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2. Benrather-Schloss-Lauf (10 km)

2. Benrather-Schloss-Lauf (10 km)

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2. Benrather-Schloss-Lauf

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Am Sonntag, 13. Juni 2010 wurde zum 2. Mal der Benrather-Schloss-Lauf durchgeführt. Die Veranstaltung ist zwar recht neu, aber der Veranstalter, der Lt-Düsseldorf-Süd kein Unbekannter, er richtet seit Jahren u.a. im März den Benrather Volkslauf aus.
Seit letztem Jahr nun auch eine weitere Laufveranstaltung mit verschiedenen Bambini-Schüler- Staffel sowie einem separaten 5 km- und 10 km-Lauf.

Am letzten Tag der online-Anmeldung meldete ich mich für den Lauf an, wissend, dass es etwas stressig wird, da wir nachmittags zu einem Geburtstag eingeladen sind und der Lauf Mitte Juni zudem auch noch mittags um 13:50 Uhr startet. Das Risiko heißem Wetters war damit gegeben. Und bei Hitze, bzw. in der Sonne zu laufen, ist überhaupt nicht mein Ding. Da gehe ich regelmäßig ein. Ok, bisher war der Sommer ja ziemlich ausgeblieben und Bestzeit war wahrscheinlich auch eher unwahrscheinlich, zumal ich beim Jüchtlauf 4 Wochen zuvor nur 45 min gelaufen bin und eine Verbesserung in der kurzen Zeit um fast 2 min doch etwas vermessen viel auf einmal wäre. (PB aus 2008 = 43:14 min).

Am Sonntag Mittag fuhr ich dann, nachdem ich meine Kurze zu meiner Frau an den Stall gebracht hatte, nach Benrath und wurde dort aufgrund der Laufveranstaltung erstmal in eine andere Richtung weitergeleitet. Da ich mich wenigstens grob in der Gegend auskannte, kam ich dann von Süden her ganz in die Nähe der Veranstaltung und fand auch prompt einen Parkplatz ganz in der Nähe. *freu*
Da der Lauf kein Landschafts- sondern ein Stadtlauf ist, machte ich erstmal das Wettkampfbüro in einer Einkaufspassage aus, bekam meine Startunterlagen zügig und den Chip.
Statt der Fa. zeitmess.de hatte der Veranstalter diesmal einen anderen Anbieter gewählt, der mittels eines ca. 4 cm großen Chips am Schuh die Bruttozeitmessung vornahm. Der Chip musste nur nach Zieleinlauf vom Schuh demontiert und in einen großen Korb geworfen werden. Wer das vergaß sollte 5€ vom Konto eingezogen bekommen.

Mittlerweile war es 13:30 Uhr und ich machte mich auf zum Start, der direkt vor dem Benrather Schloss stattfand. Einer wunderschönen Kulisse.

Da ich nicht wieder, wie in Himmelgeist, anfangs eingeklemmt werden wollte von Leuten, die deutlich langsamer sind als ich, ging ich diesmal rel. weit vor, bis auf rund 1,5 m zur Startlinie. Das Feld neben und hinter mir füllte sich langsam und auch von vorne kamen noch Läufer und Läuferinnen. Und auch hier standen plötzlich Leute vorne, die dort garantiert gar nix verloren hatten. Hinter mir eine Läuferträube, die bestimmt noch 15 m nach hinten reichte. Ob ich dort richtig stand? Hm.... Egal. Wird schon gehen, soooo langsam laufe ich ja nun auch nicht.

Auf die Minute pünktlich ertönte der Startschuss, fast ohne Zeitverzögerung lief ich über die Startlinie und von überall kamen Läufer und Läuferinnen vorbei. Nach 100 m war ich bestimmt auf Platz 100 oder weiter hinten. Ich versuchte mich zurückzuhalten und fragte mich gerade ob ich tatsächlich so langsam bin oder die anderen entgegen meiner optischen Wahrnehmung vielleicht doch erheblich besser trainiert hatten, als ich schräg vor mir einen vielleicht 11-jährigen Jungen sah. Merkwürdig, aber egal, er war genauso schnell aufgeschnupft wie viele andere, die anfangs dieses hohe Tempo anschlugen. Jedoch erklärte mir meine Uhr, ich würde irgendwas zwischen 3:45 und 3:50 min laufen. Das konnte nicht sein, es lief alles so locker und flüssig, der Puls war auch nicht sonderlich hoch und auch vom Gefühl her lag das Tempo eher auf dem geplanten Wunschtempo von 4:20 min. Es ging durch die Fußgängerzone, wo ein begeistertes Publikum uns mit Rasseln, Tröten und Vuvuzelas anfeuerten. Eine gigantische Stimmung war dort schon Noch weitere 3x sollten wir dort vorbeikommen. Kurz danach wurde es etwas ruhiger und es ging durch etwas langweilige Benrather Straßen.

Als dann neben der Bodenmarkierung das Schild "1 km" auftauchte und ich die Zwischenzeit stoppte, musste ich schlucken. Verdammt, wie konnte ich mich so täuschen lassen? Meine Uhr hatte nicht gelogen, der erste km war nach 3:51 vorbei. Sofort war mir klar: DAS wird sich rächen, vor allem bei der Wärme und dem wolkenfreien Sonnenschein. Ich ärgerte mich ziemlich und nahm deutlich Tempo raus. Klar, ich fühlte mich noch gut, aber es waren ja auch noch volle 9 km...
Der 2. km war dann schon deutlich langsamer, aber mit 4:11 min immer noch zu schnell. Erst der 3. km, der dann entlang der Schnellstraßenbrücke über einen schmalen Fußweg wieder Richtung Fußgängerzone führte lag mit 4:21 im geplanten Rahmen. Es wurde wärmer, aber ich glaubte nun meinen Takt gefunden zu haben. Der Puls war im Rahmen und vorbei ging es erneut an einem großen, anfeuernden Publikum und der wahrscheinlich selben Trommelkombo wie in Himmelgeist. Schild 4 verpasste ich wieder, aber ich merkte bereits das Anfangstempo. Bei km 5 standen nun 9:03 min auf der Uhr. Verdammt, aber was nützte es? Lustig fand ich, dass es seit Vollendung des ersten Kilometers kaum noch Überholmanöver rund um mich rum gab. Und auch jetzt, wo ich so nachließ änderte sich daran nichts. Die Abstände nach vorne und hinten variierten kaum.
Hinter mir schnaufte ein Läufer regelmäßig 2x ein und danach 2x aus. Klang merkwürdig. Vor mir hechelte ein Läufer schon die ganze Zeit wie wild. Zwischendurch bekam er immer wieder Schwächeanfälle, bei denen ich ihn einfach überholen konnte, 100 m weiter lief er wieder an mir vorbei. Im ganzen Rennen bestimmt 5x, bis er dann endgültig nach hinten abfiel.
Km 6 lag bei 4:28, wieder durch die Fußgängerzone und dort zum letzten Mal links ab auf die Benrather Straßenrunde.

Km 7 vollendete ich nun mit 4:34 min. Ein Zuschauer rief einer Läuferin unmittelbar hinter mir zu "Super" Platz 3 bei den Frauen!" Ein Kind zählte laut mit "58, 59, 60, 61, 62..." Aha...

Kurz drauf überholte mich das Mädel langsam aber stetig. Ich machte keinen Versuch dran zu bleiben, ich lief bereits an der Grenze was heute noch ging.
Die Beine waren müde, Atmung und Puls gingen aber noch. Was ich noch steigern konnte, wollte ich mir für den Schluss aufheben.

Auf km 8 überrundete ich dann die beiden letzten Läufer-/innen und den beiden folgenden "Besenfahrrädern".
"Wie weit mochte der Erste schon sein?" schoss es mir durch den Kopf "Wirst du auch noch überrundet?" Ich rechnete: Spitze ca 33 min = 3:20 km = 10 min/Runde. Könnte also sein, oder nicht? Keine Ahnung, es waren ja alles verschiedene Runden. "Ach egal, lauf einfach..." 4:30 min. WAAAH! Ne, das ist zu langsam! Außerdem sind es nur noch 2 km. Jetzt aber zügig, Herr Rath! Ich versuchte mich zu motivieren. Km 9 verging in 4:29 min und die Gesamtzeit bis jetzt zeigte ungefähr 39:40 min an. Ich rechnete 4:30 min drauf = 44:10 min. Oh nein, wie soll ich denn da noch sub 44 min bleiben??? Jetzt aber Gas geben. Ich steigerte vorsichtig das Tempo, ich wollte ja nun auch nicht 300 m vor dem Ziel eingehen... Nachdem mich auf dem 8. km noch 3-4 Leute überholt hatten, war nun meine Zeit gekommen. Ich schnupfte noch den einen oder andern auf, es ging wieder in die Fußgängerzone und die schnellen Läufer wurden geradeaus geleitet (während viele noch auf ihre 3. große Runde mussten ) Jetzt ging es auf den immer enger werdenden Zielkanal zu.
Ganz weit und sicher 80 m lang, bestückt mit Fahnen und Lautsprechern, aus denen ein Moderator mit seiner Stimme tönte von denen ich in dem Moment nichts verstand ging der Zieltrichter, ich sah das Tor "ZIEL", daneben die digitale Zeitanzeige und sah vor mir noch einen Läufer, den ich unbedingt noch kriegen wollte, bevor es eng wurde. Ich spurtete mächtig durch. Als ich ihn passierte sog ich ihn praktisch in meinem Abgasstrahl mit durchs Ziel.

Diesmal drückte ich die Uhr richtig ab und staunte nicht schlecht, als diese 43:50 min anzeigte, noch ganz deutlich unter der 44er Marke. Cool! Damit hatte ich nicht mehr gerechnet. Der letzte km dauerte nur 4:11 min.

Ein paar Meter hinter dem Zieleinlauf standen dann 3 Damen die uns mit einem Lachen im Gesicht gratulierten, eine Medaille umhingen und erklärten dass es nach weiteren 20 Metern Getränke gibt.

Ich nahm mir etwas zu trinken und setzte mich erst mal in einen Hauseingang. meine Uhr erklärte mir was von 10,2 km. Ein anderer Läufer hatte mit seiner GPS-Uhr 9,99 km gemessen. Passte also schon mit der Vermessung.
Nach den ersten beiden Wasser nahm ich noch ein paar Isos und schaute mir den weiteren Zieleinlauf an. Das Publikum feuerte die Läufer/innen an und klatschte Beifall.

Nach einer Viertelstunde Pause machte ich mich langsam auf den Heimweg. Noch immer liefen viele Läufer ins Ziel, ganz knapp unter der vollen Stunde ein Läufer, der sicher um die 70 war.

Als ich dann dean Rand der Fußgängerzone verließ waren nur noch einzelne unterwegs, das Besenfahrrad war aber noch nicht zu sehen.

Rel. zufrieden mit dem Ergebnis fuhr ich heimwärts Richtung Dusche und anschließender Geburtstagsfeier. Immerhin war ich 1:05 min schneller als vor 4 Wochen, aber natürlich ärgerte ich mich über das anfangs zu hohe Tempo, bei dem ich mich wohl habe mitreißen lassen. Denn sonst wäre vielleicht sogar eine PB drin gewesen. Aber ich bin ja noch jung.

Fazit:
Der Benrather Lauf ist sicher bestzeitenfähig und gut organisiert.
Der Start vor dem Benrather Schloss ist einmalig schön und der Zieleinlauf in der Fußgängerzone war wirklich schön gestaltet, so wie man sich als abgekämpfter Läufer die letzten 100 m wünscht.
Die Strecke an sich ist teils etwas lieblos, aber das insgesamt 4malige Durchlaufen der publikumsgeschwängerten Fußgängerzone entschädigt dafür doppelt.
Kurz gesagt: Ja, den Lauf kann ich empfehlen, vor allem, wenn man seine family oder Freunde dabei hat, die ausreichend Möglichkeit hat einen anzufeuern.

Laufergebnisse:

Meine Zeit 43:50 min =
Platz 59/m von 227,
Platz 62/m/w von 294,
AK M40 = Platz 11

Siegerzeit Männer: M40 mit 32:27
Siegerzeit Frauen: W40 = 38:09 min.

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Znegva hat geschrieben:Fazit:
Der Benrather Lauf ist sicher bestzeitenfähig und gut organisiert.
Der Start vor dem Benrather Schloss ist einmalig schön und der Zieleinlauf in der Fußgängerzone war wirklich schön gestaltet, so wie man sich als abgekämpfter Läufer die letzten 100 m wünscht.
Die Strecke an sich ist teils etwas lieblos, aber das insgesamt 4malige Durchlaufen der publikumsgeschwängerten Fußgängerzone entschädigt dafür doppelt.
Kurz gesagt: Ja, den Lauf kann ich empfehlen, vor allem, wenn man seine family oder Freunde dabei hat, die ausreichend Möglichkeit hat einen anzufeuern.
Hi Martin,

Glückwunsch zum schönen Wettkampf in Benrath.
Ich habe Dich im Zielbereich noch gesehen und wollte Dir endlich mal Hallo sagen, aber dann habe ich Dich aus den Augen verloren.

Außer in der Fußgängerzone gab es aber zumindest noch ein großes Stimmungsnest... bei mir vor der Haustür :hihi:

Gruß
Martin

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Hallo Martin,

ja schade, hätte ich das gewusst... Naja, nächste Mal. :-)

Ich war hinter den Getränken 5 m weiter links auf einer Stufe eines Hauseinganges.
Und noch 2x am Getränkestand. :hallo:

Glückwunsch zur PB, wenn ich richtig gelesen habe.

Gruß, Martin

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Znegva hat geschrieben:Glückwunsch zur PB, wenn ich richtig gelesen habe.
Jep! :daumen:
Danke!

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Znegva hat geschrieben:...
Als ich ihn passierte sog ich ihn praktisch in meinem Abgasstrahl mit durchs Ziel. ...
:daumen: :hihi:

Der ist gut, den muß ich mir für's nächste Mal merken! :D

Schöner Bericht! :daumen:
Grüße

schneapfla

I was running so fast - it was like the trees were standing still!
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