Und im Umkehrschluss: Wenn die anderen Trainings weniger erschöpfend sind, dann gehst du auch erholter (mit weniger Restermüdung) in den Hügellauf und fühlst dich frischer.

Dritter Ansatz, der allerdings im Trüben fischend: Findet der Hügellauf vielleicht immer an einem bestimmten Tag, noch dazu während einer üblichen, dir sehr behagenden Zeit statt? Für mich gilt: Wenn ich vor dem Abendessen laufe, habe ich fast ausnahmslos gute, angenehme Lauferlebnisse. Egal wie hart das Training ist. Diese Zeit ist für mich die beste Tageszeit. Morgens geht gar nicht und mittags, nachmittags mittelprächtig. Vielleicht findest du auch hier ein Körnchen Wahrheit.

Genieße einfach deine Hügelläufe :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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'n Abend,

danke für Eure Antworten! :daumen:

Das bestätigt mal wieder, dass (nicht nur beim Laufen) vieles "Kopfsache" ist. Es ist immer wieder erstaunlich und auch spannend wie die menschliche Psyche unseren Körper "im Griff" hat - positiv als auch Negativ.
U_d_o hat geschrieben:Wenn ich ins profilierte Gelände gehe, weiß ich vom Verstand her, dass es so oder so hart werden wird. Dennoch gehe ich die Sache leichter an, als diesen oder jenen flachen Lauf, mal eben um die Ecke, Strecke schon 1.000 mal gelaufen, also einigermaßen langweilig.
Genau das bringt es vermutlich auf den Punkt. Wobei deine Theorie mit der Restermüdung auch nicht ohne ist - das habe ich so nicht wirklich bedacht.

Vermutlich ist es ein Zusammenspiel der verschiedenen Ansätze.
U_d_o hat geschrieben:Genieße einfach deine Hügelläufe
Werde ich, morgen ist wieder einer dran! :D

Gruß
Markus
Gesperrt

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