Laufschule mit 5. Klasse

Hallo Lauf-Community!

Ich habe ein Anliegen, und hoffe, dass ich bei euch richtig bin und "geholfen werde"...

Schreibe derzeit eine wissenschaftliche Hausarbeit im Studienseminar zum Thema "Vielseitiges Laufen- mit Spiel- und Übungsformen die Laufgeschwindigkeit und -technik schulen".
Zu dieser Arbeit gehört nun eine Unterrichtseinheit, die ich in den nächsten 7 Wochen (je 1x 45 min/Woche) durchführen werde. Ich habe dafür eine 5. Klasse mit knapp 30 Kindern.

So, nun zu meinen Vorstellungen. Ich würde gerne 3 Aspekte berücksichtigen:

-die Lauftechnik ==> Schulung durch Laufleiter, Lauf-ABC, Schaumstoffstreifen, Seile, Reifen
- die Geschwindigkeit ==> Schulung durch Fangspiele, Staffeln, Sprint-Wettkämpfe
- die Ausdauer ==> eher kurz gehalten (da zeitintensiv): Zeitschätzläufe, evtl. Fahrtspiele, Staffeln (wobei das eher wieder in den Schnelligkeitsbereich gehört)

Nun zu den Fragen:

Hat jemand Ideen, wie man dies systematisch und zielführend aufbauen könnte? Würde gerne alle 3 Schwerpunkte in jeder der 7 Stunden integriert haben (kurzes Warmup, dann Koordination, dann Spiele/Wettkämpfe, dann Ausdauer).

Vorschläge, wie ich den (aeroben) Ausdaueraspekt (auch wenn dieser nur am Rande geschult werden soll) spielerisch und motivierend üben kann?

Hat jemand sonstige Vorschläge oder auch Übungen, die mit 11-jährigen durchgeführt werden können?

Schonmal vielen Dank für die Hilfe!!!

Da gibt es hier einen Spezialisten im Forum,
der hat viel Ahnung von Training mit Kindern
nennt sich "Der C"

Der hilft Dir sicher weiter.

Sicher, dass der so heißt? Kann ich über die Suchfunktion nicht finden...

bastfantast hat geschrieben:Sicher, dass der so heißt? Kann ich über die Suchfunktion nicht finden...

Suche nach DerC.

Gruß
Markus

Der schreibt sich ohne Blank: DerC
Da findet man ihn bei erweiterter Suche, Benutzername.
Büddeschön!

Hallo,

selbst habe ich keine Ahnung, hatte aber neulich ein Heft in der Hand (lag auf dem Prospektständer im Sportverein), das genau so ein Programm für Schüler beschrieb. Es handelte sich offensichtlich um eine 'offizielle' Handreichung für Lehrer hier in Baden-Württemberg.

Leider weiß ich nicht, wo man so etwas beziehen kann, vielleicht mal einen (Sport-)lehrer fragen.

tina

bastfantast hat geschrieben:Schreibe derzeit eine wissenschaftliche Hausarbeit im Studienseminar zum Thema "Vielseitiges Laufen- mit Spiel- und Übungsformen die Laufgeschwindigkeit und -technik schulen".
Zu dieser Arbeit gehört nun eine Unterrichtseinheit, die ich in den nächsten 7 Wochen (je 1x 45 min/Woche) durchführen werde. Ich habe dafür eine 5. Klasse mit knapp 30 Kindern.

So, nun zu meinen Vorstellungen. Ich würde gerne 3 Aspekte berücksichtigen:

-die Lauftechnik ==> Schulung durch Laufleiter, Lauf-ABC, Schaumstoffstreifen, Seile, Reifen
- die Geschwindigkeit ==> Schulung durch Fangspiele, Staffeln, Sprint-Wettkämpfe
- die Ausdauer ==> eher kurz gehalten (da zeitintensiv): Zeitschätzläufe, evtl. Fahrtspiele, Staffeln (wobei das eher wieder in den Schnelligkeitsbereich gehört)

Nun zu den Fragen:

Hat jemand Ideen, wie man dies systematisch und zielführend aufbauen könnte? Würde gerne alle 3 Schwerpunkte in jeder der 7 Stunden integriert haben (kurzes Warmup, dann Koordination, dann Spiele/Wettkämpfe, dann Ausdauer).

Vorschläge, wie ich den (aeroben) Ausdaueraspekt (auch wenn dieser nur am Rande geschult werden soll) spielerisch und motivierend üben kann?

Hat jemand sonstige Vorschläge oder auch Übungen, die mit 11-jährigen durchgeführt werden können?

Eins vorweg: Was hast du denn bis jetzt als Literatur herangezogen? Steht da nix dazu drin?

Ein paar nicht besonders geordnete Tips:
Vom einfachen zum komplexen. In der 7. Stunde kannst du Dinge machen, an die du dich in der ersten noch nicht trauen solltest.

Nicht zu viel vornehmen. 45' sind nicht so lang. Besser am Ende etwas Luft haben.

Nicht zu viel Geräte in einer Einheit. Lieber Materialien, die du variabel einsetzen kannst, mehrfach verwenden. Erspart stress und Zeit. Reifen gehören zu diesen Materialien, ebenso z. B. Bananenkisten, Seile oder Matten. Du musst genau überlegen, wie und wann du Materialen ausgibst, weil die Kinder sich eben evtl. sofort unkontrolliert draufstürzen.

Musik kann zur zur Rhythmus- und Geschwindigkeitssteuerung dienen. Kinder in dem Alter bewegen sich meist gerne zu Musik (muss aber auch was passendes sein). Das betont auch den spielerischen Aspekt.

Ausdauerkomponente ist leicht reinzubringen, musst ja nur darauf achten, dass die Kinder sich eine Zeitlang bewegen und nicht zu lang inaktiv sind. Dass muss dann eine Übungsform oder ein Spiel sein, was technisch nicht so schwer ist. Und am besten spielerischen Charakter haben, dann sind die Kinder motivierter und bringen mehr "Ausdauerleistung"

Anmerkung zur Ausdauerkomponente: Vergiss hier lieber die Kategorisierung "aerob oder anaerob", das ist, so lange das spielerisch ist, nicht besonders relevant. Kinder nehmen beim Spiel freiweillig "anaerobe" Belastungen auf sich und das ist auch vollkommen ok so. Das meiste, was landläufig für "anaerobes" Training gehalten wird, ist eigentlich eher "intensives aerobes Training" und super für die "aerobe Ausdauer").

Immer daran denken, dass du es mit Kindern zu tun hast. In der Kinderleichtathletik viel mehr spielerische Elemente einsetzen als bei Jugendlichen oder Erwachsenen. Wenig spezifisches, es geht bei der Kinderleichtathletik in erster Linie um Grundlagentraining.

Wen du z. B eine fahrtspiel-ähnliche Belastung haben willst, solltest du wirklich ein Spiel draus machen.

z. B. "Lokomotive". Alle laufen hintereinander, auf Kommando sprintet der letzte nah vorne. Bei 30 Kindern vielleicht mit zwei Zügen.

Oder alle bewegen sich, frei oder auf vorgegebene art und weise. (dabei können auch vorher eingeübte Bewegungsmuster wiederholt werden) Auf ein Signal (oder z. B. wenn die Musik stoppt) laufen alle schnell an einen bestimmten Ort oder eine Runde oder ... .

Auch Fangspiele in, denen alle lang genug in Bewegung bleiben, sind möglich für die Ausdauerkomponente.

Staffeln würde ich da bzgl Ausdauer auch nicht ausschließen. Du kannst natürlich nicht 2 Gruppen mit je 15 so laufen lassen, dass dazwischen ewig Pause ist. Bei sechs 5er Teams sieht das schon anders aus. Oder Paare, die hand in hand laufen müssen. Sind auch schonmal gleich doppelt so viele unterwegs. Zwei Schüler können auch durch ein Seil verbunden sein, das beide festhalten.

Als "Staffelholz" können viele Dinge dienen, vom Reifen bis zum Plastikbecher.

Zusammenfassend: Du fängst mit einem Spiel an und hörst mit einem Spiel auf. Dazwischen natürlich auch Übungen mit Erklärungen, aber zwischendurch wäre ein Spiel zur Auflockerung nicht schlecht. (Staffel etc. zähle ich jetzt auch mal als Spiel.) Wenn du zum Abschluss ein gutes Spiel hast, dass den Kindern Spaß macht und hast noch zeit übrig, kannst du das evtl noch ne Runde spielen oder du hast noch eine weitere Variation/ ein anderes kleines Spiel in der Hinterhand.

Ach so, last but not least, falls du sowas noch nie gemacht haben solltest: Die Kinder rennen dir schnell auseinander. In der Halle sind die nicht so leicht zu kontrollieren wie im Klassenraum, indem sie ja meist auf den Stühlen sitzen sollen. Also z. B. zum Beginn immer am selben Ort versammeln (Mittelkreis z. B.), ein Zeichen ausmachen, auf das alle sich dort wieder hinsetzen. Sonst verlierst du enorm Zeit, um die wieder einzusammeln.

Hoffe, dass hilft dir schonmal ein wenig weiter. Konkretere Fragen könnte ich konkreter beantworten, aber dafür müsstest du dein Konzept auch etwas weiter ausformulieren.

Gruß
C.

Hallo,
ich möchte dir erstmal einen Literarturvorschlag machen:

Leichtathletik: Spiel- und Wettspielformen von Michael Medler

Der Autor hat noch mehrere Titel herausgegeben, tw. mit Arnd Schuster zusammen, sämtliche Übungen sind durchführbar, wenn die Lerngruppe eine gewisse Disziplin aufweist und sich an Regeln halten kann.
Da kommen auch die Übungen mit Bananenkisten und Zügen drin vor, lässt sich alles gut durchführen.
Die Zugbildung beim Laufen lasse ich in jüngeren Jahrgängen immer am Seil durchführen, jeder fasst das Seil mit einer Hand, verhindert die Sprengung der Gruppe durch den dicken Hans oder den flinken Kevin.
Ausdauerübung mit Sprint nach vorne im Zug mache ich mit einem einem fallengelassenen "Staffelholz" aus Metall, klingt sehr schön in der Halle, der Führungsläufer entscheidet selbst, wann er die Führung abgeben will.
Ausdauerübungen schreien allerdings nach dem Aufenthalt im Freien, da ist die Ordnung schwerer durchsetzbar. Sehr wichtig ist daher ein vorheriges gemeinsames Abgrenzen des Lauf- und Spielgeländes mit den Schülern. Hier lassen sich dann sehr schön Orientierungsläufe und Outdoor-Golf-Spiele durchführen, auch hier wieder wichtig, nur die Gruppe, die immer zusammenbleibt, kann gewertet werden.
Unter Outdoor-Golfspielen verstehe ich Frisbee-Golf, Fahrradmantelgolf...., bestimmte Ziele müssen mit möglichst wenigen Versuchen erreicht werden. Denkbar ist auch die reine Laufangabe, bei der an jeder Station eine Aufgabe gelöst werden muss, ein Puzzleteil aufgenommen werden muss und erst zum Puzzleort zurückgebracht werden muss, bevor die nächste Station aufgesucht wird.
....
Traveläufer

Danke schonmal vorab.
Ich würde mich schon als erfahren bezeichnen, hab Sport ja auch studiert und einigermaßen Erfahrung. Mir geht es insbesondere um Tipps und Erfahrungen von Leuten, die aus dem LA-Bereich kommen. Deshalb schonmal vielen Dank bisher.
Fange morgen an mit einer ersten Unterrichtsstunde, in der ich die koordinativen Fähigkeiten mal beobachten werde.
Möglich, dass ich mich in den nächsten Wochen nochmal melde, wenn ich eine spezifische Frage habe.
Wer bis dahin was dazu sagen will, nur zu...;-)