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hab ich richtig angefangen?

hab ich richtig angefangen?

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hallo an alle!
ich bin neu hier und habe gleich zu anfang mal eine frage die ihr vielleicht schon 1000 mal beantwortet habt ;-)
also ich habe vor kurzem mit dem laufen angefangen und es macht mir sehr viel spaß.
ich habe so angefangen dass ich ca. eine stunde durchgelaufen bin. das ging auch ohne weiteres. dabei habe ich einen puls von 145-155. mir fällt eine stunde druchlaufen nicht schwer.
jedoch hab ich nun gelesen das man als anfänger langsam anfangen sollte, also 15 minuten laufen und 5 minuten gehen....usw.
hab ich nciht gemacht und die frage ist ob ich damit gleich zu beginn was falsch mache.
bei mir im fitness studio wird die möglichleit angeboten einen lactattest zu machen. meint ihr sowas ist grundsätzlich lohnenswert?
und dann, erstmal zur letzten frage. ich habe vor 2 wochen angefangen 3 mal die woche zu joggen. ist es da realistisch das ich mir vornehme am 6. dezember einen halbmarathon mitzulaufen?
erstmal danke für eure antworten.
gruß

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DonMarco hat geschrieben: also ich habe vor kurzem mit dem laufen angefangen und es macht mir sehr viel spaß.
ich habe so angefangen dass ich ca. eine stunde durchgelaufen bin. das ging auch ohne weiteres. dabei habe ich einen puls von 145-155. mir fällt eine stunde druchlaufen nicht schwer.
jedoch hab ich nun gelesen das man als anfänger langsam anfangen sollte, also 15 minuten laufen und 5 minuten gehen....usw.
Das ist nur für die, die noch nicht so lange durchhalten. Du hast bisher wohl eher nix falsch gemacht, soweit man das beurteilen kann.

Du solltest jetzt aber nicht denken, dass du immer mind, eine Stunde laufen musst, nur weil du es kannst.

Mein Tip: Einen Lauf pro Woche ausbauen, wenn es geht immer ein paar Minuten dran hängen, um die dich auf die Dauer des Hms vorzubereiten. So kannst du bis zum Hm schon TRainingsläufe von 2h und etwas mehr packen.

Die restlichen Läufe dürfen ruhig auch mal kürzer als 1 h sein, dafür gerne mal etwas flotter.
DonMarco hat geschrieben: bei mir im fitness studio wird die möglichleit angeboten einen lactattest zu machen. meint ihr sowas ist grundsätzlich lohnenswert?
Brauchst du nicht. Wenn im Monatsbeitrag inbegriffen (glaube ich kaum) kannst du es mitnehmen. Ansonsten spar dir das Geld, es gibt da zu viel Fehldiagnosen und gerade in Fitnessstudios gibt es leider immer wieder schwarze Schafe, die Laktattest und Leistungsdiagnostik anbieten, aber nichtso genau wissen, was sie tun.
DonMarco hat geschrieben: und dann, erstmal zur letzten frage. ich habe vor 2 wochen angefangen 3 mal die woche zu joggen. ist es da realistisch das ich mir vornehme am 6. dezember einen halbmarathon mitzulaufen?
erstmal danke für eure antworten.
Wahrscheinlich schon, da du jetzt schon ohne Probleme 1 h schaffst. Den Halbmarathon zu joggen sollte jedenfalls möglich sein.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Hallo DonMarco,
herzlich willkommen im Forum :winken:

Vorab dies: Man kann nicht alle Laufeinsteiger über denselben Kamm scheren. Es gibt Menschen, denen nach einer Minute die Puste ausgeht und andere - zu denen gehörst offensichtlich du - die - warum auch immer - bereits über eine gewisse Ausdauer verfügen. Warum solltest du nach 15 Minuten eine Gehpause einlegen, wenn es dir offensichtlich nicht schwer fällt eine Stunde am Stück zu traben? Einsteigerprogramme mit wechselweisem Laufen-Gehen sind für Menschen ersonnen, die eben nicht zu Anfang schon 20, 30, 40 min ohne Unterbrechung schaffen.

Es wäre also sinnlos in deinem Fall Gehpausen einzulegen. Es wäre andererseits aber auch mit Risiken verbunden, wenn du nun dreimal pro Woche jeweils eine Stunde läufst. Wobei diese Aussage davon ausgeht, dass du bisher keinen Sport getrieben hast, bei dem du laufen musstest (Bei Spielen wie Handball oder Fußball muss man z.B. laufen). Du erwähnst keine frühere sportliche Betätigung, deshalb gehe ich davon aus. Dein Bewegungsapparat ist also nicht an die Belastung, die von einer Stunde Laufen ausgeht, angepasst. Eine solche Anpassung benötigt ein paar Wochen. Muskulär geht es schneller, aber die Verstärkung bzw. Abhärtung von Bändern, Sehnen und Gelenken dauert länger. Deshalb solltest du ein paar Wochen Geduld mit dir haben und kürzere mit längeren Läufen mischen. Vielleicht so:

Woche 1: 30 / 40 / 50 min
Woche 2: 35 / 40 / 55 min
Woche 3: 40 / 45 / 55 min
Woche 4: 40 / 50 / 60 min
Woche 5: wie Woche 1
Woche 6: 45 / 50 / 60 min
usw.

Wenn du auf eine ambitionierte Zielzeit verzichtest und es dir nur darum geht die 21,1 km trabend zu absolvieren, dann sollte in deinem speziellen Fall ein HM am 6. Dez. möglich sein. Immerhin sind bis dahin noch 3 Monate Zeit und du schaffst ja bereits jetzt ungefähr 10 km. Du hast ein Ziel, was dich natürlich anspornen wird. Allerdings solltest du dich nicht mit Blick auf dieses Ziel verkrampfen. Sollten Probleme auf dem Weg dorthin auftreten, dann darfst du diese nicht verdrängen, nur um mit St. Nikolaus den HM zu rennen ...

Ein Laktattest ist vor allem für einen nützlich: Das ist der, der die Gebühr dafür kassiert. Es gibt keinen gesunden Freizeitläufer, der einen Laktattest bräuchte. Laktatteste sind eine Modeerscheinung im Laufbereich. Nicht einmal im Spitzensport verlassen sich Athleten und ihre Trainer auf den Laktattest alleine. Er wird immer im Zusammenhang mit anderen Messungen und Beobachtungen genutzt. Zudem ist die Laktatentwicklung vom Trainingszustand abhängig. Deshalb werden im Spitzensport in kürzeren Abständen Laktatteste als Kontrollmessungen durchgeführt. Mit anderen Worten: Ein Laktattest macht eine Momentaufnahme. Er gibt die Milchsäurewerte wieder, wie sie jetzt sind. Schon eine Woche später - nach etwas Ausdauertrainingserfolg - wären sie anders. Übrigens hängen sie auch davon ab, wie man sich an den Tagen vor dem Leistungstest ernährt hat - das aber nur am Rande.

Wichtiger ist das: Wer zum ersten Mal einen Leistungstest auf der Basis der Laktatwertmessung absolviert geht davon aus, dass am Ende ein Mensch über den Messwerten brütet und daraus individuelle Schlussfolgerungen ableitet. Die Realität sieht dagegen in der Regel so aus: Die Messwerte werden einem Computerprogramm eingegeben und das spuckt dann auf Knopfdruck beeindruckende Kurven, unverständliche Abkürzungen und Trainingsvorschläge aus. Der Betroffene wird selten darüber informiert, dass es zur Auswertung der Messwerte annähernd 15 verschiedene Rechenverfahren gibt und dass die Diskussion unter Fachleuten noch immer anhält, welche Interpretation nun die richtige ist.

Mach dir deinen eigenen Reim darauf wie sinnvoll ein Laktattest für einen Einsteiger ist.

Ich wünsche dir viel Laufspaß und gute Fortschritte :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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erstmal danke für eure informativen aussagen.

@udo
ich hab 10 jahre amercian football gespiel, hatte dann einen unfall (kreuzbandriss und miniskusschaden) und hab dann aufgehört. hab dann durch fitness studio mich einigermaßen fit gehalten. somit denke ich das meine grund ausdauer von dort kommt.
deinen tip mit dem mischen der laufzeiten find ich gut und werde dies gleich mal ausprobieren.

danke nochmal und grüße

marco
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