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Isotonische Getränke

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Hallo liebe Fories,

da mich die "Suchen-Funktion" nicht schlauer gemacht hat, brauche ich euren Rat: Bei längeren Läufen war ich trotz der Aufnahme von Wasser nachher ziemlich erledigt. Schon während des Laufes hatte ich "Einbrüche".

Ein Bekannter, der selbst viel läuft, hat mir Apfelwasser oder Isostar empfohlen. Zumindest bei Isostar habe ich eine deutliche Besserung gespürt. Die Läufe kommen mir jetzt leichter, um nicht zu sagen leicht, vor. Ich habe natürlich keine Ahnung, ob es sich um Einbildung oder sonst was handelt.

Was haltet ihr von isotonischen Getränken? Gibt es eine preiswerte Alternative zu Isostar?

Freundliche Grüße!


Matthias

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Hallo Matthias
wie lang sind denn deine langen Läufe, und zu welchem Zweck machst du diese?? Marathonvorbereitung ?
Langrain

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Original von Matthias:

Was haltet ihr von isotonischen Getränken? Gibt es eine preiswerte Alternative zu Isostar?

Hallo Matthias!

Benutze selber bei längeren Läufen (> 1:30 h) ein Isogetränk und habe die gleiche Erfahrung gemacht!
:drink: :drink: :drink:

Ist allerdings auch eher aus dem hochpreisigen Sektor (Powerbar), aber da ich es gut vertrage werde ich den Teufel tun da rum zu experimentieren!
:) ) :glow: :) )



Gruß Ralf und Charly

Der Weg ist das Ziel.
Marathondebut: 05.09.04 Münster StartNr. 145

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Lang ist ein Lauf bei mir ab etwa 1,5 - 2 Stunden. Mit Marathon hat das also noch nix zu tun. :rolleyes:

Freundliche Grüße!


Matthias

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Hallo Matthias,
ich halte die Aufnahme von kalorienhaltigen Getränken im Training für Quatsch!Das du nach 1,5-2 Std. schon erschöpft bist zeigt doch das deine Stoffwechselanpassung noch nicht optimal ist.Wenn du jedesmal Kalorien nachschießt wenn deine Speicher anfangen leer zu werden,kann sich nur schwerlich eine Besserung einstellen.Trink weiterhin Wasser während des Laufs und trink sofort nach dem Lauf dein Isostar oder eine Apfelschorle.
Weiterhin gesunden Durst wünscht
Langrain

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Was heißt denn hier "schon erschöpft bist". Ich bin stolz wie Harry, dass ich mittlerweile so lange durchhalte.
Bild



Aber jetzt mal im Enst: Du gehst also davon aus, dass sich der Körper mit der Zeit an diesen "Mangel" gewöhnt. Das könnte schon stimmen.

Dennoch, ist das Zeug vom Aldi mit Isostar und ähnlichem zu vergleichen?

Freundliche Grüße!


Matthias

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Ich glaube die Unterschiede der einzelnen Produkte sind gering.
Die billigste Variante ist immer noch Apfelsaftschorle 1:1 mit einer kleinen Prise Salz.
Langrain

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Original von langrain:
Ich glaube die Unterschiede der einzelnen Produkte sind gering.
Die billigste Variante ist immer noch Apfelsaftschorle 1:1 mit einer kleinen Prise Salz.
Langrain

Wenn man es verträgt, dann ist auch das in Ordnung.

Ich hab schon einiges probiert und bin jetzt bei den Produkten von Ultra gelandet. Für meinen Magen genau das Richtige.

Gruß

:hallo:

www.running-mainz.de

Startnummer Gutenberg-Marathon: 577

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Servus Mathias,

betreffend optimales Getränk oder Ernährung beim Laufen gibt es nur den einen Weg: Du mußt ausprobieren was Dir am besten bekommt. Zum Beispiel trinkst Du gerne Isostar. Ich vertrag es überhaupt nicht und trinke nur reines Wasser. Bei Long-Joggs hab ich meistens zwei Power-Gels mit. Ich kenne einige Leute die das Zeug nicht runterbringen. Also probier mehrere Sachen aus und entscheide dann selbst was Du zu Dir nimmst.
Auf www.greif.de bekommst Du unter anderem auch sehr gute Tipps betreffend Flüssigkeitszufuhr beim Laufen.

Liebe Grüße
Wolfgang

Startnummer 8005 beim Vienna-City-Marathon am 16.Mai 2004

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Hallo Matthias,
ich kann nur empfehlen:
probier`s vor dem wk aus!

seit einem wahrhaft besch.... erlebnis mit iso-getränken bei nem hm lasse ich die finger von dem zeug.
im training nur wasser und im wk allerhöchstens mal das ein oder andere powergel sind meine empfehlungen, aber da ist wohl jeder anders

grüße und gratulation zu deiner steigerung, kannst stolz auf dich sein

Manzoni

**********************
Startnummer 121 beim Trollinger Marathon Heilbronn
**********************

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hallo

hab mal vor kurzem hier im forum den tipp gelesen, ein power-bar-gel in wasser aufzulösen.

gestern hab ich meinen ersten längeren lauf in in meiner marathon-vorbereitung gemacht und hab mir so einen "zaubertrank" gemixt und mitgenommen.

muss sagen, schmeckt gar nicht soooo schlecht und mir ging auch nach 2 std. 43 min. nicht die power aus.

kann ich also weiterempfehlen...

lg
doris :hallo:

...die startnummer 2963 beim www.wachaumarathon.at am 19.09.2004

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[quote]
Original von dortschi:

hab mal vor kurzem hier im forum den tipp gelesen, ein power-bar-gel in wasser aufzulösen.

muss sagen, schmeckt gar nicht soooo schlecht und mir ging auch nach 2 std. 43 min. nicht die power aus.

kann ich also weiterempfehlen...

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Hallo Doris,

freut mich, daß mein Tip Dir geholfen hat :rotate:

Walter

viermaerker 707
____________________________

no more pain........

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Hallo,

da ich nicht nur Leitungswasser pur und oder Apfelschorle wollte, hab ich ein bischen gegoogelt und bin bei Uelzena gelandet. Die bieten Getränkepulver in Kilobeutel an. Dort findet man auch Sportgetränke. Schneller werd ich damit bestimmt nicht, oder doch? Mir schmeckt es und ich vertrage es gut und hab auch mal einen anderen Geschmack in der Flasche als nur Apfelschorle der Wasser.
www.uelzena.de für Interessierte.

Gruß Michael

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@an alle Wassertrinker,

wie verhält es sich mit der Wasseraufnahme beim Lauf?
Werden bei einem niedrigen Natriumgehalt, was ja Leitungswasser hat, nicht die, durch den Lauf knappen, Natriumvoräte benötigt, um das "fehlende" Wasser im Körper schneller aufzunehmen und diese stehen dann "woanders" nicht zur Verfügung?
Welchen Natriumgehalt hat den Isostar z.B.?


VG
Lustamlaufen

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Hallo,

wie hier auch schon angedeutet, ist Kohelnhydrataufnahme während Trainingsläufen umstritten.

Wenn man ein günstiges, verträgliches KH-Getränk sucht, kann man auch einfach Maltodextrin aus der Apotheke in Wasser auflösen. Noch eine Prise Salz ist sicher auch sinnvoll. Maltodextrin soll bis 80g/l isoton sein. Probieren.

Im Training nehme ich keine KHe während der langen Läufe. Beim letzten Marathon habe ich es wie beschrieben gemacht, allerdings, in der Hoffnung die Verträglichkeit noch zu erhöhen, mit Kamillentee statt Wasser.

Gruß,

Carsten

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Original von viermaerker 707:
Original von dortschi:

hab mal vor kurzem hier im forum den tipp gelesen, ein power-bar-gel in wasser aufzulösen.

muss sagen, schmeckt gar nicht soooo schlecht und mir ging auch nach 2 std. 43 min. nicht die power aus.

kann ich also weiterempfehlen...

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Hallo Doris,

freut mich, daß mein Tip Dir geholfen hat :rotate:

Walter

viermaerker 707
____________________________

no more pain........
hallo walter

ach ja von dir war dieser tolle tip also. danke nochmals.
da ich schon von vielen leuten gehört hab das das power-gel pur fast nicht zu ertragen ist, weil es so süss sein soll, hab ichs lange nicht probiert, aber als drink ist es durchaus empfehlenswert.

lg
doris

:hallo:

...die startnummer 2963 beim www.wachaumarathon.at am 19.09.2004

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hallo, da fällt mir noch was zu diesem thema ein:

hab vor kurzem mal von einem isotonischen getränk namens PEEROTON gehört. gibts in österreich in apothenken in 2 versch. geschmacksrichtungen als pulver zum auflösen.

habs zwar noch nicht selbst ausprobiert, soll aber recht wirkungsvoll und geschmacklich empfehlenswert sein.

lg
doris :hallo:

...die startnummer 2963 beim www.wachaumarathon.at am 19.09.2004

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Hallo!

Ich schwöre auf Wasser mit Apfelessig (naturtrüb) und Honig. Habe ich mal als "Geheimtip" in irgendeiner Laufzeitschrift von irgendeinem Langstreckentrainer gelesen. Sehr erfrischend und anscheinend alles drin.

Also: auf 1 l Wasser 2 - 3 EL Apfelessig und 2 EL Honig. Wer`s verträgt kann den Essiganteil noch erhöhen.

Und die Haushaltskasse bleibt auch geschont.;)

H.-J.

The road goes on forever and the party never ends...
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Hi Matthias,
also mit dem Trinken ist das so eine Sache wie man sieht.

Die Frage ist jetzt, was du eigentlich mit deinen langen Läufen erreichen willst. Sind sie Teil eines Trainings zur Verbesserung des Fettstoffwechsels, würde ich sagen, dass die Aufnahme von kohlenhydrathaltigen Getränken (sagen wir sog. "Sportgetränke) (oder auch Essen) kontraproduktiv wirkt - Sinn des langen Laufes ist es doch gerade, die Kohlenhydrate sozusagen loszuwerden. Wenn du also ein solches Getränk zu dir nimmst, wird dir zwar die Trainingseinheit leichter fallen, aber den eigentlichen Trainingseffekt des langen Laufes schränkst du ein. Auch hier gilt, dass man Reize setzen muss, damit sich der Körper "entwickelt". Auch hier gelten die Gesetze der Superkompensation. Läufst du "nur aus Spaß", wird dir ein kohlenhydratreiches Getränk den Lauf erleichtern.

Im Wettkampf halte ich es - zumindest wenn du "an der Kante läufst" - ebenfalls für wenig sinnvoll kohlenhydrathaltige Getränke zu dir zu nehmen, dein Körper ist schlichtweg nicht in der Lage die enthaltenen Kohlenhydrate zu verarbeiten. Das dafür notwendige Blut befindet sich in der Muskulatur und nicht im Verdauungstrakt. Deshalb empfiehlt sich für Läufer unter 3:30 beim Marathon auch eher Wasser. Dadrüber darf es auch gerne mal gesüßt sein - vor allem nach dem Lauf. Hat man auch als langsamerer Läufer keine Probleme mehr mit den langen Strecken (30-35 km) sollte man versuchen auf Wasser umzusteigen.

Isotonische Getränke haben die gleiche Konzentration gelöster Teilchen wie das Blut und werden dadurch schneller vom Körper aufgenommen. Mixt man sie selber an, besteht leicht die Gefahr überzudosieren. Dann ist das Getränk hypertonisch und solche Getränke entziehen dem Körper eher die Flüssigkeit. Selbst bei fertig gemixten Getränken hat sich gezeigt, dass die zu hoch dosiert waren - mal ganz abgesehen vom Preis. Habt ihr mal darüber nachgedacht, was die Jungens und Mädels bei den Marathons eigentlich vom Mixen verstehen? Ob die den Unterschied zwischen hypotonisch und hypertonisch kennen? Oder mixen die vielleicht nach dem Motto:"Tun wir den Jungens und Mädels mal was Gutes und hau`n ne Schaufel mehr in den Kanister!"

Zur Apfelschorle - die mir auch ganz gut schmeckt, allerdings habe ich es lieber ganz stark verdünnt ... vielleicht 1:8 ... ist das wohl eine Gepflogenheit die vor allem im deutschen Sprachraum auftritt und basiert auf keiner wissenschaftlichen Grundlage. Im Gegenteil wurde nach der Einnahme von verdünntem Apfelsaft ein Nettowasserverlust beobachtet (Brouns und Leiper, 1995). Durst wird zwar zunächst gestillt, aber die Dehydratation wird eigentlich gefördert und nicht vermindert (Achtung: Die Quelle hat mit Isostar zu tun, was zumindest Zweifel erweckt).

Hier noch einige "Einnahmeempfehlungen":
Belastungen bis ca. 60 Minuten: Von Einnahme von kohlenhydrathaltigen Getränken während der Belastung ist in der Regel kein leistungssteigernder Effekt zu erwarten. Ausnahmen: sehr warme und feuchte Klimabedingungen. Gut trainierte Personen können länger auf die Einnahme von kohlenhydrathaltigen Getränken verzichten, ohne dass negative Effekte eintreten oder positive ausbleiben.

Bei länger als eine Stunde dauernden Belastungen kann eine regelmässige Einnahme von kohlenhydrathaltigen Getränken sinnvoll sein, jedoch sollten die Einschränkungen bzgl. Training, die ich oben erwähnt habe, bedacht werden. Etwa alle 15 bis 20 min etwa 100 bis 200 ccm trinken. Die maximale Flüssigkeitsabsorption liegt bei ca. 0.8 Litern pro Stunde und die maximale Verwertung von exogen zugeführten Kohlenhydraten bei einem Gramm pro Minute (Einnahmen von grösseren Mengen sind somit nicht sinnvoll).

Nach der Belastung erleichtern kohlenhydrathaltige Getränke die Rehydratation und das Wiederauffüllen der Glycogenreserven, da häufig der Appetit unmittelbar nach der Belastung unterdrückt ist und somit selten sofort mit der Einnahme von fester Nahrung begonnen wird.

Eine andere Sache sind Mineralien und Vitamine. Problem: Normwerte für Mineralien und Vitamine sind eigentlich nicht bekannt, vor allem nicht, weil sie nicht unter Extrembedingungen erforscht wurden. Aber: Richtlinie sollte der Umfang des wöchentlichen Trainingspensums sein. Leistungssport beginnt etwa bei 15 Trainingsstunden/Woche im Jahresverlauf. Dadrunter werden wir kaum Problem mit unzureichender Versorgung bekommen. Ein wenig Salz im Wasser wird bei langen Läufen aber sicherlich nicht falsch sein und fördert auch den Geschmack.

Was trinke ich persönlich im Training? Bis zu 60 Minuten gar nichts. Bei 60-90 Minuten trinke ich meist nichts - außer im Sommer. Wie bei Läufen bis 2 Stunden, verstecke ich dann schonmal gerne ein Halbliterfläschen Wasser mit einem "Tropfen" Apfelsaft für den Geschmack und etwas Salz hinter den Baumstämmen. Von anderen Läufern weiß ich, dass sie ebenfalls gut versteckte und gefüllte "Depots" im Wald haben. In Rennen bis 10 km wird höchstens bei Hitze mal der Hals benetzt. Da habe ich eh keine Zeit zum Schlucken. Beim HM ab 10 km gerne mal ein Wässerchen - es sei denn die Hitze knallt. Dann schmeckt mir auch schonmal ein Isostar o. ä.. Da das Zeug aber so dermaßen klebt, versuche ich es zu vermeiden. Meist ist es mir aber viel zu süß.

Ich hoffe zur weiteren Diskussion angeregt zu haben:

Der Meerbuscher

Quellenangabe:
Brouns F, Leiper J. Mineralwasser als Flüssigkeitsersatz-Getränk. In: Insider Vol 3 (3), Isostar Sprot Nutrition Foundation, 1995.

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Das sagt der von den Langstrecklern so geliebte Peter Greif zu dem Thema:

Trinksucht bei Läufern (21.02.2003)


Es gilt die Sache mit dem simplen Ernährungsfehler aufzuklären, der unter Umständen schwache Marathonleistungen erklärt. Es ging dabei um die Frage, warum der allgemeine Leistungsstandard der deutschen Marathonläufer seit Jahren immer weiter absinkt. Meine Gedanken waren dazu, was sich denn eigentlich geändert hat im Gegensatz zu früher.

Dass einmal der große Fleiß der 70er und 80er Jahre nicht mehr da ist, darüber herrscht im Großen und Ganzen Einvernehmen. Dies scheint der eigentliche Hauptgrund für den Leistungsverfall zu sein. Aber es ist mir eine Sache aufgefallen, die in früheren Jahren nicht so wie heute gehandhabt wurde. Wenn damals jemand zu einer großen Runde > 30 km aufgebrochen wäre und hätte sich eine Trinkflasche umgeschnallt, dann hätten wir ihn ausgelacht. Wenn es tatsächlich einmal so heiß war, dass wir Durst bekamen, dann liefen wir eine Tankstelle oder einen Friedhof an und labten uns am Leitungswasser.

Bis zu diesen Tagen hin, haben uns aber Sportmediziner und Industrie mit Macht in Richtung Trinken beim Training, besonders von sogenannten isotonischen Getränken getrieben. Auch wurde wahre Horrorszenarien über Gesundheits- und Leistungsschäden durch Flüssigkeitsmangel verbreitet. Hinter einem wahren Kern verstecken sich natürlich auch massive wirtschaftliche Interessen, denn an diesen Sportgetränken wird geradezu ungeheures Geld verdient. Wenn eine bekannte amerikanische Firma ihr 0,75 l Sportgetränk für 2,50 EUR verkauft, dann dreht sich mir der Magen um. Obwohl wir dieses Getränk - auch weil es vom Konsumenten verlangt wird - auch führen, lehne ich es persönlich ab davon zu trinken. Als Getränkefachmann (Dipl. Braumeister) weiß ich ziemlich genau, wie hoch die Gestehungskosten für diese angeblich schnelle Pulle sind. Der Verkaufspreis steht in keinem Verhältnis zum Wert des Inhalts.

Unterschwellig suggeriert der Preis, je teurer desto besser. Und wenn Du dann auch noch besonders viel davon trinkst, dann wirst Du noch besser. Mir hat jetzt gerade jemand geschrieben, dass er, was sinnvoll ist, auf seinen 35 km leicht gesalzene Saftschorle trinkt. Davon aber jetzt im Winter 1,5 l!! Das grenzt wirklich schon an Trunksucht. Wie bei der echten Trunksucht, wird ihm dann danach auch ausnahmslos übel. Man sollte nicht über diesen Mann lächeln, denn er macht nur das, was ihm andere einreden.

Der drohende Medizinerfinger hat auch eine wahre Wassertrinksucht ausgelöst. Dabei werden auch Wässer konsumiert, die einfach schädlich für uns Läufer(innen) sind. Es sind dies besonders natriumarme Wässer, die auch noch bei Tests besonders gute Bewertungen bekommen. Diese Wässer schwemmen soviel Mineralien aus dem Körper, dass es schon zu Todesfällen gekommen ist.

Nach diesen Zeilen werden Sie lieber Leser jetzt annehmen, ich möchte Ihnen generell raten, im Training möglichst wenig zu trinken. Das ist mitnichten so, wir alle müssen unsere Flüssigkeitsverluste ersetzen und es gibt wirklich Gesundheitsschäden durch zu wenig trinken. Dennoch müssen wir es sehr kritisch betrachten, was, wann und wie viel wir im Training trinken.

An dieser Stelle möchte ich ganz besonders darauf hinweisen, dass sich diese Zeilen nur auf das Trinken im Marathon-Training und nicht im -Wettkampf beziehen!

Um den eigentlichen simplen Ernährungsfehler, den wir durch falsches Trinken begehen können zu erklären, muss ich zum besseren Verständnis etwas weit ausholen. Jedem Interessierten ist es bekannt, dass die eigentlich knappe Energiequelle im Marathon-Wettkampf das Glykogen ist. Das sind gespeicherte Kohlenhydrate, die während der sportlichen Betätigung wieder abgebaut werden und dem Körper als Glukose (Zucker) die nötige Verbrennungsenergie liefern. Um ein gutes 42,2 km-Rennen zu laufen, benötigen wir soviel Glykogen wie möglich. Dieser Speicherstoff wird in der Muskulatur und in der Leber eingelagert. Leider sind diese Speicher klein, sie können aber durch Training vergrößert werden.

Der Reiz zur Einlagerung von mehr Glykogen wird durch eine möglichst tiefe Ausschöpfung dieses Substrats im Training gelegt. Bei einem langen Lauf wird sehr viel von den Glykogenreserven verbraucht. Je höher die Ausschöpfung dieser Reserven ist, desto größer ist auch der Reiz zu mehr Einlagerung von mehr Glykogen. Diese Ausschöpfung folgt den Regeln der Superkompensation. Das heißt also, je länger und schneller ich laufe, desto mehr von dem wertvollen Glykogen steht mir beim nächsten Training zur Verfügung (Siehe auch Count Down zur Bestzeit, 35 km mit Endbeschleunigung).

Das Dumme an der Sache ist, dass unser Organismus nun ganz und gar nicht gerne sein Glykogen hergibt. Am Anfang kommt der Energiestrom noch locker, das Laufen macht uns keine Mühe. Mit zunehmender Länge des Trainings merken wir genau, wie unsere Energie so langsam schwindet. Unser Körper gibt immer zäher von seinen Reserven ab. Normalerweise kommen wir dann schnell in den Bereich, wo wir das Training abbrechen möchten. Man bin ich fertig! Ein Marathonläufer muss aber an diesem Punkt noch weiter, um seinen Organismus in einen noch stärkeren Energiemangel zu bringen. Einerseits zwingt er dadurch seine Systeme dazu, immer mehr auf den Fettstoffwechsel zurückzugreifen, andererseits werden aber auch die Glykogenreserven tiefer ausgeschöpft.

In diesem Trainingsbereich möchte man eigentlich nicht mehr laufen. Wir alle fühlen uns völlig leer und sollen dennoch weitermachen. Und doch sind wir jetzt genau an dem Punkt angelangt, wo sich unser Training, von dem des 10 km- oder Halbmarathonläufers unterscheidet. Die Härte an dieser Stelle gegen Dich selbst, macht Dich zum erfolgreichen Marathonläufer.

So und nun kommen wir zum Punkt! Es gibt aber einen Trick, mit dem Du Dir die ganze Sache scheinbar einfacher machen kannst. An dieser Stelle kommt jetzt die mitgeführte Trinkflasche mit einem Energiegetränk (gesüßt!) und unter Umständen auch noch der Energieriegel auf das Trapez. Wer jetzt oder vorher trinkt oder isst, führt dem Körper Kohlenhydrate zu. Nun ist er nicht mehr allein auf das Glykogen aus Muskel und Leber angewiesen, sondern kann auf den frischen Zucker zugreifen, den ihm der Verdauungstrakt liefert. Das geht insbesondere nur im Training, weil jetzt noch genug Kreislaufreserven zur Verfügung stehen, um die Verdauungsorgane zu durchbluten. Die Folge dieser Maßnahme sind einerseits, dass es nicht zu einer tiefen Ausschöpfung der Glykogenreserven kommt, auch der gewünschte hohe Anteil der Ernergiegewinnung aus dem Fettstoffwechsel geringer ausfällt, man sich aber andererseits gesamtkörperlich nicht so ausgepowert fühlt.

Die eigentliche Folge aber ist fatal. Dass, was wir eigentlich erreichen wollten, bleibt aus. Das Ziel einer tiefen Ausschöpfung der Kohlenhydratvorräte wird nicht erreicht. Wir haben die Chance vertan unsere Glykogenreserven durch die Superkompensation entscheidend zu erhöhen. Durch die Zufuhr von Zucker wurde eine Kausalkette unterbrochen.

Die Rache dieser scheinbar guten Tat ist Dir sicher! Im Marathon wird bei deutlich höherem Tempo als im Training mehr und schneller Glykogen verbraucht. Wenn Du dieses verschossen hast und bist allein auf Deinen Fettstoffwechsel angewiesen, dann erlebst Du Dinge von denen Du vorher nur träumen konntest. Besonders dann, wenn Du trotz Energiemangel schnell weiterläufst.

Natürlich werden nicht nur wenige von uns auf die Idee kommen, das sei alles kein Problem, ich kann ja auch im Wettkampf energiereiche Getränke zu mir nehmen oder z.B eine Banane essen, dann klappt es schon. Ja, kann man! Leider aber kommt die Energie nicht mehr dort hin, wo sie gebraucht wird. Denn im Wettkampf sitzt jeder mögliche Milliliter Blut in der arbeitenden Muskulatur und nicht im Verdauungstrakt. Banane und Säftchen werden erst verdaut, wenn Du im Ziel bist.

Es gibt aber einen Trost. Je langsamer jemand läuft, desto besser kann er auch noch innerhalb des Marathons Gewinn aus frisch zugeführter Energie ziehen. Andererseits ist es logischerweise dann auch so, dass schnelle Leute in sich reinstopfen können was sie wollen. Die Chance auf energetischen Zugewinn ist nur minimal (Laufen darum unsere Jungen im oberen Leistungsbereich so langsam?).

In Zusammenfassung rate ich folgendes: Leistungsstarke Läufer unter 3:30 h sollten während der 35 km nur Wasser trinken. Langsameren rate ich, gesüßte Getränke zu sich zu nehmen, so lange sie noch Probleme mit der Strecke haben. Kommt es nicht mehr innerhalb des Trainings zu starken Erschöpfungszuständen, sollte auch diese Gruppe auf Wasser umsteigen. Bei kürzeren Läufen reicht es aus, wenn der Flüssigkeitsverlust nach dem Training ersetzt wird. Dann aber sollte das Getränk richtig energiereich sein. Ich empfehle nach normalen Belastungen Saft, nach den 35 km Ultra-Refresher mit einer Kapsel Apfelessig-Konzentrat.

Gruß vom Miler, der während der Dauerläufe gar nicht trinkt!

`... as speed is the name of the game then never get too far away from it in training." Peter Coe

Isotonische Getränke

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Original von Matthias:
Lang ist ein Lauf bei mir ab etwa 1,5 - 2 Stunden. Mit Marathon hat das also noch nix zu tun. :rolleyes:

Freundliche Grüße!


Matthias

Echt Matthias, kannst du solange laufen ohne einzuschlafen? :D :) ) :D

Nein jetzt mal im Ernst.

Ich trinke bis 1 Std. gar nichts (vorher nur Wasser) ab 1 - 1 1/2 Std. eigentlich auch nichts, außer wenn es sehr heiß ist, dann aber auch nur Wasser. Ab 1 1/2 Std. nehme ich Wasser mit ner Prise Salz zu mir. Bei 2 - 2 1/2 Std. kann es schon mal vorkommen, daß ich (bisher) ein Fläschchen mit Saftschorle mitnehme in den anderen jedoch nur Wasser. Das Schorle kommt, wenn überhaupt auch nur gegen Schluß zum Einsatz, wenn wirklich nichts mehr geht. Das kann dann auf den letzten 2 - 4 KM vielleicht mal der Fall sein (vor allem, wenn ich zu schnell gelaufen bin oder die Strecke sehr hügelig war), wobei das dann eher dem Kopf hilft, als den Beinen. Aber wie heißt es so schön "wenn`s im Kopf nicht läuft, läufts nicht" Da ist schon was dran.

Ich hoffe daß ich dir helfen konnte Matthias. :hallo:




Servus Moorbilato
Bild

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Hallo!
Original von Meerbuscher:
also mit dem Trinken ist das so eine Sache wie man sieht.
Genau, ich hatte ja schon gesagt, dass die KH-Aufnahme beim Training umstritten ist. Ich gehe mal zu den strittigen Punkten :-)
Sinn des langen Laufes ist es doch gerade, die Kohlenhydrate sozusagen loszuwerden. Wenn du also ein solches Getränk zu dir nimmst, wird dir zwar die Trainingseinheit leichter fallen, aber den eigentlichen Trainingseffekt des langen Laufes schränkst du ein.
Ein Sinn der langen Läufe ist das Training des Fettstoffwechsels. Dass dazu eine Entlehrung der KH-Speicher nötig wäre, ist nicht klar, es gibt auch Leute, die meinen, es genüge, mit der richtigen Intensität zu laufen. In der Tat braucht der Fettstoffwechsel eine gewisse Menge an Kohlenhhydraten, um effizient zu funktionieren. (`Die Fette brennen im Feuer der Kohlenhydrate.`)

Ein Rat, den man liest, ist, erst nach einer Stunde die ersten KHe zu sich zu nehmen, damit der Stoffwechsel sich bereits eingependelt hat.
Auch hier gilt, dass man Reize setzen muss, damit sich der Körper "entwickelt". Auch hier gelten die Gesetze der Superkompensation.
Dafür, dass die KH-Speicher durch Entleerung nach dem Prinzip der Superkompensation vergrößert werden können, kenne ich keine Quelle. Mit einer vollständigen Entleerung riskiert man unter Umständen auch eine lange Regenerationszeit.

Unabhängig von diesen Einwänden trinke ich im Training auch nur Wasser, und das auch nur, wenn es länge des Laufes und Temperaturen nötig machen. Im Winter mache ich auch lange Läufe (2,5h) ohne.
Im Wettkampf halte ich es - zumindest wenn du "an der Kante läufst" - ebenfalls für wenig sinnvoll kohlenhydrathaltige Getränke zu dir zu nehmen, dein Körper ist schlichtweg nicht in der Lage die enthaltenen Kohlenhydrate zu verarbeiten. Das dafür notwendige Blut befindet sich in der Muskulatur und nicht im Verdauungstrakt. Deshalb empfiehlt sich für Läufer unter 3:30 beim Marathon auch eher Wasser.
Das geglaubt und danach gehandelt habe ich auch einmal. Greif schreibt das zum Beispiel, aber auch er setzt die Grenze deutlich niedriger als 3:30.

Ich denke aber, dass auch die Eliteläufer beim Marathon KHe zu sich nehmen. Vielleicht kennt Miler welche und kann mal fragen? Ich erinnere mich an ein Interview mit Martin Beckmann nach seinem Gewinn bei den Deutschen Marathonmeisterschaften 2002, in dem er erzählt, dass er bei der Aufnahme der Eigenverpflegung ein paar kurz angehalten hat, weil er seine Flasche zunächst übersehen hatte und er ein Päckchen Gel daran hatte.

Für den Marathon-Wettkampf ist für mich inzwischen klar, dass KHe gut sind, wenn man sie verträgt. Ich bin damit im letzten Jahr gut gefahren. Ob das einen Teil der 80s ausmacht, die ich schneller als im Jahr davor war, oder ob es egal war, kann ich natürlich nicht sagen. (Und ich bin dicht genug an der Grenze meiner momentanen Leistungsfähigkeit gelaufen, dass 80s eine Menge waren.)
Isotonische Getränke haben die gleiche Konzentration gelöster Teilchen wie das Blut und werden dadurch schneller vom Körper aufgenommen. Mixt man sie selber an, besteht leicht die Gefahr überzudosieren.
Wieso?
Dann ist das Getränk hypertonisch und solche Getränke entziehen dem Körper eher die Flüssigkeit. Selbst bei fertig gemixten Getränken hat sich gezeigt, dass die zu hoch dosiert waren - mal ganz abgesehen vom Preis. Habt ihr mal darüber nachgedacht, was die Jungens und Mädels bei den Marathons eigentlich vom Mixen verstehen? Ob die den Unterschied zwischen hypotonisch und hypertonisch kennen? Oder mixen die vielleicht nach dem Motto:"Tun wir den Jungens und Mädels mal was Gutes und hau`n ne Schaufel mehr in den Kanister!"
Redest Du jetzt von den Getränken an den Verpflegungsstellen? Da muss man natürlich skeptisch sein.

Gruß,

Carsten
Gesperrt

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