Hi,
erst mal ein sehr schöner Bericht und schade, dass du dir den Marathon am Ende selbst auf recht naive Weise "kaputt" gemacht hast. Du hättest hier ansonsten vermutlich einen schönen Marathon in sub3:30h oder knapp drüber haben können bei dem Du am Ende aber auch platt gewesen wärest. Denn bis KM 30 hast du alles richtig gemacht
Du warst gut drauf insofern sprach nichts dagegen
moderat anzuziehen, evtl. also 4:55/km bis zum Ziel zu laufen oder wenn es dann immer noch gut gelaufen wäre noch mal ein Tückchen flotter, aber doch nicht gleich von 5:00 auf fast 4:40/km.
Wobei wegen den GPS Werten natürlich nicht klar ist was du
genau auf den Abschnitten gelaufen bist. Auch deine Pulskurve zeigt wunderbar, dass du da voll überzogen hast. Wenn du darauf ein bischen geachtet hättest, dann hättest du das auch selbst feststellen können, sofern deine HFmax relativ gut stimmt. Von der Pulskurve sonst durchaus ein typischer Verlauf für einen M. Aber wenn ich bereits bei 87-88% hänge und durch die Beschleunigung sofort deutlich über 90% bin, dann würde
ich definitiv sofort wieder (etwas) raus nehmen.
Gab es auf der Strecke eigentlich keine Kilometerschilder oder warum arbeitest du hier mit den (ungenaueren) Werten des Garmin.
Verstehe ich dann nämlich nicht, mich würde nämlich interessieren was ich wirklich gelaufen bin. Bei einer Landesmeisterschaft sollten die es eigentlich hinkriegen, die Schilder passend zu stellen, mindestens die 5km Marken werden stimmen. Das ist dann nämlich noch mal eine Spur aussagekräftiger.
Ich wähle oben dass Wort naiv und das meine ich auch durchaus so. Denn wenn du dir die Frage aus deinem Bericht
[INDENT]Jetzt bin ich schon wieder am grübeln warum ich meinen ausgerechneten MRT von 4min45s/km nicht einmal auf den letzten 12 km umsetzen kann[/INDENT]
wirklich stellst, dann ist das m.M. recht naiv.
Ich kopiere hier mal kurz etwas rein, was ich griffbereit habe ohne jetzt konkret auf deine Situation einzugehen. Ich glaube ähnliches wurde hier schon oft gesagt.
Wenn ein Laufanfänger (also noch wenige Laufkilometer/Laufjahre) seinen ersten Marathon läuft und dabei eine eher "dürftige" Leistung zeigt, dann kann man m.M. nicht annehmen, dass er bereits wenig später (z.B. einige Monate) M-Zeiten laufen kann die denen eines guten M-Läufers (unabhängig von der Zeit) entsprechen. Klar wenn man dann gut trainiert, wird man das erst mal sehr deutlich bei den Unterdistanzzeiten merken. Alleine davon profitiert man gewaltig. Man kann aber eben nicht davon ausgehen, dass einen dies schon befähigt auch die M-Zeit bzgl. seiner Unterdistanzzeiten um Welten in Richtung stark zu verschieben. Das jedenfalls nicht, wenn der gerade zurückliegende M nicht mal ansatzweise erahnen lässt, dass man dafür besonders talentiert ist. Genau davon gehen hier im Forum aber sehr viele aus, so im Sinne von. Ich trainiere jetzt auf einmal über einige Monate sehr gut und strukturiert, dann müssen doch auch klasse Umsetzungen meiner HM-Zeit auf die M-Zeit passieren. Das ist aber im Regelfall nicht so, dafür braucht man mindestens ein weiteres Jahr oder je nach Läufertyp und Training auch Jahre.
Gerade im Marathon gilt nun mal, die Zeiten die mir die Zielzeitrechner als mögliche Zielzeit anhand z.B. der HM-Zeit vorgeben, sind nur dann zu erzielen, wenn man etliche Voraussetzungen erfüllt und dazu gehört mehr als eine HM-Zeit und die Umsetzung eines M-Trainingsplanes. Manche Läufer werden die vielleicht nie ganz erreichen, weil sie einfach auf den kürzeren Langdistanzen typbedingt stärker sind. Oder eben erst dann wenn nur noch ins M-Training investiert wird und man Trainingsformen vernachlässigt um unten rum schnell(er) zu sein. Dann ist die M-Zeit auf dem Papier wieder stimmig, da man vom Training eigentlich nie mehr versucht einen richtig schnelle 10er oder HM zu laufen. Gerade der hier zuletzt angesprochene Punkt ist natürlich auch ein wenig spekulativ.
Wie gesagt ein sehr schöner Bereicht, ein an sich toller Lauf und eine blöde Entscheidung bei KM 30
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Torsten