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Erfahrungen mit Wochenbett und Wiedereinstieg?

Erfahrungen mit Wochenbett und Wiedereinstieg?

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Hallo,

meine Frau hat seit vergangenem Wochenende Wochenbett. Sie hat das Laufen schon in der Schwangerschaft sehr vermisst. Ihre Frauenärztin hat ihr Hoffnung gemacht, dass sie zwei Wochen nach der Entbindung schon wieder laufen könne.

Nun, nach der Entbindung sagten Ihr Hebamme und andere Ärztin, dass sie sechs Wochen oder besser drei Monate aussetzen müsse. Die Gefahr liege darin, dass der Beckenboden durch die Schwingungen beim Laufen ausleiern könne und das Risiko der Inkontinenz in 15 Jahren die Folge wäre. Die Hebamme, die das sagte ist jedoch überhaupt kein Freund von der Lauferei, und deshalb würde mich interessieren, ob hier Expertene, die das Laufen befürworten, dazu Stellung nehmen könnten.

Danke.

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So, da melde ich mich mal als Hebamme.
Warum ist deine Frau denn in der SS nicht gelaufen? Da ist ein Sport, den man auch vor der SS betrieben hat, weiterhin möglich. Nur ab der ca. 28 SSW sollte man eher walken, um den durchs Progesteron erweichten Beckenboden nicht zu sehr zu belasten (da das Kind ja schwerer wird).

Jedenfalls haben sowohl der Arzt als auch die Hebamme recht, man sollte das Wochenbett schon abwarten. Der erste Sport sollte immer Rückbildung sein, den Kurs kann sie, sofern sie eine Spontangeburt hatte, nach 6-8 Wochen anfangen. Je nach Stand kann sie auch dann schon wieder walken gehen, richtig joggen würde ich erst nach einigen RüBiStunden empfehlen.
RüBi sollte auch jetzt schon angefangen werden, die Nachsorgehebamme zeigt ihr sicherlich schon Übungen, die sie auch 1-2x täglich durchführen sollte.
Nach ca. 4 Wochen kann sie auch den ersten Stresstest machen, je nachdem, wie der ausfällt, kann sie weitersehen.

Hat deine Frau denn normal entbunden? Wenn sie nämlich per Kaiserschnitt entbunden wurde, muss ich meine Aussagen nochmal verändern.

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Also unser Sohn kam Anfang Juni 2009 auf die Welt. Meine Frau ist mit mir dann am 11.10. schon wieder 10 km beim M-Lauf gelaufen.
Wann genau sie wieder mit dem Laufen angefangen hat, kann ich jetzt nicht mehr sagen. Jedenfals waren es auf keinen Fall 3 Monate.
An Stelle deiner Frau würde ich nochmal die 1. Frauenärztin fragen. Die Hebamme ist ja wohl der Lauferei schon grundsätzlich negativ gegenüber eingestellt.
http://www.gpsies.com/mapThumb.do?username=vailant

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Vailant hat geschrieben:Also unser Sohn kam Anfang Juni 2009 auf die Welt. Meine Frau ist mit mir dann am 11.10. schon wieder 10 km beim M-Lauf gelaufen.
Wann genau sie wieder mit dem Laufen angefangen hat, kann ich jetzt nicht mehr sagen. Jedenfals waren es auf keinen Fall 3 Monate.
An Stelle deiner Frau würde ich nochmal die 1. Frauenärztin fragen. Die Hebamme ist ja wohl der Lauferei schon grundsätzlich negativ gegenüber eingestellt.
Trotzdem sollte der erste "Sport" immer Rückbildung sein, am Besten ab dem Frühwochenbett. Es gibt sicherlich Beispiele von Frauen, die ein halbes Jahr nach der Geburt einen Marathon laufen. Ob das aber in Bezug auf die Physiologie des Wochenbetts, der Stillzeit etc gut und richtig ist, ist die andere Frage.
Man kann schon bald wieder laufen, aber man sollte die entsprechenden Vorbereitungen (RüBi, Stresstest --> wenn negativ, gerne wieder laufen!) treffen.

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Ich bin vor meiner Schwangerschaft anderthalb Jahre und 5 Marathons gelaufen, deshalb wollte und bin ich in der Schwangerschaft natürlich weiter gelaufen. Meine Hebamme prophezeite mir bereits während der Schwangerschaft, dass eine Spontangeburt bei meiner gut trainierten Beckenbodenmuskulatur nicht lustig wird. Ich bin dann bis 1 Woche vor dem Entbindungstermin gelaufen, hatte dann eine nicht so lustige Spontangeburt :) und dank Stillen eine schnelle Rückbildung. 5 Wochen nach der Entbindung habe ich dann langsam wieder mit dem Laufen angefangen und bin 4 Monate nach der Entbindung wieder Marathon gelaufen. Meinen Beckenboden hat das offensichtlich nicht beeindruckt, da ich keinerlei Probleme habe (auch nach 4 Jahren nicht). Mit dem Stillen klappte es auch sehr gut, da ich immer unmittelbar vor und dann eine Stunde nach dem Laufen gestillt habe.

Bei Deiner Frau ist nachteilig, dass sie 9 Monate nichts gemacht hat. Da fängt sie quasi bei 0 an. Das und der "Stress" nach der Entbindung fördern natürlich nicht gerade den Wiedereinstieg. Vielleicht sollte sie deshalb einfach auf ihren Körper hören und langsam kurze Strecken testen, sobald sie sich gut fühlt. Sicherlich sind die Erfahrungen von Ärzten und Hebammen wichtig, aber jeder Mensch ist nun mal anders und von pauschalen Aussagen wie 8 Wochen oder 3 Monaten halte ich garnichts. Außerdem haben die wenigsten Ärzte und Hebammen eigene Lauferfahrungen oder Erfahrungen mit laufenden Schwangeren. Mein Arzt war z.B. der Meinung, Laufen und schwanger geht garnicht. Er hat sich dann immer über meine perfekten Werte gewundert und darüber, dass ich die Schwangerschaft nie als belastend empfand und selbst zum Schluss noch fit und mobil war :D .
Renn-Schnecke

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Danke Euch soweit!

Meine Frau ist in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten noch gelaufen, musste dann aber aufgrund von Schwangerschaftsbeschwerden aufhören.
Ihre Entbindung verlief normal. Als Konsens ergibt sich für mich eine Bestätigung, dass sie das Wochenbett abwarten sollte und dann mit Rückbildung
anfangen sollte. Das wird ihr nicht gefallen, aber jetzt weiß ich auch, in welche Richtung ich auf sie einwirken werde.

Schade ist, dass wir eigentlich zusammen auf Marathon trainieren wollten. Aber ich habe Ende Mai meinen zweiten Halbmarathon und der Unterschied
wird wahrscheinlich zu groß werden.

Danke auf jeden Fall für die Beratung!

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Meine Hebamme hat mir damals gesagt, der Handelsvertreter der Inkontinenzbinden, die mit "T" anfangen, hat genau diese Zielgruppe (die zu früh nach der Entbindung wieder mit dem Laufen anfangen) als seine besten Kunden bezeichnet.

Und wenn dann später noch die Gebärmuttersenkung dazu kommt - na, vielen Dank.
Kann es sein, dass Weibsvolk anwesend ist?

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Lilly86 hat geschrieben:Trotzdem sollte der erste "Sport" immer Rückbildung sein, am Besten ab dem Frühwochenbett.
Das hättest du damals den anderen Frauen auf der Station sagen sollen.
Dort gab es das Angebot: Kindchen zur Kinderkrankenschwester bringen und mit einer Vorturnerin (keine Ahnung was die für eine Ausbildung hatte Hebamme, Physiotheropeutin o.ä.) ein paar leichte Übungen machen.
Meine Frau war bei allen Terminen in der Woche, wo sie da war stets die einzige von ca. 5-7 anderen Frauen, die dort waren. Allen anderen wars zu stressig. Dabei war die Zeit in der Klinik doch noch total entspannt.
Achja @Norman: Hab ich ja ganz vergessen. Glückwunsch zum Nachwuchs.
http://www.gpsies.com/mapThumb.do?username=vailant

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Vailant hat geschrieben:Das hättest du damals den anderen Frauen auf der Station sagen sollen.
Dort gab es das Angebot: Kindchen zur Kinderkrankenschwester bringen und mit einer Vorturnerin (keine Ahnung was die für eine Ausbildung hatte Hebamme, Physiotheropeutin o.ä.) ein paar leichte Übungen machen.
Meine Frau war bei allen Terminen in der Woche, wo sie da war stets die einzige von ca. 5-7 anderen Frauen, die dort waren. Allen anderen wars zu stressig. Dabei war die Zeit in der Klinik doch noch total entspannt.
Achja @Norman: Hab ich ja ganz vergessen. Glückwunsch zum Nachwuchs.
Die Übungen im Frühwochenbett sind auch leicht :zwinker2: aber sollen schon konsequent von Anfang an gemacht werden und sich entsprechend im Kurs dann steigern.
Aber viele, sehr viele, Frauen haben dazu wenig Motivation...aber da das Gros der Deutschen sowieso eher unsportlich ist, verwundert mich das nicht.

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Cassia hat geschrieben:Meine Hebamme hat mir damals gesagt, der Handelsvertreter der Inkontinenzbinden, die mit "T" anfangen, hat genau diese Zielgruppe (die zu früh nach der Entbindung wieder mit dem Laufen anfangen) als seine besten Kunden bezeichnet.
Wenn das seine Zielgruppe ist, ist er bestimmt schon Millionär - bei den vielen, vielen Frauen, die nach der Entbindung mit dem Laufen anfangen :daumen: (Vorsicht, Ironie). Nicht zu vergessen die Millionen Frauen, die überhaupt vor, während und nach der Schwangerschaft laufen :nick: (Vorsicht, nochmal Ironie).
Cassia hat geschrieben:Und wenn dann später noch die Gebärmuttersenkung dazu kommt - na, vielen Dank.
Weil Gebärmuttersenkung ja auch was mit Laufen nach der Entbindung zu tun hat :hihi: . Wieso haben das dann Frauen um die 60, die nie ein Kind geboren haben :confused: . Ich weiß nicht, ob es so sinnvoll ist, hier irgendwelche unbewiesenen Horrormeldungen anzubringen.
Vailant hat geschrieben:Meine Frau war bei allen Terminen in der Woche, wo sie da war stets die einzige von ca. 5-7 anderen Frauen, die dort waren.
:nick: Ging mir genauso. Bei einem Termin waren wir mal zu zweit, sonst hatte ich die Hebamme für mich alleine. Ich hatte aber auch den Vorteil, dass meine bessere Hälfte die 4 Tage mit im Krankenhaus war (Familienzimmer) und auf unseren Nachwuchs solange aufpassen konnte :) .

Diese Übungen habe ich danach zu Hause selber gemacht. Selbst beim Laufen kann man das machen :D .
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs.

Ich habe ca. 11 Wochen nach der Geburt wieder angefangen zu laufen. Rückbildung hatte ich da ebenfalls schon gemacht. Mein Arzt fands ok, meine Hebamme hätte eher zu einer längeren Pause geraten.

Ich konnte auch nur die ersten Monate der Schwangerschaft laufen, später ging nur noch walken bzw kurze Spaziergänge.
Hab dadurch erst mit langsamen Läufen und vielen Gehpausen gestartet und langsam gesteigert.

Ca. 13 Monate nach der Geburt wollte ich einen Marathon laufen (bin vor der Schwangerschaft schon diverse gelaufen), hab bei km 30 abgebrochen. Hatte ich schon mit gerechnet, weil ich auch im Training die langen Läufe schwer waren.
Im Nachinein war das auch kein Wunder, das erste Jahr mit meinem Kleinen war sehr anstrengend, wenig Schlaf, viel Stillen plus das Lauftraining, kein Wunder also, das ein Marathon nicht möglich war.

Daher denke ich, dass ein Wiedereinstieg und mögliche Wettkämpfe wirklich sehr individuell sind und Frau sich auch nicht unter Druck setzten sollte. Irgendwann wirds ruhiger und dann ist auch wieder mehr Training möglich. Die Kleinen werden viel zu schnell groß.

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Idgy hat geschrieben:Daher denke ich, dass ein Wiedereinstieg und mögliche Wettkämpfe wirklich sehr individuell sind und Frau sich auch nicht unter Druck setzten sollte.
Bei mir hat es fast 2 Jahre gedauert, bis ich wieder einigermaßen locker Marathon gelaufen bin und normale Zeiten hatte. Meine aktuelle Bestzeit bin ich mehr als 3 Jahre nach der Entbindung gelaufen. Wie schnell man wieder reinkommt, hängt auch davon ab, wieviel man vor und in der Schwangerschaft gelaufen ist. Und natürlich auch davon, ob und wieviel Zeit man nach der Entbindung zum Trainieren hat. Ich habe ein Laufband zu Hause und konnte so laufen, während mein Kind schlief :D .
Renn-Schnecke

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wie lange es dauert, bis frau wieder einsteigen kann mit der lauferei, soll man mit sicherheit nicht an zahlen festmachen.
ich schließe mich an und meine das allerwichtigste ist zu erst eine gute rückbildungsgruppe. nicht so pille-palle mit irgendwelchen übungen für die figur, sondern gezielte beckenbodengymnastik.
frau merkt sehr gut, wann der wieder fit ist.
erst dann würde ich mit dem laufen wieder beginnen und zusätzlich weiter am bb arbeiten (dvd?!).

wenige wochen nach der geburt (dritte kind) konnte ich kaum über die ampel rennen, ohne das gefühl zu haben alle eingeweide zu verlieren. :peinlich:

alles gute für frau, kind und mann. :)
Liebe Grüße Uta

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Laufweib hat geschrieben:wenige wochen nach der geburt (dritte kind) konnte ich kaum über die ampel rennen, ohne das gefühl zu haben alle eingeweide zu verlieren.
:angst: Ist denn der Beckenboden nach dem 3. Kind schon so ausgeleiert? Wie macht das dann Frau von der Leyen mit dem Joggen :gruebel: ?
Renn-Schnecke

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