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Wieviel ist Training wieviel ist Kopfsache?

Wieviel ist Training wieviel ist Kopfsache?

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Dass ein Wettkampf in vielen Fällen im Kopf entschieden wird, ist vielen ja bekannt und ist auch meine Meinung.
Aber mir ist in letzter Zeit auch aufgefallen, dass ich im Training sehr große Schritte gemacht habe. Und die kamen alle plötzlich nachdem ich mir neue Ziele fürs Diesjährige Saisonende gesetzt habe.

Z.B. habe ich einige Monate damit verbracht die sub20 auf 5km zu brechen. Und auch auf 10km bin ich im Mai nur 43:43min gelaufen. Im August habe ich dann mit Ach und Krach die sub20 geknackt und bin auch danach meine Intervalle um 4:00min/km im Training weter gelaufen.
Als ich mir dann für dieses Jahr noch die Ziele sub40 auf 10 und sub19 auf 5km gesetzt habe, lief ich auch im Training mit genau der selben Anstrengung wie vorher die Intervalle in 3:45 min/km (und teilweise noch schneller).
Und das nur weil mir bewusst war, ich muss diese Zeiten nun laufen um meine Ziele zu erreichen.
Ist das also alles Trainingsfleiß oder ist es reine Kopfsache?
Denn auch gedanklich befasse ich mich ja nun garnicht mehr mit Intervallen über 4:00min/km.
Für mich sind im 5km Training die 3:45 - 3:50 einfach selbstverständlich.
Und irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass dies nur vom Training kommt.
Denn wie oben schon geschrieben, kamen diese Sprünge so plötzlich.
Von den Umfängen bin ich im Mai und Juni sogar noch viel mehr gelaufen als jetzt.

Geht/Ging es Euch auch genauso oder wie denkt Ihr darüber?
Mich interessiert da auch Eure Meinung.

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Ich denke, das Training ist die Voraussetzung. Aber nur mit der richtigen Einstellung kannst Du das abrufen, was Du Dir durch Training erarbeitet hast.

Im Wettkampf kann man immer mehr abrufen als im Training. Nach dem Wettkampf weisst Du dann, was Du eigentlich wirklich drauf hast. Nach einem Wettkampf ist dann die Einstellung bzw. die Erwartung im Training eine andere, denn Du weisst jetzt, es geht mehr. Wenn Du eine zeitlang auf diesem Niveau trainieren kannst, dann bist Du im WK wiederum schneller.

Und für die Unterdistanzen brauchst Du nicht ganz so viele Kilometer, insbesondere nicht in der WK-spezifischen Vorbereitung. Die nötige Grundlage hast Du Dir in den Wochen mit den vielen Kilometern erarbeitet.
Kein Herz für Walker ... oder auch: Spazierengehen ist kein Sport

18.07.2010 Challenge Roth, Marathon, 3:24:51, 25.07.2010 Herzoman 0,4/23/5, 1:09:04, 3. Platz AK,
29.08.2010 Finish Line Lauf Nürnberg, 10km, 40:06, 18.09.2010 Arcadenlauf Erlangen, 10km, 40:33,
03.10.2010 Nürnberger Stadtlauf, HM, 1:34:01


Schlag den Fischer - bis Ende 2010 HM unter 1:37:33, M unter 3:41:36, erledigt
Meine Laufberichte

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Svenson hat geschrieben: Ist das also alles Trainingsfleiß oder ist es reine Kopfsache?
*Reine* Kopfsache kann es nicht sein. Dann würde dich ja auch nur dein Kopf daran hindern, die Intervalle in sagen wir mal 3:00 zu laufen. Und diese Vorstellung erscheint mir dann doch ein bisschen esoterisch...

tina

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Svenson hat geschrieben: Als ich mir dann für dieses Jahr noch die Ziele sub40 auf 10 und sub19 auf 5km gesetzt habe, lief ich auch im Training mit genau der selben Anstrengung wie vorher die Intervalle in 3:45 min/km (und teilweise noch schneller).
Und das nur weil mir bewusst war, ich muss diese Zeiten nun laufen um meine Ziele zu erreichen.
nö... das nennt man auch Trainingseffekt. Du hast dich mit dem vorherigem Training befähigt, diese Intervalle zu laufen. Wobei Intervalle halt nie 1:1 auf 10k zurückschliessen lassen...

Der Kopf ist natürlich auch eine wichtige Komponente: man muss es sich zutrauen und es einfach mal machen, auch auf die Gefahr hin, es nicht zu schaffen. Und am Ende ist man dann vielleicht überrrascht, wie einfach das ging :wink: Auf jeden Fall eine schöne Leistungsentwicklung!

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Ich denke, es ist eine Mischung aus beidem, aber der Kopf hat oftmals - wenn es um Tagesform geht - mehr zu melden als der Körper, besonders wenn es um körperlich grenzwertig zu erreichende Ziele geht.

Bei mir gab es in der Vorbereitung in diesem Frühjahr auch eine Woche, in der ich sprunghaft nach vorn gekommen bin: Innerhalb von einer Woche steigerte ich meine 1000-er (5x) von 3'25" auf 3'18" (bei 3' TP). Zufälligerweise wurde mir bei 3'25" erstmals klar, dass ich meinem Ziel einer sub 17 sehr, sehr nahe bin. Scheinbar hat das dann bis zur nächsten Woche einen weiteren Hebel umgelegt. Noch eine weitere Woche später lief ich 3'20" (bei 2' TP), was mir weitere Sicherheit gab.
Dass es dann am Ende nichts mit einer sub 17 bei einem vermessenem 5-er geworden ist, lag schlicht und ergreifend an der miesen Organisation des Events, so dass ich als Führender (und späterer Sieger :) ) beim 5-er schon nach weniger als einem Kilometer auf die langsamen 10-km-Läufer auflief und am Ende ca. 120 davon überholt hatte. - Das kostete leider Zeit und mein erfolgreiches Intervalltraining zwei Wochen zuvor konnte daran dann auch nichts ändern.
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