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Laufuntergründe - Neue Erkenntnisse?

Laufuntergründe - Neue Erkenntnisse?

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Hallo,

ja, ich habe die Forensuche benutzt :nick: aber nur recht alte Beiträge gefunden und vielleicht hat sich in den letzten paar Jahren auf dem Gebiet was getan. Vielleicht wurden Studien gemacht, untersucht wie sich Laufuntergründe auf Probleme in den Gelenken/Bändern auswirken? Oder ob es es einen Zusammenhang gibt mit speziellen häufiger auftretenden Problemen in Bezug auf die Untergründe wo die Läufer gelaufen sind?

Die Frage kommt grade zu Stande weil mein Vater sich wohl mit seinem Physio übers laufen unterhalten hat und der Physio meinte dann zu ihm, ich würde ja wohl hoffentlich nur sehr wenig auf Asphalt laufen? Denn er hätte duzende von Läufer-Patienten mit Problemen in den Knöcheln oder Knien und das käme def. vom laufen auf Asphalt.

Ich pers. denke immer noch das es die Mischung macht. Nur hat man ja nicht immer so viele Möglichkeiten die Untergründe zu wählen.

Hier bei mir siehts z.B. so aus das ich eig. nur ein einziges nicht sonderlich großes Waldgebiet habe. Und selbst dort sind nicht alle Wege wirklich Waldboden, sondern einige auch asphaltiert. Das wars dann aber auch schon mit etwas weicheren Untergründen. Feldwege sind hier fast alle asphaltiert. Hier kriegt man also einfach nicht wirklich viele km auf weicherem Untergurnd zusammen.

Und wer jetzt der Meinung ist das Thema wäre ausgeleiert und doch schon oft genug durchgekaut worden und ausgelutscht der antwortet einfach nicht :hallo:

Viele Grüße

Catsmom

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Catsmom hat geschrieben:
Die Frage kommt grade zu Stande weil mein Vater sich wohl mit seinem Physio übers laufen unterhalten hat und der Physio meinte dann zu ihm, ich würde ja wohl hoffentlich nur sehr wenig auf Asphalt laufen? Denn er hätte duzende von Läufer-Patienten mit Problemen in den Knöcheln oder Knien und das käme def. vom laufen auf Asphalt.
Den würd ich rauswerfen. :klatsch: Unglaublich wie viele Jahrzehnte sich so ein Quatsch nun schon hält. Das traf vielleicht auf die 70er Jahre zu - da das Laufschuhangebot doch recht überschaubar war. Heute dürft die Belastung von Asphalt zu festgefahrenem und planierten Waldweg kaum unterschiedlich sein. Zu einer Finnenbahn vielleicht - aber das macht sicher bei allen nur einen verschwindend kleinen Teil aus.

Siegfried

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Siegfried hat geschrieben:Heute dürft die Belastung von Asphalt zu festgefahrenem und planierten Waldweg kaum unterschiedlich sein.
Genau diese Gedanken kamen mir auch gerade. Waldboden wird immer gleich gesetzt mit "schwerelos auf Tonnen von Herbstblättern federnd dahingleiten" - das ist doch Quatsch. Zumindest in meinen hiesigen Wäldern. Da ist plattgefahren (Räder), plattgetrampelt (Walker, Spaziergänger, Läufer) und die einzige "Auflockerung" sind böse Spurrillen von Forstmaschinen oder Traktoren, die prima zum umknicken einladen. Wenn dann noch Frost ist, ist jeder Asphalt wohl gesünder für die Füße, da man zumindest nicht umknickt.

gruss hennes

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Hallo Catsmom,
das Thema ist wirklich vielschichtig! Jedenfalls ist der Asphalt sicher nicht allein schuld, sondern vor allem schlecht trainierte Füße und Beine, denen zu viel auf einmal abverlangt wird, was sich u. a. in schlechtem Laufstil äußert. Bei durchgestecktem Knie mit der Ferse aufknallen geht halt nicht lange gut, nicht nur auf Asphalt. Schlüssige Argumentation dazu gibt es bei natural running | Laufexperte Dr. Marquardt - Start.
Dass sie mühsam Lauf-ABC, Rumpfstabi usw. trainieren sollen, wollen sich viele halt nicht sagen lassen und landen dann beim Orthopäden und Physio (gibt natürlich auch andere Fälle).
Man kann auch Marathon im Nike free auf Asphalt laufen, wenn man dafür trainiert ist (ich kenn da jemanden).
Viele Grüße
Chazara

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Hennes hat geschrieben:Genau diese Gedanken kamen mir auch gerade. Waldboden wird immer gleich gesetzt mit "schwerelos auf Tonnen von Herbstblättern federnd dahingleiten" - das ist doch Quatsch. Zumindest in meinen hiesigen Wäldern. Da ist plattgefahren (Räder), plattgetrampelt (Walker, Spaziergänger, Läufer) und die einzige "Auflockerung" sind böse Spurrillen von Forstmaschinen oder Traktoren, die prima zum umknicken einladen. Wenn dann noch Frost ist, ist jeder Asphalt wohl gesünder für die Füße, da man zumindest nicht umknickt.

gruss hennes
Ziemlich genauso sieht es hier auch aus. Ganz kurze Stücke sind wirklich so das man auch merkt, hey, unter deinen Füßen gibts bisserl nach, es ist weich. Ansonsten ist auch selbst der "weiche" Waldboden sehr festgetrampelt od. festgefahren. Und man muss auch teilweise höllisch aufpassen wo man hin tritt.
Ich hab nun mal ein paar Probleme mit den Knien und ich habe immer das Gefühl das die bei den Waldläufen teilweise stärker vorkommen durch den teilweise sehr unebenen Boden als auf Asphalt wo es einfach in der Regel nur grade ist.

Viele Grüße

Catsmom

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Siegfried hat geschrieben:Den würd ich rauswerfen. :klatsch: Unglaublich wie viele Jahrzehnte sich so ein Quatsch nun schon hält. Das traf vielleicht auf die 70er Jahre zu - da das Laufschuhangebot doch recht überschaubar war. Heute dürft die Belastung von Asphalt zu festgefahrenem und planierten Waldweg kaum unterschiedlich sein. Zu einer Finnenbahn vielleicht - aber das macht sicher bei allen nur einen verschwindend kleinen Teil aus.

Siegfried
Hennes hat geschrieben:Genau diese Gedanken kamen mir auch gerade. Waldboden wird immer gleich gesetzt mit "schwerelos auf Tonnen von Herbstblättern federnd dahingleiten" - das ist doch Quatsch. Zumindest in meinen hiesigen Wäldern. Da ist plattgefahren (Räder), plattgetrampelt (Walker, Spaziergänger, Läufer) und die einzige "Auflockerung" sind böse Spurrillen von Forstmaschinen oder Traktoren, die prima zum umknicken einladen. Wenn dann noch Frost ist, ist jeder Asphalt wohl gesünder für die Füße, da man zumindest nicht umknickt.

gruss hennes


:daumen: :daumen:

....und es ist auch falsch, dass man nur mit Dämpfungsmonstern auf Asphalt laufen kann/darf!


Walter
You can only fail if you give up too soon

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Bei mir in der Gegend ist ein schöne Mix aus Asphalt, harten Feldwegen und auch etwas weicheren Feldwegen möglich.

Allerdings muss ich zugeben da der Asphalt vermutlich von allen Untergründen am sichersten ist. Vielleicht ist er etwas härter, dafür ist die Gefahr einzuknicken oder auszurutschen am kleinsten.

Am besten für die Beine ist vermutlich immer noch eine gute Abwechslung, so schlecht wie sein Ruf ist Asphalt aber nicht und mit einer guten Dämpfung erst recht nicht.

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Ich kann hier nur von persönlicher Erfahrung sprechen.
Sicher ist täglich Laufen eine Andere Belastung als gezieltes Bestzeit Training, laufen nach Trainingsplan ...
Andrerseits laufe ich bewußt nie schneller als (8 GPS Kontrollierte Kmh).
Bin vor einem halben Jahr nach Wien gezogen, lief am Land, täglich 99% Naturwege, meist unter 8 kmh, 100m Höhen Unterschied ...
Mangels Zeit u. Möglichkeit mehr als 5 Monate auf der Donau Insel 100 % Asphalt, es machte einfach Spaß 9 kmh u. schneller laufen ...
hatte Massive Fuß Probleme, hätte das täglich Laufen aufgeben müssen ...
Besonders die kurzen 3 - 6 Km Runs habe ich als Einlagen Läufer Gas gegeben,
nur 50 Asphalt Wochen Kilometer in halber Zeit gelaufen, haben meinen Füssen gar nicht gut getan ...
Wobei eine Frage bis heute unbeantwortet blieb, ruiniert Sauer, Übersäuerung auch die Füsse ?

Übrigens hatte ich immer bei Asphalt Läufen in Verbindung mit hohen Tempo Probleme ...

Trail Lauf, Ultra Lauf, so gut wie keine Fuß Beschwerden ..., nicht mal Veitsch, Traunsee Berg Marathon oder Chiemgauer Hundert ...
Allerdings ist mein Tempo beim Trail Lauf nie höher als 5 - 7 Kmh mit vielen schöpferischen Marsch Einlagen ...

Auch wenn ich öfter als Walker ausgelacht werden, unsere Amrikanischen 100 Meilen Lauf Freunde sind 99% Walker ...
"Täglich laufen - Ultra laufen, GPS unterstütztes Lauf Training"
Ein Grand Slam 4 Hundert Meiler
sind nur mit viel gehen zu schaffen, bringt einen Bestzeit laufen um, gibt es kaum Asphalt, nur 99% National Park Trail Steige ...
und 36 - 40 Stunden Zeit, kein Leistungs Druck, geht immer Finish vor Bestzeit ...
Das ist auch das Prinzip der 100 MC Läufer, nur ein Finish bringt einen Zähler.

Grüsse
Erich M.

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ich hab' letztens das Fazit einer Studie gelesen (die ich jetzt nicht mehr finde), da hieß es sinngemäß, daß die häufigsten Verletzungen die Achillessehne betreffen und Gelenkprobleme erst an 2. Stelle kommen.
Die Wahrscheinlichkeit Achillessehnen-Probleme zu bekommen, stieg bei weichem Untergrund um das 7- oder 10-fache.
Allerdings ging's in der Studie um Leistungssportler, bei uns Freizeitläufern mag das (auch wg. des sicher nicht so gut ausgeprägen Laufstiles) vllt. nicht ganz so sein.

Wenn ich die Studie wieder finde, reiche ich sie nach...
Grüße

schneapfla

I was running so fast - it was like the trees were standing still!

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Catsmom hat geschrieben:Ziemlich genauso sieht es hier auch aus. Ganz kurze Stücke sind wirklich so das man auch merder "weiche" Waldboden sehr festgetrampelt od. festgefahren. Und man muss auch teilweise höllisch aufpassen wo man hin tritt.
Die Erfahrung habe ich auch schon gemacht, da ich "gerne" umknicke. Ein kleines Stöckchen unter einer Laubschicht und schon knickt man um oder wenns nass ist, rutscht man dann schön weg.

Aber aus Asphalt ist nicht immer ungefährlich: im letzten Winter bin ich beim gehen auf Schnee in eine großes Asphaltschlagloch voll umgeknickt, das war auch lustig :teufel:

gruss hennes

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Ich stelle mal die provokante These auf, dass es - solange jemand orthopädisch nicht völlig verkorkst ist - reichlich wurscht ist, auf welchem Untergrund man läuft. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man den Körper langsam heranführt und Zeit zur Adaption gibt, sprich den vielen unterschiedlichen Muskeln die Zeit, sich zu kräftigen, und dem Nervensystem, die Steuerung richtig zu koordinieren.
odiww hat geschrieben: nur 50 Asphalt Wochen Kilometer in halber Zeit gelaufen, haben meinen Füssen gar nicht gut getan ...
Wenn man das von heute auf morgen macht, ist das natürlich kein Wunder, dass da Probleme auftauchen. Das Umgekehrte gilt genauso: Wer ständig auf Asphalt läuft und dann ohne Vorbereitung plötzlich die Harzquerung vornimmt, darf sich nicht wundern, wenn er irgendwo umknickt oder sich sonstwas zuzieht.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Interessantes Thema.

Ich laufe am allerliebsten auf Asphalt. Ich benutze 3-4 paar Schuhe mit leicht unterschiedlicher Dämpfung/Sprengung.

Ich denke auch, dass ein einigermaßen trainierter Läufer auf allen Untergründen laufen kann, ohne Gefahr zu laufen, sich durch einen speziellen Untergrund zu verletzen bzw. seine Gelenke über Gebühr zu schädigen. (Abgesehen vom Umknicken etc.)

Allerdings gilt natürlich, dass man sich je nach Untergrund einfach mal mehr oder mal weniger konzentrieren muss. Man muss halt bei einem Trampelpfad schon genau hinschauen, wohin mal tritt, wohingegen bei einem langen Lauf auf Asphalt niemand bei jedem Schritt schaut, wie der Boden denn gerade da aussieht.

Der Mix macht es sicherlich aus.
Für den Marathon bin ich bestimmt 80-90% meiner Läufe auf Asphalt oder ähnlichem gelaufen.

Jetzt nach dem Marathon bin ich wieder öfter am Rhein gelaufen. Einmal habe ich das Ding spaßeshalber Rheintrail genannt. Denn da ist dann alles dabei. Trampelpfad mit von Hunden gegrabenen Löchern, feiner Strandsand, Kies, Gras in unterschiedlicher Höhe, festgetretener Feldweg, etc.

Dabei habe ich festgestellt, dass tatsächlich nochmal andere Muskeln mehr belastet werden als beim reinen Laufen auf Asphalt. Ich bilde mir ein, dass das für die Körperbalance sicherlich nicht schädlich ist, auch mal öfter solche Wege zu laufen, wo man auch mal ausweichen muss, die Schrittlänge variieren muss, mal nen Hüpfer oder so einbaut und solche Sachen.

Für den Sommer habe ich mir auch wieder vorgenommen, meine Runde wieder öfter so zu legen, dass ich am Ende auf einem schönen Rasenplatz ein bisschen barfuß auslaufe. Das ist auch immer sehr angehem.
Um diesen Rasenplatz gibt es übrigens auch eine 550m Finnenbahn. Das ist auch mal was anderes. Wer Gelegenheit hat, sollte das auch mal ausprobieren.

Schöne Grüße
Martin

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Hennes hat geschrieben:Aber aus Asphalt ist nicht immer ungefährlich: im letzten Winter bin ich beim gehen auf Schnee in eine großes Asphaltschlagloch voll umgeknickt, das war auch lustig :teufel: gruss hennes
Da iss es doch wirklich völlig wurscht ob Asphalt oder Wald, Schnee ist ne gaaanz böse hinterhältige Spezie. Musste im Winter ner gröhlenden Bier saufenden Menge Jungs im Wald ausweichen bei -12 Grad :klatsch: und da hab ich den netten dicken mit Schnee zugedeckten Baumstumpf am Wegesrand nicht gesehen und hab PÄNG wirklich nen filmreifen Abflug, ich nenns mal Bauchklatscher, hingelegt. Das Dumm war nur, direkt NEBEN der Gruppe Jungs. DAS war mal mega peinlich :peinlich: Immerhin haben sie mir dann aufgeholfen und ich hab mir nix getan außer blauer Knie.

Ich neige zwar nicht wie du zum umknicken aber ich merke wenn ich schief trete, weil unwegsameres Gelände, das mir die Knöchel und Knie mehr weh tun. Vielleicht sollte man so ne Strecken vielleicht doch bewusst öfters mal laufen? Auch wenns halt teilweise nur kurze Teilstücke sind. Einfach um die entsprechenden Bänder besser zu trainieren?

Viele Grüße

Catsmom

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Das Laufen auf Asphalt verletzungträchtiger ist als auf dem weichen Waldboden ist ein Gerücht, dass sich hartnäckig hält. Es gab schon in den 80-ziger Jahren vergleichende Studien aus denen hervorging, dass Asphalt nicht zu mehr Verletzungen führt als andere Laufuntergründe.

Eher ist schon das Gegenteil der Fall. Besonders bei langen Strecken - begleitet von entsprechender Muskelermüdung - verletzt man sich auf Waldboden eher.

Man muss sich sicher etwas daran gewöhnen auf Asphalt zu laufen. Der Körper muss die kontraktilen Elemente der Muskulatur, die im wesentlichen die Dämpfung gewährleisten, erst entwickeln.

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Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft - Emil Zatopek

Running is not a sport, it´s a biological nessessity
- Yannnis Couros

Every human being is the author of his own health or desease
- Buddha

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Ich finde, man sollte zwei Komponenten nicht aus den Augen lassen: das Lauftempo und den Laufstil.

Vom Lauftempo hängt es ab, welche Kraft auf Bänder und Gelenke wirkt, wenn der Fuß auf dem Boden aufsetzt. Und da macht es schon einen Unterschied, ob ich 3:00 min/km oder 7:30 min/km laufe. Ich bin der Meinung je langsamer, desto vernachlässigbarer der Untergrund.

Vom Laufstil hängt es ab, in welche Richtung beim Aufsetzen des Fußes die Kräfte wirken. Schlechter Laufstil = stärkere Belastung.

Ich habe bislang beim Laufen (auf welchem Untergrund auch immer) noch keine gravierenden Probleme mit Sehnen und Bändern gehabt. Ich hoffe, das bleibt auch so, toi, toi, toi. :daumen:
Grüße
Martin :hallo:
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