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(Kurz-)bericht vom IM Regensburg

(Kurz-)bericht vom IM Regensburg

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Hallo!

Letztes Jahr schrieb ich einen Bericht vom IM Frankfurt. Dieser begann bzw. endete mit den Sätzen:

Es war mein bisher härtester Wettkampf (ich hoffe einen noch härteren muss ich nicht erleben) und mit einer Nacht darüber geschlafen relativieren sich einige Erlebnisse. Gestern nach 25 Kilometer auf dem Marathon dachte ich mir: „Ich Ars…. warum tust Du Dir das wieder an, so eine Schinderei und das war auf jeden Fall die letzte Langdistanz deines Lebens!!“

Mit einer Nacht Schlaf realtivierten sich die Dinge. Mein Zeitziel weit verpasst und trotzdem sehr zufrieden. Ein Ziel nach langem Kampf erreicht und für nächstes Jahr einige Dinge beschlossen:

1. nächstes Jahr keine Triathlongroßveranstaltung

2. nächstes Jahr werde ich auf jedem Fall bei einem Wettbewerb starten bei dem alle Wechselzonen zusammen sind (es ist sonst für den/die Begleiter ein Riesenstress und wir können die Kinder nicht mitnehmen)

3. Ich werde auch weiterhin bei Veranstaltung (ehrgeizige) Zeitziele haben, aber eine Langdistanz ist so bereits eine große Herausforderung, das ich dies zukünftig nicht unter bestzeitenjagt sondern etwas mehr unter dem Stichwort „Erlebnis“ sehen werde.

So... ein Jahr später Zeit nachzuschauen was aus meinen guten Vorsätzen wurde:

1. SCHLECHT habe mich auf den IM Regensburg angemeldet.
2. SCHLECHT Wechselzonen 12 KM auseinander
3. SUPER an meine Ziele gehalten.

Habe es alles etwas langsamer angegangen und das ganze Wochenende war ein Erlebnis, habe 10.30 Stunden von 12:24 (2 Stunden haben meine Radschuhe meine Füsse gefoltert) erlebt und genossen. War wenige Minuten nach dem Zieleinlauf bei meiner Frau und habe mich mit ihr gefreut!!

Vom Erlebniswert der tollste Ironman an dem ich teilnehmen durfte. Die Helfer nett und freundlich mit voller Seele beim Einsatz und nach Stunden jeden Athleten noch angefeuert. Mit Abstand der bestorganisierte Ironman den ich gesehen habe, bis ins Detail. z. B. gab es im Ziel eine erste kleine Verpflegung und Massage. Danach war 400 Meter weiter die Finnishlinieparty. Da hat man als Athlet immer ein schlechtes Gewissen wenn man weiß das draußen die Familie steht. Hier konnte meine Frau einfach für 8 Euro ein Ticket kaufen und mitfeiern. So stimmte jedes kleine Detail. Keine Wartezeiten bei der Fahrradabholung und, und, und... Dazu kommt die Ambiente von Regensburg und die landschaftlich schöne Radstrecke. Touristen die nicht wussten was ein Ironman ist, es sich von der Polizei erklären ließen und begeistert mit anfeuerten. Meine Frau stand neben zwei älteren bayerischen Damen die ihre Kommentare abgaben bis sich meine Frau vor Lachen bog: Kam die erste sportliche Dame vorbei:
Kommentar: "Bei der weiß man auch nicht was hinten und vorne ist" oder als eine etwas beleibtere Sportlerin vorbeikam: "die kann auch Stolz auf sich sein - wenn sie es überlebt hat..."
2 KM vor dem Ziel bin ich noch an einem IRONMAN vorbeigelaufen der eigentlich 2 Medaillen verdient hat. Der hatte blutige Schuhe und hat einen Helfer gebeten ihm die Schuhe auszuziehen da er sich nicht mehr bücken kann. Er ist dann in Socken voll ins Ziel gelaufen...

Nach einem Ironman hatte ich bisher immer so eine Phase in der ich mir überlege ob ich mir das nochmal antue. Habe mich auf den IM Switzerland 2011 angemeldet...
Gib niemals auf - höchsten einen Brief - Heinz Erhardt

Ziele 2015

Mal an einem Wochenende einen Doppelmarathon absolvieren
Rennsteig
70.3 IM Kraichgau
4-Trails

Veranstaltungen die mich bisher am meisten beeindruckt haben:

Berlinmarathon
100km von Biel
IM Zürich / Frankfurt
Jungfraumarathon
Rennsteig
Roth
Swissalpine Davos
Untertagemarathon Sondershausen

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Schwabenpfeil hat geschrieben: ... Habe es alles etwas langsamer angegangen und das ganze Wochenende war ein Erlebnis, habe 10.30 Stunden von 12:24 (2 Stunden haben meine Radschuhe meine Füsse gefoltert) erlebt und genossen. War wenige Minuten nach dem Zieleinlauf bei meiner Frau und habe mich mit ihr gefreut!! ...
Es war ein tolles Erlebnis, da stimme ich dir voll und ganz zu. Für mich war's noch dazu der erste Ironman :hurra: . Bis ca. Kilometer 15 beim Marathon lief eigentlich alles perfekt, dann ging mir (im wahrsten Sinn des Wortes) die Luft aus. Ab Kilometer 25 bin ich dann mehr oder weniger gewandert, laufen ging einfach nicht mehr. Hab immer wieder versucht, nochmal in Tritt zu kommen - nichts zu machen. Entsprechend mäßig ist die Zeit geworden (13:51), das ist aber nichts, was mir jetzt noch die Laune verderben kann. :D
Schwabenpfeil hat geschrieben: ... Vom Erlebniswert der tollste Ironman an dem ich teilnehmen durfte. Die Helfer nett und freundlich mit voller Seele beim Einsatz und nach Stunden jeden Athleten noch angefeuert. ...
Ich hab da jetzt nicht so viele Vergleichswerte, das mit den netten, engagierten Helfern ist mir aber auch aufgefallen. Hab mich von der ersten bis zur letzten Minute wohl gefühlt bei der Veranstaltung (abgesehen von dem einen oder anderen Tief vor allem auf der Laufstrecke meine ich jetzt natürlich, aber da können die Veranstalter ja schließlich nichts dafür ...). Gleiches gilt auch für die Zuschauer, vor allem auch für diejenigen, die nach 19 Uhr noch an der Strecke waren. Viele von denen haben sich richtig ins Zeug gelegt. Allerdings glaube ich, von Runde zu Runde mehr Mitleid in den Blicken und Anfeuerungsrufen wahrgenommen zu haben, hab wohl zum Ende hin für einen Ironman nicht sonderlich eisern ausgesehen ...

Nächstes Jahr in Roth laufe ich den Marathon durch. Das behaupte ich jetzt jedenfalls einfach mal. :teufel:

Gruß,
Nerd

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Na dann erst einmal von mir die herzlichsten Glückwünsche zu Euren Leistungen! Super gemacht!

@nerd:
Ist schon krank ... im ersten Jahr eine LD :teufel: , aber meinen Respekt hast Du auf jeden Fall!!

Mein Debüt auf der Langdistanz geb ich nächstes Jahr zum Ostseeman in Glücksburg (bin schon gemeldet - es gibt also kein zurück)

Grüße Ulf :hallo:
http://www.laufsport-liga.de/web/profil.html?u=15581

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glückwunsch!!!
manche dinge sehe ich genauso, z.b. war die begeisterung der helfer und natürlich der zuschauer wahnsinn :daumen:
Schwabenpfeil hat geschrieben:Nach einem Ironman hatte ich bisher immer so eine Phase in der ich mir überlege ob ich mir das nochmal antue. Habe mich auf den IM Switzerland 2011 angemeldet...
richtig so! ich hatte gar keine zeit über sowas nachzudenken, bereits tage vor meinem premieren-finish in regensburg hab ich mich für roth angemeldet :nick: und ich bereue es in keinster weise :zwinker5:
nur ein harter tag war ein guter tag! (sagt frank und der hat echt ahnung)

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Schwabenpfeil hat geschrieben:2 KM vor dem Ziel bin ich noch an einem IRONMAN vorbeigelaufen der eigentlich 2 Medaillen verdient hat. Der hatte blutige Schuhe und hat einen Helfer gebeten ihm die Schuhe auszuziehen da er sich nicht mehr bücken kann. Er ist dann in Socken voll ins Ziel gelaufen...

:uah: Aua! Aua! Aua!
Nerd hat geschrieben: Ab Kilometer 25 bin ich dann mehr oder weniger gewandert, laufen ging einfach nicht mehr. Hab immer wieder versucht, nochmal in Tritt zu kommen - nichts zu machen.
:uah: Echt toll so´n Ironman! :D

:confused: Ist man eigentlich nur dann ein echter Triathlet, wenn man sich kaputtschindet? :confused:

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Plattfuß hat geschrieben: :uah: Aua! Aua! Aua!

:uah: Echt toll so´n Ironman! :D

:confused: Ist man eigentlich nur dann ein echter Triathlet, wenn man sich kaputtschindet? :confused:
Jetzt mal langsam - ich war nicht irgendwie verletzt oder kurz vor dem Kollaps, sondern einfach nur zu erschöpft zum Laufen. Hatte auch nach dem Rennen keinerlei Probleme, von kaputtschinden kann also keine Rede sein. Hättest du an meiner Stelle bei km 25 abgebrochen? :confused: Das hätte bei mir sicher mehr "Schäden" hinterlassen, als die restlichen 17km zu gehen ...

Gruß,
Nerd

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Plattfuß hat geschrieben: :confused: Ist man eigentlich nur dann ein echter Triathlet, wenn man sich kaputtschindet? :confused:
definiere "kaputtschindet" - ich schinde mich gerne kaputt!

soll heissen das ich im training schon mal an die grenze gehe. 6h koppeltraining sehen für aussenstehende wie eine schinderei aus, für mich ist das hingegen absolut geil :geil:
im wettkampf, speziell jetzt beim ironman oder bei einem marathon, geht der athlet oft über die grenzen des vertretbaren hinaus. aber probiere mal so jemanden zu sagen das er aufhören soll! das ziel in greifbarer nähe, da hält dich nichts und niemand auf :nick:

aber man braucht sich nicht kaputtschinden um ein "echter" triathlet zu sein :zwinker5: .
nur ein harter tag war ein guter tag! (sagt frank und der hat echt ahnung)

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Nerd hat geschrieben:Das hätte bei mir sicher mehr "Schäden" hinterlassen, als die restlichen 17km zu gehen ...
so siehts aus :daumen:
nur ein harter tag war ein guter tag! (sagt frank und der hat echt ahnung)

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Nerd hat geschrieben:Jetzt mal langsam - ich war nicht irgendwie verletzt oder kurz vor dem Kollaps, sondern einfach nur zu erschöpft zum Laufen. Hatte auch nach dem Rennen keinerlei Probleme, von kaputtschinden kann also keine Rede sein.


Das ist beruhigend, offenbar können Extrem- Ausdauersportler mehr ab als andere.
Hättest du an meiner Stelle bei km 25 abgebrochen? :confused: Das hätte bei mir sicher mehr "Schäden" hinterlassen, als die restlichen 17km zu gehen ...
Ja, ich hätte abgebrochen und wäre maximal 2km "ausgegangen". Aber ich geb`ehrlich zu: ich kann keinen Marathon laufen geschweige denn einen Ironman bestreiten.

Bis jetzt habe ich nur Sprintdistanzen absolviert und werde wohl auch dabei bleiben.

Gruß

Plattfuß

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liverpool hat geschrieben:definiere "kaputtschindet" - ich schinde mich gerne kaputt!

soll heissen das ich im training schon mal an die grenze gehe. 6h koppeltraining sehen für aussenstehende wie eine schinderei aus, für mich ist das hingegen absolut geil :geil:
im wettkampf, speziell jetzt beim ironman oder bei einem marathon, geht der athlet oft über die grenzen des vertretbaren hinaus. aber probiere mal so jemanden zu sagen das er aufhören soll! das ziel in greifbarer nähe, da hält dich nichts und niemand auf :nick:
Ich fürchte immer lang anhaltende oder bleibende Schäden, wenn ich über meine Grenzen gehe, folgendes hab`ich schon bei mir selbst erlebt:

-Blasen und blutende Füße

-Zerrungen und Muskelrisse

-Dehydrierung, Krämpfe

-Finish unter starken Schmerzen

-Kreislauf- Zusammenbruch.

seitdem bin ich mit dem "an die Grenzen gehen sehr vorsichtig und auch bis jetzt gut damit gefahren. Aber wie gesagt: Extremsportler halten offenbar auch in puncto Verletzung und Erschöpfung mehr aus, obwohl sowas ja nicht trainierbar ist...

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Plattfuß hat geschrieben: Aber wie gesagt: Extremsportler halten offenbar auch in puncto Verletzung und Erschöpfung mehr aus, obwohl sowas ja nicht trainierbar ist...
Vielleicht werden ja auch nur Menschen, die in puncto Verletzung und Erschöpfung mehr aushalten, Extremsportler... :zwinker2:
Grüße

schneapfla

I was running so fast - it was like the trees were standing still!

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schneapfla hat geschrieben:Vielleicht werden ja auch nur Menschen, die in puncto Verletzung und Erschöpfung mehr aushalten, Extremsportler... :zwinker2:
:klatsch: Ja! genauso ist es und nicht umgekehrt! :daumen:
Gesperrt

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