Halbmarathon Desaster

Hallo Sportskameraden,

Ich wende mich an Euch um hilfreiche Hinweise, Tipps oder Erfahrungen zu meinem Halbmarathon vom letzten Wochenende zu erhalten.

Aktiv laufe ich seit 3 Jahren, mein Focus ist der Halbmarathon und die stetige Verbesserung meiner Zielzeit.

Letztes Wochende habe ich den Halbmarathon in Potsdam (Schlössermarathon) in Angriff genommen. Mein anvisierte Zielzeit lag bei 1:35 h. Das wäre mein 4. Halber, darauf habe ich mich gezielt vorbereitet. Ich habe ich exakt an dem Trainingsplan von Runnerswold und deren Zielzeit gehalten und bin in der Vorbereitung ca. 600 Km gelaufen.

Auch die im Trainingsplan vermerkten Testläufe habe ich sehr erfolgreich absolviert. Ab Woche 12 habe ich wenig gemacht und das Pensum zurückgefahren, wie vorgesehen. Am Wettkampftag 9 Uhr war Start und es herrschten bereits am Start 25 Grad und ich schwitzte schon an der Ziellinie. Das kannte ich bisher noch nicht. Tags zuvor hatte ich mind. 4 Liter getrunken und gehofft so gut durchzukommen. Ab dem Startschuss hielt ich strikt meine 4:30 Min. / 1000 m ein und nahm an jedem Stützpunkt einen Schluck Wasser. Leider merkte ich schon ab dem Km 10, dass es zunehmend unrunder lief und ich schon so früh beissen musste. Am Km 16 musste ich mich dann übergeben und mit Kreislaufproblemen aussteigen. Das wars dann und ich um eine Erfahrung reicher. Echt Schade nach so aufwendigem und ausdauerndem Training.

Ist dieser Kollaps einzig allein dem Wetter zu schulden?

Oder gibt es andere, von mir nicht bedachte Kriterien?

Wenn Ihr Tips habt, ich wäre sehr dankbar...

Danke von
Christian

Hi Christian,

erstmal: ich hoffe, es geht dir inzwischen wieder besser und der Kollaps hat keine längerfristigen Nachwirkungen gehabt.
Deiner Beschreibung nach hast du dein Training plangemäß durchziehen können, hast die Zeitvorgaben eingehalten, du bist gut vorbereitet und genügend hydriert an den Start gegangen. Da seh ich nichts, was falsch gewesen wäre.
Einziger "Fehler" - wenn man das so nennen will - war aus meiner Sicht, dass du zu hoch gepokert hast, indem du versucht hast, die Zeitvorgabe um jeden Preis zu halten, obwohl du dich schon am Start nicht gut gefühlt hast und bereits bei km 10 beißen musstest. Die Bedingungen waren an dem Tag extrem, der Körper konnte sich außerdem in diesem Jahr noch nicht auf Hitze einstellen. M.E. hättest du daher vorsichtiger anlaufen sollen, zumindest aber hättest du bewusst Tempo rausnehmen sollen, als du schon so früh im Rennen gemerkt hast, dass du am Limit (und drüber läufst) . Du hättest dann zwar deine Wunschzeit nicht erreicht (wie die meisten anderen TN auch), aber wärst heil ins Ziel gekommen.

Darum: Hak den Lauf unter "Erfahrungen sammeln" ab - und greif spätestens im Herbst bei hoffentlich besseren Bedingungen wieder an!
vg,
kobold

Hallo Christian,

ich hoffe auch, dass es Dir wieder besser geht.
Mir ist es vor 3 Wochen bei einem HM so aehnlich ergangen.

Bei ca. 26 Grad bin auf eine 1:30 losgelaufen, um dann nach 11-12 km festzustellen, dass dies heute nix mehr wird. Es ging einfach nicht mehr - Kopf, Beine, WILLE- alles war wie weggeblasen.
Ich hab dann entschieden, 2-3 Gaenge rauszunehmen um zumindest die lange Anfahrt zu rechfertigen und nicht im Krankenwagen ins Ziel gefahren zu werden ( bei diesem WK sind einige kollabiert)

Hab das Ziel dann auch nach 1:43 gefunden und meine PB um 15 Min vermurkst

Jetzt, nach 3 Wochen, bin ich wieder voller Tatendrang und freue mich auf Sonntag (10K)
Mal sehen, was dabei rum kommt.

Lass denn Kopf nicht haengen und zieh Dein Training weiter durch.

Viele Gruesse

auch Christian

Hallo Christian,

mir ist schon Ähnliches passiert. Wenn es wirklich warm ist, kann ich keine Bestzeiten laufen. Mein Körper überhitze und irgendwann geht dann garnichts mehr. Das muss ich wohl einfach so hinnehmen. Gute Zeiten kann ich bei 10Grad und leichtem Regen laufen.

Gruß,
Thomas

Herzlichen Dank, das motiviert mich für den Herbst und baut mich wieder auf...

Liebe Grüsse und max. Erfolge wünscht
Christian

kobold hat geschrieben:Hi Christian,

erstmal: ich hoffe, es geht dir inzwischen wieder besser und der Kollaps hat keine längerfristigen Nachwirkungen gehabt.
Deiner Beschreibung nach hast du dein Training plangemäß durchziehen können, hast die Zeitvorgaben eingehalten, du bist gut vorbereitet und genügend hydriert an den Start gegangen. Da seh ich nichts, was falsch gewesen wäre.
Einziger "Fehler" - wenn man das so nennen will - war aus meiner Sicht, dass du zu hoch gepokert hast, indem du versucht hast, die Zeitvorgabe um jeden Preis zu halten, obwohl du dich schon am Start nicht gut gefühlt hast und bereits bei km 10 beißen musstest. Die Bedingungen waren an dem Tag extrem, der Körper konnte sich außerdem in diesem Jahr noch nicht auf Hitze einstellen. M.E. hättest du daher vorsichtiger anlaufen sollen, zumindest aber hättest du bewusst Tempo rausnehmen sollen, als du schon so früh im Rennen gemerkt hast, dass du am Limit (und drüber läufst) . Du hättest dann zwar deine Wunschzeit nicht erreicht (wie die meisten anderen TN auch), aber wärst heil ins Ziel gekommen.

Darum: Hak den Lauf unter "Erfahrungen sammeln" ab - und greif spätestens im Herbst bei hoffentlich besseren Bedingungen wieder an!
vg,
kobold

Ich bin vorgestern einen 5Km Lauf in Rahmen der Berliner TEAM Staffel gelaufen. Temperatur: 30°C (!). Ab Km1 war beim vorgesehenen Pace schon fast HF_max erericht: 204!! Ab km3 kam mir langsam die Kotze hoch. Konnte mich aber ncoh kontrolieren. Herzfrequenz da: 209(!). Den Ritt habe ich noch bis Km5 durchgezogen, weil ich das Team nicht liegen lassen wollte. Hat sich extrem anstrengend angefühlt. Da wäre ich lieber HM gelaufen, wäre gefühlt leichter gewesen. Weiß der Geier was los war. Das Wetter war sicherlich der Hauptfaktor. Soviel dazu. Zum Glück war das nur 5Km, bei 10km wäre ich bestimmt umgekippt.

frittenkrieger hat geschrieben: Herzfrequenz da: 209(!).

na dann hast Du jetzt wenigstens eine korrekte HFmax

Ist mir vor einer Woche ähnlich passiert.
Wollte einen halben laufen und hatte eigentlich vor locker zu laufen und das alles zu geniessen.
Direkt nach dem Startschuss bin ich gerannt als ob der Leibhaftige hinter mir her war.
Wäre es nicht so heiß gewesen, hätte mein Tempo auch gestimmt.
Nach 4 km war ich auch schon nahe hfmax und mußte Tempo rausnehmen.
Kurz vor km 5 Gehpause und kleine Pause an der Verpflegungsstelle.
Da war mir schon klar, das dies der erste Lauf sein wird den ich abbreche.
Zwei mal 10,5 km sollten es sein, aber am Ende der ersten Runde hab ich das Handtuch geworfen.

War für mich eine Wichtige Erfahrung die ich im nach hinein nicht missen möchte.
Das ganze abgehakt und eine Woche Pause gemacht.

Irgendwo hier hab es öfter mal gelesen:
Nach dem Lauf ist vor dem Lauf. Also weiter gehts

Alex

Hallo Fanatiker,

ausnahmslos alle Potsdam-Teilnehmer die ich kenne (und das sind einige...), sind deutlich schlechter als normal gelaufen - da war nix zu holen... also abhaken.

Kleiner Tipp: Wenn es Dir echt um HM PBs geht, ist Potsdam eh´ nicht soooo passend. Eine schöne schnelle Strecke gegen Ende des Jahres und Du hast die 1:35

KBR4

@ Frittenkrieger: oh ja... ich war Mittwoch dabei, da war es aber auch nicht besser. "Endlich" mal wieder meine HF-Max gesehen