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Lauf-Newbie mit ein paar Fragen

Lauf-Newbie mit ein paar Fragen

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Hallo zusammen,

frisch angemeldet will ich mal gleich loslegen. Da ich mit meinem Post die Vorstellungsrubrik wohl sprengen würde, fange ich gleich hier an, ich hoffe, das ist ok.

Bin 30 und eigentlich ein Sofakartoffel-Prototyp. Bis Anfang 20 war ich stets moppelig und habe Sport auf Grund der Gegebenheiten, die man dadurch beim Schulsport vorfindet, immer gehasst. Nachdem ich dann 20 Kilo weg hatte (ohne Sport), kam ich trotzdem immer noch nicht in Bewegung.

Vor nunmehr fünf Jahren gab es eine kurze Phase, in der ich es geschafft habe, den FunRun über 4,2 km im Rahmen des RuhrMarathons zu "bewältigen". Das war für mich "läuferisch" gesehen meine absolute Höchstleistung.
Danach kam lange nichts.
Ende Juni diesen Jahres hat es mich dann gepackt, und zusammen mit einer lieben Freundin (die deutlich sportlicher ist als ich) habe ich mir vorgenommen, nächstes Jahr an einem Volkstriathlon teilzunehmen und zusätzlich auch den einen oder anderen Lauf zu machen, den die Profis als "Kurzstrecke" bezeichnen.

Mit dem Schwimmen habe ich direkt im Juni angefangen; da ich als Kind mal im Schwimmverein war (wenn auch die langsamste), habe ich damit keine Probleme und konnte auch ohne langes Training schnell über eine Stunde schwimmen.

Das Laufen: Mitte August habe ich damit wieder angefangen, nach dem Volkstriathlon-Trainingsplan 5 x 2 Minuten Laufen mit 2 Minuten Gehpause usw.
Vorletzten Sonntag habe ich den Plan Plan sein lassen und habe es auf 5,5 km ohne Gehpausen gebracht. Und letzten Sonntag, beflügelt von diesem Erfolg, schaffte ich knapp 10 km, ebenfalls ohne Pausen - für mich eigentlich unfassbar. Riesig stolz! :D

So, und nach dieser Vorgeschichte komme ich mal zu den Punkten, zu denen ich gern Eure Meinungen hätte.
Klar, dass ich nach meinem persönlichen "Sensationslauf" allen Freunden davon erzählt habe. Eine Reaktion war: "Und - in welcher Zeit?" Diese Frage ärgert mich, denn alle guten Läufer, von denen ich mir Tipps geholt habe, haben immer gesagt, dass es am Anfang völlig egal ist, wie schnell bzw. langsam man ist. Ich BIN irre langsam, ganz klar; für die knapp 10 km habe ich 1:27 gebraucht und für die 5,5 km 45 Minuten.
Ich laufe mit Pulsuhr, und sobald ich etwas schneller werde, geht der Puls über 160, und das ist doch nicht gut, oder? Zumal mir die Pulsuhr ja auch genau meinen untrainierten Zustand dokumentiert: Es dauert sehr lange, bis der Puls wieder runtergeht.

Dann die Frage nach dem Trinken beim Lauf: Ich habe auch hier gerade noch gelesen, dass man sich bei kürzeren Läufen nichts mitnehmen sollte, sich "das gar nicht erst angewöhnen" soll. Nun ist es aber so, dass ich nach etwa 3 km ein ekliges Pappmaul bekomme. Und auch etwa ab dieser Distanz leichte Kopfschmerzen schon beim Laufen.
Das war aber nicht der Fall, als ich zwischendurch getrunken habe bei den 10 km - keine Kopfschmerzen, kein Pappmaul, ich fühlte mich super.
Da nehme ich mir doch lieber immer was mit und mir geht's gut, als dass ich mich herumquäle - oder spricht was dagegen?

Und zum Schluss hätte ich gern ein paar Erfahrungswerte hinsichtlich der Figur bzw. Muskelaufbau. Ich will jetzt nicht hören, dass ich garantiert in sechs Monaten einen Astralkörper habe, ich weiß ja, wie blödsinnig das ist. Aber vielleicht gibt es jemanden, der mit ähnlichen Voraussetzungen wie ich mit Sport, speziell dem Laufen, angefangen hat und mir berichten kann, ob und wann sich etwas getan hat.
Ich bin 1,74 m groß und wiege 62 kg, was ja grundsätzlich ok ist. Aber ich bestehe halt weitgehend aus Fett anstelle von Muskulatur. Ich habe, seit ich angefangen habe mit der Bewegung, knapp 2 Kilo zugenommen, was aber sicher nicht muskelbedingt ist, sondern eher daher kommt, dass ich jetzt meine, ich könnte mehr essen (und dann wird es halt doch zuviel). :P Mein sportliches Pensum sieht derzeit so aus, dass ich durchschnittlich einmal wöchentlich schwimme, zwei Mal Fahrrad fahre (aber nur max. 10 km wg. Hundebegleitung) und zwei Mal laufe.

So, ich hoffe, dass ich keine Eintagsfliege sein werde und freue mich auf einen netten Austausch!

Liebe Grüße
Silvi

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Hallo Silvi,

herzlich Willkommen hier im Forum :winken: .
Sofasilvi hat geschrieben: So, und nach dieser Vorgeschichte komme ich mal zu den Punkten, zu denen ich gern Eure Meinungen hätte.
Klar, dass ich nach meinem persönlichen "Sensationslauf" allen Freunden davon erzählt habe. Eine Reaktion war: "Und - in welcher Zeit?" Diese Frage ärgert mich, denn alle guten Läufer, von denen ich mir Tipps geholt habe, haben immer gesagt, dass es am Anfang völlig egal ist, wie schnell bzw. langsam man ist. Ich BIN irre langsam, ganz klar; für die knapp 10 km habe ich 1:27 gebraucht und für die 5,5 km 45 Minuten.
Ich laufe mit Pulsuhr, und sobald ich etwas schneller werde, geht der Puls über 160, und das ist doch nicht gut, oder? Zumal mir die Pulsuhr ja auch genau meinen untrainierten Zustand dokumentiert: Es dauert sehr lange, bis der Puls wieder runtergeht.
Also von Anfänger zu Anfänger :hallo: : Ob der Pulswert zu hoch oder zu niedrig ist, kann man so nicht sagen, es sei denn du kennst deine maximal mögliche Herzfrequenz. Finde es, besonders als Anfänger, wichtiger auf den Körper zu hören, als auf die Elektronik. Also, wenn du stark schnaufen musst, bist du warscheinlich so schnell, dass du nicht weit laufen kannst :zwinker5: . Das der Körper anfänglich länger braucht, um sich zu erholen ist ganz normal, das wird mit zunehmender Fitness schneller gehen.
Die Pulsuhr finde ich zu Dokumentationszwecken sinnvoll, aber nicht zu Steuerung beim Training. Das gilt aber für mich. Ich achte beim Laufen eher auf meine Atemfrequenz. Also 3 Schritte einatmen, 2 aus, etc. um mein Tempo zu steuern. Mag sein, dass ich mit ambitionierteren Trainingsplänen auch wieder öfter zu meiner Pulsuhr greife...

Und was die Zeiten betrifft... Es läuft ja jeder für sich und du hast doch schon richtig was geschafft. Du kannst 10km laufen! Das schaffen nicht alle :zwinker5: ! Du wirst mit fortschreitendem Training auch automatisch schneller werden, die Voraussetzungen sind sooo unterschiedlich.
Sofasilvi hat geschrieben: Dann die Frage nach dem Trinken beim Lauf: Ich habe auch hier gerade noch gelesen, dass man sich bei kürzeren Läufen nichts mitnehmen sollte, sich "das gar nicht erst angewöhnen" soll. Nun ist es aber so, dass ich nach etwa 3 km ein ekliges Pappmaul bekomme. Und auch etwa ab dieser Distanz leichte Kopfschmerzen schon beim Laufen.
Das war aber nicht der Fall, als ich zwischendurch getrunken habe bei den 10 km - keine Kopfschmerzen, kein Pappmaul, ich fühlte mich super.
Da nehme ich mir doch lieber immer was mit und mir geht's gut, als dass ich mich herumquäle - oder spricht was dagegen?
Warum solltest du etwas machen, was dir nicht gut tut? Ich hab' am Anfang auch immer Wasser dabei gehabt, weil ich auch immer Kopfschmerzen bekam, nicht schön :nene: . Mittlerweile hat sich das gelegt und ich nehme nur noch bei Läufen über 1:30h oder wenn es echt warm ist was zu trinken mit. Vieleicht hat sich der Körper dran gewöhnt? Haben jedenfalls seit 3 mon keine Kopfschmerzen mehr durchs Laufen bekommen, auch bei intensiver Belastung. :daumen:
Sofasilvi hat geschrieben:Und zum Schluss hätte ich gern ein paar Erfahrungswerte hinsichtlich der Figur bzw. Muskelaufbau. Ich will jetzt nicht hören, dass ich garantiert in sechs Monaten einen Astralkörper habe, ich weiß ja, wie blödsinnig das ist. Aber vielleicht gibt es jemanden, der mit ähnlichen Voraussetzungen wie ich mit Sport, speziell dem Laufen, angefangen hat und mir berichten kann, ob und wann sich etwas getan hat.
Ich bin 1,74 m groß und wiege 62 kg, was ja grundsätzlich ok ist. Aber ich bestehe halt weitgehend aus Fett anstelle von Muskulatur. Ich habe, seit ich angefangen habe mit der Bewegung, knapp 2 Kilo zugenommen, was aber sicher nicht muskelbedingt ist, sondern eher daher kommt, dass ich jetzt meine, ich könnte mehr essen (und dann wird es halt doch zuviel).
Das sieht bei mir ähnlich aus. Angefangen mit 1.78cm und 84kg :klatsch: bin ich jetzt bei 71kg gelandet, ohne mich sehr einzuschränken. Z.Z. stagniert mein Gewicht, aber ich esse auch gerne viel. Nichtsdestotrotz wandelt sich das Fett langsam aber sicher in Muskeln um, was ich sehr anständig finde. Was die Waage sagt ist mir dabei fast egal, meine Körperform hat sich echt positiv entwickelt :zwinker2: . Mal schauen, was da noch geht, kann mich so schlecht disziplinieren beim Essen :peinlich:

LG von Priscilla,
die gleich in der Mittagspause laufen geht :nick:
Ich sehe den Tunnel am Ende des Tunnels!

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Hallo Silvi,

ich bin hier nun nicht der Wettkampfprofi und Marathonläufer bin ich auch (noch) nicht aber ich bin dieses Jahr unter ähnlichen Bedingungen gestartet und weiß genau, was du mit der Ernährung, Muskelaufbau und co. meinst. Auch wenn sich viele gern über dieses Thema streiten, hier mein persönlicher Tipp, wie ich in 8 Monaten 20kg abgenommen und mich für einen Halbmarathon fit gemacht hab:

Esse und trinke nichts mehr mit Kohlenhydraten! Kein Industriezucker (Süßigkeiten), kein Weißbrot, keine Kartoffeln, keine Nudeln, kein Alkohol und am besten noch nicht mal süße Früchte! Statt dessen viel viel Eiweiß: als Shakes (lecker!), Eier, Geflügel und natürlich Fisch. Falls du Fisch nicht magst, nimm zwei Lachsölkapseln pro Tag (wegen Omega-3 Fettsäuren). Fett ist dann nicht mal so dein Problem, weil du dann, zusammen mit dem Sport, deinen Fettstoffwechsel trainierst (forever young News: Die Enzymrevolution) . Dazu mind. 3 Liter Flüssigkeit am Tag (auch Kaffee zählt dazu - aber nur mit Süßstoff) und du wirst dich wundern, wie schnell du richtig fit und "drahtig" wirst! Wenn du ein paar Wochen überstanden hast, kannst du auch einmal pro Woche einen "Schlampertag" einführen und z.B. Kuchen essen.

Viel Erfolg! :winken:

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Hallo und danke für die nette Begrüßung! Das ging ja echt schnell. Und vielen lieben Dank auch für Eure Einschätzungen und Tipps! :zwinker2:

@Priscilla: Die Pulsuhr hatte ich zuvor auch nur, um die Zeiten zu haben. Nachdem ich wegen der Kopfschmerzen meine Hausärztin befragt habe, meinte sie, ich solle das mal kontrollieren; es könnte sein, dass ich mich für den Anfang zu stark belastet habe und gab mir den Rat, erstmal möglichst nicht über 150 Puls zu laufen. Das ist fast unmöglich, da ich quasi sofort bei 150 bin, wenn ich loslaufe. Ob die "Nicht-Kopfschmerzen" nun durch die Pulskontrolle oder durch das Trinken kamen, weiß ich nicht, vielleicht beides.
Ich habe vorgestern mal einen kurzen Lauf über 2 km gemacht und versucht, schneller zu werden. Da bin ich ganz schnell über 170, und wenn dann die Schnauferei losgeht, werde ich dann auch wieder gaaaanz langsam. Im Endeffekt habe ich dafür 15 Minuten gebraucht. Ich sehe also: Theoretisch kann auch ich etwas schneller, aber noch lange nicht dauerhaft. Aber gut, ich setze mich da auch nicht unter Druck und glaube fest daran, dass das von selbst kommt. Sagt ja jeder.

@Iceman: Also ich glaube, das wäre für mich "too much". Ich habe mich schon relativ drastisch umgestellt. Ich habe bis Juli täglich 2 Liter Cola getrunken, wenig gegessen, was ich aß, eher ungesund (viel Fleisch, viel Süßkram).
Jetzt esse ich nur noch am Wochenende Fleisch (Bio-Hühnchen) - vor allem, weil mich das schlechte Gewissen gepackt hat in Sachen Massentierhaltung - in der Woche häufig Kartoffeln, Quark und Eiweißshakes, Müsli, Nudeln... Und auf Schokolade kann ich einfach nicht verzichten. :zwinker2:
Generell kann ich mir das nicht vorstellen, auf Nudeln, Brot und Kartoffeln dauerhaft zu verzichten. Für ein Topmodel bin ich entschieden zu alt, und ein paar Kurven dürften ruhig bleiben. Ich will es nur insgesamt alles straffer haben - dafür muss ich mich doch nicht SO SEHR kasteien, oder? Soll ja auch Spaß machen...


Jedenfalls Glückwunsch Euch beiden, dass Ihr so viele Kilos losgeworden seid!

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Hallo Silvi,

willkommen im Forum. :-)
Also ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass der Puls bei Belastung im Laufe der Zeit niedriger wird. Am Anfang war mein Puls beim Laufen auch oft über 170, mittlerweile hat er sich bei höherer Belastung aber ganz gut bei 150-160 eingependelt und ich komme sehr gut damit zu recht.

Trinken nehme ich mir nur mit wenn es sehr warm ist. (die Zeit ist ja jetzt erstmal vorbei) Momentan laufe ich 45-50 Minuten und da komme ich noch gut ohne Wasser aus. Aber ich denke, dass ich bei > 1 Stunde auch was mitnehmen werde.

Ich selbst habe 32kg abgenommen und u.a. das Laufen hat mir dabei sehr gut geholfen. Zwischendurch habe ich auch mal 3 Monate Low-Carb gegessen, mittlerweile beschränke ich mich aber auf reines Kalroienzählen, das reicht mir völlig. Ich verbiete mir auch nichts, solange es nicht Überhand nimmt.

Viel Erfolg weiterhin beim laufen, weiter, immer weiter! :-)
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Und zum Schluss hätte ich gern ein paar Erfahrungswerte hinsichtlich der Figur bzw. Muskelaufbau. Ich will jetzt nicht hören, dass ich garantiert in sechs Monaten einen Astralkörper habe, ich weiß ja, wie blödsinnig das ist. Aber vielleicht gibt es jemanden, der mit ähnlichen Voraussetzungen wie ich mit Sport, speziell dem Laufen, angefangen hat und mir berichten kann, ob und wann sich etwas getan hat.
Huhu!

Also bei den Beinen und deinem allgemein Stoffwechsel wird sich erheblich was tun. Ich habe im Mai das laufen begonnen und meine Beine haben sich seit dem deutlich positiv verändert. Beim Laufen tust du aber nichts für den Oberkörper und die Arme. Klar, du kannst Fett abbauen aber Muskelmasse kommt eben nur durch Training. Ich gehe deswegen jetzt seit zwei Wochen ins Studio.

Ich erhoffe mir davon auch, eine bessere orthopädische Belastbarkeit, da ich auch die Beine, Hüfte und Becken gezielt trainiere.

Zu den Kopfschmerzen: Ich trinke immer schon vor dem Laufen ordentlich Wasser, um genau dieses Problem mit dem trockenen Mund usw. zu vermeiden. Einen Liter presse ich mir vor dem Laufen mindestens rein, verteilt auf etwa eine Stunde. Damit komme ich immer ganz gut klar, da mir das mitnehmen zu stressig und aufwendig ist.

Ich merke dann nur bei längeren oder intensiveren Einheiten, dass ein Schluck Wasser jetzt ganz praktisch wäre aber da ich davor ja ganz ordentlich getrunken habe, komme ich eigentlich immer noch gut durch!

Weiter so! Vor allem der Verzicht auf Zucker macht viel Sinn! Nudeln, Kartoffeln usw. also kurzkettige Kohlenhydrate sind für regelmäßige Läufer praktisch nie ein Problem.

Weiter so!

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Hallo Sofasilvi,

herzlich willkommen im Forum :winken:

Zunächst möchte ich dir meine Anerkennung für die grundsätzliche Entwicklung ausdrücken: Bei vielen Menschen dauert es etliche Jahre länger, bis sie von der Existenzform "unbewegter Zellhaufen" zum sportlichen Menschen mutieren. Trotz Einsicht fehlt oft die Willenskraft, um aufzustehen ... Das ist dir gelungen mit deutlich sichtbarem Erfolg. Und ja! es ist am Anfang vollkommen egal wie langsam du läufst. Es wäre sogar falsch zu schnell zu laufen, weil dann die Laufgrundlage - das ist Stoffwechseltraining bei geringer Intensität - nicht gelegt wird. Ich kann verstehen, dass dich die Frage "und in welcher Zeit" nervt. Oft frage ich mich, wie man so unsensibel sein kann, einen Läufer/eine Läuferin, der/die deutlich weniger auf dem Ausdauer-Kasten hat, als man selbst, so vor den Kopf zu stoßen. Erstens sollte jeder Läufer wissen wie schwer es ist von einem gegebenen Level die eigene Ausdauer zu verbessern. Und zweitens sind selbst jene, die dich auf deinen Trainingsläufen als scheinbare Lauf-Raketen überholen, an der Spitze gemessen eben auch nur Durchschnitt.

Und nun zu deinen Fragen. Puls: Vergiss den Pulsmesser. Den brauchst du nicht, weil du mit seiner Aussage so gut wie nichts anfangen kannst. Dass der Puls über 160 steigt, wenn du schneller läufst, ist vollkommen normal. Wenn mehr Sauerstoff gebraucht wird, muss mehr Blut umgewälzt werden und darum schlägt das Herz schneller. So einfach ist das und so natürlich. Auch dass der Puls sich nach Abbruch der Belastung nur langsam erholt ist noch eine ganze Weile normal. Erst nach intensivem Ausdauertraining wird es so sein, dass deine biologischen Systeme sich rasch erholen und das Nervensystem die Anweisung gibt die Herzfrequenz rasch herunter zu fahren. Den Pulsmesser wirst du erst dann sinnvoll anwenden können, wenn du dereinst deine maximale Herzfrequenz ermittelt haben wirst. Dann lassen sich Herzfrequenzbereiche ableiten, die einer bestimmten Trainingsintensität entsprechen. Bis das sinnvoll möglich ist, gilt es eine Grundausdauer als Basis zu erwerben und dafür ist der Pulsmesser überflüssig. Achte stattdessen auf die Meldungen deines Körpers: Atmung, Ermüdungsempfinden, ggf. Beschwerden oder Schmerzsignale. Auf diese Meldungen des Körpers zu reagieren entspricht dem Läufer-Einmaleins, das jeder lernen und beherrschen sollte. Da stört ein Pulsmesser nur.

Trinken: Trinken beim Laufen ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Manche trinken in zwei Stunden Training nichts, andere haben nach ein paar Minuten schon einen unangenehm trockenen Mund. Zwar heißt es, dass man erst ab etwa 45 bis 60 min Gesamttraining von Beginn an trinken soll. Das nützt dir aber nichts, wenn schon drei Kilometer dich (im Mund) unangenehm austrocknen. Es spricht absolut nichts dagegen zu trinken, wenn du trinken willst. Nur eben nicht zu viel auf einmal, damit die Brühe nicht im Magen schwappt.

Ob du dich nun trotz Abspecken noch immer "schwammig" fühlst oder nicht, ist eigentlich egal. Krafttraining sollte grundsätzlich jeder Läufer betreiben. Und bei deinem Körpergefühl, mit dem du offensichtlich nicht zufrieden bist, scheint das sogar dringend anzuraten. Allerdings solltest du nicht ziellos üben, sondern ein für Läufer spezifisches Krafttraining durchführen. Wenn du in der Suchmaschine "Krafttraining für Läufer" eingibst, dann wirst du mit 40.000 Links erschlagen. Da wirst du ausreichend Übungen finden. Übrigens lassen sich alle Muskelgruppen auch zu Hause trainieren. Das einzige was man braucht ist Zeit, Willen und einen weichen Teppich oder eine Iso-Matte. Also los! Trainiere!

Ich wünsche dir Erfolge und allen Sportspaß der Welt :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Zum trockenen Mund noch etwas: Eine Sprechtrainerin hat mir mal nen Tipp gegen trockenen Mund gegeben, der vielleicht auch in deinem Fall hilft. Es könnte ja sein, dass gar nicht dein ganzer Körper nach Wasser schreit, sondern eben nur Dein Mund trocken ist. Es hilft, wenn man mit der Zunge oben am Gaumen lang fährt und ein bisschen "massiert". Dann wird wieder mehr Speichel produziert und der Mund ist nicht mehr trocken. Das hilft 15 Sekunden bevor das Rotlicht angeht, aber bestimmt auch beim Laufen. :zwinker5:

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Oh wow, noch mehr nette Antworten. :) Danke dafür, ich habe jetzt ein breites Grinsen im Gesicht und fühl mich zusätzlich motiviert.

@Tacki: 32 Kilo, Wahnsinn. Meinen Glückwunsch dazu! Deine Methode klingt gut, noch mehr verbieten will ich mir im Moment einfach nicht. Es ist schon eine riesige Umstellung für mich, anstatt Pizza und Pommes in der Woche meine Kartöffelchen zu essen - auch wenn ich sie mittlerweile sehr lecker finde.

@Mav: Das Trinken vorher habe ich probiert. Konsequenz war, dass ich nach zwanzig Minuten zum Klo gerannt bin (war zum Glück gerade im Park mit öffentlichen Toiletten) und zehn Minuten später schon wieder musste. Dabei war es nur ein halber Liter. Und Kopfschmerzen hatte ich trotzdem. Scheint bei mir also (noch?) nicht zu funktionieren.

@Udo: Danke. :)
Der "Läufer", der mir die Frage nach der Zeit gestellt hat, läuft selbst derzeit nicht mehr als 3-4 km, ist aber der Meinung, die 10 auch locker zu schaffen, wenn er so langsam läuft wie ich. Da könnte man also vermuten, dass er mich ein wenig runterdrücken will, damit ich am Ende nicht "besser" bin als er. Und dabei hatte ich mir doch nur erhofft, dass er mir auf die Schulter klopft und sagt: "Gut gemacht, weiter so." Ein bißchen Lob hier und da motiviert mich halt ganz arg...
Er läuft die Strecke nicht, weil er es in seinem Tempo nicht kann und in meinem nicht will.
Insgesamt habe ich den Eindruck (aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis), dass Frauen ganz unkompliziert mit der "ich lauf so langsam, wie ich will"-Nummer umgehen und Männer unbedingt ein Mindesttempo laufen wollen, weil es ihnen sonst peinlich ist. Auf Laufanfänger bezogen, und so pauschal will ich das auch nicht beurteilen, aber die Tendenz scheint mir gegeben.

Krafttraining, ja, das steht auch im Volkstria-Trainingsplan. Dafür habe ich mir einen Gym-Ball zugelegt, für die Rumpfmuskulatur. Die ist ja auch beim Schwimmen wichtig. Und im Wasser trainiere ich ja in erster Linie den oberen Körperbereich. Ich könnte mit müden Beinen problemlos schwimmen, die kann man ja hängen lassen, wenn man eine gute Wasserlage hat.

@Turnbeutel: Das werde ich mir auf jeden Fall merken. Könnte auch hilfreich sein auf der Bühne (ich singe in einer Band), wobei da ja immer das Bier griffbereit ... ach, lassen wir das. :D

Liebe Grüße
Silvi

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Sofasilvi hat geschrieben:@Turnbeutel: Das werde ich mir auf jeden Fall merken. Könnte auch hilfreich sein auf der Bühne (ich singe in einer Band), wobei da ja immer das Bier griffbereit ... ach, lassen wir das. :D
*lach* Da muss ich grad an einen Kollegen denken der mir gestern erzählt hat, dass sie früher bei Band Auftritten immer Southern Comfort auf der Bühne getrunken haben. :D
Aber wir schweifen ab... :wink:
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:D Nee, das wäre mir ein paar Nummern zu hart. Ich trink eh nur den weibischen Cola-Bier-Mix, und ich will nicht beim Gig umfallen.

Zurück zum Sport. ;) War heute bei der Laufanalyse. Meine Füße sind jedenfalls nicht wirklich laufoptimal gestaltet. Ganz zielsicher hat der Experte an ein paar Stellen herumgedrückt und gesagt: "Das tut bestimmt weh?" - und ja, er hatte Recht.
Entsprechend waren meine alten Gurken (zwar Markenschuhe) nicht die richtigen für mich. Ich überproniere wohl ganz ordentlich, aber nun habe ich neue Schühchen, die das in Ordnung bringen.

Ärgerlicherweise bin ich seit Dienstag erkältet und kann sie daher noch nicht einweihen.

Ich überlege jedenfalls, ob ich im November mal einen 10-km-Lauf wagen soll, da haben wir gleich zwei (in Herne und in Bochum). Natürlich ohne Zeit, einfach mitmachen und hoffentlich durchhalten.
Andererseits sind das beides Rundkurse mit mehreren Runden, da weiß ich nicht, ob es nicht unverschämt wäre, den guten Läufern beim Überrunden im Weg zu sein.
Und ich glaube, dass mich Rundkurse frustrieren könnten.

Naja, noch genug Zeit. Wird wohl eine spontane Entscheidung. Und ich hab ja auch gerade erst angefangen, im Grunde reicht es, wenn ich im nächsten Frühjahr den einen oder anderen Lauf mitmache und da dann auch hoffentlich schon etwas fitter (und weniger langsam) bin.

:winken:
Gesperrt

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