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Hitz Sonne und kein Ende

Hitz Sonne und kein Ende

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Hitzeschlacht beim 26. Schweriner Fünf-Seen-Lauf


Die Metereologen hatten es bereits eine Woche vorher "angedroht" Sonnenschein satt und 34 Grad im Schatten erwarten wir am Sonnabend den 3. Juli zum diesjährigen Schweriner Fünf-Seen-Lauf. Von vorn herein ging ich mit großem Respeckt an diesen Wettkampf. Eines war klar, eine super Zeit werde ich an diesem Tag nicht erreichen. aber mein Ziel war es zumindest unter 3 h zu bleiben. Ich hoffte auch , dass die langen Trainingseinheiten bis zu 27 km von denen ich zumindest zwei inder letzten Zeit absolvierte mir dabei helfen könnten.
Doch nun gings los, Gluthitze schon am Start, schon Vormittags um 10 Uhr brannte die Sonne heiß dennoch ging es mir relativ gut. Ruhig angehen und viel trinken , war meine Devise. Ganz am Anfang, schien das ja auch zu funktionieren. Ich lief locker an, ein frischer Wind , welcher vom Schweriner See her wehte, brachte ein wenig Abkühlung , bereits nach 3 km schon, die erste Wasserstelle , ich erfrischte mich, trank sofort reichlich,und schon ging es weiter. Bald erreichten wir den Zippendorfer Strand und ein herrlicher Blick auf den Schweriner See tat sich vor uns auf, viele Menschen waren schon am Strand und badeten, das herrlich klare Wasser schien auch all zu verlockend. Nicht dran denken, weiter laufen, dachte ich. Mein Ziel war es jetzt mich so auf 5:20 min pro km ainzupegeln, das sah auch anfangs recht gut aus , denn die letzten beiden Kilometer bin ich in einer 5:08 h gelaufen. Nach gut 8 Kilomtern erreichten wir den Schweriner Stadteil Meus, ein Stadtteil eher mit Dotfcharakter. Jetzt wurde es richtig schwer , kein Schatten mehr und die Sonne brannte nun erbarmungslos auf unsere Köpfe, mir war klar, das anfangs vorgenommene Tempo werd ich jetzt nicht mehr halten können. Trotzdem weiter gings , wieder ein kurzer Schwenk zum Schweriner See, aber dann auf eienm Schattenlosen un heißen Feldweg nach Consrade. Angekommen an der dortigen Verpflegungsstelle musste ich meine erste längere Gehpause einlegen. Schon jetzt nach ca. 13 km fühlte ich mich völlig ausgelaugt, nun folgte eine kleine Steigung, welche ich bei früheren Fünf-Seen-Läufen mühelos bewältigte, dieses Mal jedoch konnte ich sie nur mühevoll und kraftlos gehend bewältigen. Anschließend verlief die Strecke über halbschattige Wege Richtung Großer Dreesch dem Schweriner Neubauviertel. Jetzt probierte ich es mit einem langsamen Dauerlauf das Tempo lag aber immernoch über 6 min pro Km. nach ca 16-17 km war auch das nicht meht möglich aufkommende Übelkeit machte mir zu schaffen, ich lief links an den Wegesrand, stützte meine Hände auf die Knie, atmete schwer und dachte ans Aufgeben. Plötzloch tippe mir jemand von hinten auf die Schulter und sagte," Hast Du Bock mit mir weiter zu laufen". Es war mein langjähriger Laufgefährte Thomas (TomRun). Zusammen mit ihm schöpfte ich wieder etwas neue Kraft und wir liefen gemeinsam Richtung Gr. Dreesch. Noch ein letzter sehnsüchtiger Blick zur Straßenbahn der Linie 2 die dort an der Haltestelle stand als möcht sie mir sagen:" Ach komm, lass das Ganze, quäl Dich nicht mehr und fahre mit mir ins Zielgebiet".
Doch Schluss damit, nun liefen wir wieder Richtung Schweriner See und vorbei am Zoo, wo schattige Wege das Laufen wieder etwas erleichterten. Ich fasste langsam wieder Tritt und konnte meinem Kumpel sogar kurzzeitig davon tippel, bevorer mich nach ca. einem km wieder einholte. In Osdorf dann die nächste Verpflegungsstelle, hier spendeten die Anwohner auch reichlich erfrischende Duschen mit ihren Gartenschläuchen. Ich ließ mich gründlich abduschen, trank reichlich Wasser und etwas Tee, was zumindest die Übelkeit spürbar linderte. Die Verpflegungsstellen lagen jetzt dichter beieinander. Bis zum nächsten Verpflegungspunkt in Görries bei KM 25 schleppet ich mich mit einer Mischung aus Gehen und lockerem Laufen. Auch in Görries erfrische ich mich ausgiebig, nach gewisser Zeit, zeigten die vielen Erfrischungen Wirkung, ich gewann wieder kurzzeitig an Kraft und begann jetzt schneller zu laufen, dabei holte ich bei Kilometer 27 sogar meinen Kumpel Thomas wieder ein. Doch schon kurze Zeit später , an der letzten Verpflegungsstelle, war mein T-Shirt so trocken als hätte es den ganzen Lauf noch nicht einen Tropfen Wasser gesehen und mein Kopf glühte bereits wieder vor Hitze, also erfrischte ich mich nochmals ausgiebig für die nun wirklich unwiederuflich letzten Kilometer. " In der Ferne grüßt der Pickel, jetzt ist es nur noch ein Stückel" , war auf einer der zahlreichen Spruchtafeln , welche am Rande der Strecke standen zu lesen. Der "Pickel" ist der letzte Hammerharte Anstieg am Schuss des Laufes. In den letzten Jahren konnte ich den Berg immernoch laufend bezwingen, nicht so dieses Jahr , im langsamen Wanderschritt erklamm ich Meter um Meter . Als es wieder ein bergab ging , kam ich mit einer Läuferin ins Gespräch, ihr machte die Hitze auch zu schaffen, nachdem wir ein Paar Worte wechselten, meinte sie nur , nun wollen wir mal wieder ein wenig laufen, und lief mir davon. Mit der Gewissheit das Ziel nun doch noch zu erreichen wanderte ich den Rest der Stecke, und tatsächlich nach zahreichen kleinen Aufs und Abs und immer neunen Windungen tauchte das Ziel vor mit auf, jetzt noch einen kleinen Schlussspurt damit es wenigstens noch ein bisschen sportlich aussieht. nach 3:14:08 h war die Hitzeschlacht beendet.
Der wohlmöglich heißeste Fünf-Seen-Lauf den es bisher gab, war überstanden, auch wenn es in diesem Jahr extrem hart für mich war, sicherlich werde ich im nächsten Jahr auch wieder dabei sein . Von nun an kann ja eigentlich alles nur noch besser werden.
Auf Wiedersehen beim 27. Schweriner Fünf-See-Lauf !!!
Gruß von Stefan : :hallo:

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Wieder ein Überlebender

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Hi,

Wieder hat einer einen Hitzelauf überlebt... klingt ja wirklich fies. Ich bin in 9 Tagen dran, 42km, aber es sieht ja so aus als würde es wieder kühler.

Der 5-Seen Lauf, das sind doch 30km, oder? Die Pace fur die Zielzeit wäre dann doch genau 6min / km? Da würde ich bei NIEMALS in 5:08 loslaufen. Selbst 5:40 wäre dafür zu schnell, spätere Trinkpausen eingerechnet... hast Du das mal ausprobiert? Untertourig loslaufen, Schweiss und KH sparen, alle Systeme ins Gleichgewicht...

Aber vielleicht war es wirklich einfach zu heiss und man muss die Gehpausen einfach akzeptieren? Keine Ahnung.

Aber Du hast Dich durchgebissen, Respekt.

Gruß
RioLouco

PS: meinen ersten Marathon bin ich in einer Pace von 4:57 gelaufen, aber ich bin in 5:15 angelaufen die ersten 5 km.
Kein Herz für Walker ... oder auch: Spazierengehen ist kein Sport

18.07.2010 Challenge Roth, Marathon, 3:24:51, 25.07.2010 Herzoman 0,4/23/5, 1:09:04, 3. Platz AK,
29.08.2010 Finish Line Lauf Nürnberg, 10km, 40:06, 18.09.2010 Arcadenlauf Erlangen, 10km, 40:33,
03.10.2010 Nürnberger Stadtlauf, HM, 1:34:01


Schlag den Fischer - bis Ende 2010 HM unter 1:37:33, M unter 3:41:36, erledigt
Meine Laufberichte

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Hey Stefan, schön das Du überlebt hast.
Du hättest Dich ein Jahr geärgert bei Deiner 23. Teilnahme ausgestiegen zu sein.

Hake das Ding ab.
Ich war mal wieder froh, Dich in einem Lauf neben mir zu wissen :teufel:

Danke auch noch mal fürs Abhängen auf den letzten 3km, es gibt bald ein 2011 ...
Gruß von TomRun :hallo:

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RioLouco hat geschrieben:Hi,

Wieder hat einer einen Hitzelauf überlebt... klingt ja wirklich fies. Ich bin in 9 Tagen dran, 42km, aber es sieht ja so aus als würde es wieder kühler.

Der 5-Seen Lauf, das sind doch 30km, oder? Die Pace fur die Zielzeit wäre dann doch genau 6min / km? Da würde ich bei NIEMALS in 5:08 loslaufen. Selbst 5:40 wäre dafür zu schnell, spätere Trinkpausen eingerechnet... hast Du das mal ausprobiert? Untertourig loslaufen, Schweiss und KH sparen, alle Systeme ins Gleichgewicht...

Aber vielleicht war es wirklich einfach zu heiss und man muss die Gehpausen einfach akzeptieren? Keine Ahnung.

Aber Du hast Dich durchgebissen, Respekt.

Gruß
RioLouco

PS: meinen ersten Marathon bin ich in einer Pace von 4:57 gelaufen, aber ich bin in 5:15 angelaufen die ersten 5 km.
Ja stimmt,es waren 30 km , obwohl es bei diesem Lauf auch noch kürzere Stercken von 15 und 10 km gibt.
Was das untertourig anlaufen angeht , das hab ich schon probiert beim NewYork-Marathon, 2009 da bin ich von Anfang an dem Kilometer über 6 min gelaufen, hat aber auch nichts gebracht, nach 20 km war ich kaputt und bin dann bei knapp unter 5 Stunden ins Ziel gekommen, wo ich doch beim Berlin-Mrathon 2008 eine 3:2 h gelaufen bin.
Gruß von Stefan : :hallo:

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TomRun hat geschrieben:Hey Stefan, schön das Du überlebt hast.
Du hättest Dich ein Jahr geärgert bei Deiner 23. Teilnahme ausgestiegen zu sein.

Hake das Ding ab.
Ich war mal wieder froh, Dich in einem Lauf neben mir zu wissen :teufel:

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...
War wieder kurz wie in alten Zeiten, hat mich auch so ein bißchen an den Dresden-Marathon 1986 erinnert, damals hatte ich mich allerdings viel besser gefühlt als in Schwerin , außerdem war da auch noch das erhebende Gefühl des ersten Marathons, man ist das lange her.
Gruß von Stefan : :hallo:

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