Überläufer hat geschrieben:
Ich denke nicht, dass viel Trainingspotenzial in der Zeit zwischen 2:40 und 3:00 steckt. Was man da findet, ist eher Verletzungspotenzial.
Weshalb soll die Grenze genau da liegen? Und deswegen sind alle Ultra-Läufer ständig verletzt?
Da machst du dir es wie Daniels imo etwas zu einfach.
Es ist leicht zu sagen, man muss nicht länger Laufen, wenn man ein Zeitziel von Sub 3 oder drunter hat. Dann deckt man ja auch mit einem Lauf von 2:40 bei Zeitziel 2:59 über 89% der Dauer ab.
Hat ein Läufer jedoch ein Zeitziel von 3,5 h, so ist er mit den 2:40 h nur noch bei gut 76% der Dauer. Beim Zeitziel 3:59 liegt er unter 70%.
Wie schon oft hier im Forum geschrieben - der langsame Läufer steckt oft in einem Dilemma: Er hat meist nicht die Trainingsumfänge, die ihm sehr lange Läufe ermöglichen, die zum Umfang passen. Dazu ist er so langsam, dass er möglicherweise Mühe hat, 75% de Strecke in einen Lauf von 2:40 oder auch nur unter 3h zu kriegen.
Für jüngere Läufer mit viel Geschwindigkeitspotenzial gibt es ja eine recht einfache Lösung auch wenn sie vielen nicht gefallen wird: Erstmal so schnell werden und den Umfang so weit ausbauen, dass man die Dauer des Marathons im Training ausreichend simulieren kann, ohne dass der lange Lauf "zu lang" für den Wochenumfang wird.
Aber was ist mit (älteren) läufern, die nie auch nur annähernd die 3 h Grenze erreichen werden? Sollen die sich immer damit zufrieden geben, nur 70% der Wk Dauer zu laufen?
Oder sollten die nicht eher versuchen, den Umfang so hoch zu schrauben, dass sie auch lange Läufe von 3h oder 3,5h verletzungsfrei überstehen?
Ich bin durchaus der Meinung, dass man durch schnelleres Tempo oder schnellere Elemente im langen Lauf viel erreichen kann und einige Läufe , die nur der Simualtion der WK_Dauer dienen, ersetzten kann. Nur wird das auch nicht jedem Läufer gleich gut gelingen oder seinern Gewohnheiten entgegen kommen. Kann ich die, die durch jahrelanges Joggen "verdorben" wurden, noch an "lang und schnell" Laufen in irgendeiner Form gewöhnen?
Möglicherweise schon, aber dann muss man möglicherweise schon in der ersten Phase die Bremse aus dem Kopf kriegen und etwas länger und flotter laufen.
Und das Problem bleibt ja auch bei langen schnellen Sachen bestehen, wenn die wie bei Daniels nach Dauer gedeckelt werden:
MRT 4'/k: In 2h können 30k MRT absolviert werden, ca. 71% der Dauer und der Strecke
MRT 5'/'k : In 2h können 24k MRT absolviert werden, nur ca. 57% der Dauer und der Strecke
MRT 6'/'k : In 2h können 20k MRT absolviert werden, nur ca. 47% der Dauer und der Strecke
Exakt passend kann die Deckelung nach Dauer eh nicht sein, weil die Intensitäten unterschiedlich sind. MRT für 2:48 ist nicht diesselbe Intensität wie MRT für 4:30 h. Also muss man die langsamen länger im MRT laufen lassen ... oder 2h etwas schneller, was wiederum möglicherweise wieder etwas am Ziel vorbei führt.
Es gibt da bei Daniels und vielen anderen eine Tendenz, die langsamen Läufer nicht wirklich für voll zu nehmen und ihnen einfach das Training zu kürzen - mit teilweise ziemlich dürftigen Begründungen.
Gruß
C.