Gänsehaut bei 29 Grad

Hallihallo

Gestern sehr warmer Lauf (15 km), ausreichend Wasser hatten wir dabei, Gels etc, sogar Traubenzucker - dennoch bekam ich bei Kilometer 12 und sehr warmer Aussentemperatur plötzlich eine Gänsehaut. Ich muss dazu sagen, dass vorher noch nie 15 km, allenfalls 12 km gelaufen bin.

Das Gleiche ist mir mal am Ende eines für mich recht schnellen 7km-Laufes passiert.

Was bedeutet das? Ist das die Phase kurz vor dem Zusammenklappen? Konditionell war eigentlich alles in Ordnung bei mir.

Fehlt meinem Körper irgendetwas?

Vielen Dank für Eure Antworten.

Die Gänsehaut oder auch Frösteln unter diesen Bedingungen gilt als Hinweis auf Überanstrengung bzw. einen drohenden Hitzschlag.

Linus hat geschrieben:Die Gänsehaut oder auch Frösteln unter diesen Bedingungen gilt als Hinweis auf Überanstrengung bzw. einen drohenden Hitzschlag.

Man muß ja nicht immer gleich das schlimmste annehmen.
Hier wurde das Thema übrigens auch schon diskutiert:
http://forum.runnersworld.de/forum/foren-archiv/38185-gaensehaut-beim-laufen-trotz-hitze.html

Ich kenne den Gänsehauteffekt auch, wennn ich aus dem Schatten in die Sonne laufe. Meine Theorie ist eher, dass die Haut bei höheren Temperaturen manchmal empfindlich auf Temperaturwechsel reagiert. D.h. sowohl beim Wechsel von kalt nach warm als auch umgekehrt reagieren die Nervenzellen der Haut etwas "über". Auslöser kann auch ein leichter Windstoß sein.

Gruß,
Gero

Linus hat geschrieben:Die Gänsehaut oder auch Frösteln unter diesen Bedingungen gilt als Hinweis auf Überanstrengung bzw. einen drohenden Hitzschlag.

Also das Frösteln hatte ich auch schon bei 20 Grad, kann ja dann kaum ein drohender Hitzeschlag sein, oder?

:-)

gero hat geschrieben:Man muß ja nicht immer gleich das schlimmste annehmen.
Hier wurde das Thema übrigens auch schon diskutiert:
http://forum.runnersworld.de/forum/foren-archiv/38185-gaensehaut-beim-laufen-trotz-hitze.html

Ich kenne den Gänsehauteffekt auch, wennn ich aus dem Schatten in die Sonne laufe. Meine Theorie ist eher, dass die Haut bei höheren Temperaturen manchmal empfindlich auf Temperaturwechsel reagiert. D.h. sowohl beim Wechsel von kalt nach warm als auch umgekehrt reagieren die Nervenzellen der Haut etwas "über". Auslöser kann auch ein leichter Windstoß sein.

Gruß,
Gero

Hallo Gero
Vielen Dank für den link, da steht tatsächlich eine Menge.
Gruss

Horatius hat geschrieben:Also das Frösteln hatte ich auch schon bei 20 Grad, kann ja dann kaum ein drohender Hitzeschlag sein, oder?

:-)

Du kriegst ja auch ne Gänsehaut wenn Du dringend aufs Klo musst - ohne das das heisst das Du kurz danach explodierst. Hitzschlag

Siegfried

Siegfried hat geschrieben:Du kriegst ja auch ne Gänsehaut wenn Du dringend aufs Klo musst - ohne das das heisst das Du kurz danach explodierst. Hitzschlag

Siegfried

Du kriegst Gänsehaut wenn du DRINGEND musst ?

Siegfried hat geschrieben:Du kriegst ja auch ne Gänsehaut wenn Du dringend aufs Klo musst - ohne das das heisst das Du kurz danach explodierst. Hitzschlag

Siegfried

Puhh, ich dachte schon ich sei "anders". Ironischerweise ging mir das gleich als erstes durch den Kopf, als ich den Threadtitel gelesen habe.

Scheint unerforschtes Terrain zu sein ...

;-)

Siegfried hat geschrieben:Du kriegst ja auch ne Gänsehaut wenn Du dringend aufs Klo musst - ohne das das heisst das Du kurz danach explodierst. Hitzschlag

Nein, Siegfried, das ist schon richtig, dass deutliche Überhitzung (je weniger man die Hitze gewohnt ist und um so empfindlicher man ist desto eher) zu so etwas führen kann.

Ich kenn das gut und das ist für mich immer ein absolutes Warnsignal: Man hat ein (paradoxes) Fröstel-Gefühl (bei mir immer zuerst an den Wangen) und Gänsehaut .

Wir hatten das auch schon hier: http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... hitze.html besprochen.

Ich hab immer noch ne Gänsehaut bei jedem Marathon-Zieleinlauf.

Gestern konnte ich mich trotz 30°C nicht bremsen. Ich wollte 18-20 Km in lockerem
Tempo laufen. Es sind dann 20,5 in HM-Wettkampftempo geworden. Manchmal wollen die Beine mehr als der Kopf, dann lass ich es auch zu.
Die letzten zwei Kilometer hatte ich auch Gänsehaut.
Zu Hause sah ich aus wie " Häuptling hochroter Kopf".
Ich denke aber solange der Puls nicht an die Decke schießt und die Atmung normal ist
muss man sich nicht allzu große Gedanken machen.
Ich frage mich aber manchmal schon warum manche beim Marathon einfach umkippen,
merkt man das wirklich vorher nicht?
Ich hab jetzt schon einige Jahre Lauferfahrung, vielleicht weiss ich deshalb auch wann ich
mal etwas Tempo rausnehmen muss.


Gruß
Macke

hm... eigentlich hatte ich noch nie an dieses Thema gedacht, aber heute morgen hatte ich "Bergaufintervalle" und bei der letzten WH habe ich auch eine Gänsehaut bekommen. Vielleicht liegt das ja wirklich an der Trainingsbelastung bzw. Belastung durchs (Tempo) Training + (extreme) Hitze + (leichte) Dehydrierung ... Das werde ich weiter beobachten, schließlich besteht mein Training fast nur aus TT. Ich werde berichten. (zumindest wenn es sich dabei wiederholen sollte.)

LG
Son Goten

runningdodo hat geschrieben:Nein, Siegfried, das ist schon richtig, dass deutliche Überhitzung (je weniger man die Hitze gewohnt ist und um so empfindlicher man ist desto eher) zu so etwas führen kann.

Ich kenn das gut und das ist für mich immer ein absolutes Warnsignal: Man hat ein (paradoxes) Fröstel-Gefühl (bei mir immer zuerst an den Wangen) und Gänsehaut .

Wir hatten das auch schon hier: http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... hitze.html besprochen.

Also man muss auch nicht bei jeder Körperfunktion das Gras wachsen hören. Ich hatte schon so oft bei Nichtkälte Gänsehaut - da seh ich eigentlich keinerlei Hinweis auf drohendes Ungemach. Mehr Sorgen würd ich mir in der Hitze bei stechenden Kopfschmerzen, Bewusstseinstörungen oder aufkommender Übelkeit machen. Mir ist es ohnehin ein Rätsel warum man als Hobbysportler sich unbedingt die Lauferei in der Hitze geben muss. Es geht doch nichts über ein Läufchen in kühler Waldluft in den frühen Morgenstunden.

Siegfried

Schon klar, so ein Morgen-Waldläuflein ist was Feines.

Es gibt aber eben auch Leute, die wollen bei Wettkämpfen erfolgreich sein und zwischen Mitte Mai und September kann es jederzeit auch mal Schattentemperaturen von 30°+ haben während dieser Wettkämpfe -- je nach Start-Tageszeit.

Dafür kann man sich wappnen durch gezieltes Hitzetraining, aber man muss halt die Warnzeichen kennen und diese paradoxen Kälteschauer und Gänsehaut gehören definitiv dazu. Wenn man stark überhitzt und diese Symptome an sich spürt, ist Vorsicht geboten!

Davon abgesehen ist bei so starker Überhitzung eh nicht mehr viel mit Training, da man zu dem Zeitpunkt die Geschwindigkeit schon lange nicht mehr halten kann und sich nur noch ziemlich langsam dahinschleppt.

Wotabautse Salzhaushalt?

Ne, glaub nicht, das es damit was zu tun hat.

Aber, gut dass Du es ansprichts: Ein guter Tip (von Greif)ist, bei Hitze ist vortrinken. 15-30 min vor dem Lauf 500 ml leicht gesalzenes Wasser ca 5-7 g/l.

runningdodo hat geschrieben:Ne, glaub nicht, das es damit was zu tun hat.

Aber, gut dass Du es ansprichts: Ein guter Tip (von Greif)ist, bei Hitze ist vortrinken. 15-30 min vor dem Lauf 500 ml leicht gesalzenes Wasser ca 5-7 g/l.

Naja, Greif hat da nichts Neues erfunden.
Das Vortrinken sollte man aber nicht überwerten - klar, wenn ich loslege, trinke ich auch nochmal einen großen Schluck - aber bei zu viel: zum einen der Wasserbauch - wenn ich mich recht entsinne, nimmt der Magen pro 1/4h 125ml durchschnittlich auf (oder doch mehr?!?!) - zum anderen wirkst du mit einer halben Stunde vorher auch nicht der Dehydration entgegen. Wichtig ist regelmäßig (viel) zu trinken und nach der Tätigkeit viel in einem größeren Zeitraum zu trinken, also die Trinkflasche (im Schnitt 700ml) nach dem Lauf nicht gleich exen, sondern dafür ruhig eine halbe Stunde daran trinken.
Bei Tagen mit härteren und längeren Einheiten trinke ich gar bis 4 1/2l bis 5l pro Tag. So bin ich am nächsten tag hydriert genug. Weil, wer sich vor und nach einen TDl in diesen heißen Tagen mal auf die Waage stellt, wird merken, dass bis zu 1,5kg fehlen können, davon sind fast 75% Flüssigkeitsverlust - und das hauptsächlich vom Schwitzen! Die müssen nätürlich wieder rein!

Aber richtig: vermehrt auf den Salzhaushalt achten.
Das Problem bei (angefangen bei ambitionierten und Hobby-) Läufern ist nicht wie so oft der angepriesene Magnesiummangel, sondern viel mehr der Salzmangel. Aber nicht mit Präparaten entgegenwirken, sondern mal mehr gesalzene Gürkchen essen!

Hier noch einer schöner Artikel: Sportgetränke oder Wasser: Darauf muss bei der Flüssigkeitszufuhr geachtet werden


Frostl

Frostnacht hat geschrieben:Naja, Greif hat da nichts Neues erfunden.
Das Vortrinken sollte man aber nicht überwerten - klar, wenn ich loslege, trinke ich auch nochmal einen großen Schluck - aber bei zu viel: zum einen der Wasserbauch - wenn ich mich recht entsinne, nimmt der Magen pro 1/4h 125ml durchschnittlich auf (oder doch mehr?!?!) - zum anderen wirkst du mit einer halben Stunde vorher auch nicht der Dehydration entgegen. Wichtig ist regelmäßig (viel) zu trinken und nach der Tätigkeit viel in einem größeren Zeitraum zu trinken, also die Trinkflasche (im Schnitt 700ml) nach dem Lauf nicht gleich exen, sondern dafür ruhig eine halbe Stunde daran trinken.
Bei Tagen mit härteren und längeren Einheiten trinke ich gar bis 4 1/2l bis 5l pro Tag. So bin ich am nächsten tag hydriert genug. Weil, wer sich vor und nach einen TDl in diesen heißen Tagen mal auf die Waage stellt, wird merken, dass bis zu 1,5kg fehlen können, davon sind fast 75% Flüssigkeitsverlust - und das hauptsächlich vom Schwitzen! Die müssen nätürlich wieder rein!

Aber richtig: vermehrt auf den Salzhaushalt achten.
Das Problem bei (angefangen bei ambitionierten und Hobby-) Läufern ist nicht wie so oft der angepriesene Magnesiummangel, sondern viel mehr der Salzmangel. Aber nicht mit Präparaten entgegenwirken, sondern mal mehr gesalzene Gürkchen essen!

Hier noch einer schöner Artikel: Sportgetränke oder Wasser: Darauf muss bei der Flüssigkeitszufuhr geachtet werden


Frostl

Vielen Dank für die Ausführungen, eigentlich auch sehr einleuchtend.

Frostnacht hat geschrieben:
(...)
Bei Tagen mit härteren und längeren Einheiten trinke ich gar bis 4 1/2l bis 5l pro Tag. So bin ich am nächsten tag hydriert genug. Weil, wer sich vor und nach einen TDl in diesen heißen Tagen mal auf die Waage stellt, wird merken, dass bis zu 1,5kg fehlen können, davon sind fast 75% Flüssigkeitsverlust - und das hauptsächlich vom Schwitzen! Die müssen nätürlich wieder rein!
(...)

Hallo,

mit dem genügend Trinken habe ich extreme Probleme bei dieser Witterung.
Ich wiege mich immer vor und nach meinen langen Trainingseinheiten und muss
immer feststellen, dass ich ungenügend hydriert bin.
Bei einer längeren Einheit von ca. 35km verliere ich ca. 4kg, obwohl ich
während des Laufes 3L trinke.
Sicherlich versuche ich den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen danach,
aber dennoch merke ich, dass waehrend des Laufes etwas fehlt.
Eine Leistungsminderung stelle ich immer fest.

Macke hat geschrieben:Ich hab immer noch ne Gänsehaut bei jedem Marathon-Zieleinlauf.

Spricht für die Überanstrengungstheorie.

Macke hat geschrieben: Es sind dann 20,5 in HM-Wettkampftempo geworden.

Dein Wettkampftempo ist zu langsam kalkuliert.

Macke hat geschrieben:Die letzten zwei Kilometer hatte ich auch Gänsehaut.

Überanstrengung...

Macke hat geschrieben:Ich frage mich aber manchmal schon warum manche beim Marathon einfach umkippen, merkt man das wirklich vorher nicht?

Manchmal will der Kopf eben mehr als die Beine. Ich möchte wetten, das es fast alle vorher merken, aber ignorieren.


Mal im Ernst. Gänsehaut habe ich immer dann, wenn ich im Laufe des Tages zu wenig getrunken habe. Für mich ist das das Signal, das ich schnell was zu trinken und Abkühlung (Brunnen...) brauche. Ich hab es mal versucht einfach auszuhalten um zu schauen, was passiert. Als nächstes hört man auf zu schwitzen, dann hat man noch ca. 10 min bis zum völligen Ende. Nicht empfehlenswert.

runningdodo hat geschrieben:Ne, glaub nicht, das es damit was zu tun hat.

Aber, gut dass Du es ansprichts: Ein guter Tip (von Greif)ist, bei Hitze ist vortrinken. 15-30 min vor dem Lauf 500 ml leicht gesalzenes Wasser ca 5-7 g/l.

Ehem, 5-7 g pro Liter? Bist du sicher, dass du da nicht ein Null-Komma davorsetzen musst?

Bei Kohlenhydratgetränken gibt es den empfohlenen Wert von 6 % Glucose je Liter Wasser, was 6 g entspricht.

Ja, korrekt. So hab ich´s immer gemacht.

(Blut-)isotonische Kochsalzlösung ist 0,9 %ig, enthält also 9g/l.

Cassia hat geschrieben:Ehem, 5-7 g pro Liter? Bist du sicher, dass du da nicht ein Null-Komma davorsetzen musst?

Bei Kohlenhydratgetränken gibt es den empfohlenen Wert von 6 % Glucose je Liter Wasser, was 6 g entspricht.

Hallo allseits,

ist die Rechnung richtig?
6% von einem Liter sind gleich 6 Gramm

Bei meinem Mathematikverständnis wären 6% von einem Liter gleich 60 Gramm.

Wobei die Sache insgesamt sehr schwierig ist mit osmotischen Lösungen, es gibt Produkte,
welche eine Konzentration von 40% haben können und dennoch Isoton bzw. eine osmotische Konzentration von 5% besitzen.
In sehr guten Sportgetränken z.B. finden diese Kohlenhydrate Anwendung.
Man kann mit diesen Kohlenhydraten also hochkalorische Getränke mit 40% Kohlenhydratkonzentration ansetzen und dabei eine isotonische Lösung erhalten.

Beispiel:
400g spezielles Kohlenhydrat auf einen Liter Wasser = 40%ige Lösung mit einer Osmolarität von 5% (milliosmol pro Kg, gemessen mit "Fiske-Osmometer")

Maxwell the Fast hat geschrieben:Hallo allseits,

ist die Rechnung richtig?
6% von einem Liter sind gleich 6 Gramm

Bei meinem Mathematikverständnis wären 6% von einem Liter gleich 60 Gramm.

Du hast Recht, Dein Verständnis trügt Dich nicht.

Maxwell the Fast hat geschrieben:Wobei die Sache insgesamt sehr schwierig ist mit osmotischen Lösungen, es gibt Produkte,
welche eine Konzentration von 40% haben können und dennoch Isoton bzw. eine osmotische Konzentration von 5% besitzen.

Schwierig ist das nur, wenn man nicht verstanden hat, um was es bei Osmolarität geht.

Die gleiche Gewichtsmenge Kochsalz erzeugt im Vergleich zu Glucose in Wasser gelöst eben einen um ein Viefaches höheren Lösungsdruck, da die Menge an gelösten Teilchen bei NaCl viel höher ist, und es gibt eben auch aus vielen Glucosemolekülen bestehende Maltodextrine (Glucosepolymere) die eine noch viel nierdrigere Osmolarität haben.

Ups, sorry, völlig falsch von mir.

runningdodo hat geschrieben:

(...)


Die gleiche Gewichtsmenge Kochsalz erzeugt im Vergleich zu Glucose in Wasser gelöst eben einen um ein Viefaches höheren Lösungsdruck, da die Menge an gelösten Teilchen bei NaCl viel höher ist, und es gibt eben auch aus vielen Glucosemolekülen bestehende Maltodextrine (Glucosepolymere) die eine noch viel nierdrigere Osmolarität haben.

Hallo,
das ist die Schwierigkeit, welche ich ansprach und die wird mit "Verstehen" nicht lechter. Beim Anmischen von Sportgetränk achte ich darauf möglichst viel Energie
in einer möglichst kleinen Menge zu lösen. Und die Lösung soll dann möglichst gut
und schnell verwertbar sein.
Das ist schwierig!