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Hallo Mittelfuß! Meine ersten km mit dem Newton Gravity

Hallo Mittelfuß! Meine ersten km mit dem Newton Gravity

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Ich habs getan: ein paar Newton Gravity Trainer Gravity (neutral) durften mich gestern von einer Triathlonmesse mit nach Hause begleiten.

Da ich wusste, dass Newton einen Stand haben würde und ich vorher mit großem Interesse von Newtons Mittelfuß-Technologie gelesen hatte, bin ich mit dem Vorsatz an den Stand gegangen, die Schuhe gut zu finden. *gefährlich!!*

Ich arbeite schon länger daran, meine Lauftechnik von der Ferse weg auf den Mittelfuß zu bringen. Das gelingt mir teilweise ganz gut, aber noch nicht ausdauernd genug. Ist ja auch anstrengend. Ich würde mir wünschen, die Laufeinheiten komplett mittelfüßig zu laufen. Ein Trainingsgerät, wie es der Newton zu sein verspricht, könnte mir also vielleicht gefallen.

Im wesentlichen hat Newton 3 Modelle: ein nicht so extremes Einsteigermodell, das ich nur kurz in der Hand hatte, weil ich mich nicht als Einsteiger fühle, einen Trainer und einen Racer. Der Trainer ist insgesamt etwas stärker gedämpft als der Racer, klar. Einen Racer wollte ich nun aber nicht, daher habe ich gleich den Trainer anprobiert, den es für Neutralfüße und auch mit leichter Pronationsstütze gibt. Das Tragegefühl bereits im Stand ist erstaunlich. Der Mittelfuß setzt auf den Kanten der Sohlenstollen auf, und man die vertikale Standposition aufgibt und das Gewicht leicht nach vorne verlagert, rollt man über diese Längsstollen ab. Man will quasi sofort loslaufen. Ich bin auf Asphalt probegelaufen und habe versucht, immer direkt auf diesen Stollen zu landen. Und was soll ich sagen - das hat sich toll angefühlt! Dazu kommt, dass ich den Schuh sonst am Fuß gar nicht gespürt habe. Das Obermaterial ist super gepolstert und das (grobe) Mesh engt nicht ein. Er passt gut an meinen Fuß - insgesamt sehr bequem und sehr leicht. Ich wollte ihn haben.

Heute bin ich dann 3,5 km gelaufen, zum Eingewöhnen. Nicht dass ich meine Waden gleich außer Gefecht setze. :zwinker2: Und der Schuh fühlt sich immer noch toll an. Der erste Kilometer war ein wenig anstrengend, weil ich mich so auf die Füße konzentriert habe; ich schätze, mein Puls war ein wenig höher als sonst. Aber dann lief es wie von selbst. Ich bin erst mal begeistert und schätze, der Schuh und ich werden gute Freunde.

Allerdings mache ich heute abend noch eine lange Einheit in meinen Brooks. :D
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Cassia hat geschrieben:Ich habs getan: ein paar Newton Gravity Trainer Gravity (neutral) durften mich gestern von einer Triathlonmesse mit nach Hause begleiten.
Interessant, was du schreibst Cassia. Ich beschäftige mich auch grade mit Mittelfusslaufen (Chi-Running) aber ich habe mich noch nicht mit Newton Gravity beschäftigt. Deshalb habe ich eine Frage (die ernst gemeint ist und nicht provokant sein soll):

- erlernt man mit dem Newton Gravity das Mittelfuss-Laufen (d.h. auch wenn man danach einen anderen (Neutral-)Schuh trägt, läuft man weiterhin mit dieser Technik)?

oder

- zwingt der Newton Gravity durch seine Konstruktion den Läufer dazu, auf dem Mittelfuss zu laufen (d.h. der Effekt ist dahin, wenn man auf einen anderen Schuh wechselt)?

Ich bin auf jeden Fall gespannt, was du weiterhin für Erfahrungen mit diesem Schuh machst. :-)

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Hui Newton! Mutig. Ich habe die auch mal probiert, das meine Meinung dazu die ich auch schon im TriathlonForum vertreten habe: Alter Schwede. Ich habe Freitag auf der Marathon Messe in Hamburg mal die Newton Schuhe probiert. Diese Schuhe können ja nur ein schlechter Scherz sein. Ich dachte die Lamellen wären flexibler. Aber mit diesen Schuhen fühlt sich das Laufen so an, als ob man ständig über einen Ast oder großen Stein läuft. Nach spätestens einem km tun einem so die Fußballen weh. Damit wurde wirklich mal der IronMan gewonnen??? Oder ist das nur eine Marketing-gag und in Wirklichkeit waren beim Ironman keine Lamellen unter den Schuhen?

Wozu diese Gnubbel/Lamellen/Stollen unter den Schuhen gut sein sollen, ist mir ein Rätsel! Ein natürliches Bodengefühl geht damit völlig verloren. Das hindert eher auf dem Vor-/Mittelfuß zu landen. Einfach neutrale Wettkampfschuhe halt ich für viel idealer um das Ballenlaufen zu erlernen. Meine Füße haben doch auch kein Stollen. Schuhe für Vorfußläufer sollen doch das natürliche Laufen unterstützen. Schuhe gerade für Vor-/Miitelfußläufer sollten flexibel sein, mit denen die Füße natürlich abrollen können OHNE hinderliche Technik der Merketingstrategen. Die Newtons sind aber das genau Gegenteil davon. Und haben die Newtons die du gekauft hast, TATSÄCHLICH eine Pronationsstütze? Pronationsstützen sind für Mittelfußläufer KONTRAPRODUKTIV. Das ist ein Widerspruch, einerseits durch diese komischen Lamellen die das Vorfußlaufen unterstützen "sollen" (was sie aber nicht tun) und dann Pronationsstützen, die hinderlich für Vorfußläufer sind. Die meisten die über die Ferse leicht überpronieren, pronieren beim Ballenlauf nicht mehr über! Hast du das mal überprüft???
Meine aktuellen Laufschuhe für Mittelfußläufer geeignet

Mein Lauf-Tagebuch

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taronja hat geschrieben: Ich beschäftige mich auch grade mit Mittelfusslaufen (Chi-Running) aber ich habe mich noch nicht mit Newton Gravity beschäftigt. (...)

- erlernt man mit dem Newton Gravity das Mittelfuss-Laufen (d.h. auch wenn man danach einen anderen (Neutral-)Schuh trägt, läuft man weiterhin mit dieser Technik)?

oder

- zwingt der Newton Gravity durch seine Konstruktion den Läufer dazu, auf dem Mittelfuss zu laufen (d.h. der Effekt ist dahin, wenn man auf einen anderen Schuh wechselt)?
Ich bin ja wie Du weißt genau wie Du auf der Suche und habe deshalb auch die Newtons ausprobiert. (Das "Einsteigermodell" Isaac).

Nachdem, was ich gelernt habe, ist das alles eine ziemliche Begriffsverwirrung. Was ist eigentlich der "Mittelfuß"? Wenn Newton Running davon spricht, ist der Ballen gemeint, also sozusagen der hintere Vorfuß. Wenn Danny Dreyer (Chirunning) vom Mittelfuß spricht, ist NICHT der Ballen oder Vorfuß gemeint, sondern ein weiches Aufsetzen mit dem ganzen Fuß (der Abdruck auf Sand soll den gesamten Fuß zeigen und keine Krater vorne/Abdruck mit dem Vorfuß oder hinten/Aufkommen mit der Ferse zeigen). Das muss man erst mal raffen. :schwitz:

Über den Newton habe ich gelernt, dass er die Umstellung auf das Mittel-/Vorfußlaufen erleichtern soll, weil der Ballen durch die "lugs" leicht erhöht ist, man also beinahe automatisch dort landet. Der Schuh soll in seiner Konstruktion das Abrollverhalten, das sich daraus ergibt, begünstigen und den Abdruck des Fußes besonders "energieeffizient" machen.

Hat man sich erst einmal an die Vorfußtechnik gewöhnt, spielen also Waden und Achillessehnen mit, kann man sicher auch mit anderen leichten Schuhen in diesem Stil laufen. So gesehen, kann man mit dem Newton gut diese Technik lernen und dann auch fortsetzen. Ein bisschen stimmt also vermutlich beides ("zwingen" und "erlernen"). Meine Läufe mit den Newtons waren gut, aber keineswegs einfach. Hinterher hat es schwer geziept, obwohl ich jedesmal nur 3 km gelaufen bin. Man muss da sehr vorsichtig sein, wenn man das Vorfußlaufen nicht gewöhnt ist. Newton empfiehlt Läufe über ca. 1-2 Meilen, 3 mal in der Woche, über mindestens 2-3 Wochen hinweg. Man muss da viel Geduld haben.

Im Augenblick ist Chirunning für mich das spannendere Konzept, das heißt aber nicht, dass ich die Newtons ablehnen würde. Das sind sehr schlaue Leute, die sehr viel Erfahrung mit dem Laufen und der Biomechanik von Füßen haben.
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Zum Hören: der Schmittcast
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@michiV:
Nein, mein Schuh hat keine Pronationsstütze. Es gibt ein Modell mit Pronationsstütze, aber angeblich ist sie nur sehr leicht. Ich habe mich mit jenem Schuh nicht beschäftigt.

Ja, siehst Du, so unterschiedlich ist das Empfinden. Du empfindest die Lugs als Fremdkörper und störend, ich habe sie als positiv unterstützend erlebt.

Ich kann jedenfalls nach dem heutigen ersten Lauf keine Irritationen der Muskulatur feststellen, was mich sehr freut. Vermutlich hatte ich doch schon eine bessere Grundlage als ich dachte. Mal sehen, wie es weitergeht. Ich werde Euch noch mal einen Zwischenbericht liefern.

@taronja:
Ich gehe davon aus, dass man damit die Mittelfußlauftechnik erlernt und sie nach dem Verinnerlichen auch mit anderen Modellen laufen kann. Der Knackpunkt ist sicher die verkürzte Schrittlänge - wenn man sich die einmal angewöhnt hat und die Waden es abkönnen, geht es vermutlich mit anderen Schuhen ebenso gut. Ich bin selbst sehr gespannt.
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Den Newton Isaac ist ein Neutralschuh ohne Pronationsstütze. Es gibt ihn aber auch als Isaac S, das ist die stabilere Variante. Es gibt seriöse Vertreter des "Natural Running" oder wie immer man diese Arten des Laufens nennen mag, die empfehlen, nicht von heute auf morgen alle Schuhe mit Stütze wegzuschmeißen und auf Rennschläppchen umzusteigen. Sondern im Laufe der Zeit immer mehr zu reduzieren, in dem Maße, wie Sehnen und Füße kräftiger werden und an die neue Lauftechnik gewohnt sind. Nicht jeder ist von heute auf morgen ein sauberer Vorfußläufer ohne jede Pronotation. Beim Chirunning beispielsweise muss man sich immer wieder korrigieren und die Füße sauber nach vorne ausrichten.
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Liebes Tagebuch,
gestern früh habe ich auf 36 Minuten gesteigert. Die Versuchung, mit der Ferse aufzusetzen, war wie weggeblasen, die Schuhe rollten sofort "von alleine". Allerdings habe ich mich sehr darauf konzentriert, die Füße gerade aufzusetzen; wenn ich da schlampe, mache ich eine komische kleine Rotationsbewegung zur Seite. :confused: Jetzt verstehe ich, Frau Schmitt, was du mit Deinem letzten Satz meinst: "Beim Chirunning beispielsweise muss man sich immer wieder korrigieren und die Füße sauber nach vorne ausrichten. "

Beim Streckenprofil war alles dabei. Bergab hab ich superlangsam gemacht, um erst mal herauszufinden, wie sich das anfühlt. Bergauf ging dagegen gleich richtig gut, da ist man sowieso vorne auf dem Fuß. Ich bin ausschließlich auf Asphalt gelaufen, und da muss ich leider sagen, sobald der nass ist, fühlt es sich an wie im Winter auf überfrorenem Regen. Es ist GLATT! Für nasse Straße ist der Schuh nicht geeignet.

Ich empfand die 36 Minuten als angenehm anstrengend, aber dabei habe ich weniger eine Anstrengung in den Waden gespürt, sondern eine höhere Kreislaufbelastung.
Nach dem Lauf habe ich die Waden kurz gedehnt. Tagsüber hatte ich dann den Eindruck, meine Waden seien "dicker" als sonst - ein leises Gefühl der Genugtuung schlich sich ein. Endlich lässt sich mal bei mir ein bisschen Muskel sehen. :zwinker4: So, und heute morgen verweigern die Unterschenkel die Treppe. So wie das Pferd vor dem Hindernis. Ich habe einen Mörder-Muskelkater - so was kenne ich gar nicht mehr vom Laufen.

Fazit: Irgendwas habe ich wohl richtig gemacht. Jedenfalls meine ich, dass es nichts schaden kann, mal einen neuen Reiz zu setzen. Vom schneller Laufen durch einen Newton bin ich noch ganz weit entfernt, erst mal bin ich langsamer. Ist aber egal. Ich sehe die Schuhe als Trainingsgerät und gehe heute wieder mit einem anderen nach draußen.
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Hi, habe gerade Deinen Erfahrungsbericht gelesen. Wie siehts jetzt aus mit ein paar Monaten Abstand?

Gruß
Henning

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Hi Henning,

ich bin die Schuhe seit einem halben Jahr nicht mehr gelaufen. In meiner Vorbereitung für den Herbstmarathon hatten Trainingseinheiten damit irgendwie keinen Platz, und jetzt im Winter bei feuchter oder glatter Straße kannste sie abhaken. :D

Getragen habe ich sie dennoch, und zwar, als ich mit Hexenschuß eine Weile außer Gefecht war. Mit diesen Schuhen war ein angenehm schmerzreduziertes Gehen möglich.

Lust, damit zu rennen, hätte ich im Moment schon...
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