München Marathon, noch ein realistisches Ziel?

Hallo Zusammen,

meine Kollegen und ich planen am 10.10. den Münchener Halbmarathon mitzulaufen.
Stellt für uns sicherlich kein Problem dar.
Ich laufe im Moment so zwischen 50-60KM die Woche verteilt auf 4 Läufe, wobei der längste 17km ist. Die 14km laufe ich teilweise mit 4:30Min, je nach Wetter und Laune, im Schnitt sind es etwas unter 5 Min.

Nun war eigentlich schon immer einmal mein Traum einen Marathon mitzulaufen, wobei mir die Zeit egal ist. Es wäre aber schön unter 4 Stunden ins Ziel zu kommen.
Ich bin jetzt die ganze Zeit am überlegen ob ich nicht doch in München die Marathon Distanz (dann alleine, da meine Partner die Strecke nicht schaffen) laufe.

Ich denke dafür fehlen mir aber noch etwas die langen Läufe. Die Frage ist, reicht es jetzt damit anzufangen und mich irgendwie an die 35km ran zu kämpfen? Mehr als 22km bin ich noch nie gelaufen.

Zusätzliches Problem für mich, ich fliege 2 1/2 Wochen in den Urlaub und werde da sicherlich nicht regelmässig laufen können. Ich verliere da als wieder etwas von meiner Kondition.

Meine Frau ist ebenfalls nicht begeistert, das ich den Marathon laufen möchte.

Was meint ihr? Lieber HM laufen und nächstes Jahr den Marathon planen, oder stelle ich mich nur an und suche eine Ausrede?

Gruß Björn

Wenn du bis jetzt nie weiter als 17 km gelaufen bist, macht ein Marathon im Oktober wenig Sinn.

Du hast eine gute Grundlage. Die solltest du über den Winter aufbauen, d. h. km-Umfänge anheben und vor allem längere Läufe zunächst mal 2 h, dann im Frühjahr auf 3 h aufbauen.

Du solltest in diesem Jahr noch je 1 Wettkampf über 10 km und über Halbmarathon probieren. Damit gewinnst du auch eine gute Basis, um dir den richtigen Trainingsplan, d. h. die sinnvolle Marathonzielzeit auszusuchen.

Dann läufst du den Marathon irgendwann im nächsten Frühjahr. Das hat wesentlich bessere Erfolgsaussichten. Denn es geht nicht darum, nur irgendwie ins Ziel zu kommen, sondern gerade der 1. Marathon soll auch Spaß machen. Und das tut er nur bei guter Vorbereitung.

Und wenn du einige Male 30-32 km gelaufen bist, ohne hinterher "tot umzufallen" wird es dir auch leichter fallen, die Befürchtungen deiner Frau auszuräumen.

Um den Marathon ohne Zeitambitionen mitzulaufen, reicht es. In den verbleibenden gut 8 Wochen kannst du über z. B. 20, 24, 28, 30, 30, 30 dich an die Langen herantasten und gewöhnen. Natürlich sind 35 besser als "nur" 30, aber fürs erste Mal und fürs Ankommen reichen auch 30, und mit 3 davon sollte es klappen. Also, es geht. Nur, wie gesagt: keine großartigen Erwartungen an die Endzeit.

Was mir allerdings auffällt: Deine Trainingszeiten und deine HM-Bestzeit passen partout nicht zusammen. Wenn du 14 km, also 2/3 der Strecke, im Training in 4:30 läufst, wie schaffst du es dann, im Wettkampf selbst gerade mal schlappe 1:47:49 zu laufen? (Ist nicht bös gemeint, absolut ist das für viele eine gute Zeit, aber im Verhältnis zum Training ist das nichts). Das heißt ja, die letzten 7,1 km bremst du auf knappe 6:20 ab???

Entweder läufst du im Training permanent zu schnell, oder aber du hast absolut kein Stehvermögen. Das könnte dann wiederum gegen die M-Teilnahme sprechen.

Bernd

@burny

Also die HM Zeit (dieses Jahr) muss ich kommentieren.

Ich hatte ca. 11KG mehr als aktuell, außerdem war es am HM sehr warm.
Die 4:30 Min habe ich erst die letzten 2 Monate erreicht. Der Durchschnitt liegt ehr an 4:50 Min.
Am HM war ich im Training auch noch nicht wieder voll drin.
Aktuell wäre sicherlich ein HM so um die 1:40 Std. möglich.

Gruß Björn

@0815Runner

Danke für deiner ehrliche Einschätzung.
Also nie länger als 17km stimmt ja so nicht, bin schon ein paar mal ca. 21km gelaufen (inkl. HM), danach ging es mir eigentlich immer recht gut. Aber mir ist natürlich klar, dass 21km nicht gleich 30km sind.

Vielleicht noch zu meiner Strecke, die 17km (eigentlich alle meine Strecken) laufe ich mit einigen Höhenmetern, da ich im Altmühltal wohne. Auf meiner Heimstrecke sind es ca. 250 Höhenmeter.
In der Ebene (Besuch bei meinen Eltern) merke ich immer wieviel Kraft es mich kostete, da ich dort deutlich besser und leichter laufe!

Gruß Björn

Scoty81 hat geschrieben: Die 4:30 Min habe ich erst die letzten 2 Monate erreicht. Der Durchschnitt liegt ehr an 4:50 Min.
Am HM war ich im Training auch noch nicht wieder voll drin.
Aktuell wäre sicherlich ein HM so um die 1:40 Std. möglich.

Das würde an dem Missverhältnis nichts ändern.
Ich laufe aktuell so um die 1:25 im HM, und mein Brot-und-Butter-Tempo im Training liegt bei um die 5 min/km. Selbst als ich noch 3 - 4 min schneller war über HM, war das mein normales Trainingstempo.

Es spricht nichts dagegen, mal schneller zu laufen, und wenn, sagen wir mal, einmal pro Woche ein 4:30-Lauf dabei ist, dann ist das okay. Aber im Training permanent im HM-Tempo laufen (1:40 ergibt 4:44, das ist dicht dran an deinen 4:50 im Training) ist zu schnell, oder aber: du könntest bzw. müsstest im Wettkampf deutlich schneller sein. Da Hobbyläufer oft (zu) schnell laufen, vemute ich aber ersteres.

Bernd

Scoty81 hat geschrieben:suche eine Ausrede?

Die hast DU ja schon gefunden zu Deinem Trost:

etwas spät dran mit der Entscheidung (na und - hau rendlich rein!)
dann noch Urlaub, wo man nicht laufen kann (wo gibts das denn? Uboot?)
dann noch ne Frau, die das ganze nicht mag (wo ist das anders?)

Schaffen kannst Du es, siehe Burnys Plan, optimal ist anders. Wenn Du in den 2,5 Wochen Urlaub aus jetziger Sicht kein gescheites Training machen kannst, dann würde ich es lassen, denn es nicht viel Zeit übrig. Die letzten 2 Wochen sind auch noch Tapering - oder ist da gerade idealerweise der Urlaub?

Es gibt auch im Frühjahr Marathons: Guckstu weltbeste Laufveranstaltungskarte wo da gibt

gruss hennes

Das mag wirklich stimmen. Ich habe extrem Probleme "langsam" zu laufen.
Ich laufe meistens einfach mein Wohlfühltempo, und das liegt halt unter 5 Minunten.
Beim HM laufe ich eigentlich das gleiche Tempo.

Ich nehme mir schon mal vor einfach langsamer zu laufen, aber da fallen mit die Läufe so schwer das ich meistens nach ein paar Kilometer automatisch wieder in mal altes Tempo verfalle.

Gruß

Scoty81 hat geschrieben: Beim HM laufe ich eigentlich das gleiche Tempo.

Warum mag ein Wettkampf wohl Wettkampf heißen?

Evtl. solltest Du mal einen anständigen Trainingsplan nehmen und entsprechend auch dann so trainieren.

gruss hennes

So, heute war es soweit.

Hatte mir einen langen Lauf mit etwas Profil ausgesucht, es sollten 25km werden.
Da es eigentlich die gesamte Zeit richtig gut lief habe ich mich während des Laufs entschieden noch 4km dran zu hängen. Bin also heute erstmalig 29km in 2:24 Std. gelaufen.

Hätte auch problemlos weiterlaufen können, mir fehlte nur die Zeit.

Nach dem Lauf und auch jetzt geht es mir recht gut. Ok, einen leichten Muskelkater aber sonst ist eigentlich alles ok. Mal schauen wie es morgenfrüh um 6 Uhr aussieht, muss leider die Nacht durch arbeiten.

Bin auf jeden Fall etwas stolz, das der Lauf so problemlos geklappt hat. Dafür hab ich mich heute Abend leider zum goldenen M hinreißen lassen, aber egal, das musste sein!

Gruß Björn

Scoty81 hat geschrieben:Das mag wirklich stimmen. Ich habe extrem Probleme "langsam" zu laufen.
Ich laufe meistens einfach mein Wohlfühltempo, und das liegt halt unter 5 Minunten.
Beim HM laufe ich eigentlich das gleiche Tempo.

unter 5 min/km waren in meiner marathonvorbereitung eigentlich nur die tempoläufe und die intervalle, alles andere war so um die 5:30-5:40, gelaufen bin ich in düsseldorf dann 3:57:04

Scoty81 hat geschrieben:So, heute war es soweit.

Hatte mir einen langen Lauf mit etwas Profil ausgesucht, es sollten 25km werden.
Da es eigentlich die gesamte Zeit richtig gut lief habe ich mich während des Laufs entschieden noch 4km dran zu hängen. Bin also heute erstmalig 29km in 2:24 Std. gelaufen.

Hätte auch problemlos weiterlaufen können, mir fehlte nur die Zeit.

na, das sieht doch eigentlich nicht sooo schlecht aus...
wenn du das in den nächsten wochen noch ein paar mal wiedergolen bzw. in den bereich von etwa 32 km ausbauen kannst (ohne dabei aber die regeneration zu vernachlässigen!), sollte es grundsätzlich auch mit dem marathon hinhauen. und wenn du beim lauftempo noch ein bisschen disziplinierter wirst, dann dürften dir die 42,195 km nicht nur sub4, sondern auch relativ locker und mit spaß gelingen...

Hi Scoty,

Respekt

Wenn du 29 km unter 2:30 h laufen kannst, kannst du auch den Marathon probieren. Nur bei der Zielzeit nicht übermütig werden. Es fehlt nicht mehr viel. Laufe noch 1-2 Mal über 30 km. wichtig ist, dass du der Dauer von ca. 3 h nahekommst. Das Tempo spielt erst mal nicht die Rolle.

Danke,

also brauche ich jetzt nicht wöchentlich die 30km laufen? Hab irgendwie immer noch einen leichten Muskelkater

Gruß Björn

Das hängt davon ab, wie du den langen verkraftest. Nach dem ersten Mal ist ein Muskelkater verständlich. Probier in der Folgewoche noch einmal so einen langen. Wenn es dir zu viel sein sollte, was du daran erkennst, wie lange du es danach noch spürst, dann laufe jede 2. Woche den 30iger und die Woche dazwischen belasse es bei ca. 20-25 km.