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Einlagen: wie läuft das?

Einlagen: wie läuft das?

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Nachdem ich als Anfänger keine Ahnung hatte, mir einfach irgendwelche gestützten Schuhe gekauft habe (gestützt klang irgendwie gut) und das Laufen begonnen hatte kamen natürlich irgendwann die Beschwerden.

Ich habe dann eine Laufanalyse gemacht die mich etwa 70 EUR gekostet hat. Das Ergebnis waren dann Neutralschuhe, mit denen ich erst mal wieder laufen konnte und siehe, die Probleme im Fuß verschwanden und das sehr zügig und ich konnte endlich regelmäßig laufen.

Es hieß aber auch, dass ich Beinachse, Becken und Rumpf muskulär und koordinativ auftraineren soll und, nachdem ich die Schuhe eingelaufen habe, einen weiteren Termin wegen Einlagen vereinbaren soll.

Ich soll "langsohlige Weichschaumeinlagen mit Aussenranderhöhung beidseitig bekommen"


Jetzt meine Fragen:

Was werden mich die Einlagen in etwa kosten?

Könnte ich die Einlagen auch in anderen Laufschuhen verwenden?

Könnte man solche Einlagen auch auf Rezept bekommen?

Kann ich eine Verbesserung der orthopädischen Belastbarkeit erwarten? Insbesondere schnelle Läufe setzen mir doch erheblich zu. Ansonsten machen vor allem die Waden Probleme ...

Vielen Dank schon mal!

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Ähm, vielleicht unterschätze ich deine geschilderten Beschwerden, aber wenn du doch jetzt in den Neutralschuhen mehr oder weniger beschwerdefrei läufst, warum solltest du dann Einlagen tragen, die eine Außenranderhöhung haben ?? :confused:
Dass du Kräftigungs- und Stabilisationsübungen machen solltest ist richtig und gut bzw. machen das viele (ich eingenommen) regellmäßig!
Damit baust du die Muskeln auf, die unter anderem Stützfunktion übernehmen und kannst so manche Verletzungen vermeiden bzw. deinen Laufstil optimieren, so dass weniger BEschwerden auftreten. (Eine Übung für deine Wade ist in einem anderen Thread dargestellt: Auf eine Treppenstufe stellen und die Fußballen unterhalb senken, dann wieder in den Zehenstand usw.)
Eine Einlage ändert/reguliert immer nur passiv; wenn du also ohne eigentlich klar kommst, dann kräftige und stabilisiere und lauf mit deinen Neutralschuhen!
Ansonsten: Einlagen können auch vom Orthopäden verschrieben werden, eine Zuzahlung ist dann trotzdem auch noch fällig (aber nicht so hoch, als wenn du die komplett selbst zahlen musst)
Gruß
Domborusse
Die beliebtesten Diagnosen der Orthopäden:

"Da ist nix"
"Das ist nicht schlimm"
"Das haben viele"
"Da kann man nix mehr machen"
"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!":zwinker2:
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von RennFuchs geklaut: "Das dürfte eigentlich garnicht wehtun"
"...ja wenn das schon so lange weh tut, dann muss das eigentlich operiert werden"
gefolgt von: ..."aber nehmen sie zur Sicherheit erstmal noch 14 lang Tage die Tabletten":klatsch:

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Ich bin ja nicht "beschwerdefrei". Die Waden machen eigentlich immer Probleme und insbesondere schnellere Einheiten hauen richtig rein und deswegen lasse ich sie bleiben. Ich glaube, dass ein maßgeblicher Teil der Beschwerden durch meine (leichten) O-Beine verursacht werden.

Ich erhoffe mir durch Einlagen eine höhere Belastbarkeit bis zur Beschwerdefreiheit bei erst mal gleichen Wochenumfängen (25 - 30 km). Die Kräftigung betreibe ich mittlerweile sehr konsequent aber ich fühle da noch keine Erfolge.

Bei der Laufanalyse fühlte ich mich eigentlich gut beraten. Ich kann mittlerweile auch an meinen Schuhen sehen, dass insbesondere der Linke relativ extrem an der Außenkante abgelaufen. Der Unterschied zum rechten Schuh ist schon sehr deutlich obwohl dieser praktisch auch nur außen abgelaufen ist.

Beim Laufen spüre ich auch, wie unangenehm sich ein ebene Fläche für den linken Fuß anfühlt. Kippt der Laufuntergrund nach links weg, ist das laufen für mich viel angenehmer. Das sind so mit die Gründe, warum ich es nun zusätzlich auch mit Einlagen probieren möchte.

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Ja, okay, dann hab ich das jetzt erst richtig verstanden!!
Nee, wenn du so extrem über außen läufst, dann machen Einlagen Sinn!
Ich habe ein ähnliches Problem, nur überproniere ich.
Die Einlagen haben eindeutig eine Verbesserung gebracht, aber wie du es auch schon betreibst: die Kräftigungsübungen solltest du beibehalten!
Wie ich ebenfalls schon schrieb: laß dir die Einlagen vom Orthopäden verschreiben, dann bekommst du alle halbe Jahre ein Rezept für neue Einlagen. Meine Zuzahlung neben dem Rezept beläuft sich so auf 30 Euro (aber wenn ich mir überlege, was ich vorher alles ausprobiert habe: Bandagen, Salben ..., dann nehme ich das gern in Kauf)
Die Einlagen sind austauschbar, vorausgesetzt, deine Schuhe sind alle gleich lang. Am besten nimmst du ein Paar mit, wenn die Einlagenversorgung stattfinden soll.
Ach ja, es kann auch passieren, dass du dich erst mal an die Einlagen gewöhnen musst. Soll heißen: nicht sofort einen langen Lauf machen, sondern langsam herantasten, vielleicht erst einmal zuhause länger ausprobieren und dann erst laufen gehen - so 1 bis 2 Wochen kann so eine Eingewöhnung dauern!
Gruß und viel Glück!
Domborusse
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Okay. Ich werde mich nun also um einen Termin beim Orthopäden bemühen. So schnell werde ich da aber wohl keinen Termin bekommen oder? Ich kenne unser Gesundheitssystem relativ gut und ich möchte nicht zwei Monate auf Einlagen warten und weiter so durch die Gegend laufen, wie ich das zur Zeit tue.

Deswegen frage ich mich, ob ich nicht einmal die Einlagen selbst bezahle. Die Laufanalyse hatte ich einer Orthopädie Fachwerkstatt machen lassen, die auch einen Laufshop angeschlossen haben.

Wenn mich die Einlagen so 50-60 EUR kosten würden, dann würde ich die auch erst mal komplett selbst bezahlen.

Ich finde die Krankenkassen sollten Einlagen für den Sport komplett übernehmen. Schließlich leben Läufer gesünder und verursachen durchschnittlich weniger Kosten für das Gesundheitssystem. Das wäre mal wirklich was für die Prävention!

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Hi,

also ich laufe auch mit Sporteinlagen und ich kriege das Rezept immer von meinem Hausarzt.
Beim ersten Mal hab ich von dem Ortho-Fachgeschäft noch einen Ausdruck bekommen den ich meinem Hausarzt hätte zeigen können falls er Fragen gestellt hätte warum ich Einlagen brauche, war aber gar nicht nötig.
Habe dann jedes Mal von dem Fachgeschäft welches die Einlagen anfertigt genau gesagt bekommen was auf dem Rezept stehen muss, den Zettel hab ich beim Hausarzt abgegeben, und dann bekam ich mein Rezept. War bisher kein Problem. Habe erst vor ein paar Wochen neue Einlagen machen lassen. Das mit den Einlagen anfertigen hat meistens dann auch nur ein paar Tage gedauert bis die fertig waren. Habe beim ersten Mal ein paar Laufschuhe dort gelassen und die Einlagen lassen sich auch gut von Schuh zu Schuh wechseln.
Zugezahlt hab ich immer so ca. 38 Euro.

Vielleicht brauchst du gar nicht erst extra zum Orthopäden nur um dir das Rezept zu besorgen?

Viele Grüße
Catsmom

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Ich kann Dir nur empfehlen, auf Einlangen zu verzichten, wenn Du orthopädisch nicht völlig abnorm bist und insbesondere keine gravierende Rechts-Links-Differenz im Abrollverhalten aufweist.

Die Empfehlung "Neutralschuhe" ist viel zu pauschal und deshalb unseriös, weil der Pronations-/ bzw. in Deinem Fall Supinationswinkel auch in verschiedenen Neutralschuhen immer wieder völlig anders aussehen wird. Auch das Zusammenspiel von jeweiligem Schuh und der Einlagen hinsichtlich des Pronations-/Supinationswinkels ist in jedem Schuh wieder anders und ein Stück weit unvorhersehbar.

Siehe hierzu auch die guten Ansichten des Biomechanikers Graumann:
RUNNERSWORLD.de – Das größte Laufmagazin der Welt – Einlagen Welche Einlagen sind zu empfehlen?

Mit hoher Sicherheit fährst Du mit einer kompetenten Laufbandanalyse zur Schuhauswahl, die viele spezialiserte Laufläden kostenlos anbieten, um Dir jeweils ein für Dich wirklich optimal funktionierendes Paar Schuhe zu verkaufen besser. Denn wiegesagt, es ist bei jedem Schuh anders, wie ich immer wieder überrascht erlebt habe.

Ich habe beste Erfahrungen mit Laufläden der Kette LEXLaufexperten, die bilden ihre Verkäufer da gut aus.
Bild
Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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runningdodo hat geschrieben: Ich habe beste Erfahrungen mit Laufläden der Kette LEXLaufexperten, die bilden ihre Verkäufer da gut aus.
Das kann ich auch bestätigen. Dort wurde gekuckt wie ich in gewissen Schuhe ohne die Einlagen laufe, wie ich mit Einlagen laufe. Verschiedene Schuhe wurden ausprobiert. Es wurde auf dem Band gekuckt aber auch wie ich draußen laufe. Da ist der Verkäufer dann mit raus. Da war ich wirklich sehr zufrieden. Schlussendlich wurde mir dann sogar zu dem Schuh geraten der wesentlich günstiger war was mir auch noch mal gezeigt hat das es dem Verkäufer wirklich darum ging mit den für mich passenden Schuh zu verkaufen.

Ich denke aber trotzdem das man da Glück haben muss in einem wirklich guten Laden zu landen.

Viele Grüße
Catsmom

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Hallo runningdodo!

Vielen Dank für deine Antwort. Diese Empfehlungen sind mir bekannt und das ist auch der Grund, warum ich mir bisher noch keine Einlagen besorgt habe. Meine Hoffnung war/ist, dass sich die Beschwerden mit der Zeit geben oder nachlassen. Das ist aber bis jetzt nicht der Fall. Laufe ich länger als 3 km unter 6:00 min/km habe ich in den nächsten Tagen jedes mal Schmerzen in den Waden.

Die Laufbandanalyse die ich gemacht habe war aus meiner Sicht sehr kompetent. Ich lief in zwei verschiedenen paar Schuhen und auch Barfuß, wurde dabei von drei verschiedenen Kameras gefilmt. In der Summe hatte die komplette Analyse eine Stunde gedauert. Ich erhielt dann auch eine ganz konkrete Schuhempfehlung (Asic Stratus) mit dem ich grundsätzlich zufrieden bin.

Kannst du bitte definieren erklären, was eine "gravierende" Links-Rechts-Differenz im Abrollverhalten ist? Wo ist die Grenze wo gravierend anfängt und aufhört? Ich kann auf jeden Fall deutlich sagen, dass mein linker Fuß nach meinem Gefühl extrem auf der Außenkante belastet wird und dieser Eindruck hat sich auch durch die Abnutzung am Schuh bestätigt. Vor allem habe ich bei wirklich jedem Schritt das Gefühl, dass da etwas einfach falsch ist. Es fühlt sich nicht richtig an.

Deswegen denke ich mir: ein Versuch kann sich doch evtl. lohnen?

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Ein guter Freund von mir (66 Jahre, BW-Meister 5k 2009, gewinnt immer die AK souverän) mit einem Laufumfang von 6-8 h/Woche inkl. allen Variationen von Bahntraining, das er besonders mag und gut verträgt, hat eine ganz deutliche Außenrotation einseitig rechts. Er ist ein absoluter Schuhschinder, da sich dadurch immer eine Stelle ganz schnell abwetzt, was die lebensdauer der Schuhe deutlich verringert.

Bei ihm würde ich Einlagen (seitendifferent!) zur Korrektur dieser gravierenden Anomalie für angezeigt halten, wenn er dadurch Beschwerden hätte. Hat er aber nicht, und er bevorzugt abrollfreudige, flache, leichte Schuhe. Was auch für ihn okay und dementsprechend besser ist.

Schmerzen in den Waden und übermäßige Supination: Ist das wirklich die Ursache? Zumal Du von einseitiger Supination, aber von Beschwerden in den Waden berichtest? Ist nicht so plausibel.... .

Ich empfehle Dir für die Waden im Gegenteil Karfttraining plus einmal wöchentliches Training im Nike Free (mit 15 min anfangen!).

Erst wenn das nichts wirklich hilft würde ich nochmal über Einlagen nachdenken. Denn es ist schwierig sich von Einlagen wieder zu entwöhnen. Lieber schauen, dass der Körper Anomalieen im Bewegungsablauf (die jeder mehr oder weniger hat!) muskulär kompensiert.
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Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
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