Ausversehn den längsten Lauf meines Lebens bestritten

Hi,

eigentlich findet man hier ja fast nur Wettkampfberichte, aber ich muss mal heute einen Bericht von meinem Training machen.

Ich sitze heute morgen in einer Freistunden an meinem Laptop und habe nichts zu tun. Also beschließe ich eine Strecke für einen langen Dauerlauf zu erstellen, die ich nach der Schule laufen kann.

Da gibt es ja einige Programme, wo man seine Strecke nachzeichnen kann und dann die Länge bekommt.

Ich fange also an zu malen und dabei kommt eine Strecke raus, die eigentlich ganz schön wirkt. Etwas Feld, etwas Wald, etwas Stadt, von allem was dabei. Und auch nur 17km.

Ich war überrascht. Wie klein die Welt doch ist, denke ich mir, sonst kommt mir das alles doch immer so groß vor...

Da nun die Planung durch ist, heißt es den Schultag überstehen, und schon kann es los gehen.

Ich ziehe meine Runde und werde immer skeptischer. Ob diese 17km stimmen?? Es wird immer unwahrscheinlicher.

2 Stunden hatte ich für die 17km geschätzt.

Ich schaue also nach 2h auf meinen Distanzmesser, noch weit entfernt von meiner Heimat....

Meine Schätzung stimmt, nur die berechnete Strecke nicht, den die 17km sind bereits gelaufen. Und der Weg bleibt lang.

Ich ziehe also weiter meinen Weg, bis ich nach 2:30 an einer Sporthalle vorbei laufe.

Ich schaue auf meinen Distanzmesser und sehe, dass ich bei einem HM gerade durchs Ziel laufen würde. Und genau diese HM Distanz war die Distanz, die ich zuvor noch die längste meines Lebens nannte.

Nun wurde mein Ehrgeiz geweckt.

Ich nehme nicht den kürzesten Weg nach Hause, sondern laufe die Strecke wie geplant zu Ende.

Um Endeffekt war die Strecke dann doch 28km lang, 11km mehr als ich eigentlich dachte.

Da allerdings 28km nicht so schön sind wie 30km, habe ich die Strecke noch einmal mit einem weiteren Bogen versehen. Und das sollte er dann gewesen sein, der längste Lauf meines Lebens...

Mit 13km und 1:30h mehr als gedacht...

Schön. So etwas lese ich gerne. Das gibt Motivation für mehr.
Mach weiter so, da kannst Du gut drauf aufbauen. Toll.

Nicht schlecht - und woran lag's? Meilen statt km?

schneapfla hat geschrieben:Nicht schlecht - und woran lag's? Meilen statt km?

Das war auch mein erster Gedanke.

Keine Ahnung, woran es lag. Da stand definitiv km dran...

Aber das es Meilen waren, kommt glaub ich ganz gut hin, 1,6 Meilen sind 1km ca., oder?

Vielleicht lags auch dran, weil ich das Kartenprofil zwischendrin umgestellt habe. Er hat zwar dann meine Strecke auf der neuen Karte angezeigt, aber prinzipiell könnte es hinkommen, dass das eingezeichnete nach der Umstellung 17km waren.

Wie dem auch sei, eigentlich sollte ich dem Fehler dankbar sein

Nur wäre halt doch besser gewesen, wenn ich das früher gewusst hätte, weil meine Mutter hat sich natürlich total Sorgen gemacht, wo aus 2h dann 3,5h wurden^^

ähm nö... 1 Meile sind ca. 1,6km, sorum passt's


ach ja, herzlichen Glückwunsch zum persönlichen Rekord!!!

Rennschnecke1 hat geschrieben:ähm nö... 1 Meile sind ca. 1,6km, sorum passt's

Jo, so rum meinte ich das auch :-D

Ach ja, was ich noch vergessen habe. Was meint ihr, macht es Sinn im April 2011 den Marathon anzugehen?

Laufe zwar erst seit Januar, aber würde spontan sagen, dass ich zumindest potenzial habe und habe vor mein Training pro Woche auf 5 Einheiten zu steigern.

Hab mir mal dein Profil bei der laufsportliga angeguckt... und falls du wirklich marathon laufen wolltest müsstest du deine wochenkilometer schon um einiges steigern, so auf ca. 70-80.
Ich weiß ja nicht wie deine Ambitionen sind, aber denk gut drüber nach , denn wenn man jung ist hat man noch am meisten potenzial seine grundschnelligkeit zu verbessern was später auf den langen Strecken sehr hilft ( so hab ich das zumindest mitbekommen , ich mein , ich bin ja sogar jünger als du ^^)

Also wie gesagt überleg dir gut ob du dir den Marathon nicht erst ein wenig später in betracht ziehst.

Wenn du laut deinem Namen 94er Jahrgang bist, dann bist du jünger ;-) Bin jetzt 17 und werde Dez. 18.

Was erst mal grundsätzlich die Trainingsbreitschaft angeht, ich hatte vor, mein Pensum mi der Zeit auf 60-70km anzuziehen pro Woche.

Was Kurzstrecke / Langstrecke angeht, ja, dass habe ich auch schon gehört.

Das Ding ist nur: ich fühle mich einfach auf den Langstrecken wohler. Wahrscheinlich höre ich mich jetzt blöd an, aber ich finde 10km oder weniger einfach zu "schnell"...

Ich finde diese Läufe kann man gar nicht so genießen wie einen langen Lauf.

Und da ist es halt die Frage, ob ich nicht lieber meinem "Herzen" folge und auf Langstrecken gehe, um dort mit vollem Herzblut dabei zu sein, oder der Geschwindigkeit zu Liebe doch eher mich an die Kurzstrecken halte. Gefahr ist natürlich, dass ich dabei dann weniger motiviert bin, weil es mir einfach nicht die Freude macht, die ich bei Langstrecken hätte.

Schwierige Nummer...

Hi seb1992,
ich wollte einfach mal meine Erfahrungen einbringen was das lange/kurze Laufen angeht mit eingbringen... und da ich ja zumindest in einer Altersklasse mit dir bin, könnte dich das evtl. interessieren...

Wie du ja wahrscheinlich noch weisst trainiere ich auf einen Halbmarathon. Persönlich finde ich im Speziellen 10er sehr hart. Deswegen kann ich dich gut verstehn.
Allerdings mache ich im Training im Moment auch Intervallläufe. Und die bewirken wahre Wunder. (Habe meine Zielzeit von 2:15 auf 1:59:XX korrigiert)
Wenn du Marathon laufen willst dann kann ich dir das nur empfehlen. Gleichzeitig würde ich dir allerdings raten dies als einmalige Sache (erstmal) anzusehen. Im Training würde ich dann auch Intervallläufe unterbringen, weil du dann auch schnelleres Tempo geniessen kannst.(was dann sehr viel mehr Spaß macht)

Wenn du dir beispielsweise einen Marathon im Herbst (Bsp: Frankfurt) aussuchen würdest, hättest du genug Zeit zum Trainieren und vorallem für verschieden (Vorbereitungs)Wettkämpfe (5er, 10er und HM). Wenn du diese im Laufe des Jahres mit Genuss und manche evtl auf Zeit läufst, wirst du Motivation für relativ kurze Strecken schon finden. In Kombination mit dem Traum vom Marathon ist das für dich vielleicht nicht schlecht.


Bene94

PS: Marathon im Frühjahr würde ich dir nicht empfehlen, denn du müsstest den Winter über viel laufen und gesund bleiben... Würdes du im Herbst laufen läufst du glaube ich nicht so große Gefahr...außerdem wir es deinem Körper gut tun wenn du noch ein halbes Jahr mehr (Wettkampf)Praxis sammelst.

Naja, meinen ersten Marathon bin ich auch ziemlich jung gelaufen und hatte einen Trainingspartner der zu mir sagte, dass es reicht die Marathondistanz einmal in der Woche trainiert zu haben (also 3 kurze und eine lange einheit in der Woche) um gelassen anzukommen.
Du packst das locker, musst nur dabei bleiben.
Und mach jetzt nicht zuviel lange Läufe, bau langsam aus und auf.
Ist aber nur meine Meinung, hier tummeln sich aber noch ganz andere tolle Läufer,die werden Dich bestimmt auch noch beraten und evt bessere Tips haben.

Aber eigentlich wollte ich Dir ja auch nur zu deiner tollen Leistung gratulieren, andere hätten ihre Mutter angerufen und sich abholen lassen- toll, dass du durchgehalten und Dich durchgeboxt hast!!

p.s.:nächstes mal schickste aber Deiner Mutter ne Nachricht dass es Dir gut geht,ok?

Ich würde an deiner Stelle aber mal nochmal deine Fähigkeiten als Streckenplaner ausbauen ;-) Ein Bericht, der wirklich schön zum Lesen war und der mich auch zum Schmunzeln gebracht hat. Glückwunsch auf alle Fälle zu deiner neuen Rekordstrecke. Da kann der nächste Halbmarathon für dich kommen.

Gruß, Daniel.

Vielen Dank für die Resonanz!

Ob ich einen Marathon laufe oder nicht, muss ich ja jetzt auch nicht endgültig entscheiden.

Aber was die Frage Langstrecke / Kurzstrecke angeht, vielleicht wäre es ein ganz sinnvoller Mittelweg, primär auf die HM Distanz zu gehen, und Marathon sowie 10km als Ergänzungswettkämpfe zu nehmen.

Zeitlich gesehen ist ein HM für schnelle Läufer (was ich natürlich jetzt noch nicht bin) ja kein großer Unterscheid zu 10km...