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Beinvenenthrombose - gibt's Erfahrungen?

Beinvenenthrombose - gibt's Erfahrungen?

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Der Arzt hat heute bei mir eine Beinvenenthrombose diagnostiziert. Heparinspritzen in den Bauch, Marcumar, Kompressionsstrümpfe - das volle Programm! Achja, drei Monate kein Sport. :nene:

Bin bloß froh, dass ich nur zwei Tage lang an eine Muskelverhärtung in der Wade geglaubt habe und heute morgen doch gleich zum Doc bin. :idee:
Hatte das jemand schon mal und kann mir Tipps geben? Gehen darf ich, nur nicht laufen. Schwimmen nicht, Radeln erstmal nicht, halt nichts, was durch Aufpralen oder kräftiges Bewegen das Blutgerinnsel in Fahrt bringen könnte.

Ulrike

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harriersand hat geschrieben:Der Arzt hat heute bei mir eine Beinvenenthrombose diagnostiziert. Heparinspritzen in den Bauch, Marcumar, Kompressionsstrümpfe - das volle Programm! Achja, drei Monate kein Sport. :nene:
Frag @laufjoe, der die Thrombose bei seiner OP bekam.

Das Programm ist logisch und unverzichtbar. Das Risiko, daß der Propf wandert sehr gross.
Das musst du verinnerlichen dann kann man damit klarkommen. Ich hab ja selbst gerade ein 3/4 Jahr fast Totalpause hinter mir und anfänglich auch schier verzweifelt sooo lange nicht laufen zu dürfen.

wat mutt, dat mutt!

gute Besserung
LG, Norbert

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Ja, ich sag mir auch, ich muss mit dem Laufen kein Geld verdienen und ganze Familien ernähren, insofern akzeptiere ich das auch mit der Sportabstinenz.
Am Do muss ich wieder zum Hausarzt, wollte halt wissen, ob ich z.Zt. irgendwas tun kann außer der med. Behandlung. Beine hoch? Rumgehen? "Venenpumpe", also so mit dem Fuß wackeln? Oder ist das jetzt kontraproduktiv? Wie gesagt, Do kann ich den Doc da auch nach fragen, aber vielleicht hat jemand schon mal sowas durchgemacht und kann mir bis dahin was raten.

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Hallo,

wurde seitens deines Arztes mal das Thema Lyse angesprochen?
Wenn ich du wäre, würde ich äußerst ungern lange mit so einem Thrombus im Bein herumlaufen, weil es ja eine ziehmliche Einschränkung ist und trotzdem jeder Zeit lebensgefährlich werden kann (Infarkte lebenswichtiger Organe wie Herz, Lunge, Gehirn und auch der Verdauungsorgane, stichwort Mesenterialinfarkt...).
Du nimmst im Moment Medikamente, die eine Vergrößerung des Thrombus durch Thrombozytenaggregation verhindern. Es gibt aber auch Medikamente, die diesen auflösen können: Fibrinolytika. Die Nebenwirkungen sind mitunter schwer, da man praktisch keine Blutgerinnung mehr hat für den Zeitraum der Therapie, aber durch den Aufenthalt im Krankenhaus während dieser Therapie werden diese zu einem geringeren Risiko.

Im Notfall(nehmen wir an dein Thrombus schießt Herzinfarkt, Schlaganfall oder Lungenembolie) würde kein Notarzt bei dir eine Lyse mehr machen, weil du bereits Blutgerinnungshemmende Medikamente nimmst und diese Kontraindikatoren einer Lyse sind. Bei einem Schlaganfall wäre diese Lyse innerhalb des Lysefensters von 3 Stunden allerdings das einzige, was dich vor Hirnschäden bewahren könnte.

Leider wird die Thrombolyse bei Beinvenenthrombose nur noch selten durchgeführt (in den 90ern war es fast schon Standard), weil die Ärzte zu viel Angst vor dem Blutungsrisiko haben.
Aber fragen kannst du ja deinen Arzt trotzdem mal.

Gruß

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schwanzenegger hat geschrieben:Hallo,

wurde seitens deines Arztes mal das Thema Lyse angesprochen?
sehr guter Hinweis :daumen: , ich wundere mich auch ein wenig

@edit
wird wohl nicht mehr gemacht, weil die Blutungsgefahr bei der venösen Thrombolyse deutlich höher ist

@harriersand

kannst ja mal aus dem Angio Bereich nachlesen, ist aber nicht jedem verständlich und betrifft hier den arteriellen Bereich

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Hallo Ulrike,
harriersand hat geschrieben:Der Arzt hat heute bei mir eine Beinvenenthrombose diagnostiziert. Heparinspritzen in den Bauch, Marcumar, Kompressionsstrümpfe - das volle Programm! Achja, drei Monate kein Sport. :nene:

erstmal gute Besserung!

Ja, ich hatte auch schon mal eine Beinvenenthrombose, ist jetzt über 10 Jahre her. Sport hat mir aber damals niemand verboten... Überhaupt habe ich bei dieser ganzen Geschichte den Eindruck gewonnen, dass eigentlich niemand so genau weiß, wie man sich nach einer Beinvenenthrombose 'richtig' verhält. Die Behandlungsmethoden bei einer Thrombose im Unterschenkel reichen von strenger Bettruhe (hat man bei mit immerhin einen Dreivierteltag durchgezogen, bis klar war, dass ich keinen Lungenschaden habe) bis zu möglichst viel rumlaufen. Ersteres aus Angst vor einer Lungenembolie und mit dem Hintergedanken, dass möglichst wenig Bewegung den Thrombus an Ort und Stelle halten könnte, letzteres mit der Begründung, dass die Lungenembolie mit großer Wahrscheinlichkeit entweder sofort oder gar nicht passiert, d.h. dass ein Patient der mit einer Thrombose zu Fuß zum Arzt kommt die kritische Phase eh schon hinter sich hat und dass gehen in dieser Situation den Blutfluss besser fördert als liegen.

Ähnlich ist es mit der Frage, wie lange man Marcumar nehmen soll, da reichen die Meinungen von sechs Wochen bis lebenslang. Mir hat dieses ganze Hin und Her und der fast schon verzweifelte Versuch, eine 'Erklärung' für die Thrombose zu finden (das ging bis zum Tumorverdacht im Unterleib) damals deutlich mehr zugesetzt als die Thrombose selbst, von der habe ich nämlich kaum was gespürt. Aber die Tatsache, dass ich sozusagen von heute auf morgen eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung habe und niemand weiß, woher das kommt war nicht einfach zu ertragen und ich habe mich da auch sehr alleingelassen gefühlt. Denn von der Ärzten kamen nur Allgemeinplätze wie mehr Bewegung, nicht so lange im Büro sitzen etc. Denn irgendwelche konkreten Ursachen (wie z.B. Störungen der Blutgerinnung) hat man trotz gründlichster Untersuchungen nicht gefunden.


Übrigens hat sich meine Thrombose rückstandsfrei aufgelöst, d.h. es sind keine Schäden an den tiefen Venen zurückgeblieben. Das kommt zwar vor, wahrscheinlicher sind allerdings leider bleibende Behinderungen des Blutflusses, was natürlich auch die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Thrombose erhöht.

Sorry, wenn das alles etwas wirr und wenig hilfreich rüberkommt. Thrombosen sind häufiger als man denkt, dass man keine konkreten Ursachen findet, kommt offensichtlich auch nicht so selten vor. Und wie man sich verhalten soll, weiß auch keiner so genau. Nichtsdestotrotz gibt es auch genügend Beispiele von Leuten, bei denen das Ganze eine weitgehend folgenlose Episode bleibt. Genau das wünsche ich dir.

tina

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Hi Ulrike,

mich würde interessieren welche Symptome du hattest das du nicht mehr an eine Verhärtung geglaubt hast? Hattest du generell auf einmal Schmerzen oder nur beim laufen?

Viele Grüße
Michaela

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schwanzenegger hat geschrieben:Wenn ich du wäre, würde ich äußerst ungern lange mit so einem Thrombus im Bein herumlaufen, weil es ja eine ziehmliche Einschränkung ist und trotzdem jeder Zeit lebensgefährlich werden kann (Infarkte lebenswichtiger Organe wie Herz, Lunge, Gehirn und auch der Verdauungsorgane, stichwort Mesenterialinfarkt...)
Eine venöse Thrombose im Bein kann -ohne persistierendes Foramen Ovale- nicht zu einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder einem Mesenterialinfarkt (was ja jeweils im arteriellen System passiert) führen.
Es kann zu einer Lungenembolie kommen. Die Gefahr ist zwar konkret, schwindet aber mit jedem Tag, den der Thrombus Zeit hat, fest zu werden und sich zu organisieren.

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Catsmom hat geschrieben:Hi Ulrike,

mich würde interessieren welche Symptome du hattest das du nicht mehr an eine Verhärtung geglaubt hast? Hattest du generell auf einmal Schmerzen oder nur beim laufen?
Vielen Dank erstmal an alle für eure Tipps und Erfahrungen! Das mit der Lyse hatte ich im Internet gestern auch gelesen, aber ich verstehe es so, dass man sie nur mehr bei Thrombosen im oberen Körperbereich macht; der Unterschenkel gilt als nicht so gefährlich.

Symptome: Samstag ein Gefühl wie eine Muskelverkrampfung/ -verhärtung in der Wade. Nicht so schlimm, ich dachte, nimm halt mal ne Magnesium-Brausetablette. Da hab ich aber nur Durchfall von bekommen. :D

Den Samstag über wurden die Beschwerden etwas mehr, aber immer noch wie eher wie Krampf. Sonntag dachte ich, mach mal ein kleines Läufchen und lauf den Krampf raus. Nixda! Jedes Auftreten schmerzte heftig, ich musste nach 1 km umkehren. Auch hatte ich das Gefühl, einen dicken Stein in der Wade zu haben, beim Hocken und Knien war das Bein hart, war richtig "im Weg".
Montag morgen keine Besserung durch die Bettruhe, ich glaubte zwar noch an Muskuläres, aber eine innere Stimme sagte mir: geh sofort zum Arzt. Begib dich direkt dorthin. Geh nicht über Los. Zieh keine 4000 DM ein. (Wie heißt das beim Monopoly eigentlich jetzt?) :zwinker5:

Dort: Bein 2,5 cm dicker als das andere, wärmer. Schnelltest auf Thrombose positiv. Überweisung zum Gefäßspezi: Diagnose bestätigt.

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Stimmt das war Quatsch. :klatsch: Außer die Herzzwischenwand ist nicht dicht :idee:
Dann streichen wir alles außer Lungenembolie.

Trotzdem sind die Körpereigenen Prozesse der Auflösung des Thrombus mit einer temporären Erhöhung der
Blutgerinnung verbunden, was neue Thromben auslösen kann und das auch im arteriellen System und da reichen ja schon kleine Thromben für einen richtigen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Aber dafür nimmt sie ja Heparin usw.

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harriersand hat geschrieben:Symptome: Samstag ein Gefühl wie eine Muskelverkrampfung/ -verhärtung in der Wade. Nicht so schlimm, ich dachte, nimm halt mal ne Magnesium-Brausetablette. Da hab ich aber nur Durchfall von bekommen. :D

Den Samstag über wurden die Beschwerden etwas mehr, aber immer noch wie eher wie Krampf. Sonntag dachte ich, mach mal ein kleines Läufchen und lauf den Krampf raus. Nixda! Jedes Auftreten schmerzte heftig, ich musste nach 1 km umkehren. Auch hatte ich das Gefühl, einen dicken Stein in der Wade zu haben, beim Hocken und Knien war das Bein hart, war richtig "im Weg".
Montag morgen keine Besserung durch die Bettruhe, ich glaubte zwar noch an Muskuläres, aber eine innere Stimme sagte mir: geh sofort zum Arzt. Begib dich direkt dorthin. Geh nicht über Los. Zieh keine 4000 DM ein. (Wie heißt das beim Monopoly eigentlich jetzt?) :zwinker5:

Dort: Bein 2,5 cm dicker als das andere, wärmer. Schnelltest auf Thrombose positiv. Überweisung zum Gefäßspezi: Diagnose bestätigt.

Das klingt alles sehr 'klassisch'. Bei mir waren die Symptome viel unklarer (das Bein fühlte sich einfach 'merkwürdig' an, anders kann ich es nicht beschreiben), von außen war nichts zu sehen, weder Schwellung noch Wärme. Ich wäre wahrscheinlich nie zum Arzt gegangen, wenn ich nicht drei Tage später in einen USA-Urlaub hätte aufbrechen wollen. Der Arzt war vorsichtig und schickte mich ins Krankenhaus. Dort war der Ultraschall unklar, erst beim Röntgen wurde etwas entdeckt. Das aber bei einer Kontrolluntersuchung nur wenige Wochen später bereits wieder verschwunden war. Gaaaanz manchmal bin ich mir nicht sicher, ob das keine Fehldiagnose war.

Was ich damit sagen will: Thrombosen können sich sehr unterschiedlich auswirken, viele Leute merken gar nichts.

tina

tina

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jezt haben wir hier alles durchgekaut, aber die Kernfrage von @harriersand war doch:

Wie kann/darf/soll man sich bewegen?

Was sagen denn die Medizinmänner hier dazu?

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binoho hat geschrieben:
Wie kann/darf/soll man sich bewegen?

Ich hab ja schon was dazu gesagt, bei mir war damals die Aussage 'möglichst viel'. Ein Sportverbot welcher Art auch immer wurde nie ausgesprochen.

tina

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Ich habe inzwischen beim Rumgugeln festgestellt, dass es zu Bewegung bei akuter Thrombose die widersprüchlichsten Empfehlungen gibt. Da wird wohl jede/r den eigenen Weg finden müssen. Z.Zt. tut mir bei längerem Gehen das Bein einfach noch weh, am besten ist Sitzen mit Bein hochgelegt.
Am Do frage ich dann mal den Hausarzt, was er so meint.

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binoho hats schon erwähnt:
ich bin auch ein Thromboläufer :D

bei mir kam die Thrombose durch die OP.

Symptome: leichtes Ziehen in der Wade, so wie ich es oft schon nach Läufen hatte, deswegen wäre ich nie zumArzt gegangen,
die Symtome traten unmittelbar nach Absetzen der Heparinspritzen auf. Hat mich aber weiter nicht gestört. Erst bei einer Kontrolluntersuchung wurde je 20 cm Verstopfung in 2 der 7 Beinvenen festgestellt.

Behandlung: Thrombosestrümpfe (die ich nicht getragen habe), Heparinspritzen bis zur perfekten Einstellung mit Marcumar.

Nach 2 Wochen deutliche Besserung im Ultraschallbild.

nach 4 Wochen nur noch minimale Verstopfung, es gibt keine Folgeschäden.

ich werde insgesamt 3 Monate Marcumar nehmen, dann auslaufen lassen.

Ein Sportverbot wurde mir nicht gegeben, obwohl ich ausdrücklich gefragt habe. Doch könnte es sein, dass bei längeren Läufen Mikroeinblutungen in den Muskeln die Folge sein können, auch blutiges Urin kann bei langen Läufen auftreten, da die urologischen Organe durch die erhöhte Erschütterung leiden.

Gegen einen 10 km Lauf und/oder Gehen ist nichst einzuwenden.
Bild

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harriersand hat geschrieben:Ich habe inzwischen beim Rumgugeln festgestellt, dass es zu Bewegung bei akuter Thrombose die widersprüchlichsten Empfehlungen gibt. Da wird wohl jede/r den eigenen Weg finden müssen. Z.Zt. tut mir bei längerem Gehen das Bein einfach noch weh, am besten ist Sitzen mit Bein hochgelegt.
Am Do frage ich dann mal den Hausarzt, was er so meint.
Der irreschnelle Burny hatte auch mal sowas - PN den doch mal...

gruss hennes

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harriersand hat geschrieben:Ich habe inzwischen beim Rumgugeln festgestellt, dass es zu Bewegung bei akuter Thrombose die widersprüchlichsten Empfehlungen gibt.
So ist es leider. Denn dieses Chaos führt bei Patienten, aber auch bei Fachpersonal, zu Unsicherheit und Diskussionen.
Falls Du beim Googlen die Deutsche Gefäßliga noch nicht gefunden hast, kannst Du ja hier mal nachlesen. Ein sehr guter Artikel, wie ich finde.
Wird denn bei Deinem nächsten Arztbesuch auch ein Ultraschall gemacht, um zu kontrollieren, wie weit die Thrombusorganisation schon fortgeschritten ist?
Hast Du überhaupt eine tiefe Beinvenenthrombose, oder eine oberflächliche?

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laufjoe hat geschrieben:. Doch könnte es sein, dass bei längeren Läufen Mikroeinblutungen in den Muskeln die Folge sein können, auch blutiges Urin kann bei langen Läufen auftreten, da die urologischen Organe durch die erhöhte Erschütterung leiden.

Natürlich ist Marcumar nicht ganz ohne und man sollte schon ein bisschen auf sich achten, z.B. unnötiges Hantieren mit sehr spitzen/scharfen Gegenständen oder sonstige unfallträchtige Situationen vermeiden. Aber um das Ganze etwas aufzulockern: ich habe nur ein einziges Mal bemerkt, dass ich Marcumar nehme, nämlich nach einem Besuch in einem Whirlpool. Ich sah aus wie nach einer ordentlichen Tracht Prügel. :peinlich: Sonst war alles normal: Wunden haben nicht stärker geblutet als sonst, auch blaue Flecken traten nicht gehäuft auf. Allerdings wurde die Regelblutung unangenehm stark, d.h. es trat genau das ein, was nach Auskunft der (ausnahmslos männlichen...) Ärzte niiiiieee passiert.


tina

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TinaS hat geschrieben:Natürlich ist Marcumar nicht ganz ohne und man sollte schon ein bisschen auf sich achten, z.B. unnötiges Hantieren mit sehr spitzen/scharfen Gegenständen oder sonstige unfallträchtige Situationen vermeiden. Aber um das Ganze etwas aufzulockern: ich habe nur ein einziges Mal bemerkt, dass ich Marcumar nehme, nämlich nach einem Besuch in einem Whirlpool. Ich sah aus wie nach einer ordentlichen Tracht Prügel. :peinlich: Sonst war alles normal: Wunden haben nicht stärker geblutet als sonst, auch blaue Flecken traten nicht gehäuft auf. Allerdings wurde die Regelblutung unangenehm stark, d.h. es trat genau das ein, was nach Auskunft der (ausnahmslos männlichen...) Ärzte niiiiieee passiert.


tina
hahaah damit habe ich zum glück nix zu tun, und harriersand wohl auch nicht mehr :hihi: :hihi:
Bild

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laufjoe hat geschrieben:hahaah damit habe ich zum glück nix zu tun, und harriersand wohl auch nicht mehr :hihi: :hihi:
Ich hatte schon drüber nachgegrübelt, wie das wohl bei Frauen im gebärfähigen Alter ist mit der Periode! Aber bei mir hat es sich tatsächlich ausgeperiodet. :)

Z.Zt. tut mir die Wade einfach noch weh beim längeren Gehen und Stehen, an Sport mag ich auch gar nicht denken.

@ laufjoe:
Ist ja beruhigend zu lesen, dass das Ganze sich restlos zurückbilden kann. Hatte da im Netz schon ganz doofe Verläufe gelesen... :frown:

So, nun gleich wieder bauchpieken!

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harriersand hat geschrieben:Ich hatte schon drüber nachgegrübelt, wie das wohl bei Frauen im gebärfähigen Alter ist mit der Periode!
In der Theorie wird sie nicht beeinflusst (steht auch so im Marcumar-Beipackzettel), anscheinend hat der Körper sehr wirkungsvoll dafür vorgesorgt, dass er nicht an der Periode verblutet und hat für diesen Bereich ein eigenes Gerinnungssystem. Praktisch hat man natürlich schon einen Unterschied bemerkt, Details erspare ich mir lieber.

Viel schlimmer für Frauen im gebärfähigen Alter (insbesonder wenn sie das Marcumar nicht nur vorübergehend schlucken) ist die Tatsache, dass frau während der Einnahme für eine absolut sichere Verhütung sorgen soll, aber andererseits bei Thromboseneigung auch nicht die Pille nehmen sollte. Auch ein Problem, mit dem man mich damals alleingelassen hat.

tina

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Bei mir (weiblich, 34) ist die Thrombose jetzt ziemlich genau 6 Monate her, der Verlauf der ganzen Sache war allerdings anders als bei euch: von der Thrombose selbst habe ich überhaupt nichts bemerkt, dafür aber von der dadurch ausgelösten Lungenembolie, die ich zuerst für einen Hexenschuss oder sowas gehalten habe. Der Notarzt, den mein Freund dann in der Nacht gerufen hat, war anderer Meinung, das Krankenhaus auch und das hat mich dann gleich für eine Woche dortbehalten.

Therapie war zuerst ähnlich wie bei laufjoe: Kompressionsverband, Heparin und Schmerzinfusionen, parallel dazu Einstellung mit Marcoumar, danach für 3 Monate Marcoumar und Kompressionsstrümpfe.

Das mit der körperlichen Bewegung haben die Ärztinnen im Krankenhaus nicht so eng gesehen: nachdem ich meinen Verband hatte, durfte ich aufstehen und rumgehen, soweit das halt möglich war. Am Anfang war das nicht viel, aber nach ein paar Tagen gings schon in den Garten.

Vor der Entlassung aus dem Krankenhaus habe ich natürlich gefragt, wie das in Zukunft mit Sport sein würde. Die Antwort war ein "Sie können tun, was Sie tun *können*" - und das war noch nicht recht viel. Von Sportarten wie Bergsteigen und Schifahren wurde mir aber vorerst abgeraten, weil man ja noch nicht wisse, wie ich auf das Marcoumar reagiere und im Notfall ein Arzt nicht so leicht zu finden sein könnte.

Mit Laufen habe ich schon etwa 3 Wochen nach der Thrombose und der Embolie wieder angefangen, wenn auch recht langsam, nur kurze Strecken, brav die Kompressionsstrümpfe tragend und immer mit Handy in der Tasche. In etwa zu dieser Zeit wurde bei einer Nachuntersuchung festgestellt, dass sich das Gerinsel aufgelöst hatte, die Strümpfe habe ich aber denndoch die ganzen 3 Monate über getragen. Immerhin waren sie ein guter Grund dafür, dass ich mir dann einen dazu passenden Laufrock geleistet habe :wink:

Mit dem Marcoumar hatte ich keine Probleme, keine Blutungen o.ä., aber auch mir ist aufgefallen, dass es von Arzt zu Arzt total widersprüchliche Aussagen gibt, was man denn nun tun darf (Sport? Urlaub?), essen darf (wegen Marcoumar), wie lang man welche Therapie machen muss (Kompressionsstrümpfe im Juli?, Marcoumar 3 Monate, 6 Monate, länger?), welche Ursache das ganze hatte (geerbt? Pech? Pille?). Nach dem ersten Schock und dem Gelöbnis jetzt mal ein halbes Jahr ganz brav zu sein und zu tun, was mir die Ärzte sagen, habe ich gesehen, dass das so einfach auch nicht geht, weils eben immer wieder andere Information gab. Ich habe dann halt gemacht, was ich für sinnvoll und vertretbar gehalten habe, unter der Devise "nur nix übertreiben".

Ach ja und weil das hier ein Läuferforum ist: den Wien-HM einen Monat nach Thrombose und Embolie habe ich natuerlich ausgelassen, aber ein 6 km Rennen nach 6 Wochen ist schon gegangen und weil ich vorher noch nie 6 km gelaufen war, wars natürlich auch eine PB :wink:

gruss, Gudrun

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hausratte hat geschrieben:, Marcoumar 3 Monate, 6 Monate, länger?

Kenn ich. Im Krankenhaus war von sechs Monaten die Rede, mein Hausarzt wollte aber nach Ende der sechs Monate nicht der sein, der die Entscheidung trifft, es abzuzsetzen und hat relativ leichthin gesagt, er finde ich müsse es dauerhaft nehmen. Da habe ich dann doch mal aufbegehrt. So eine Entscheidung, die für eine Frau im besten Kinderkriegalter doch massive Konsequenzen hat trifft man zumindest nicht mal kurz innerhalb von fünf Minuten. :klatsch: Nach knapp 10 Monaten hab ich das Zeug dann doch wieder los bekommen.

tina

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Ich hatte vor ca. 10 Jahren eine Beinvenenthrombose als Folge eines zu spät und falsch behandelten Muskelrisses in der Wade.
Als Theraphie wurden 6 Monate Marcumar und sechs Wochen Stützstrumpf verordnet, was ich auch ganz brav befolgt habe.
Bewegung wurde mir ausdrücklich empfohlen und ich bin auch nach zwei Wochen wieder gelaufen, zuerst mit Stützstrumpf ( lästig) und dann ohne.
Seitdem bin ich vollkommen beschwerdefrei.

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Der Doc meinte heute, man solle sich "normal" bewegen. Nicht lange stehen. Nicht lange sitzen, immer mal wieder aufstehen.
Ich selbst merke, dass leichte Bewegung auch ganz okay ist. Bei längerem Gehen verstärken sich aber die Schmerzen.
So büschen in der Wohnung rumtüdeln tut am besten, das ist so ein Bewegungsmix.
Er konnte nicht allzuviel sagen, wie lange die Schmerzen anhalten oder wie hoch die Komplikationsrate ist. Nur, dass ich evtl. auch im Sommer diese Sch... strümpfe tragen muss!! Jetzt ist das wg. kühlen Temperaturen und Hose drüber kein Thema, aber was mach ich bei 30°??

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harriersand hat geschrieben: Nur, dass ich evtl. auch im Sommer diese Sch... strümpfe tragen muss!! Jetzt ist das wg. kühlen Temperaturen und Hose drüber kein Thema, aber was mach ich bei 30°??
Hast du lange oder Kniestrümpfe? Und welche Kompressionsklasse? Wenn ersteres, dann sorge als erstes dafür, dass sie *wirklich* passen, also nicht rutschen oder in den Knien kneifen. Die Strümpfe dürfen nicht unangenehm sein, zur Not brauchst du eine Maßanfertigung. Leider wird sich bei der Anpassung oft nicht allzuviel Mühe gegeben, manchmal habe ich den Verdacht, dass eh alle davon ausgehen, das niemand die Teile wirklich trägt...

Lass dir eventuell auch mehrere verschiedene Modelle zeigen, die bestehen nämlich durchaus aus verschiedenen Materialien. Such dir das angenehmste aus.

Wenn es sehr heiß ist, ist es sehr angenehm, die Strümpfe ab und zu feucht zu machen (Blumenspritze o.ä.). Außerdem gewöhnt man sich tatsächlich dran. Seit der Thrombose trage ich ständig Strümpfe, das erste Jahr lange, seitdem Kniestrümpfe.

tina

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Ich habe lange, entweder Klasse drei, auf der Packung ist eine römisch drei, oder 2, denn da steht auch noch CCL 2, was Compressionsclasse bedeuten könnte.
Außerdem steht da noch " Attractive Flower mit Schmucknoppenhaftrand". :D

Die Frau im Sanitätshaus hat ewig an meinen Beinen rumgemessen und dann gemeint, dieses Paar sei das richtige. Komprimieren tut es ganz gut, denke ich. An der Fessel kriege ich das Teil kaum "aufgespannt" beim Anziehen. Das muss ich noch üben, ischa ne Fummelei... :nene:

Das Tragen ist auch nicht unangenehm, ich denke, das Material ist schon gut. Marke Juzo, Zweizug-Kompressionsstrümpfe.

Ziehst Du im Sommer denn die Strümpfe zu Röcken an? Sieht das nicht dämlich aus?

Heute ist das Beinweh beim Gehen etwas besser.

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harriersand hat geschrieben:Ich habe lange, entweder Klasse drei, auf der Packung ist eine römisch drei, oder 2, denn da steht auch noch CCL 2, was Compressionsclasse bedeuten könnte.
die römische 3 ist die Größe, die CCL 2 die Kompressionsklasse.
Außerdem steht da noch " Attractive Flower mit Schmucknoppenhaftrand". :D


Ich war gerade auf der Homepage, sind doch (für Kompressionsstrümpfe) ganz attraktiv die Teile. :daumen: Ich erinnere mich noch mit Schrecken an die 'Gummistrümpfe', die meine Oma trug, da hat sich doch seither einiges getan.
Komprimieren tut es ganz gut, denke ich. An der Fessel kriege ich das Teil kaum "aufgespannt" beim Anziehen. Das muss ich noch üben, ischa ne Fummelei... :nene:
Da kriegt man mit der Zeit Übung und darf sich dann zur Belohnung eins grinsen, wenn Läufer ihre Läuferkompressionssocken nicht angezogen bekommen. Oder Bonuspunkte sammeln, indem man ihnen den entscheidenden Trick verrät.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich beim morgendlichen Anziehen nicht immer so ganz zartfühlend mit den Strümpfen umgehe und deshalb auch wenns noch dämlicher aussieht ein dickeres Material bevorzquge. Hält einfach mehr aus.

Das Tragen ist auch nicht unangenehm, ich denke, das Material ist schon gut. Marke Juzo, Zweizug-Kompressionsstrümpfe.
Siehst du, ich bevorzuge Mediven und nerve meinen Sanitätsladen immer ein bisschen damit, dass er die bestellen muss, während er Juzo vorrätig hätte. Das ist aber rein subjektiv und sagt nichts über die objektive Qualität aus. Außerdem finde ich, dass bei langen Strümpfen das Spitzenhaftband besser hält. Auch das kann natürlich bei dir anders sein, aber man sollte sich ruhig zeigen lassen, was es alles gibt, wenn man die Dinger länger tragen muss.
Ziehst Du im Sommer denn die Strümpfe zu Röcken an? Sieht das nicht dämlich aus?
Glaub mir, meine Beine sehen in Röcken auch ohne Strümpfe dämlich aus. :wink:

Im Ernst, ich weiß schon was du meinst. Ich trag die Teile jedenfalls zu Rad- oder kurzen Laufhosen und ja das sieht dämlich aus. Aber wenns der Gesundheit dient... Außerdem empfinde ich die Strümpfe gerade bei Hitze durchaus als angenehm, sonst krieg ich nämlich dicke Beine. Dieses Jahr hab ich mir dann nach einigem Hin- und her dann doch mal Sportkompressionssocken gekauft, die zwar lange nicht so stark komprimieren wie medizinische Strümpfe, aber beim Laufen weniger Blasen an den Füßen verursachen und deren Anblick inzwischen etabliert ist.

Weiterhin gute Besserung!

tina

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Danke für Deine Tipps, Tina! :daumen:

Ich versuche, viel rumzulaufen. Spazierengehen finde ich aber ziemlich langweilig, naja, geht numal nicht anders gerade.

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Gestern suchte ich bei ebay nach KOmpressionsstrümpfen, da die im Sanitätshaus sehr teuer sind und die Krankenkasse im Quartal nur 1 Paar zahlt.

Und was kriege ich heute für eine Mail von ebay, Überschrift "Tolle Angebote ganz nach Ihrem Geschmack"??
das hier :haeh: :hihi:

Und wieso eigentlich "fetish"??

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harriersand hat geschrieben: Und was kriege ich heute für eine Mail von ebay, Überschrift "Tolle Angebote ganz nach Ihrem Geschmack"??
das hier :haeh: :hihi:
Wieso wundert mich das jetzt nicht??? :zwinker2:

Im Ernst: als ich meine Thrombose hatte und nach Infos zu Kompressionstrümpfen im Netz suchte, habe ich ein Forum gefunden, das sich mit diesem Thema befasste. Die Krampfadern- und thrombosegeplagten waren dort eher eine Minderheit....Vielleicht kein Zufall, dass es das Forum nicht mehr zu geben scheint, :teufel:

tina

33
Thrombo- Update:
War heute zur Gefäßsprechstunde im Klinikum Friedrichshain. Die Ärztin dort meinte, das totale Sportverbot sei Quatsch! ich dürfe ruhig laufen etc., da mit der Marcumar-Therapie und dem jetzigen INR-Wert die Gefahr einer Abwanderung von Blutgerinnseln nicht bestünde. Bewegung sei sogar sehr gut, damit die Adern "Umwege" bilden.
Mein Leistungsknick seit 2007 kann sehr gut mit dem Thrombosenbeginn zusammenhängen; sie meint auch, dass ich im April evtl. eine subklinische Lungenembolie gehabt haben könnte. Ich konnte ja plötzlich kaum noch 1 km durchlaufen, war immer nur am Gehen...
Soll jetzt noch zum Herzultraschall, weil der mögliche Sauerstoffmangel dabei das Herz schädigen kann.

Also werde ich demnächst den Laufshop meines Vertrauens aufsuchen und mir ne Kompressions-Tight besorgen, die CEP- Strümpfe reichen nicht, da die Th. auch im O-schenkel ist.

Ulrike

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Kompressionstights ist bestellt, allerdings 2XU...

Ansonsten:
Komme eben von der Szintigrafie. Da muss man zuerst ein schwach radioaktives Gas einatmen, dann wird man unter einen riesigen Apparillo gelegt, der um einen rum bzw. hin und herfährt und Bilder macht. Das dauert 20 min.
Dann kriegt man ein Kontrastmittel gespritzt und: same procedure, bloß kürzer.

Fazit: Zwei ältere Lungenembolien!
Damit ist wohl der Leistungsknick geklärt

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harriersand hat geschrieben:Kompressionstights ist bestellt, allerdings 2XU...

Ansonsten:
Komme eben von der Szintigrafie. Da muss man zuerst ein schwach radioaktives Gas einatmen, dann wird man unter einen riesigen Apparillo gelegt, der um einen rum bzw. hin und herfährt und Bilder macht. Das dauert 20 min.
Dann kriegt man ein Kontrastmittel gespritzt und: same procedure, bloß kürzer.

Fazit: Zwei ältere Lungenembolien!
Damit ist wohl der Leistungsknick geklärt
Auweia das hört sich ja nicht gut an.

Na ich hoffe dass Du bald wieder komplett gesund bist!!
Ganz doll gute Besserung!!

LG
Marion
http://www.hundephysioharz.de

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harriersand hat geschrieben:Fazit: Zwei ältere Lungenembolien!
Wurde denn schon Ursachenforschung betrieben? Lungenembolien und Thrombosen können ja allerhand Gründe haben.

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Drehwurm hat geschrieben:Wurde denn schon Ursachenforschung betrieben? Lungenembolien und Thrombosen können ja allerhand Gründe haben.
In Friedrichshain hat man mir allerhand Blut abgenommen, da wird u.a. die Genetik untersucht. Ansonsten kann ich nur einen Risikofaktor für mich beanspruchen: Hormonpräparate.
Übergewicht und Bewegungsmangel sowie Rauchen ist bei mir nich so...

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Ich meint auch nicht die "soften" Kriterien (Bewegungsmangel, Übergewicht........), sondern beispielsweise die Faktor-V-Leiden-Mutation, oder Protein C- bzw ProteinS-Mangel, um mal die bekanntesten Risikofakoren zu nennen ;-)
Aber wenn Blut abgenommen wurde, scheint man ja Ursachenforschung zu betreiben.

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Drehwurm hat geschrieben: Aber wenn Blut abgenommen wurde, scheint man ja Ursachenforschung zu betreiben.
Jo, tut man. Und zwar hier

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harriersand hat geschrieben:Jo, tut man. Und zwar hier
Ok, dann bin ich ja beruhigt :P
Die werden es auf jeden Fall herausfinden, ob Deiner Thromboseneigung eine genetische Ursache zugrunde liegt. Wie sieht es denn in der Familie aus? Gibt es ähnliche Fälle?

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Drehwurm hat geschrieben: Wie sieht es denn in der Familie aus? Gibt es ähnliche Fälle?
Nee, die sind alle gesund gestorben oder leben noch thromboselos in Gestalt zweier älterer Schwestern.

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harriersand hat geschrieben:Fazit: Zwei ältere Lungenembolien!
Damit ist wohl der Leistungsknick geklärt
O weia, das klingt leider nicht so gut.

Ich würde übrigens nicht allzuviel an neuen Erkenntnissen von den Blutuntersuchungen erwarten. Bzw. anders formuliert: selbst wenn man einen der aufgeführten Risikofaktoren findet, eine ursächliche Behandlung kann man letztlich nicht durchführen. Stattdessen wird man dir einen Faktor nennen, um den dein persönliches Thromboserisiko erhöht ist. Dass es erhöht ist, weißt du aber, wenn du schon mehrere Lungenembolien hattest im Grunde genommen sowieso schon. Und entscheiden wie du mit dieser Erkenntnis umgehst bzw. welche konkreten Vorsichtsmaßnahmen du ergreifst wirst du letzlich unabhängig vom Untersuchungsergebnis in Zusammenarbeit mit deinem Arzt selbst entscheiden müssen.

Bei mir wurde bei dieser Untersuchung letztlich nichts greifbares gefunden. Meine Unsicherheit hat das nicht verkleinert, denn schließlich hatte ich die Thrombose ja trotzdem.

tina

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@ TinaS
Aber du läufst wieder nach deiner Thrombose; sollst du vor einem Marathon Heparin spritzen?

Was mich wundert bzw. ärgert:
Thrombosen sind die dritthäufigste Todesursache, pro Jahr mehr als 100.000 Lungenembolien in Dtld., an denen 25.000- 30.000 sterben, manchmal findet man die Ursache erst bei der Obduktion.

Da wird auf die Bevölkerung eingeteufelt, sich so umstrittenen Untersuchungen wie Mammografie, Prostatavorsorge etc. zu unterziehen, deren Nutzen bzw. die number needed to treat so gering ist - aber dass man mal per Sonografie guckte, ob wer da was im Bein hat oder beim Blutbild die D- Dimere mit untersucht (Hinweiszeichen auf Thrombose), das passiert nicht! :nene:

Nun hab ich mir womöglich nochn Herzschaden antrainiert... :motz: weil binnen drei Jahren nix erkannt wurde!

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harriersand hat geschrieben:Da wird auf die Bevölkerung eingeteufelt, sich so umstrittenen Untersuchungen wie Mammografie, Prostatavorsorge etc. zu unterziehen, deren Nutzen bzw. die number needed to treat so gering ist
Je kleiner die "Number Needed to Treat" (NNT), desto besser/sinnvoller ist die Untersuchung.
Möchtest Du die Mammographie/Prostatavorsorge also als eher sinnlos darstellen, musst Du von einer sehr hohen NNT ausgehen.
harriersand hat geschrieben:aber dass man mal per Sonografie guckte, ob wer da was im Bein hat oder beim Blutbild die D- Dimere mit untersucht (Hinweiszeichen auf Thrombose), das passiert nicht!
Wie meinst Du das genau? Denkst Du, daß es sinnvoll wäre, bei Routineuntersuchungen die Beingefäße mittels Ultraschall zu untersuchen und die D-Dimere zu prüfen, selbst wenn keinerlei Thromboseanzeichen vorliegen?
Hierzu musst Du wissen, daß der D-Dimer-Wert sehr unspezifisch, aber hochsensitiv ist. Sind die D-Dimere innerhalb des Normwertes, so kann man eine Thrombose/Lungenembolie nahezu ausschließen. Ist der Wert erhöht, kann das aber viele Ursachen haben.

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Drehwurm hat geschrieben:Je kleiner die "Number Needed to Treat" (NNT), desto besser/sinnvoller ist die Untersuchung.
Weeß ick. Das "gering" bezog sich auf Nutzen und blieb unergänzt.
Möchtest Du die Mammographie/Prostatavorsorge also als eher sinnlos darstellen, musst Du von einer sehr hohen NNT ausgehen.
In der jüngsten Leitlinie der Urologen aus dem Jahr 2009 steht zwar, es sei nicht belegt, dass ein PSA-Screening "und damit verbundene Risiken diagnostischer und therapeutischer Konsequenzen durch eine Lebensverlängerung aufgewogen werden". Trotzdem soll "Männern mit dem Wunsch nach einer Früherkennungsuntersuchung auf ein Prostatakarzinom die Bestimmung des PSA und eine digitale rektale Untersuchung empfohlen werden". In Tutzing wurde bezweifelt, dass Männer mit dem Wunsch nach Früherkennung in die Praxis kommen - eher stimulieren Ärzte die Nachfrage. (...)


Jürgen Windeler betonte, dass sich trefflich darüber streiten ließe, ob bei Früherkennungstests einer, zwei oder keiner von 1000 Teilnehmern vom Screening profitieren. "So lange nicht 30 oder gar 300 von 1000 einen Nutzen haben, könnten der riesige Aufwand und die kleinen Effekte Anlass bieten, über den Sinn der Früherkennung nachzudenken."
Quelle: hier


Wie meinst Du das genau? Denkst Du, daß es sinnvoll wäre, bei Routineuntersuchungen die Beingefäße mittels Ultraschall zu untersuchen und die D-Dimere zu prüfen, selbst wenn keinerlei Thromboseanzeichen vorliegen?
Hierzu musst Du wissen, daß der D-Dimer-Wert sehr unspezifisch, aber hochsensitiv ist. Sind die D-Dimere innerhalb des Normwertes, so kann man eine Thrombose/Lungenembolie nahezu ausschließen. Ist der Wert erhöht, kann das aber viele Ursachen haben.
ZUmindest wenn ich mit einem derartigen Leistungsabfall wie gehabt bzw. mit Kurzatmigkeit in der Praxis auftauche, könnte man ja an sowas denken, auch wenn Husten und Brustschmerz fehlt. Oder ab einem bestimmten Alter (keine Ahnung, wann das Risiko überdurchscnittlich ansteigt), eine Untersuchug als Früherkennung anbieten.

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Unter der Überschrift "Was haben Sie konkret zu erwarten?" nennt das aktualisierte Merkblatt reichlich Zahlen. Von 200 Frauen, die ihre Brust binnen 20 Jahren jedes zweite Jahr röntgen ließen, würden 60 irgendwann einen verdächtigen Befund bekommen. Bei einer ergänzenden Untersuchung, mit zusätzlichen Röntgen- oder Ultraschallaufnahmen, gebe es für 40 dieser 60 Frauen "Entwarnung". Den anderen 20 werde empfohlen, sich eine Gewebeprobe entnehmen zu lassen. Deren Analyse führe in jedem zweiten Fall, also bei 10 Frauen, zur Diagnose Brustkrebs.

Von den übrigen 190 Frauen würde in 20 Jahren bei 3 weiteren Brustkrebs festgestellt, und zwar "zwischen zwei Screening-Runden". Von den also insgesamt 13 Brustkrebspatientinnen würden 3 an dieser Erkrankung sterben. Von den überlebenden 10 wären 8 Frauen "auch ohne Teilnahme am Mammographie-Screening-Programm erfolgreich behandelt worden"; eine Frau hätte zu Lebzeiten gar "nichts von ihrem Brustkrebs erfahren". Die Darstellung der Zahlen endet mit dem Satz: "Eine von 200 Frauen wird dank ihrer regelmäßigen Teilnahme vor dem Tod durch Brustkrebs bewahrt."

Laut Merkblatt "beruhen" die Zahlen auf wissenschaftlichen Untersuchungen und Erfahrungen aus anderen Ländern. Mühlhauser verweist dagegen auf einen 2006 publizierten "Cochrane Review". Diese Metaanalyse von sieben Studien zum Mammographie-Screening mit insgesamt 500.000 Teilnehmerinnen kam zu dem Schluss, dass durch Screening binnen zehn Jahren nur eine von 2.000 Frauen weniger an Brustkrebs sterbe.
Artikel in der TAZ online vom 15.10.2010 zum Merkblatt Mammografie

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harriersand hat geschrieben:@ TinaS
Aber du läufst wieder nach deiner Thrombose; sollst du vor einem Marathon Heparin spritzen?
Ehrlich gesagt bin ich nie auf die Idee gekommen, danach zu fragen ob die Thrombose Auswirkungen aufs Laufen hat (ich habe erst danach angefangen). Wie gesagt, man hat ja keine konkreten Ursachen für die Thrombose gefunden und außerdem sind meine Gefäße wieder normal durchgängig, was letztlich dazu führt, dass mir *keine* besonderen Vorsichtsmaßnahmen emfohlen hat. Ganz abgesehen davon, dass mein Hausarzt der Meinung ist, dass man nur unter strenger Kontrolle der Thrombozyten Heparin spritzen darf. Es kann nämlich dabei zu allergischen Reaktionen kommen, die die paradoxe Wirkung haben, dass das Blut erst recht verklumpt. Deshalb würde er nie einfach so Heparin zum selberspritzen verordnen.

Ach ja was mir gerade einfällt: ich muss meine Behauptung von oben korrigieren, ich habe *doch* mal einen Arzt gefragt, ob ich mit einer durchgemachten Thrombose beim laufen und insbesondere bei längeren Strecken etwas beachten müsse. Ich war nämlich bei einem Vortrag über internistische Probleme im Zusammenhang mit laufen. Da wurde interessanterweise auch kurz die Thromboseproblematik erwähnt. Der Vortragende meinte aber, die größte Gefahr sei die Anreise zum Marathon mit dem Flugzeug oder Auto, während des Laufes sei die Blutgerinnung eher herabgesetzt. Und dann habe ich explizit nachgefragt, ob die durchgemachte Thrombose an dieser Einschätzung etwas ändert. Der Arzt hat mir nur ganz allgemein empfohlen, Risikofaktoren abklären zu lassen und daraus abgeleitet Maßnahmen zu definieren, fürs laufen selbst sei nichts spezielles erforderlich.
Was mich wundert bzw. ärgert:
Thrombosen sind die dritthäufigste Todesursache, pro Jahr mehr als 100.000 Lungenembolien in Dtld., an denen 25.000- 30.000 sterben, manchmal findet man die Ursache erst bei der Obduktion.
Hm, da muss man etwas aufpassen, diese Zahlen können leicht in die Irre führen. Sehr oft ist die Lungenembolie zwar das Ereignis, das unmittelbar zum Tod geführt hat, der Auslöser der Embolie ist aber eine ganz andere oft auch schwere Krankheit, z.B. ein Tumor, der den Blutfluss behindert oder einfach die Tatsache, dass sich jemand aufgrund einer Operation oder anderer Ursachen nicht mehr normal bewegen kann.
Dass jemand, der völlig gesund wirkt aus heiterem Himmel umfällt und an einer Lungenembolie stirbt kommt zwar vor ist aber eher selten.

tina

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harriersand hat geschrieben: ZUmindest wenn ich mit einem derartigen Leistungsabfall wie gehabt bzw. mit Kurzatmigkeit in der Praxis auftauche, könnte man ja an sowas denken, auch wenn Husten und Brustschmerz fehlt.
Da gebe ich dir allerdings recht. Insbesondere da Lungenschäden ja nicht nur durch Embolien verursacht werden können. Ich habe jetzt schon ein paar Erzählungen über atypische Lungenentzündungen gehört, die ähnlich unspezifische Symptome verursacht haben.
Oder ab einem bestimmten Alter (keine Ahnung, wann das Risiko überdurchscnittlich ansteigt), eine Untersuchug als Früherkennung anbieten.
Das halte ich für nahezu undurchführbar. Bei mir wurde die Thrombose nichtmal im Ultraschall gesehen, meine Venen liegen wohl ungewöhnlich tief. D-Dimere sind wie Drehwurm ausgeführt hab auch ein schlechter Parameter, d.h. man müsste bei den Beinen im Zweifel mit einer Phlebographie (Röntgen mit Kontrastmittel) rangehen, die blöderweise ihrerseits eine Thrombose auslösen kann und sowieso nicht gerade angenehm ist. Bei der Lunge ist eine Szintigraphie notwendig, also auch ein invasives Verfahren.

tina, die jahrelang bei jedem unspezifischen Schmerz im Bein beinahe durchgedreht ist

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Hallo,
ich habe jetzt diesen Thread gelesen und bin etwas verunsichert.
Ich habe seit Mai einen extremen Leistungsabfall (10 KM Zeit von 48min auf knapp 1 Std.),
bin ständig schlapp, kann keine langen Läufe mehr machen (nach 5km bin ich am Ende).
Wenn ich 2 Stockwerke raufgehe, habe ich Herzrasen, bin außer Puste und meine Waden "maulen".
Die Ärzte haben nichts gefunden außer dass ich angeblich zu viel Eisen im Blut habe, meine Eisenspeicher aber so gut wie leer sind. Ich habe aber auch ständig Schmerzen (ein Ziehen) in der linken Wade. Rechts hin und wieder auch. Meint Ihr, ich solle mal den Doc in Richtung Thrombose ansprechen?
:hallo:

08.05.10 10km Münchner Kindl-Lauf 48:54 (3.te AK)
07.05.11 5km Münchner Kindl Lauf 23:44 (4.te Gesamt und 2.te der Altersklasse und..PB:daumen:
21.07.11 6,1km B2RUN München 28:21 (PB :zwinker4:)
25.09.11 10,25km Haarathon 48:48 (6.te Gesamt und 2.te AK) und PB
03.10.11: HM Köln 01:50:54 PB
und jetzt ist erst mal ganz langsam nach der Knie OP (das Knie bockt immer wieder)
14.10.12 HM Köln 01:52:07 (und das mit streikendem rechten und linken Knie ab KM 16
)
Jetzt nichts mehr, da Knie-TEP :frown::traurig:
Gesperrt

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