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EKG Test auf Ergometer sinnvoll?

EKG Test auf Ergometer sinnvoll?

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Hallo zusammen,

die Mutter meiner Freundin bot mir gestern an, mich mal per EKG testen zu lassen. Das ganze würde auf einem Ergometer passieren. Natürlich kostenlos, aber meine Frage:

Welche Schlüsse kann ich daraus ziehen?!?! Ein Läufer, der viel mit dem Rad fährt, wird doch wohl besser abschneiden, als jener, der die gleiche Leistungsstärke besitzt, aber auf jegliches Radfahren verzichtet, oder sehe ich das falsch?

Ich wüsste gerne ob ein solcher Test für einen Läufer Sinn macht.


Vielen Dank
Christian

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Hallo Christian

ein EKG ist ja nicht gleichzusetzten mit einer Leistungsdiagnostik.
Beim EKG werden ja keine Noten verteilt.
Ein schwerer Herzfehler würde beim EKG schon auffallen.
Kommt halt drauf an welche Schlüsse du aus dem EKG ziehen willst.

Gruß
Macke

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ich muss eingestehen, dass ich mich recht dürftig mit der Thematik EKG vorab auseinandergesetzt habe (gestern erst das Angebot bekommen). Aber ich meinte öfter mal den Begriff EKG im Zusammenhang mit Leistungsdiagnostik gelesen zu haben.

Wiederrum kann ich mir gut vorstellen, dass die Mutter meiner Freund mit ihrem Angebot, mehr auf meine Gesundheit abziehlt als auf eine Trainingsoptimierung^^ komischerweise wird man direkt als verrückt abgestempelt, wenn 4-5 mal in der Woche laufen geht

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Hoffentlich ist die Mutter Deiner Freundin kein kardiologischer Laie. Ein Feld-Wald-Wiesen-Diagnostiker hat aus einer EKG-Abnormalität schnell falsche Schlüsse gezogen. Das habe ich bereits einmal folgenschwer am eigenen Leib erfahren.

Ich frage mich auch immer, was mir ein Belastungs-EKG auf dem Radergometer bringen sollte. Ab etwa 300 Watt löste sich bei mir wegen der Schweißproduktion die Verkabelung und bei 400 Watt konnte ich dann aufhören, da man ja nur mit 60 rpm und nicht mit rundem Tritt strampeln sollte.

Außerdem würde ich heute wohl bei 250 Watt wegen Saft- und Kraftlosigkeit aufgeben müssen... :peinlich:
Grüße
Martin :hallo:

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Hallo Christian,

per Belastungs-EKG wird ermittelt, ob Herz und Kreislauf voll funktionstüchtig sind. Der Kardiologe - und nur der(!!) - kann in den aufgezeichneten Kurven "lesen". Ein Belastungstest kann insofern daraus werden, wenn man den am Ergometer eingestellten Wattwerten (dir abgeforderte Leistung) deine Herzfrequenz gegenüber stellt. Für einen Läufer haben die so ermittelten Werte allerdings kaum Aussagekraft, weil sie nicht beim Laufen aufgenommen wurden.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hier in Italien benötigt man zur Teilnahme an Wettkämpfen ein Gesundheitszeugnis.

Dazu gehört auch ein Belastungs-EKG.

Und hierfür wird sogar empfohlen, dieses Belastungs-EKG gerade NICHT auf dem Laufband zu machen, sondern auf dem ERGOMETER.

Den Grund dafür müsste ich jetzt nochmals googeln.

Davon zu unterscheiden ist natürlich eine Leistungsdiagnostik. Die sollte natürlich schon "laufnah" auf dem Laufband gemacht werden.
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http://www.editgrid.com/user/hadesnumb/ ... ll_of_Fame

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Problem als Läufer beim Rad EKG:

Du wirst von der Kraftausdauer eher lokal ermüdet sein. Sprich deine Beine machen schlapp bevor dein Herzkreislaufsystem schlapp macht.

Für das EKG bedeutet das: Eventuelle Unregelmäßigkeiten können eventuell nicht entdeckt werden, da das Herzkreislaufsystem nicht am Limit ist.

Bringt also nichts (es sei denn du bekommst Herzrhytmusstörungen schon bei submaximalen Belastungen auf dem Rad)

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Also ich hab letztes Jahr sowohl eine Leistungsdiagnostik als auch ein Belastung EKG machen lassen.
Ich halte gerade auch das Belastungs EKG für sehr sinnvoll, gerade im Bezug auf einen Ausdauersport.
Weiß ich, ob ich ggfs. einen veränderten Herzmuskel besitze??? Entzündungen des Herzmuskel als Folge eines nicht behandelten Infektes?? Von daher finde ich es schon nett, dass die Mutter deiner Freundin dir so etwas anbietet. Allerdings sollte der Herzmuskel auch per Ultraschall untersucht werden...
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zappenduster hat geschrieben:Problem als Läufer beim Rad EKG:

Du wirst von der Kraftausdauer eher lokal ermüdet sein. Sprich deine Beine machen schlapp bevor dein Herzkreislaufsystem schlapp macht.

Für das EKG bedeutet das: Eventuelle Unregelmäßigkeiten können eventuell nicht entdeckt werden, da das Herzkreislaufsystem nicht am Limit ist.

Bringt also nichts (es sei denn du bekommst Herzrhytmusstörungen schon bei submaximalen Belastungen auf dem Rad)

Das habe ich zu meinem Kardiologen auch so gesagt und der meinte dann, dass ein Belastungs-EKG auch ohne volle Ausbelastung aussagekräftig sei.
Grüße
Andreas

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Naja,

Das ist genau das Problem bei vielen Kardiologen.

Oftmals treten Extrasystolen etc. erst im aneroben Bereich und bei absoluten Belastungsspitzen auf und wenn du aufgrund von erschöpfter Muskulatur diesen Bereich nicht erreichst, dann kannst du auch nicht die Symptome produzieren.

Beispiel: Ab einer HF von 170Schlägen/Minute tritt eine Herzrhytmusstörung auf. Auf dem Belastungs EKG auf dem Rad schaffst du aber nur eine HF von 165, weil vorher die Beine zu ermüdet sind --> Kardiologe sagt du bist vollkommen gesund.

Im Marathon fällst du dann plötzlich und "ohne Grund" um und keiner weiß warum, weil du doch ein EKG bekommen hast...
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