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GPS-Cracks: Wie lang ist ein Marathon *wirklich*?

Mein Marathon übertrifft 42,195 km normalerweise um...

... bis zu 250 Meter
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (29%)
... bis zu 500 Meter (Keine Stimmen)
... bis zu 750 Meter
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (14%)
... bis zu 1.000 Meter
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (29%)
... mehr als 1.000 Meter
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (29%)
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GPS-Cracks: Wie lang ist ein Marathon *wirklich*?

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Hallo zusammen,

wir Normalsterbliche, die den Marathon irgendwo aus dem Mittelfeld heraus starten und irgendwo von 3:30 aufwärts laufen, sind ja eigentlich doppelt gestraft. Erstens laufen wir nicht so schnell wie die Cracks, und dann ist unser Marathon auch noch länger als deren Strecke. Die Ideallinie in den Kurven treffen wir jedenfalls nicht immer, gelegentlich müssen wir jemanden überholen... auf die Dauer addiert sich das vermutlich ganz hübsch.

Wenn man also (s)einen elektronischen Schrittmacher auf eine bestimmte Pace "Wunschzeit in Minuten, dividiert durch 42,195" einstellt - dann wird man wahrscheinlich den Schnitt halten und trotzdem an der geplanten Zeit vorbeisegeln, weil man eben ein Stückchen weiter laufen muss.

Daher meine Frage an die erfahrenen Technik-Spezialisten: Habt Ihr einen Marathon schon mal nach Forerunner, Polar, etc. gemessen? Welche "Extra-Strecken" sind dabei herausgekommen? Danke im voraus für Eure Antworten!
Renn', als wenn Du geklaut hättest !!

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Hallo,

also in Hannover am 02.05.2010 waren es für mich 42,59 km und in Bad Pyrmont am 31.07.2010 "nur" 42,30 km ; 2009 in Braunschweig - 42,37 km, in Hamburg 42,56 km. Gemessen mit Garmin FR 305.

Grüsse von Daniel
Man muss nicht nur wollen, sondern auch machen!

Bestzeiten:
10 Km ; 11.04.10 - 46:56 // 12,2 km 19.06.2009 - 56:56
HM ; 27.03.11 - 1:46:19 // 27 Km (890Hm)(Ilsenb. Brockenlauf) - 2:32:53:geil: // M ; 02.05.10 - 3:58:03 //
U ; Harzquerung(51 Km/1300Hm) ; 30.04.2011 - :geil: 5:56:09 :teufel:

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Da jedes Messsystem (Polar, Garmin usw.) eine Messungenauigkeit von ca. ± 1 % hat, wird es dir selbst bei einem auf der blauen Linie gelaufenen Marathon irgendwas zwischen 41,8 und 42,6 km anzeigen - und nun?
Außerdem hilft es dir strenggenommen nichts auf der blauen Linie zu laufen - du muss darauf achten, dass dein Handgelenk mit der Uhr exakt über der Linie positioniert ist.
27.09.2009 10 km von Röthenbach (10 km) - 38:58
05.04.2010 Osterlauf Scheßlitz (HM) - 1:26:09
11.10.2009 München Marathon (M) - 3:21:47

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Max Power hat geschrieben:Da jedes Messsystem (Polar, Garmin usw.) eine Messungenauigkeit von ca. ± 1 % hat, wird es dir selbst bei einem auf der blauen Linie gelaufenen Marathon irgendwas zwischen 41,8 und 42,6 km anzeigen - und nun?
Außerdem hilft es dir strenggenommen nichts auf der blauen Linie zu laufen - du muss darauf achten, dass dein Handgelenk mit der Uhr exakt über der Linie positioniert ist.
Zudem ist auch die Entfernung von Start zu Ziellinie direkt auf der blauen Linie nie exakt 42195 Meter.

Siegfried

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CentralParker hat geschrieben:Welche "Extra-Strecken" sind dabei herausgekommen? Danke im voraus für Eure Antworten!
Die Frage ist viel zu kurz gesprungen, es hat wenig mit der Ideallinie und Schlangenlinien zu tun, sondern mit den GPS-Ungenauigkeiten. Diese sind in der FFM Innenstadt viel größer als auf dem flachen Land und daher gibts keine glücklich machende Antwort.

Als Faustregel würde ich 1% annehmen, in FFM eher Richtung 1,5-2% um auf der sicheren Seite zu sein.

Einen Marathon auf eine wichtige Zielzeit (sub4 ist sicher wichtíger auf die Sekunde als sub 3:40) würde ich immer mit km-Tabelle am Arm laufen als Zusatzsicherheit und alle paar km gegen die Durchgangszeit auf der Uhr prüfen.
Siegfried hat geschrieben:Zudem ist auch die Entfernung von Start zu Ziellinie direkt auf der blauen Linie nie exakt 42195 Meter.
...und ein offiziell vermessener Marathon auch noch immer länger als 42195 Meter :mundauf:



gruss hennes

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Abgesehen von allem was richtigerweise bisher gesagt wurde, ist die kuerzeste Linie nicht immer die schnellste. Es ist durchaus sinvoll bei scharfen Ecken oder Kurven die laengere, aber mit Schwung durchgelaufene Linie zu waehlen.
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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romawi hat geschrieben:Abgesehen von allem was richtigerweise bisher gesagt wurde, ist die kuerzeste Linie nicht immer die schnellste. Es ist durchaus sinvoll bei scharfen Ecken oder Kurven die laengere, aber mit Schwung durchgelaufene Linie zu waehlen.
Guter Punkt! Beim Blumensaat-HM ist eine 5km Wendestrecke, d.h. man läuft 3 mal mit 180° Turn "auf der Stelle". Da verliert man ordentlich Schwung. Andererseits finde ich das immer wieder auf der Gegenseite kommende Feld der Führenden und Nachzügler auch total motivierend so das ich da gerne mal einen Marathon gelaufen werde. Aber 1. gibts den dort nicht und 2. .... :teufel:

gruss hennes

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Interessante Antworten - vielen Dank! :daumen:

Hier möchte ich aber nochmal nachhaken, um zu schauen, dass ich das richtig verstehe...
Hennes hat geschrieben:Als Faustregel würde ich 1% annehmen, in FFM eher Richtung 1,5-2% um auf der sicheren Seite zu sein.

Einen Marathon auf eine wichtige Zielzeit (sub4 ist sicher wichtíger auf die Sekunde als sub 3:40) würde ich immer mit km-Tabelle am Arm laufen als Zusatzsicherheit und alle paar km gegen die Durchgangszeit auf der Uhr prüfen.
D.h., in Frankfurt gaukelt das GPS mir eine Streckenlänge vor, die in Wahrheit kürzer ist? Worauf ich hinauswill, ist vermutlich am besten mit Deinem konkreten Beispiel erklärt: Wenn man 42,195 km in 3:59 bewältigen möchte, muss man rein rechnerisch konstant 5:39 pro Kilometer laufen. Wenn der Garmin aber in Frankfurt eine Pace von 5:39 anzeigt, dann werde ich faktisch etwa 1,5-2% zu spät ankommen, weil der Garmin "nachgeht". Wenn ich hingegen eine Pace von (5:39 x 98%) = 5:32 auf dem Garmin angezeigt bekommen, dann werde ich auch die Ziellinie wahrscheinlich in 3:59 überschreiten. Hab' ich das so richtig verstanden?

Die Tabelle am Arm ist so oder so sicher eine gute Maßnahme. :wink:
Renn', als wenn Du geklaut hättest !!

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CentralParker hat geschrieben:Interessante Antworten - vielen Dank! :daumen:

Hier möchte ich aber nochmal nachhaken, um zu schauen, dass ich das richtig verstehe...



D.h., in Frankfurt gaukelt das GPS mir eine Streckenlänge vor, die in Wahrheit kürzer ist? Worauf ich hinauswill, ist vermutlich am besten mit Deinem konkreten Beispiel erklärt: Wenn man 42,195 km in 3:59 bewältigen möchte, muss man rein rechnerisch konstant 5:39 pro Kilometer laufen. Wenn der Garmin aber in Frankfurt eine Pace von 5:39 anzeigt, dann werde ich faktisch etwa 1,5-2% zu spät ankommen, weil der Garmin "nachgeht". Wenn ich hingegen eine Pace von (5:39 x 98%) = 5:32 auf dem Garmin angezeigt bekommen, dann werde ich auch die Ziellinie wahrscheinlich in 3:59 überschreiten. Hab' ich das so richtig verstanden?

Die Tabelle am Arm ist so oder so sicher eine gute Maßnahme. :wink:
Alles korrekt!

Mit großer Sicherheit wird das GPS mehr Strecke ausweisen - bzw. 42,195 auf der Uhr anzeigen und Du bist halt noch nicht im Ziel. Wenn dann Deine Zeit aufgebraucht ist, siehst Du alt aus... :D Wie groß dieses "mehr" ist, ist von der Umgebung und einigen anderen Faktoren abhängig - mit 2% solltest Du eigentlich immer auf der sehr sicheren Seite sein. Das Problem: du mußt es auch laufen können :hihi:

Übrigens habe ich bei 6 vermessenen! HM´s! eine durchschnittliche Abweichung von nur 0,2% gehabt! :mundauf:

Bei der Tabelle am Arm auch noch beachten dass die Km Schilder auch mal falsch stehen können - also nicht direkt verrückt machen lassen.

gruss hennes

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Hennes hat geschrieben:Das Problem: du mußt es auch laufen können :hihi:
Da sprichst Du - leider, leider - ein großes Wort gelassen aus. Nun ja - mal sehen, wie's mit meiner Verletzung weitergeht. Jedenfalls weiß ich jetzt, wie ich laufen müsste, wenn ich denn laufen könnte. Nein, ich bin kein Ingenieur. :zwinker2:

Nochmal danke für die Hilfe! :)
Renn', als wenn Du geklaut hättest !!

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Mein letzter Marathon war nach dem FR205 genau 41,43k lang. Darüber konnte ich mich aber nicht freuen, weil ich tatsächlich nicht die komplette Strecke gelaufen war, wegen schlechter Streckenführung. Ansonsten stehen am Ende immer ein paar Hundert Meter mehr drauf. Bei meinem ersten Marathon stand auf der Uhr irgendwas über 44k, das war total frustierend (kein GPS sondern Foot Pod).
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist." David Ben-Gurion

Bild

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CentralParker hat geschrieben:Da sprichst Du - leider, leider - ein großes Wort gelassen aus.
Ich habe auch 3mal gebraucht für die sub4 zu schaffen und ich weiß wie es ist, hinter Pacern her zu laufen, die zwischendurch mal 5:30 oder 5:25 laufen, weil sie es nicht so genau nehmen. :mundauf: :schwitz:

Wer mit der sub4 genau an der Leistungsgrenze ist, der mit einigen solchen km nicht einen Vorsprung rauslaufen, sondern sein Ziel am Ende verfehlen.

gruss hennes

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Eine GPS-Uhr ist ein Hilfsmittel, ein nützliches, mit einer wirklich recht großen Genauigkeit. Aber es bleibt eben ein Hilfsmittel, und es ist praktisch, bei Benutzung des selben den Verstand eingeschaltet zu lassen. Leute, die stur nach Technik laufen und sich dann im Wettkampf wundern, wieso ihr kleiner Liebling piepst und die Zielstrecke angibt, obwohl das Ziel noch gar nicht erreicht ist, erinnern mich an die Helden, die nach Navi fahren und den Anweisungen folgend in den Rhein fahren, weil die Geodaten dem Gerät eine Straße statt der Fähre vorgegaukelt haben. In solchen Fällen kann man nur sagen: Selber Schuld!
Hennes hat geschrieben:...die Km Schilder auch mal falsch stehen können
Ich würde das verschärfen: Ich habe noch keinen Marathon erlebt, bei dem nicht 2, 3 oder mehr Schilder so falsch stehen, dass es zu der gelaufenen Gescchwindigkeit partout nicht passt, also die Schilder definitiv falsch stehen. Das gilt auch für vermessene Marathons, denn bescheinigt wird die Richtigkeit der Gesamtlänge, nicht der einzelnen km. Das gleicht sich aber wieder aus, und wenn man die 5 km-Abschnitte kontrolliert, dann passen die so gut wie immer. Also darüber hat man eine gute Kontrolle.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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burny hat geschrieben:obwohl das Ziel noch gar nicht erreicht ist, erinnern mich an die Helden, die nach Navi fahren und den Anweisungen folgend in den Rhein fahren, weil die Geodaten dem Gerät eine Straße statt der Fähre vorgegaukelt haben. In solchen Fällen kann man nur sagen: Selber Schuld!
Jaja, letztens 700km aus dem Urlaub gekommen, keine 50km vor zu Hause (und entsprechend müde & genervt nach 10,5h im Auto) sagt das Navi eine merkwüdige Abfahrt (Kreuz Jackerath?) an - treudooffff wie ich bin, fahr ich runter. Dann Ansage "jetzt auf die A?? Richtung ..." Es gab aber nur eine einzige A__ (A61/44?) in eine anderere Richtung, aber das Bild war genau richtig - also ich treudooofff..... Dann auf einmal "Neue Route" und über die Gegenseite wieder zurück, gleiches Spiel von vorne. Ich dachte ich hätte nicht richtig aufgefpasst.... und nochmals...... nach dem dritten mal und ca. 50km Umweg, habe ich dann den Mist ausgeschaltet und bin nach "Gefühl" gefahren und war 15min später zu Hause. Das Autobahnkreuz ist mal umgebaut worden, aber meinem Navi hats keiner gesagt :hihi:


Zurück zum laufen, am besten einfach wie Du: immer wahnsinnig schnell :daumen:

gruss hennes
Gesperrt

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