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Der Spiegel Nr. 27: "Laufen bis zum Herzinfakrt"

Der Spiegel Nr. 27: "Laufen bis zum Herzinfakrt"

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Auf Seite 113 findet sich ein ein kurzer Artikel zum Herzinfarktrisiko bei Marathonläufern.

Dort heißt es: "Verglichen mit einer Kontrollgruppe, die Sport in Maßen betrieb, hatten männliche Marathonläufer zwischen 29 und 47 Jahren, die regelmäßig um die 15 Stunden pro Wochen trainierten einen deutlich höheren Blutdruck und eine versteifte Hauptschlagader - was als Anzeichen für Gefäßerkrankungen und einen drohenden Herzinfarkt gilt."

"Das Herz-Kreislauf-System ist wie der Motor eines Rennwagens" sagt ein beteiligter Arzt dem Spiegel, "wenn man ihn nicht benutzt, rostet er, aber wenn man ihn zu lange zu schnell laufen lässt, kann er ebenfalls kaputtgehen."

Ich bin ja Laufanfänger und finde 15 Stunden/Woche schon relativ viel. Was ich aber dämlich finde ist dieser Artikel. Was ist mit mit einem "deutlich höheren Blutdruck" gemeint?

Es werden doch bestimmt auch schon seit Jahrzehnten Untersuchungen an Extremsportlern durchgeführt. Wenn es doch tatsächlich so schlimm ist, hätte man nicht schon längst mehr darüber lesen müssen?

Bei Focus Online habe ich dazu auch noch folgendes gefunden:

Gefäßverkalkung: Herzrisiko Marathon - News - FOCUS Online

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Sooo, 15 Stunden pro Woche trainieren. Wären bei einem unterdurchschnittlich schnellen Marathonläufer schon 150 km.
Wird wohl eher nicht der Fall sein
Veganer sind keine Romantiker, sondern Realisten

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Charly hat geschrieben:Sooo, 15 Stunden pro Woche trainieren. Wären bei einem unterdurchschnittlich schnellen Marathonläufer schon 150 km.
Wird wohl eher nicht der Fall sein
Genau das dachte ich mir - den restlichen Artikel schenke ich mir dan :D

gruss hennes

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Das Thema scheint ja gerade genauso "In" zu sein, wie der Laufsport selbst. Und genau hier dürfte auch der Hund begraben liegen. Je mehr Menschen laufen desto grösser die Wahrscheinlichkeit, dass jemand dabei stirbt. Wer weiss denn schon wie viele Läufer unvorbereitet oder mit bekannten Risikofaktoren an den Start gehen. Gerade im Laufsport dürfte es eine Vielzahl von Sportneulingen geben. In nahezu jedem Fitnesstudio gibt es mittlerweile Programme wie: von 0-42 in 3 Monaten.

Dennoch halte ich die typische Panikmache der Medien wiedermal für übertrieben. Man sollte schlicht und ergreifend die Tatsache anerkennen, dass das Leben in jedem Fall tödlich endet. Selbst wenn man sich in eine Gummizelle einschliesst. Sicher ist eine Aufklärung nicht Fehl am Platz und gegen eine ärtzliche Untersuchung zu Beginn des Trainings spricht bestimmt nichts.

P.S.:
"Das Herz-Kreislauf-System ist wie der Motor eines Rennwagens"
Die Aussage halte ich doch für sehr gewagt und dazu noch von einem Arzt. Wahscheinlich ein Sportmuffel, genauso wie der Redakteur... :nick:

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Charly hat geschrieben:Sooo, 15 Stunden pro Woche trainieren. Wären bei einem unterdurchschnittlich schnellen Marathonläufer schon 150 km.
Wird wohl eher nicht der Fall sein
Warum wählt man so eine extreme Gruppe als Stichprobe aus?

Mit der kann man ja nur eine Aussage über eine ganz eng eingegrenzte Personengruppe treffen.

Diese Studie ist ja keineswegs repräsentativ und tendiert in ihrem Nutzen gegen Null.

Was will man damit beweisen?

Dass es ein "zu viel" gibt, das ist doch jedem klar.

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Hat für mich ein bisschen wie das: :teufel:

"1. Mehr als 98% aller verurteilten Verbrecher wuchsen in Haushalten auf, in denen täglich Brot konsumiert wurde.
*

2. Die Hälfte aller Kinder, die in Brot konsumierenden Haushalten aufgewachsen sind, erreichen bei standardisierten Tests nur unterdurchschnittliche Werte.
*

3. Im 18. Jahrhundert, als Brot grundsätzlich zu Hause gebacken wurde, war die durchschnittliche Lebenserwartung weniger als 50 Jahre; die Kindersterblichkeitsrate war unakzeptabel hoch; viele Frauen starben bei Kindsgeburten; und Krankheiten wie Typhus, Gelbfieber und Grippe rafften ganze Nationen dahin.
*

4. Über 90% aller Gewaltverbrechen werden innerhalb von 24 Stunden nach dem Verzehr von Brot begangen.
*

5. Brot wird aus einer Substanz namens "Teig" gemacht. Es ist bewiesen, dass schon 500g Teig die man auf eine Maus legt, zum Ersticken führen können! Der durchschnittliche Amerikaner isst mehr Brot als das in einem Monat!
*

6. Primitive Stammeskulturen, die kein Brot kennen, zeigen wenig Fälle von Krebs, Alzheimer, Parkinson und Osteoporose.
*

7. Brot macht bewiesenermaßen süchtig. Testpersonen, denen Brot vorenthalten wurde, und denen nur Wasser gegeben wurde, begannen bereits nach nur zwei Tagen um Brot zu betteln.
*

8. Brot ist oft ein "Einstiegslebensmittel", das den Benutzer zum Umstieg auf härtere Lebensmittel , wie Butter, Marmelade, Schokoaufstrich und sogar Wurst, verleitet.
*

9. Brot absorbiert bekanntlich Wasser. Da der menschliche Körper zu mehr als 90 Prozent aus Wasser besteht, könnte Brotverzehr folglich dazu führen, dass dein Körper von diesem absorbierenden Lebensmittel eingenommen wird, und dich zu einem aufgeschwemmten, schwabbeligen Brot-Pudding Wesen macht.
*

10. Neugeborene Babies können an Brot ersticken.
*

11. Brot wird bei Temperaturen bis zu 250 Grad gebacken! Diese Hitze kann einen Erwachsenen innerhalb weniger Minuten töten!
*

12. Die meisten Brotesser sind nicht fähig, zwischen signifikanten wissenschaftlichen Fakten, und blödsinnigem Pseudo-Statistik Geschwafel zu unterscheiden."

:hihi: :hihi: :hihi:

Die Gefahr besteht halt oft, wenn monokausal argumentiert und hergeleitet wird - da werden Zusammenhänge festgestellt, die gar nicht unmittelbar zusammengehören!
Gruß
Domborusse
Die beliebtesten Diagnosen der Orthopäden:

"Da ist nix"
"Das ist nicht schlimm"
"Das haben viele"
"Da kann man nix mehr machen"
"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!":zwinker2:
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von RennFuchs geklaut: "Das dürfte eigentlich garnicht wehtun"
"...ja wenn das schon so lange weh tut, dann muss das eigentlich operiert werden"
gefolgt von: ..."aber nehmen sie zur Sicherheit erstmal noch 14 lang Tage die Tabletten":klatsch:

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Domborusse hat geschrieben:Hat für mich ein bisschen wie das: :teufel:
1. Mehr als 98% aller verurteilten Verbrecher wuchsen in Haushalten auf, in denen täglich Brot konsumiert wurde.
...
12. Die meisten Brotesser sind nicht fähig, zwischen signifikanten wissenschaftlichen Fakten, und blödsinnigem Pseudo-Statistik Geschwafel zu unterscheiden."

:D :daumen:

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Wie es mir so absolut egal ist...

Meine Güte - dass der Spiegel jetzt auch thematisch neben der Spur fährt, verwundert mich. Zumal die Studie einen Informationsgehalt wie Toast hat (weil so gar keine anderen Faktoren, Umstände und eine generelle Sicht auf den Sport genommen wird) und ich mich Frage, warum man gegen eine Sportart schießt.
Und was körperlich zuviel ist, weiß ich über meinen Körper am besten!

:nene:

Frostl
==> Hier könnte ihre Werbung stehen! <==

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Domborusse hat geschrieben:Hat für mich ein bisschen wie das: :teufel:

"1. Mehr als 98% aller verurteilten Verbrecher wuchsen in Haushalten auf, in denen täglich Brot konsumiert wurde.
...
12. Die meisten Brotesser sind nicht fähig, zwischen signifikanten wissenschaftlichen Fakten, und blödsinnigem Pseudo-Statistik Geschwafel zu unterscheiden."
...
Gruß
Domborusse
Wahnsinn, ich habe gar nicht gewußt, wie gefährlich Brotessen ist!!
Da sollte man doch glatt die Bäcker verklagen!!

Danke Domborusse :daumen: :hihi: :daumen: :hihi: selte so gelacht.

Steckt der Spiegel etwa schon im Sommerloch, daß so einen Schmarn unter die Leute bringen?? :confused: :nene:

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Gutenberg1964 hat geschrieben: Danke Domborusse :daumen: :hihi: :daumen: :hihi: selte so gelacht.
:daumen:

gruss hennes

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Und mal wieder kein HInweis auf die Original-Studie. Man würde ja gerne wissen, wieviel Sportler in welchem Alter untersucht wurde, und ob Verkalkungen auch bei Nicht- Sportlern vorkommen und wie die natürlichen Zahlen sind. Mit dem "Risiko" kann man auch die schönste Panikmache betreiben.

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Dazu fällt mir nur ein: :klatsch:

Der Spiegel sollte vielleicht mal ein paar Themen aufgreifen wie "Fressen bis zum Herzinfarkt", oder "Saufen bis zum Herzinfarkt", wahlweise auch "Fressen und Saufen bis zum Herzinfarkt", oder "Überstunden schinden bis zum Herzinfarkt" oder vielleicht sogar "Rauchen, Fressen, Saufen und Überstunden schinden bis zum Herzinfarkt".

Ach soooo - da wäre vielleicht jede Menge LeserInnen beleidigt, weil die sich betroffen fühlen könnten und zumindest sich selbst eingestehen müssten, dass sie seit Jahren den Arsch nicht hochkriegen.
Und selbstredend sind derartige Formulierungen politisch nicht korrekt: :megafon: Man kann doch den ganzen Fettsäcken nicht sagen, dass sie Fettsäcke sind.

Aber der Spiegel muss natürlich eine Schlagzeile schinden zum Thema "Laufen".
Blöder geht's wirklich nicht mehr.

Liebe Grüße

Wolfgang

PS.:
Danke Domborusse :daumen: :hihi: :daumen: :hihi: selte so gelacht.


Dem kann ich mich nur anschließen :daumen: .

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Mav420 hat geschrieben:Dort heißt es: "Verglichen mit einer Kontrollgruppe, die Sport in Maßen betrieb, hatten männliche Marathonläufer zwischen 29 und 47 Jahren, die regelmäßig um die 15 Stunden pro Wochen trainierten einen deutlich höheren Blutdruck und eine versteifte Hauptschlagader - was als Anzeichen für Gefäßerkrankungen und einen drohenden Herzinfarkt gilt..."

Dieser Artikel und auch der im Fokus ( :D "Kalklast" is`gut :hihi: ) hören sich für mich so an wie " :frown: Schade, auch Sportler können nicht ewig leben!" :frown:


An irgend etwas muß man sterben und Arteriosklerose tritt bei jedem Menschen irgendwann auf. Man muß nur alt genug werden um den "Gefäßtod" zu erleiden und das ist in unserer Gesellschaft mit hohem Lebensstandart und guter medizinischer Versorgung der Fall.

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BockWurstDO hat geschrieben:Lieber ein schöner Frühlingsmorgen, die Sonne scheint, angenehme Temperaturen
und bei einem Tempotraining gepflegt sterben, als monate- oder jahrelang im Krankenbett/Altenheim dahinsiechen.
Lieber mit verkalkten Arterien im Alter von 65 sterben, als mit 35 mit fitten Arterien durch Tuberkulose, Malaria oder Erschöpfung den Tod erleiden

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elcorredor hat geschrieben:
Der Spiegel sollte vielleicht mal ein paar Themen aufgreifen wie "Fressen bis zum Herzinfarkt", oder "Saufen bis zum Herzinfarkt", wahlweise auch "Fressen und Saufen bis zum Herzinfarkt", oder "Überstunden schinden bis zum Herzinfarkt" oder vielleicht sogar "Rauchen, Fressen, Saufen und Überstunden schinden bis zum Herzinfarkt".

.


:daumen: :daumen:

Walter
You can only fail if you give up too soon

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harriersand hat geschrieben:Und mal wieder kein HInweis auf die Original-Studie. Man würde ja gerne wissen, wieviel Sportler in welchem Alter untersucht wurde, und ob Verkalkungen auch bei Nicht- Sportlern vorkommen und wie die natürlichen Zahlen sind. Mit dem "Risiko" kann man auch die schönste Panikmache betreiben.


Genau...zuviel Informationen und schon klappt die Massenvermarktung nicht mehr :zwinker5:


http://www.zeitschrift-sportmedizin.de/ ... l_0310.pdf

Gruß Rono

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rono hat geschrieben:Genau...zuviel Informationen und schon klappt die Massenvermarktung nicht mehr :zwinker5:


http://www.zeitschrift-sportmedizin.de/ ... l_0310.pdf

Gruß Rono
Dieser Artikel zeigt, daß langjähriger Ausdauersport das Risiko für beswtimmte Herzerkrankungen deutlich erhöht.

Als Therapie werden "Sportabstinenz" und Blutdrucksenker empfohlen.

:D Leben ist leider lebensgefährlich!

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der artikel fängt ja schon mit einem riesen bullshit an:
Ein 63-jähriger Läufer brachte den Stein ins Rollen: Ein Essener Forscherteam entdeckte bei ihm zufällig wenige Tage nach einem erfolgreich absolvierten Marathon einen beschwerdefrei verlaufenden Herzinfarkt.
ich habe vergangenes jahr an einer sportmedizinischen studie der tu münchen teilgenommen, dort wurde uns bereits im vorfeld unter anderem erzählt, dass in den ersten tagen unmittelbar nach einem marathon bei praktisch jedem läufer einige (in der infarktdiagnose üblicherweise als "marker" eingesetzte) blutwerte eine starke ähnlichkeit mit denen eines infarktpatienten aufweisen, so dass ein arzt ohne das vorwissen, dass derjenige einen marathon absolviert hat anhand dieser werte wahrscheinlich auf einen kurz zurückliegenden infarkt tippen würde.
allerdings ist bei genauerer diagnose erkennbar, dass einige weitere werte eben anders aussehen als beim infarkt und darüber hinaus sehr bald nach dem lauf eine normalisierung der werte erfolgt

ich kann das alles selbst natürlich nur sehr laienhaft darstellen, aber für mich deutet alles darauf hin, dass eben anders als im focuspokus dargestellt nicht der sport an herzinfarkten schuld ist, sondern das, was man außer sport noch so alles treibt. wer raucht, säuft, fett isst und ab und zu mal 'nen marathon läuft hat trotzdem ein gewisses risiko, irgendwann mit einem herzinfarkt liegenzubleiben...

hier ein link zu den folien zu einem vortrag nach der vorhin von mir erwähnten studie der tu münchen, die auswertung ist meines wissens allerdings noch nicht komplett abgeschlossen, es wurden hier noch weitere ernährungsmedizinische parameter einbezogen, die in den folien noch nicht berücksichtigt sind...
was ich in letzter zeit so gelaufen bin:
02.05.2010: metro group marathon düsseldorf in 3:57:04
19.09.2010: einstein marathon ulm (trainingsrückstand und schmerzen => hm in 2:24:28)

was demnächst noch so alles folgen soll:
winterlaufserie ismaning 2010/11 - cancelled
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... wer raucht, säuft, fett isst und ab und zu mal 'nen marathon läuft hat trotzdem ein gewisses risiko, irgendwann mit einem herzinfarkt liegenzubleiben...
:confused: Geht das überhaupt, Rauchen, Saufen UND Marathon? :confused:

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Plattfuß hat geschrieben: :confused: Geht das überhaupt, Rauchen, Saufen UND Marathon? :confused:
"gehen" tut fast alles (vielleicht nicht grade gleichzeitig, aber trotzdem)... :zwinker2:

oder fangen wir jetzt wieder mit "ist ein marathon über x:yz noch ein marathon" an? :teufel:


nein, war natürlich vielleicht ein bisschen überzeichnet dargestellt, was ich damit ausdrücken wollte war eher, dass der körper nicht ungesundes gegen gesundes verhalten aufrechnet, sondern gerade wenn's um das thema herz und kreislauf geht sich eben leider recht gut an "sünden" erinnert... wenn man nur den marathonläufer sieht, ohne zu berücksichtigen, ob der vor seiner läuferkarriere jahrelang mit übergewicht und tabakkonsum an seinem körper raubbau betrieben hat, dann kann man im falle eines herzinfarkts schnell zu den vollkommen falschen schlüssen kommen.
was ich in letzter zeit so gelaufen bin:
02.05.2010: metro group marathon düsseldorf in 3:57:04
19.09.2010: einstein marathon ulm (trainingsrückstand und schmerzen => hm in 2:24:28)

was demnächst noch so alles folgen soll:
winterlaufserie ismaning 2010/11 - cancelled
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