Gibt es bei euch schlechte Tage?

Hallo,
ichtrainiere derzeit auf den Berlin Marathon (Training nach Steffny Zielzeit 3:29).
Es klappt alles ganz gut.
So habe ich den 10000m Lauf in 46:30 (anstatt 45:00) gemacht, war aber aufgrund der vielen Steigungen OK.
Die Trainingspläne kann ich auch gut erfüllen. Scheinbar ist alles OK....nur:
Letztes WE war HM (Zielzeit: 1:40). Die ersten 10 km sind dann ordendlich in 4:45 - 5:00 gelaufen.
Dann kam bei 13 km eine kräftige Steigung: Die Beine wurden schwer, die Muskeln verhärteten sich, es war nur noch eine Qual. Habe dann auch Tempo rausgenommen, bin zwischendrinn mal gegangen, hatte auch keine Lust mehr und im Ziel waren es dann 2:04. (Letztes jahr 1:44). einfach frustrierend.
Nach einem Regenarationstag bin ich wieder gelaufen, gestern einen flotten Dauerlauf (15 km je 5:45). Alles kein Problem. Was war los am Sonntag?

Nun zu euch: Geht es euch manchmal auch so?

schlagzeuger hat geschrieben:Was war los am Sonntag?

Wen Du sonst nie oder wenig Steigungen im Training läufst, reicht eine ordentliche, um das Tempo zu 'brechen'...... zumindest geht's mir so

Hallo, schlagzeuger. Jeder - wirklich jeder - Läufer erwischt mal einen schlechten Tag, auch einen sehr schlechten. Wer etwas anderes sagt, erzählt entweder Blödsinn oder geht nie an seine Grenzen. Wenn einem so etwas öfter passiert, muss man natürlich Ursachenanalyse betreiben. Wenn das nur einmal vorkommt, heißt es: abhaken und weitermachen.

Tröstlich: Selbst Spitzenläufer sind vor so etwas nicht gefeit. Nur fällt das meist nicht in dem Maße auf, weil sie dann einfach vorzeitig austeigen (Samuel Wanjiru und Irina Mikitenko dieses Jahr in London). Aber um einmal ein prominentes Beispiel zu nennen: James Kwambai (Marathonbestleistung 2:04:27) lief dieses Jahr beim Rotterdam-Marathon die ersten 35 km in 1:44:35 (2:59 min/km, Zielzeit bei dem Tempo 2:06:05). Für die letzten 7,195 benötigte er 39:32 (5:30 min/km) und war nach 2:24:07 im Ziel.

Dein Ziel ist der Berlin-Marathon. Wenn Dein Training sonst gut läuft, brauchst Du Dich von einem versiebten Halbmarathon in der Vorbereitung nicht beeindrucken zu lassen.

nein

Bei mir gibt es nicht nur schlechte Tage, sondern auch mal ne Woche in der es nicht so klappt wie sonst

gruß Uwe

Oh ja, am letzten Montag hatte ich noch so einen Lauf!
Ich hatte mich total auf einen ruhigen, entspannten lockeren Lauf gefreut und kam von Anfang an nicht in meinen Tritt. Soll heißen: Beine schwer, es lief unrund, machte keinen Spaß...
Hab mich dann durch die Strecke gequält und zu Hause den Lauf schnell abgehakt - Mittwoch "lief" es dann schon wieder so, wie es sein sollte!
Hat jeder Mal, ob schlecht geschlafen, zu wenig getrunken, Erkältung in den Knochen, Wanderung vom Wochenende in den Beinen...
Mund abputzen, weitermachen! Umso mehr weiß man zu schätzen, wenn dann ein Lauf kommt, bei dem alles zu Gelingen scheint!
Gruß
Domborusse

Hallo Schlagzeuger

Ja, das ist auch bei mir manchmal der Fall.
Ich habe mir angewöhnt, während solch mühsamer Läufe langsam anzulaufen und es, so gut es geht, rollen zu lassen. Sehr oft geht das Tempo schliesslich mit fortschreitender Lauflänge wieder rauf und ich fühle mich wohler.
Zum Glück habe ich sehr selten solche Läufe, meistens dann, wenn ich frühmorgens (um 04:15 Uhr) laufen gehe.

Grüsse
Kesla

hi schlagzeuger,

mach dir nix draus, kommt bei (fast) jedem mal vor <-- siehe spider

ich hab sogar schlechte stunden! bei mir läuft´s mittags zwischen 12 und 15 uhr einfach nicht so rund. kann aber auch einbildung sein

gruß
choco

Hatte ich den ganzen Sommer über anch einem harten Frühjahr...man war ich deprimiert. Seit einigen Tagen gehts aber wieder steil aufwärts und alles ist wieder gut!=)

SantaCruz hat geschrieben:Hallo, schlagzeuger. Jeder - wirklich jeder - Läufer erwischt mal einen schlechten Tag, auch einen sehr schlechten. Wer etwas anderes sagt, erzählt entweder Blödsinn oder geht nie an seine Grenzen.

Genau! (Bei mir zum Beispiel letzten Freitag)

Ich habe das auch. Das sind dann Tage / Läufe, bei denen gar nichts geht und ich mich frage: "Was machst du hier?".

Bei solchen Läufe ist mein Puls sofort recht hoch, die Beine schwer und ich habe das Gefühl schon der erste Schritt ist mühsig. Damit laufe ich dann definitiv keine Bestzeiten, aber ... was solls. Klar, ärgere ich mich erst einmal oder auch zweimal ... aber ich kann es nicht ändern! . Neuer Tag, neues Glück!

Bei mir gibt es zwar auch schlechte Tage, dass ich aber bei einem HM das letzte Drittel mit Gehpausen absolviere, dass hab ich noch nicht erlebt....d.h. Offensichtlich hast du dich ja am Start noch gut gefühlt und die erste Hälfte war im Soll. Bei Km 13 die kräftige Steigung...wie lang war die? Du sagtest, du bist im letzten Jahr auch dort gelaufen, d.h. du wusstest von besagter Stelle. Das ist schon merkwürdig, dass du so in ein Loch (mental) gefallen bist und auf den letzten 7 km gar nichts mehr ging. Wenn du tatsächlich Muskelproblem bekommen hast oder sogar Krämpfe? hättest du wohl aussteigen sollen.

Aussteigen ist nicht so mein Ding - ist doch sehr demotivierend.
Der Anstieg war schon etwas heftiger - aber nun Schwamm drüber.

Vielen Dank für eure ehrlichen Antworten ...und:

Keep on running!

Ohne das jetzt philosophischer als unbedingt nötig sehen zu wollen, aber - ohne schlechte Tage gäbe es doch auch keine guten, oder?

Hab ich letztes Jahr im Herbst auch so ähnlich erlebt:
Bei einem hügeligen HM ließen meine Kräfte auch nach ca. 13km stark nach und ca. die letzten 2km musste ich gehen. Hab dann trotzdem noch mit 1:53:xx gefinished. Waren damals nur 34 Läufer und ich war immerhin noch auf dem 24. Hat mich dann doch noch positiv überrascht.
Allerdings kam ich am Ziel etwas ins Wanken, mir war schwindelig. Das sah eine Rot-Kreuz-Helferin, die mich erstmal in einen Krankenwagen entführte und den Puls kontrollierte. Mir ging es dann nach ca. einer halben Stunde wieder recht gut und sie entließ mich in die Freiheit :-). So was hab ich jedenfalls weder vorher noch bisher nachher nochmal erlebt. Ich führe das auf verschiedene kleine Faktoren zurück, die zusammenwirkten. Einmal hatte ich 13 Tage vorher Blut gespendet. Damals war ich Steigungen in Verbindung mit längeren Strecken noch nicht so gewohnt. Bin wohl auch zu schnell losgerannt und hab mich verschätzt. Musste zweimal pinkeln, was ich so auch noch nicht hatte und was mich zusätzlich irritierte. Bin dann glaub ich auch wieder zu schnell los, um die verlorene Zeit einzuholen.

Jedenfalls lief dann im Mai mein erster Marathon (3:46:16) wunderbar und ich hatte konditionell und mit dem Kreislauf keinerlei Schwierigkeiten (nur blöde Blähungen, aber damit konnte ich umgehen).

Hallo schlagzeuger,

ich habe meinen HM-Testlauf am letzten Wochenende auch vollkommen vergeigt. Jeder hat schlechte Tage. Manchmal kann man sie erklären, manchmal nicht. Es ist sinnvoll sich zu fragen, ob man Fehler gemacht hat, um sie ggf. nächstes Mal oder eben beim finalen Marathon zu vermeiden. Es ist jedoch nicht sinnvoll krampfhaft nach Gründen zu fahnden, wenn sich nichts anbietet. Sehr oft gibt es keine oder zumindest keine gesicherte Erklärung dafür, warum ein Wettkampf oder eine Trainingseinheit in die Hose ging.

Das ist dann einfach so und wird abgehakt.

Alles Gute

Gruß Udo

Habe gestern Nachmittag zusammen mit meinem Schwiegersohn zusammen eine ganz gute Formel erstellt.

Ein kackiger Tag ist ein Tag, an dem Du beim "Anlauf" zur Endbeschleunigung spekulierst, ob Du sie schaffst......
Ein guter Tag ist ein Tag, an dem Du beim "Anlauf" zur Endbeschleunigung spekulierst, wie Du sie schaffst.



Knippi

Oh ja. Ich kann das jetzt auch relativ gut einordnen. Ob Wettkampf oder Training sobald das Thermometer mehr als so um die 25° anzeigt, habe ich ein Problem. Erstmals in Hamburg 2008 beim Marathon bin da aber zusätzlich umgeknickt und habe es darauf geschoben. Wollte da schon die 3:30 knacken, wurde eine 3:54:16. War da vielleicht auch gar nicht so warm.

Aber auch bei den Vorbereitungen habe ich immer mal einen langen der in die Hose geht, mußte schon mal in Laufklamotten in die öffentlichen Verkehrsmittel um den Heimweg zu überstehen. Auch bei schnellen Intervallen in der Wärme hat`s mich schon mal hingerafft. Ein Puls nach dem ersten schnellen Teil der sich gar nicht schön anfühlte.

Und noch ein Marathon der anders verlief als geplant. Venedig 2009. Natürlich sightseeing am Samstag. Am Sonntag dann wärmer als erwartet (so um die 24°) und schon gab es statt einer geplanten 3:30 - 3:40 das erste Mal überhaupt eine 4 vorne (bei inzwischen 8 Marathons eine 4:00:08.)

Ich plane am 17.10. auf Mallorca den nächsten Coup. Binjetzt schon gespannt wie das Wetter wird. Hatte auch jetzt schon in der Vorbereitung bei einem 20er in Wärme einen bösen Einbruch. Der 27er am letzten Wochenende in Regen und Wind war allerdings wieder super.

Oh je, ich glaube jeder der sagt er hätte keine schlechtenTage ist in Wirklichkeit nicht richtig vom "Sportsgeist" inspiriert. Wie soll man sich denn weiterentwickeln wenn man keine Niederlagen meistern lernt, wenn man keine Fehler machen darf. Was für ein Selbstbild hat man dann eigentlich wenn man sich für absolut perfekt hält? Mit solchen Menschen möchte ich eigentlich nichts zu tun haben, den das was einen Menschen doch wirklich interesant macht sind doch seine Narben und Kanten? Oder?
Marcus

Ich hatte letzte Woche einen sauschlechten Lauf am Donnerstag. Schon nach lausigen 6 Km war ich völlig platt, durchgeschwitzt und fertig.

Ich glaube der Grund war mangelnde Regeneration nach einem langen Lauf am Sonntag vorher. Ich taste mich so langsam an die 30er ran, wollte 26 Km laufen, das hat auch geklappt aber bei Km 20 ist noch jemand frisch mit eingestiegen und die letzten 6 Km bin ich dann viel zu schnell gelaufen. Am Di. drauf dann auch noch 10 Km zu schnell gewetzt.

Nach dem Fiasko am Do. habe ich dann 4 Tage ausgesetzt und gestern Abend in der frischen und kühlen Abendluft war die (Läufer-)Welt dann wieder völlig i.O.

Kurzum, ich kenne schlechte Tage sehr gut, da muss man einfach durch so frustrierend dass im Moment auch ist.

Grüße Jürgen

Hallo!

Bei mir kann das mal ganz schnell gehen - das Falsche gegessen oder einfach mal richtig schlecht geschlafen oder auch die letzte Einheit, die einfach dann doch zu hart war oder nicht lange genug oder zu lange her ist. Da gibt es viele Möglichkeiten und Gründe.

Ich unterstelle einfach mal, dass das jedem Läufer mal passiert. Wem das nie passiert, der lügt entweder oder derjenige ist einfach kein Läufer.

Viele Grüße

Hey

bei mir schaut's genauso aus. Ich wollte z.B. gestern einfach nur 45 min locker laufen. Schon nach ca. 15 Minuten hab ich gemerkt, dass ich mein Tempo nicht durchhalten werde. War wohl gestern zu kurz nach dem Mittagessen. Ich bin auch eher ein Morgenläufer und am Nachmittag funktioniert garnichts. Zum Glück weiß man nach ein paar Wochen was für ein Läufertyp man ist und kann sein Training (wenn es die Arbeit erlaubt) richtig legen.

Beim HM letztes Jahr in Ingolstadt war es ziemlich heiß und ich hatte keine Cappy. nach Kilometer war mir kotzübel und hatte nen Sonnenstich. Ich hab mich da noch irgendwie ins Ziel gequält, bin aber den restlichen Tag auf dem Sofa gelegen und konnte mich nicht mehr bewegen. Da kann man nicht's machen und hoffe, dass der nächste lauf besser wird

Viele Grüße, Sabine

JAAAA... heute zum Beispiel. Sonst mein Lieblingstraining... die lieben Intervalle. 4x2000 wurden heute zur Qual. Nach dem 4. war ich platt wie eine Flunder. Morgen stehen morgens und abends je 13 km an... Nicht schnell, aber nach dem Substanzverlust heute???