Hüftgelenksschmerzen

Hallo, leider hab ich ernsthafte Probleme und hoffe sehr, daß jemand Tips für mich hat. ich laufe seit einem knappen Jahr und wollte jetzt langsam mit einem sachten Marathontraining anfangen. Das Problem ist, daß ich bei über 10 km, wenn ich sie regelmäßig laufe, schlimme Schmerzen im Hüftgelenk bekomme. Irgendwie reibt das und wird auch gar nicht besser, es sei denn, ich reduziere drastisch die km. Der Orthopäde hat ein Röntgenbild gemacht und nach einigen allgemeinen Schimpftiraden über die Laufsportbewegung gemeint, daß man mit meiner Hüfte nicht über eine halbe Stunde am Tag laufen dürfe. Die Kugelgelenksknochen sitzen wohl ein bißchen zu weit außen, so daß die Auflagefläche im Gelenk zu klein sei. Als ich ihm erzählt habe, daß mein Vater mit 60 beidseitig neue Hüftgelenke bekommen hat, hat er mich komplett für verrückt erklärt.
Jetzt meine Frage: Gibt es eine Gymnastik, mit der ich das vielleicht doch noch korrigieren kann? Ich würde gerne nochmal einen einzigen Marathon laufen, vielleicht ganz langsam?
Ich wohne in Berlin und wäre insbesondere für die Adresse eines guten Orthopäden oder einer Krankengymnastin dankbar!
Beste Grüße
Meike

Hallo Meike,
bitte hole Dir unbedingt eine Zweitmeinung ein. Wenn Dein Orthopäde gegen das Laufen eingestellt ist, um so mehr.
Ich war auch wegen Hüftschmerzen bei einem Orthopäden, der mir vom Laufen abriet, weil die Hüftpfanne bei mir etwas zu kurz ist und die Belastung durch das Laufen zu groß sei. Ich war erst total fertig. Ermuntert durch dieses Forum bin ich dann zu einem anderen Arzt gegangen. Welch ein Glück! Ich hatte "nur" eine ISG-Blockade, die er beseitigt hat. Angeblich sei es seiner Meinung nach kein Problem, mit der Hüfte zu laufen. Allerdings muß ich Muskulatur aufbauen. Deswegen arbeite ich mich gerade in die Cantienica-Methode ein.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du Deine Hüftproblematik in den Griff bekommst.

LG Doris

Hallo Meike!
Ich hab zwar selbst keine Probleme mit der Hüfte, aber ich würd auch Cantienica vorschlagen.
Kannst ja mal hier schauen:
www.cantienica.com
Gruß
Sunnymaus

Hallo Meike,
ich würde auch erstmal einen Sportorthopäden fragen, der nicht gegen unsere Sportart voreingenommen ist.
Vermutlich ist der Kerl ein übergewichtiger Golfer und hat ein schlechtes Gewissen gegeneüber allen Ausdauersportlern.
Kopf hoch Meike! Vieleicht dauert es etwas länger, aber sicher kannst Du Dir Deinen Traum noch erfüllen.

Gruß Udo

Lauf Forrest, lauf........................

Hallo Meike,

zu deinen Beschwerden kann ich mangels orthopädischer Kenntnisse gar nichts sagen, aber einem Arzt, der so offensichtlich ein Problem mit dem Laufen hat, würde ich nicht vertrauen.

Bezüglich Adressen anderer Berliner Orthopäden würde ich dir raten, mal im Forum des Berlin-Marathons nachzufragen (www.berlin-marathon.com), da kommen etliche Foris aus Berlin und können dir sicher weiterhelfen.

Gruß

Uwe

...Startnummer 6611 beim Hamburg-Marathon...

Vielen lieben Dank für die Tips! Cantienica scheint mir ein allgemeines Fitneßprogramm zu sein?! Dazu muß ich sagen, daß ich auch viel ins Fitneßstudio gehe (mache gerade Examen und brauche AUSGLEICH), also brauche ich etwas, was ein bißchen spezifischer wirkt!
Die Frage ist nach den schlechten Orthopädenerfahrungen: Ist das überhaupt der richtige Arzt, oder sollte man zu einer Krankengymnastik oder einem Chiropraktiker oder einem Osteopathen gehen? Der Orthopäde schien mir nicht so richtig problemlöseorientiert. Im Prinzip hat er ja recht: Wenn ich nicht viel laufe, tuts auch nicht viel weh. :look:
Aber von der Art Vernunft braucht mir ja gar niemand anfangen!
Brauche ich Euch ja wohl nichts erzählen.
Vielen Dank aber schon mal fürs Mitgefühl. Mir gehts schon gleich viel besser
Gruß
Meike

Original von Meike:
Die Frage ist nach den schlechten Orthopädenerfahrungen: Ist das überhaupt der richtige Arzt, oder sollte man zu einer Krankengymnastik oder einem Chiropraktiker oder einem Osteopathen gehen? Der Orthopäde schien mir nicht so richtig problemlöseorientiert.

Es gibt einige Orthopäden, die selbst Läufer sind und sich mit Läuferbeschwerden gut auskennen. Wenn du da einen guten Tipp kriegst, würde ich da zuerst hingehen. Außerdem muss die Krankengymnastik ja erst mal verschrieben werden, oder?

Ein Arzt, der nur an den Symptomen rumdoktert statt die Ursache der Schmerzen zu untersuchen (so einen hatte ich auch schon) ist sicher falsch, aber es gibt auch wirklich gute Ärzte

Gruß

Uwe




...Startnummer 6611 beim Hamburg-Marathon...

[ Dieser Beitrag wurde von UDo am 19.04.2004 editiert. ]

Hi Meike,
ja ein anderer Sportarzt, das wurde schon gesagt,
Hüftschmerzen können aber auch durch einen schlechten Laufstil, durch falsche Schuhe oder durch einen Laufweg der lange Strecken eine Querneigung immer auf die gleiche seite aufweist, entstehen.
wirf nicht gleich die Flinte ins Korn, es gibt sicher noch einige >Möglichkeiten.
Nur eins: Lauf nicht mit Hüftschmerzen
Alles gute

______________________________
Pfiat di

M@x

noch ein verspäteter
Osterschüttler

Die Eier er nicht suchen kann,
weil alle sie im Kuchen san.

hi meike,

ein arzt hat mal zu mir gesagt, dass "aufhören noch nie eine therapie war". entscheidend ist es aber auch limitierende faktoren zu berücksichtigen. bei solch einer diagnose würde ich ebenfalls mindestens eine weitere meinung einholen (v.a. von einem arzt, der selbst sport betreibt bzw. wenigstens gutheißt). nur sollte das ganze nicht soweit gehen, bis man jemanden trifft, der einem genau das erzählt, was man hören will. denjenigen wird man genauso finden, wie denjenigen, der einem vom laufen abrät. beides muss im einzelfall nicht immer die richtige lösung sein.

ein bekannter von mir hatte sich nach einem marathon eine knochenhautentzündung zugezogen und dann auf den rat des arztes gehört, der ihm sagte, dass er reduziert weiter trainieren soll und eis, salben, und co. anwenden soll. das hatte er dann auch gemacht: es war auch das was er hören wollte! inzwischen hat er die seuche chronisch und selbst bei niedrigen belastungen z.b. 3 x 5 km/woche treten die beschwerden sofort wieder in voller ausprägung auf.

wenn die probleme immer wieder bei einer bestimmten streckenlänge bzw. belastungsdauer auftreten, dann zeigt das deutlich, dass du zumindest momentan nicht in der lage bist diese belastung zu verkraften. das soll nicht heißen, dass das langfristig nicht möglich ist. im gegenteil u.u. kannst du mit gezielten kräftigungsübungen die muskulatur soweit aufbauen, dass auch größere umfänge möglich werden. auch der laufschuh und v.a. der laufstil bieten sicherlich ansatzpunkte um die situation zu verbessern. deshalb sollte erst versucht werden die situation zu stabilisieren, um sich dann langsam an höhere umfänge heranzutasten. entscheidend ist und bleibt aber immer, dass das alles schmerzfrei bzw. nicht unter zunehmenden schmerzen stattfinden sollte. eigene grenzen und die geschichte mit der hüfte ist eine solche, sollten immer beachtet werden. auch wenn das noch so schwer und hart ist. ggf. kann es auch sein (was ich keinem wünsche), dass es einfach besser ist, keinen marathon zu laufen! aber aufhören war noch nie eine therapie .....

in diesem sinne alles gute und v. a. die nötige geduld und das entsprechende fingerspitzengefühl beim trainingsaufbau. kopf hoch, wird schon werden.

mit laufenden grüßen wiesel

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Hi Wiesel, hach, so viele gute Ratschläge, sehr angenehm.
Im Prinzip hast Du ja sicher recht und langsam angehen lassen ist besser. Nur ist ja im Moment die Zeit der Reportagen übers Laufen, und obwohl ich mich jetzt schon seit ein paar Wochen mit meiner halben Stunde pro Tag abgefunden hatte, seh ichs jetzt gerade wieder nicht ein. Hat noch jemand diese Reportage auf arte gesehen, von 0 auf 42? 7 Leute mittleren Alters sollen in einem Jahr einen Marathon schaffen. Die sind, ich muß das jetzt mal so sagen, teilweise dick und alt und werden trotzdem irgendwie durchs Ziel geprügelt. Und ich bin jung und dünn und werde Opfer meiner blöden Knochen! (Eine Runde Selbstmitleid). :stupid: :stupid: :stupid:
Also, ich werde dann mal zu einem anderen Orthopäden gehen und so lange brav meine halben Stunden weiterlaufen, bis alles gut wird. Falls mir jemand Hüftgelenksmuskulaturaufbauratschläge (!) geben kann, dann wäre ich dankbar. Dieses "auf der Seite liegen und eine Beinschere machen" ist im Fitneßstudio auch so ziemlich die einzige Übung, die mir richtig weh tut, also scheint da ja wirklich ein Defizit vorzuliegen. Und ich weiß nicht, ob man dann gerade bei der Übung so reinhauen sollte oder ob das eher schädlich ist.
Na gut! Also danke nochmal!
Meike

Hallo Meike,

ich habe auch lange Zeit gedacht, ich hätte mit meiner Hüfte Probleme. Letzten Herbst, nachdem ich einige Male hintereinander "Hexenschüsse" hatte, konnte ich gar nicht mehr laufen (nach 15 Minuten war der Schmerz, den ich in meiner rechten Hüfte spürte, so groß, dass ich aufhören musste).
Ich war beim Arzt und beim Physiotherapeuten deswegen (mit Röntgen und allem drum und dran), aber es wurde bis auf eine Wirbelblockade nichts festgestellt. Ich stellte daraufhin für fünf Monate das Laufen ganz ein (es hatte bei den Schmerzen keinen Sinn). Vor einiger Zeit habe ich nun wieder damit angefangen. Es ist so, dass ich immer mal wieder (alle paar Wochen) leichte Schmerzen in der Hüfte habe nach dem Laufen, die auf Wirbelblockaden zurückzuführen sind. Dann lasse ich mich einrenken, laufe drei Tage nicht, und dann geht es wieder...

Obwohl ich die Schmerzen in der Hüfte bzw. im oberen Teil des rechten Oberschenkels spüre, haben sie definitiv die Ursache in regelmäßig auftretenden Blockaden - mit denen ich wohl leben muss.

Viele Grüße nach Berlin und ich drück dir die Daumen, dass du einen guten Orthopäden findest!

Björn.


PS: Ich habe vor zwei Jahren mit Krankengymnastik angefangen, die sich in ein moderates Krafttraining für meinen Rücken entwickelt hat. Meine Körperhaltung ist zwar wesentlich besser geworden, aber die Blockaden bekomme ich trotzdem.

Hallo,

Die sind, ich muß das jetzt mal so sagen, teilweise dick und alt und werden trotzdem irgendwie durchs Ziel geprügelt. Und ich bin jung und dünn und werde Opfer meiner blöden Knochen!

Die Gerüchteküche sagt, dass es beileibe nicht alle aus von 0 auf 42 geschafft haben. Und wer sich ohne Rücksicht auf mögliche Folgeschäden durchs Ziel prügelt/prügeln lässt, ist meiner Ansicht nach nicht als Vorbild geeignet und du musst ihn auf gar keinen Fall beneiden.
Es ist wohl wirklich nicht jeder zum Marathonläufer geboren. was noch lange nicht heisst, dass du nicht noch eine werden könntest.
Deshalb würde ich auf jeden Fall eine zweite Meinung einholen und vor allem auf jeden Fall auf meinen Körper hören.

Tina, die auch alt und dick ist und manchmal Grenzen akzeptieren muss

Muß jetzt doch nochmal meine eigene Frage beantworten. Vielleicht hat ja eines Tages jemand das gleiche Problem wie ich und kann sich dann genauso freuen wie ich heute.
Ich war nämlich bei einer Orthopädin, die sich auskennt und eine extra Läufersprechstunde hat. Die hat sich meine Geschichte angehört, das Röntgenbild angeschaut und mir dann in die Seite gefaßt, wo es direkt auch total weh getan hat. Prima, hat sie gesagt, nur, daß da das Hüftgelenk gar nicht sitzt. meine Beschwerden haben mit dem Gelenk an sich nämlich gar nichts zu tun, sondern es geht um einen leicht entzündeten Muskel, der von unter dem Knie bis hoch zur Hüfte geht und an den Ansatzpunkten Probleme machen kann, wenn er z. B. nicht richtig gedehnt wird . Bingo: Unterm Knie an Ansatzpunkt Nr. 2 hat mir das auch schon die ganze Zeit wehgetan, aber ich dachte, ich kann ja nicht über alles jammern.
Das beste ist jetzt noch, daß sie meinte, von Hüftgelenksdysplasie (die mir der andere ja in den grusligsten Farben ausgemalt hat) könne sie gar nichts groß erkennen.
Also, die blöden Knochen sind gar nicht blöd, und ich darf jetzt wieder so viel laufen wie ich will.
Und Fazit Nummer zwei: Ist ja nicht zu glauben, zu was für unterschiedlichen Ergebnissen man kommen kann. Aber auch wenn ich das alles ganz kritisch betrachte: Ich glaube eindeutig der Dame von heute. Toll.

Glückliche Grüße
Meike

Hallo Meike,
das freut mich total für Dich.

Ich frage mich, was so manche Orthopäden in ihrer Ausbildung gelernt haben, dass sie zu so unterschiedlichen Ergebnissen kommen können. :stupid:

LG Doris