Banner

Entspannendes, meditatives beim Laufen und Joggen

Entspannendes, meditatives beim Laufen und Joggen

1
Hallo zusammen,
ich weiss gar nicht wie ich mit der Frage beginnen soll.
Mancher kennt das Abschalten beim Laufen wenn man ins Rollen kommt.
Die Frage, die ich dazu habe:
Wie kommt man möglichst schnell (Zeit oder Strecke) in diesen "Zustand"?
Es wäre doch dann möglich in so einer Art Trance zu laufen.
(Diejenigen, die das schon erlebt haben wiessen was ich meine).
Ich frage aus diesem Grund, da ich das Joggen in diesen erlebten Minuten super entspannend
finde.
Wäre das ein Ansatz aus Meditation und Yoga, Qi-Gong,Laufen nach Feldenkrais?
Bodyrunning, Zen Running, die Seele läuft mit ....


Gibt es unter euch Läufer die das bewußt praktizieren?
Laufende Yogalehrer? Oder sost jemanden?

Ich möchte gezielt diese Entspannung, die sich manchmal beim Laufen einstellt, üben
und das Programm bei längeren Läufen z.B Marathon abrufen können.

Hat jemand Tipps, nimmt mich mit, forscht und läuft mit mir?
Da ganze soll nicht spirituell werden!

Auf eure Antworten freue ich mich.

Grüße
Senf

2
Senf hat geschrieben:Wie kommt man möglichst schnell (Zeit oder Strecke) in diesen "Zustand"?
Ganz einfach: man meditiert im normalen Leben und wenn man das perfekt beherrscht, kann man auch beim Laufen umschalten. Bei einem Wettkampf würde ich das allerdings nicht machen. Zum einen läuft man da nicht allein und muß aufmerksam sein, zum anderen besteht die Gefahr, Signale des Körpers zu ignorieren.
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

3
Ich habe diesen "Zustand", genauso wie ein angeblich mögliches endorphin-induziertes "runners high" in 9 Jahren Laufen bisher noch nicht erlebt....
Trotzdem habe ich meistens Spaß beim Laufen und fühle mich fast immer nachher besser als vorher.

WK, so wie Steffi richtig schreibt, ist aber etwas ganz anderes. Außer natürlich man läuft ihn in äußerst angenehmer Begleitung, stimmt's Steffi, Tati :D ?

Ich glaube in diesem Bereich wird von diversen echten und noch mehr von selbst-ernannten Lauf Gurus eine Menge Blödsinn verzapft.

Walter
You can only fail if you give up too soon

Bild
Bild

4
hallo Senf,
du benötigst für dein Anliegen einen sehr achtsamen Geisteszustand beim Laufen.
Achtsam heißt (im Sinne einer Achtsamkeitsmeditation) , daß du den gegenwärtigen Moment
achtsam wahrnimmst.
Du bist also mit den Gedanken nicht irgendwo anders sondern bei deiner Wahrnehmung des Momentes.
D.h., du achtest kontinuierlich auf die Atmung, die Körperhaltung, die Körperempfindung, das Gefühlserleben, die Gedanken (ohne Ihnen nachzuhängen und ohne sie zu bewerten).
Es ist ein Zustand in dem das konzeptuelle Denken vermindert ist und die Wahrnehmung in den Vordergrund tritt.

Ich weiß aber nicht ob das für einen "Anfänger" in Sachen Meditation so einfach ist, wenn
vorab keinerlei Erfahrung da ist.

Du kannst aber auf jeden Fall mit dem Focus auf Atmung und Körpergefühl beginnen und mal
sehen wie du den Lauf wahrnimmst.

Mit einer Trance hat das allerdings weniger zu tun, eher mit focussierten wachen Geist.

Gruß Rolf
13.5.07 : HM des Karstadt-Marathon : 2.14 h
02.12.07 : HM Bertlicher Straßenlauf : 1.58h
18.05.08 : HM des Karstadt-Marathon: 2:04h
30.11.08 : Marathon in Bertlich : 4:34h
12.09.10 : Münster Marathon : 4:28h

5
Vielleicht ist das was für Dich...gibts auch als Hörbuch bei Audible
Falls ich zusammenbreche - bitte drückt "Stop" auf meinem Garmin!

7
runners-high hatte ich auch noch nie. =(
wikipedia hat geschrieben:Bei Langstreckenläufern ist dieser Zustand individuell verschieden und tritt, wenn überhaupt, erst ab einer Belastungsintensität von circa 80 Prozent der maximalen Sauerstoffaufnahme und nach einer Belastungsdauer von etwa 60 Minuten auf.
mal härter ans limit gehen!? laufen bis zum umkippen oder runners-high bekommen. klingt spannend, mal testen. :)

8
Heiler hat geschrieben:
Achtsam heißt (im Sinne einer Achtsamkeitsmeditation) , daß du den gegenwärtigen Moment achtsam wahrnimmst.
Du bist also mit den Gedanken nicht irgendwo anders sondern bei deiner Wahrnehmung des Momentes.
D.h., du achtest kontinuierlich auf die Atmung, die Körperhaltung, die Körperempfindung, das Gefühlserleben, die Gedanken (ohne Ihnen nachzuhängen und ohne sie zu bewerten).
Es ist ein Zustand in dem das konzeptuelle Denken vermindert ist und die Wahrnehmung in den Vordergrund tritt.
Gruß Rolf

Ich war am Mittwoch auf einem Seminar zu dem Thema Achtsamkeit bzw. MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction). Das ist eine Kombination von Elementen des Buddhismus und der Meditation mit schulwissenschaftlichem Wissen.

Stelle ich mir sehr schwer vor sowas nachhaltig und wirksam beim Laufen umzusetzen, speziell über längere Distanzen, wenn die Gedanken anfangen zu wandern und der Körper anfäng signale von Unbehagen zu senden....

Walter
You can only fail if you give up too soon

Bild
Bild

... die <richtung stimmt..

9
Hallo,
Danke für eure Antworten.
Das ist es.
Ich habe nicht vor in durch irgendwelche Laufveranstaltungen verwirrt rumzusrolpern,
nein, gar nicht aber das "Abschalten" ist so genial. Ehrlich.
Und das mi der Achtsamkeit kann sein. Hmmm.
Was ich dachte ist dass in diesem Zeitraum der Lauftil, Schritt, Rythmus alles muss passen
--> vermutlich nur ökonomisch sein, dann kannst (auch bei schlechtem Wetter) einfach die Bäume,Pflanzen Steine sehen jedoch ohne Gedanken.
Ich hatte das Gefühl an nichts zu denken. Das war das geniale, wegen dem muss ich mir das mit der Achtsamkeitmeditation wirken lassen.
... und plötzlich fragst du dich wo warst ich denn die letzten 5 km?
Ich denke, dass man nichts denken darf jedoch in diesem Moment denkt man an nichts zu denken...

Gruß
Senf

10
viermaerker hat geschrieben:Ich war am Mittwoch auf einem Seminar zu dem Thema Achtsamkeit bzw. MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction). Das ist eine Kombination von Elementen des Buddhismus und der Meditation mit schulwissenschaftlichem Wissen.

Stelle ich mir sehr schwer vor sowas nachhaltig und wirksam beim Laufen umzusetzen, speziell über längere Distanzen, wenn die Gedanken anfangen zu wandern und der Körper anfäng signale von Unbehagen zu senden....

Walter
hallo Walter,
es ist auch nicht einfach. Bzw es ist eine Sache der Übung.
Aber die Achtsamkeit bewirkt ja, daß die Gedanken eben nicht anfangen zu wandern, - bzw das du sofort wieder "zurückkommst" mit der Aufmerksamkeit.
Und Signale von Unbehagen werden ebenfalls achtsam wahrgenommen und nicht bewertet.

Die Schwierigkeit ist wohl eher, daß man das in einer formalen Meditation einüben sollte .
Dann läßt es sich auch auf das Laufen übertragen.
Einfach loszulaufen und zu denken, jetzt bin ich mal achtsam/ meditativ- das wird wohl nicht klappen.
Aber mit einiger Erfahrung in formaler Achtsamkeitsmeditation kann man sehr wohl die Achtsamkeit mit informellen Tätigkeiten (also auch Laufen) trainieren.

Es gibt aber eine Falle dabei-
Achtsamkeit ist lediglich das Wahrnehmen und Akzeptieren des Momentes.
Sie ist nicht zielgerichtet und funktioniert nur um ihrer Selbst willen.
Wenn man / wenn Senf jetzt mit einem Ziel ("ich will entspannen"; " ich will abschalten..") läuft, wird es nicht funktionieren.

Gruß Rolf
13.5.07 : HM des Karstadt-Marathon : 2.14 h
02.12.07 : HM Bertlicher Straßenlauf : 1.58h
18.05.08 : HM des Karstadt-Marathon: 2:04h
30.11.08 : Marathon in Bertlich : 4:34h
12.09.10 : Münster Marathon : 4:28h

11
Senf hat geschrieben:, wegen dem muss ich mir das mit der Achtsamkeitmeditation wirken lassen.
Senf
hallo !
Eine einfache Möglichkeit ohne Fremdanleitung zu üben ist das kleine Büchlein incl 2 CD`s von
Jon Kabat-Zinn: "Die heilende Kraft der Achtsamkeit" . Es enthält u.a eine Einstiegsübung von 10 Minuten, eine lange Sitzmeditation und den "Bodyscan" , also eine Liegemeditation.

Meine Buchempfehlung zum Einstieg wäre: "Gesund durch Meditation" , ebenfalls von Kabat-Zinn.
Es ist recht günstig und liest sich von allen Büchern die ich zum Thema kenne am besten. Es ist kurzweilig, sehr interessant und enthält alles Wichtige

Gruß Rolf
13.5.07 : HM des Karstadt-Marathon : 2.14 h
02.12.07 : HM Bertlicher Straßenlauf : 1.58h
18.05.08 : HM des Karstadt-Marathon: 2:04h
30.11.08 : Marathon in Bertlich : 4:34h
12.09.10 : Münster Marathon : 4:28h

12
Senf hat geschrieben:Hallo zusammen,
ich weiss gar nicht wie ich mit der Frage beginnen soll.
Mancher kennt das Abschalten beim Laufen wenn man ins Rollen kommt.
Ja, kenne ich - hab ich sogar regelmässig.
Ohne das, würde ich glaub gar keinen Ausdauersport betreiben.
Senf hat geschrieben: Die Frage, die ich dazu habe:
Wie kommt man möglichst schnell (Zeit oder Strecke) in diesen "Zustand"?
Manche sagen, sie hätten das noch nie gehabt....?
Hm, evlt kann man es lernen/üben oder mein Hirn ist anderst gestrickt ;)
Weiss ich nicht, bei mir tritt das nach ca. 30-40 min. auf - wenn ich sozusagen
richtig warm gelaufen bin.
Meist ist es aber erst nach 60 min. soweit, dass ich denke ich könnte ewig laufen,
wobei, das "denken ich könnte ewig laufen" mach ich natürlich nicht - es passiert.
Ich laufe nie nach einem Trainingsplan, keine Zeiten keine vorgegebenen Tempis oder HF
die ich einhalten soll/will - darum schaue ich nicht auf die Uhr.
Einfach laufen.
Beim Radfahren hab ich das übrigens auch, nur dauert es hier viel länger.

Vermutlich beschleunigen Faktoren wie: monotone Strecke, Hitze und leere Glykogenspeicher
diesen Zustand - die Endorpinausschüttung.

Senf hat geschrieben: Es wäre doch dann möglich in so einer Art Trance zu laufen.
Wenn es Trance ist, dass man garnix mehr mitbekommt, was aufm Fahrrad schon
mal sehr gefährlich wurde - ja, dann ist das möglich.

Dean Karnazas schreibt ja in seinem Buch, dass er sogar schon mal beim Laufen eingeschlafen ist,
ich denke in den Minuten davor, war er gedanklich auch sehr weit weg vom eiglt tun.

gruß
olli

... das ist es

13
cosmopolli hat geschrieben:Ja, kenne ich - hab ich sogar regelmässig.
... mir tritt das nach ca. 30-40 min. auf - wenn ich sozusagen
richtig warm gelaufen bin.
...vermutlich beschleunigen Faktoren wie: monotone Strecke, Hitze und leere Glykogenspeicher
diesen Zustand - die Endorpinausschüttung.
olli
Das ist es!
Und es klappt immer wieder. Jedoch nur wenn ich alleine Laufe.
Nur noch lernen das gezielt abzurufen...
Pass auf dich auf.

Gruß
Eric

14
Senf hat geschrieben:Das ist es!
Und es klappt immer wieder. Jedoch nur wenn ich alleine Laufe.
Nur noch lernen das gezielt abzurufen...
Pass auf dich auf.

Gruß
Eric
Ja, alleine ist von Vorteil oder eben mit nem Laufkollegen mit dem man sowieso nonverbal kommuniziert beim Laufen :zwinker5:
MP3 Player ist auch ein no-go, genauso wie Strecken auf denen viel los - alleine im Wald ist am Besten.

Ja den Ein- u. Aus-Schalter fand ich auch noch nicht zuverlässig.

Werde ich machen :zwinker5:

Gruß
Olli

15
Senf hat geschrieben:H

Ich möchte gezielt diese Entspannung, die sich manchmal beim Laufen einstellt, üben
und das Programm bei längeren Läufen z.B Marathon abrufen können.

Hat jemand Tipps, nimmt mich mit, forscht und läuft mit mir?
Da ganze soll nicht spirituell werden!

Auf eure Antworten freue ich mich.

Grüße
Senf
Hallo, Senf, diese gezielte Entspannung - wie du es nennst - ist wohl auch ein Prozess, der meines Erachtens erst dann eintritt, wenn man viele Jahre läuft und Laufen keine Anstrengung bedeutet, sondern Freude pur. Dazu gehört wohl auch die Einstellung des Läufers selbst, er muss dafür offen sein, und es wird ihm gelingen.

Ich erlebe diese Art von Laufen fast täglich und ich möchte sie nicht missen, allerdings laufe ich nun im 32. Laufjahr und kann mir ein Leben ohne nicht mehr vorstellen ! :)
auch das noch :tocktock:
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“