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Wie senke ich meine Puls?

Wie senke ich meine Puls?

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Hallo zusammen :hallo:

Ich, w28, laufe erst heute meine 2. Saison. Bin vor 2 Wochen meinen 1. Halbmarathon gelaufen :zwinker4: . Hab aber leider 2std20 dafür gebraucht (wollt ja eigentlich nur mal durchkommen). Ich habe so einen hohen Puls. Maximalpuls ca 195 und beim marathon hatte ich einen Durchschnittspuls von über 180! Auch wenn ich zu Hause laufe komm ich fast nicht unter 155 und da "gehe" ich für mich schon fast!
Was kann ich machen um meinen Puls über den Winter zu senken, damit ich beim nächsten HM vielleicht ein bisschen schneller werde???

Reicht da nur langsam langes laufen. Der Körper gewöhnt sich ja dran oder, man sollte ihm ja Reize sezten.

Also, wie gehe ich das über den Winter am besten an, kann mir da jemand helfen bitte?

Vielen lieben Tag!

GLG Martina

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Bist du sicher, dass du deinen Maximalpuls genau kennst? Wie hast du ihn ermittelt? Eine gute Möglichkeit, den Maximalpuls festzustellen, ist zum Beispiel ein Tempolauf von vielleicht 15 Minuten (vorher natürlich gut warmlaufen), den du mit einem längeren Bergauf-Sprint abschließt. Ein Belastungstest bei einer anderen Sportart, z.B. auf einem Ergometer, kann einen deutlich niedrigeren Maximalpuls ausweisen. Von den Formeln ist ohnehin nicht viel zu halten, die können individuell leicht 15 Schläge daneben liegen.

180 / 195 sind gut 92%, das wäre für einen ganzen Marathon wirklich viel, für einen am Limit gelaufenen HM aber nicht so ungewöhnlich. Was wars denn nun?

155 / 195 sind knapp unter 80%, das ist für lockeres Training definitiv zu hoch. Welchem Tempo entspricht das denn?

Dein Puls bei gleichem Tempo sinkt automatisch, wenn du kontinuierlich weiter trainierst; in gleichem Maße steigt auch dein Wettkampftempo (du wirst den HM dann weiter mit 180 bpm laufen, aber bei höherem Tempo). Kennst du deinen Ruhepuls? Der sollte mit der Zeit auch sinken.

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Das Wichtigste hat Porridge ja schon gesagt, Deine Frage
Hugoboss345 hat geschrieben:Was kann ich machen um meinen Puls über den Winter zu senken, damit ich beim nächsten HM vielleicht ein bisschen schneller werde???
ist also ganz klar zu beantworten: Dein Puls sinkt bei regelmäßigem Training von selbst, ohne daß Du Dich extra darauf konzentrieren oder darauf hinarbeiten müßtest. Ein sinkender Ruhe- und Belastungspuls ist ein Zeichen für den funktionierenden Trainingseffekt.

Die zweite Frage ist schon interessanter:
Also, wie gehe ich das über den Winter am besten an, kann mir da jemand helfen bitte?
Die meisten Läufer laufen im Winter möglichst viele km. Hier sollte zunächst der Schwerpunkt liegen, bevor Du im Frühling mehr Tempoarbeit machst. Schau also zunächst Deine Wochen-km an und steigere Dein Pensum allmählich. Wenn Du z.B. im Frühjahr einen HM anstrebst solltest Du bis Ende Februar in der Lage sein 18- 20km locker am Stück zu laufen und etwa 50-60 Kilometer oder mehr pro Woche zurücklegen.

Wer wie ich Schwächen beim Schnellauf hat legt auch im Winter einmal die Woche eine Tempo- Trainingseinheit ein. Das können zum Beispiel 1000m oder 800m- Intervalle sein (3- 6mal) oder Tempoläufe wie z.B. 2- 3x 3km im Wettkampftempo. Zwischen den Belastungen so lange locker Traben, bis Du wieder erholt bist und erneut "anziehen" kannst.

Zudem würde ich versuchen, eine bestimmte Anzahl von Wochen-km auf möglichst viele Tage zu verteilen, statt an wenigen Tagen viele km zu machen.

Also lieber: 15km; 10km; 7km; 10km; laufen anstatt 2x 21km abzuspulen.

Gruß

Plattfuß

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Hallo ihr 2!

Vielen lieben Dank für eure schnelle und sehr ausführliche Antwort!

@ platfuß: Bis jetzt ist mein PUls noch nicht wirklich merkbar runter gegangen seit ich angefangen hab kommt mir vor. Wie lang dauert das denn? Oder ich merks vielleicht nicht so wirklich :-)!Ich hab mir mal einen Plan erstellen lassen da steht ich soll zb am anfang 2 wochen lang (3-4x) in der Woche 1 Stunde bei ca 145 laufen. Dann immer eine halbe Stunde anschließen mit puls von bis zu 155. Is das gescheit so??
Ich stell mir das mit den Tempoläufen im Winter schwierig vor. Wie machst du das bzw wo?? Im freien ists schon ganz schön kalt oder nicht? Macht das der Lunge nichts??


@ Porridge: :Also ich hab schon 3 Laktattests machen lassen, 2 beim Laufen und 1 auf einem ERgometer, da ist mein Maximalpuls von 195 rausgekommen. Obwohl ich beim Halbmarathon in der Zielgeraden bei 199 war (kann ich das jetzt annehmen als Maximalpuls??). Und meine Schwelle zum anaeroben Bereich ist bei ca 160!
Ruhepuls müsste ich mal in der Früh messen.
Unbd mein Tempo bei meinen Trainingsläufen bei ca 160 schlägen ist ca 8km/h, also ziiiiiemlich langsam! Ich will soooooo gerne schneller werden und es funktioniert nicht wirklich. Ich weiß nicht was ich falsch mache!
Hatte die letzten 10 Wochen vorm HM, einen ordentlichen Trainingsplan von einem Triathleten erstellt, aber ich hab nicht wirklich gemerkt dass sich sooo viel ändert :-(

Also was meint ihr? Übern Winter einfach bei 70% des max.Puls laufen und Ausdauer trainieren und erst im Früher wieder einmal die Woche Tempoläufe dazu????

Wie trainiert ihr und für was??

Danke danke danke:-)

glg martina :hallo:

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Hugoboss345 hat geschrieben:@ platfuß: Bis jetzt ist mein PUls noch nicht wirklich merkbar runter gegangen seit ich angefangen hab kommt mir vor. Wie lang dauert das denn? Oder ich merks vielleicht nicht so wirklich :-)!
Also mir wäre es zu aufwendig mich so auf den Puls zu fixieren!

Du merkst einfach, daß Du leichter, schneller und länger laufen kannst und darauf kommt es an!
Ich hab mir mal einen Plan erstellen lassen da steht ich soll zb am anfang 2 wochen lang (3-4x) in der Woche 1 Stunde bei ca 145 laufen. Dann immer eine halbe Stunde anschließen mit puls von bis zu 155. Is das gescheit so??
Das ist Käse so, einfach weil absolute Pulswerte angegeben sind und nicht Bruchteile der maximalen Herzfrequenz (% Hfmax)!

Pulskontrolle soll sicherstellen, daß bestimmte Trainingseinheiten mit bestimmter Intensität gelaufen werden. Da die Intensität subjektiv empfunden wird und sich auch mit den Bedingunge stark ändert, sind Geschwindigkeiten, also Laufzeiten nicht immer der optimale Parameter und man mißt stattdessen %Hfmax.

Die maximale Herzfrequenz ist individuell verschieden, unabhängig vom Training und muß bekannt sein, damit Pulskontrolle Sinn macht. Die Hfmax kannst Du wie von Porridge vorgeschlagen bestimmen.

Wichtig: mit steigender Fitness sinkt nicht die Hfmax, sondern die Herzfrequenz mit der Du ein bestimmtes Tempo läufst!

Ich stell mir das mit den Tempoläufen im Winter schwierig vor. Wie machst du das bzw wo?? Im freien ists schon ganz schön kalt oder nicht? Macht das der Lunge nichts??
Natürlich ist es im Sommer leichter, schnell zu laufen aber es kommt beim Wintertraining nicht auf das absolute Tempo an, sondern darauf, daß der Körper darin geübt wird einen effektivern und ökonomischen Laufstil zu entwickeln und dafür sind Tempoeinheiten besser geeignet als lange langsame Läufe, die eher Herz und Kreislauf stärken.

Tempoläufe in sehr kalter Luft können manchmal zu Schmerzen in der Brust führen, die aber harmlos sind und bald durch Gewöhnung verschwinden. Viel wichtiger ist es draußen nicht auszukühlen! Deshalb die Trabpausen zwischen den Intervallen bei Kälte kurz halten, und nicht im verschwitzten Zustand langsam auslaufen und rumschlappen oder gar noch dehnen sondern fix rein in die gute Stube und heiß abduschen!

Wie trainiert ihr und für was?? Danke danke danke:-) glg martina :hallo:
:zwinker5: Klick`mal auf meinen Namen da stehen im Benutzerprofil meine Laufziele drin! :winken:

Mein Training ist periodisiert, d.h. ich bereite mich im Winter für die Saison mit Grundlagen (viele km und leichte Läufe) vor, gehe dann zu vermehrtem Tempotraining über und reduziere vor den Wettkämpfen die Umfänge um hauptsächlich Intervalle zu machen. Individuelle Schwächen (Tempo, Koordination) "bearbeite" ich das ganze Jahr.

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Hallo,

es könnte evtl. Sinn machen, einige Trainings mit Absicht langsam zu laufen. (das habe ich eine Weile gemacht) Der ruhige oder langsame Dauerlauf ist noch um "einiges" langsamer als das Wohlfühltempo! (nicht bei allen, aber bei den meisten liegt der um die 80-85%)

Aber du hast geschrieben, dass du das bereits versucht hast. In dem Fall gibt´s auch den Tipp, einerseits gelegentlich Tempoeinheiten so machen, so gewöhnt sich der Körper an eine hohe Herzfrequenz. (ein- und auslaufen nicht vergessen) Ansonsten sollte man möglichst ausgeruht ins Training gehen. (ist ja eigentlich klar, aber das macht doch einen ziemlichen Unterschied, wenn es vorher nicht so war)

LG
Son Goten :

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Hugoboss345 hat geschrieben: @ Porridge: :Also ich hab schon 3 Laktattests machen lassen, 2 beim Laufen und 1 auf einem ERgometer, da ist mein Maximalpuls von 195 rausgekommen. Obwohl ich beim Halbmarathon in der Zielgeraden bei 199 war (kann ich das jetzt annehmen als Maximalpuls??).
Wenn deine Pulsuhr funktioniert, ist dein Maximalpuls demnach mindestens bei 199. Wahrscheinlich eher noch höher, da du nach 2:20 Belastung vermutlich nicht mehr 100% erreichen kannst. Auf dem Ergometer schaffe ich es nicht, über 95% meiner maximalen Herzfrequenz zu kommen - der Unterschied mag individuell verschieden sein, aber die fehlenden 5% machen in meinem Fall immerhin auch 10 Schläge aus, und die so "ermittelte" HFMax vollkommen wertlos.
Ich hab mir mal einen Plan erstellen lassen da steht ich soll zb am anfang 2 wochen lang (3-4x) in der Woche 1 Stunde bei ca 145 laufen. Dann immer eine halbe Stunde anschließen mit puls von bis zu 155.
Ich nehme an, den Plan hat derjenige erstellt, der auch die HFMax bestimmt hat? Ansonsten hat Plattfuß nämlich recht, ein pulsgesteuertes Training muss unbedingt individuell abgestimmt sein, alles andere ist Käse. Aber auch, wenn der Plan speziell für dich erstellt wurde, wenn deine HFMax hier 10 Schläge zu niedrig angesetzt wird, sind natürlich auch die Pulsbereiche zu niedrig angesetzt.

Ich denke nicht, dass es für dich notwendig ist, 4 mal pro Woche anderthalb Stunden zu laufen, das wären bei ~8 km/h immerhin bis zu 50 km pro Woche. Ich würde eher die Distanzen und das jeweilige Tempo variieren, z.B. einmal anderthalb Stunden, zwei mal eine Stunde und einmal 45 Minuten, wobei du in der Mehrzahl der Läufe im Bereich von 70-75% und bei einem der kürzeren Läufe auch mal schneller laufen kannst, d.h. 85-90% was in etwa deinem HM-Tempo oder etwas schneller entspricht.

Generell sollte ein hoher absoluter Wert der Herzfrequenz kein Grund zur Beunruhigung sein. Wenn du bei 8 km/h bei 160 bpm bist, dann ist das eben so - kein Grund zur Panik und kein Grund, langsamer zu laufen, solange du dich gut dabei fühlst.

Ansonsten, vom Laufen wirst du von allein schneller - von Laktat-Tests sicher nicht :zwinker5:

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Porridge hat geschrieben:Ansonsten, vom Laufen wirst du von allein schneller - von Laktat-Tests sicher nicht :zwinker5:
Mit dem Spruch ist dieser verregnete Sonntag gerettet! :daumen:
Gruß vom NordicNeuling

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Ich will jetzt hier nicht fiel schreiben. Außer eins: Du kennst deine HfMax nicht also lass mal den Puls links liegen und konzentriere dich auf die Atmung.
Hierzu hat Udoeine ganze menge geschrieben. So mache ich es auch obwohl ich meine HfMax von 197 ziemlich genau kenne(Übelkeitsgrenze bei einem 10er) und ich bin 48Jahre alt.
600Km Spendenlauf für die Kinderklinik Tübingen
In der Ruhe liegt die Kraft. TRANSALPINE-RUN 30. August - 6. September 2014
Schönbuch 100Meilen

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Hallo zusammen!

Vielen lieben Dank für eure sehr ausführlichen Antworten!!!

Den Plan den ich bekommen habe, ist eigentlich schon auf mich abgestimmt.
Ich werd einfach versuchen über den Winter "langsamer" zu laufen um die Ausdauer zu bekommen!?

Danke euch allen!

VLG Martina :daumen:

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Das Problem dass mein Puls im Wettkampf 30 Schläge höher ist als im Training hatte ich Anfangs auch. Meiner Meinung nach liegt das an der Nervosität. Mein Puls lag bei den ersten Wettkämpfen oft schon vor dem Start bei 85% und ist dann direkt nach dem Start über 90% und bis ins Ziel nie mehr gesunken.

Etwas was mit viel gebracht hat, ist mir keine Ziele zu setzen und den Wettkampf langsam anzugehen. Bei meinen besten HM bin ich die ersten KM mit 6Min/km gelaufen bis der Puls sich einigermassen normalisiert hat und konnte mich dann soweit steigern bis ich am Schluss 4:30 und im Durchschnitt 5min/km drauf hatte.

Was auch was hilft ist die zunehmende Routine. Inzwischen, nach dem etwa zehnten Wettkampf ist das mit der Nervosität auch nicht mehr ganz so schlimm wie am Anfang, es hilft mir aber immer noch wenn ich weit hinten starte und das ganze Anfangs langsam angehe.
Gesperrt

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