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hilfe, die lieben knie

hilfe, die lieben knie

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hallo ihr lieben...
vielleicht hat jemand von euch ahnung oder kann mir ein guten tipp geben. Hab seit ca drei jahren immer mal wieder knieschmerzen kurz oberhalb der kniescheiben, hauptsächlich im rechten knie.
schmerzen treten nicht nur beim laufen auf sondern bei allen belastungen während des beugens, also treppensteigen, fahrrad fahren, hinsetzen usw. auf.
manchmal ziehts auch bis in den oberschenkel, denk dann immer mir fliegt gleich die kniescheibe raus...
der schmerz tritt aber nicht regelmäßig sondern eher phasenweise auf.
ich war deswegen schon bei ca sechs ärzten, die alle etwas anderes diagnostizierten, von x-beine, verschobene kniescheibe, ungleich lange beine war alles dabei, aber weder krankengymnastik noch schuh erhöhung hat bis jetzt geholfen.
war letztens zur mrt bei der auch nichts festzustellen war worauf hin mir die tolle röntgenarztin sagte es würde ja dann vielleicht von alleine wieder weggehen ha ha ha, sehr witzig!!!
meine motivation jetzt nochmal zum arzt zu gehen ist ehrlich gesagt gering, wende mich deshalb erst mal an euch und hoffe das jemand eine idee hat.
werde erst mal so wenig wie möglich belasten und hoffen das, der schmerz nachlässt, aber laufen kann ich erst mal wohl vergessen!
vielleicht kennt ja auch jemand einen guten arzt im raum kaiserslautern, den er mir empfehlen kann?
bin echt frustriert!

hilfe, die lieben knie

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Hallo Entchen, nichts ist frustrierender, als durch Schmerzen am laufen gehindert zu werden. Du hast ja schon ne stattliche Anzahl von Doktoren durch. Eine Frage hab ich aber mal. Sind die Schmerzen, seit du angefangen hast zu laufen, stärker geworden? Hast du dich vorm Lauf gut aufgewärmt, und hast du vielleicht zu viel auf einmal gewollt? Sind doch drei Fragen draus geworden. :) )
Ich geh mal davon aus, dass du gute Laufschuhe im Fachgeschäft mit Laufbandanalyse gekauft hast.

Vielleicht erzählst du mal ein bisschen mehr. Da das MRT ja bei dir nichts krankhaftes zutage gebracht hat, könnte die Ursache ja woanders liegen.

Viele Grüsse und schönes Wochenende :hallo:

Bonsai (Running to the Light)

hilfe, die lieben knie

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Hallo Entchen!
Das hört sich wirklich be... an.
Ich hab` ein ähnliches Problem. Ich hab` allerdings die Schmerzen nicht so sehr bei der Belastung, sondern eher in den Ruhephasen nach dem Laufen / Radfahren etc.!
Auch ich hab` schon div. Ärzte um Rat befragt:
Alle Diagnosen waren dabei: X-Beine, Kniescheibe zu klein, Knochenhautentzündung...
Zuletzt teilte mir sogar ein Chirurg mit, eigentlich sei bei mir kein Problem erkennbar.
Da fragt man sich ja wirklich: Irgendwoher müssen die blöden Schmerzen ja wohl kommen?
Viell. ist es wirklich eine Reaktion auf zuviel Training, zu wenig Aufwärmen oder zu wenig Dehnen.
Ein Arzt zu Rate zu ziehen muss bzw. kann ich Dir wohl kaum noch empfehlen.
Deshalb kann Dir eigentlich nur mitteilen, dass es mir ebenso geht und ich ebenso ratlos bin! Vielleicht tröstet das!

Liebe Grüße, Bini.

hilfe, die lieben knie

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Hallo Knie-Geplagte,

vielleicht hilft Euch mein kurzer Erfahrungsbericht: Habe eine zu kleine, lateralisierte und verkippte Kniescheibe. Ergebnis: Kniescheibe läuft nicht sauber in ihrem Gleitlager, Knorbel wird an einigen Stellen stärker abgenutzt, als vorgesehen ==> das schmerzt. Allerdings tritt dieser Schmerz selten während der Belastung auf, sondern bevorzugt danach, und - besonders garstig - beim Stehenbleiben und dann wieder loslaufen.

Rat meines Sportmediziners: Ich brauche eine besonders gute Oberschenkelmuskulatur, dafür ist Sport ganz wichtig, laufen ist auch super. Besonders wichtig ist der Vastus Medialis, der innere Teil des Oberschenkelmuskels. Diesen jedoch gezielt aufzubauen ist sehr schwierig. KG hilft, aber nur mit Grenzen, im Studio ebenfalls das Problem, diesen Muskel gezielt anzusprechen. Das geht mit einer Knie-Rotations-Maschine, von denen es sehr wenige in Deutschland gibt. Zur Vermeidung von Schmerzen und dem Fortschreiten der übermäßigen Abnutzung: Mir helfen individuelle Sporteinlagen, die die Fehlstellung so korrigieren, dass die "Scherkräfte", die auf`s Knie wirken, nicht zu groß werden.

Hilft das (also viel Sport + Einlagen) nicht mehr, heißt das für mich wohl OP, die mir den Patellasehnen-Ansatz am Knie versetzt. Daran mag ich nicht einmal denken, aber: Es gibt leider Kniescheiben, die wirklich rausfliegen. Meine hat das schon öfter getan. Die Schmerzen dabei sind immens, der Knorbel bekommt tiefe Riefen und der Bandapparat innen im Knie zerreißt. Aber keine Angst: Wenn Kniescheiben fliegen (luxieren), dann beginnen sie damit zu Beginn der Pubertät, später fangen sie damit nicht an.

Mein Rat: Sportmediziner suchen, Rezept für KG (Stärkung Vastus Medialis) und Sporteinlagen besorgen und bei Schmerzfreiheit viel Sport! Hierbei nur Sportarten meiden, die zu starken Drehbewegungen im Knie führen (Tanzen z.B.). Radfahren ist z.B. auch sehr gut Knie und Knorpel!

Ansonsten, um das Knieproblem ein wenig zu relativieren, noch ein kleines Gedicht ;)

LG von chrissie

Das Knie

Ein Knie geht einsam durch die Welt.
Es ist ein Knie, sonst nichts!
Es ist kein Baum! Es ist kein Zelt!
Es ist ein Knie, sonst nichts.

Im Kriege ward einmal ein Mann
erschossen um und um.
Das Knie allein blieb unverletzt-
als wärs ein Heiligtum.

Seitdem gehts einsam durch die Welt.
Es ist ein Knie, sonst nichts.
Es ist kein Baum, es ist kein Zelt.
Es ist ein Knie, sonst nichts.

Christian Morgenstern

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hmm also,
danke für trost und tipps. werd mir wohl doch noch mal einen neuen arzt suchen.
Glaube aber nicht das die schmerzen dierekt etwas mit dem laufen zu tun haben, hab manchmal auch an tagen an denen ich kein sport mache unbegründet schmerzen, bloß wird es auch vom laufen nicht gerade besser sondern eher schlimmer. Denke, daß ich immer darauf geachtet habe mich vorher aufzuwärmen und hinterher zu dehnen.
Von der Kg damals hat sich bei mir der Schmerz damals eher verstärkt habe es dann abgebrochen, obwohl ich inzwischen gehört habe das dass normal ist, werde es wohl einfach nochmal versuchen müssen.

"Ich denke sowieso mit dem Knie"
J. Beuys

hilfe, die lieben knie

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Liebes Entchen!

Auch ich habe ein ähnliches oder gleiches Problem wie Du. Bei mir handelt es sich um eine sog. Insertionstendopathie (Entzündliche Reizung am Ansatz der Quadrizepssehne) an der rechten Kniescheibe. Alle Befunde betreffend die Form und Lage der Kniescheibe negativ, frühere MRT`s haben kein Ergebnis gebracht.

Ich laufe seit einigen Jahren Marathon und habe mich kontinuierlich von Jahr zu Jahr verbessern können (derzeit unter 3h). Irgendwann Anfang August 2003 habe ich mir beim Training wohl einmal eine kleine Zerrung bzw. einen Einriss der Quadrizepssehne zugezogen und trotz (leichter) Schmerzen weitertrainiert. :stupid:

In der Folge hat sich das gesamte Sehnengewebe entlang des oberen Patellapols entzündet und sich sogar bis in den Sehnen-Muskel-Übergang fortgesetzt. Die Schmerzen waren nicht nur beim Sport, sondern auch im "täglichen Leben" sehr stark. Vor allem Bewegungen, bei denen die Quadrizepssehne angespannt wird (Treppensteigen, Socken im Stehen anziehen, praktisch jeder Kniehub) waren mit Schmerzen verbunden. Ich habe einige Ärzte aufgesucht und auch in meinem Fall waren viele widersprüchliche und (fast) durchwegs laienhafte Diagnosen die Folge.

Also habe ich mich selber schlau gemacht, in der Literatur und auch im Internet gibt es ja jede Menge Informationen dazu, zumal eine Patellasehnen- bzw. Achillessehnenreizung ja vom Typus her sehr ähnlich sind.

Letztlich habe ich meinem behandelnden Arzt zwei Kortikoidinjektionen (Volon A) vorgeschlagen, die genau AN das entzündete Sehnengewebe gespritzt wurden. Diese habe ich Mitte Dezember bekommen und konnte schon eine Woche später wieder "normal" trainieren. Mittlerweile bin ich den Paris Marathon Anfang April ohne Probleme und in einer für mich akzeptablen Zeit gelaufen. So weit, so gut. Auch wenn meine Verletzung nunmehr ein regelmäßiges Training zulässt, ist sie immer noch nicht ganz verschwunden. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Beschwerden eher sportunabhängig sind, d. h. in intensiveren Trainingsphasen nicht stärker werden.

Gestern habe ich mir eine weitere, leicht dosierte Injektion geben lassen und hoffe, dass die Schmerzen jetzt endgültig verschwinden werden.

Sollte jemand weitere Tipps zur Behandlung so einer Insertionstendopathie haben wie z. B. Hausmittel, die was gebracht haben, dann würde ich mich über eine Nachricht freuen. Das "klassische" Repertoire (Heilgymnastik, Muskelaufbau, Softlaser, Ultraschall, entzündungshemmende Medikamente, etc.) habe ich schon hinter mir.

Hat jemand Erfahrungen mit der Stosswellentherapie in diesem Zusammenhang?

lg, und gute Besserung,
Christian

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Hallo Christian,

mit Kortisoninjektionen in Sehen und Gelenke sollte man sehr vorsichtig sein. Kortison begünstigt die Entstehung von Infektionen und setzt auch die Stabilität der Gewebe herab, d.h. die Gefahr eine Sehnenzerreissung erhöht sich.

Besser ist es, solche Tendinosen wirklich ausheilen zu lassen, was sehr lange dauern kann. Also pausieren bzw. Training zurücknehmen, kühlen, Antiphlogistika nehmen, bis die Beschwerden wirklich weg sind.

Mir ging es mit meinem ITBS so. Ich war zu ungeduldig und die Schmerzen kamen immer wieder, oft erst nach einer Stunde laufen. Bis mich irgendwann eine fiese Erkältung für drei Wochen zur Pause zwang. Danach zwackte das Knie nie wieder...

Als ich vor einigen Jahren noch klassisches Ballettraining gemacht habe, habe ich mir den Ansatz der hinteren Oberschenkelmuskulatur am Sitzbein gezerrt. Es hat mehrere Monate gedauert, das auszuheilen.... es nützt aber nix, fürchte ich.


Liebe Grüße, Birgit
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Liebe Birgit,

Vielen Dank für Deine aufklärenden Worte. Mit allem was Du schreibst, hast Du vollkommen Recht. Kortison verringert die Kollagen-Elastizität und sollte daher nur AN das entzündliche Gewebe herangespritzt werden (niemals IN die Sehne!), da es sonst zu Rupturen kommen kann. Die Gefahr einer Ruptur ist meines Wissens nach aber bei der Quadrizepssehne nicht sehr hoch, jedenfalls deutlich geringer als bei der Patellasehne. Trotzdem ist die Gefahr eines "Gewebeschadens" immer da und das Risiko bin ich auch kalkuliert eingegangen. Der Wirkstoff, den ich bekommen habe, war immer sehr gering dosiert (10-30 mg) und ist übrigens eine Kristallsuspension. Diese gibt über einen Zeitraum von ca. 10 Tagen eine konstante Menge Kortison ab und belastet daher den Organismus sowie das Gewebe deutlich weniger als ein einmaliger "Kortisonschub", der schnell wieder verpufft.

Trotzdem: Sollten die Beschwerden jetzt nicht endgültig verschwinden (im Winter habe ich auf diese Therapie gut angesprochen), werde ich natürlich keine neuerlichen Injektionen mehr durchführen lassen. Ich muss mir dann was Neues ausdenken. :idee:

Zum Thema Pause meine Erfahrungen: Wenn sich Schmerzen beim oder nach dem Training einstellen ist IMMER - egal wo die Schmerzen sind und wie stark - eine Laufpause einzulegen, bis sich diese gelegt haben. Leider habe ich diesen Grundsatz in meinem Fall nicht beherzigt. Durch die fortwährende Reizung des Gewebes ist die Entzündung leider chronifiziert, wodurch das Ausheilen selbst bei langdauernden Belastungspausen nicht gewährleistet ist. Jedenfalls haben wochenlange Belastungspausen im Herbst keine Verbesserung der Symptomatik gebracht, so dass ich den Selbstheilungskräften meines Körpers einfach "unter die Arme greifen" musste.

Eine längstens einwöchige Laufpause im August hätte mich sicher wieder voll rehabilitiert. Aber ich wollte es nicht anders, der Ehrgeiz war zu gross und das Wetter zu gut. Ich hoffe, dass viele, die diesen Threat lesen, wenigstens aus meinem Schaden klug werden.

lg,
Christian

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Original von Cyberbob13:
Eine längstens einwöchige Laufpause im August hätte mich sicher wieder voll rehabilitiert. Aber ich wollte es nicht anders, der Ehrgeiz war zu gross und das Wetter zu gut. Ich hoffe, dass viele, die diesen Threat lesen, wenigstens aus meinem Schaden klug werden.
Hallo Christian,

ich kann das gut verstehen... Vernunft ist ja immer ganz leicht, wenn man grad nicht betroffen ist :D , aber wenn man laufen will und soll nicht, sieht es ganz anders aus. Ich hab es ja ähnlich gemacht mit meinem ITBS im letzten Herbst, hatte dann aber Glück, dass nach ungefähr dreiwöchiger erzwungener Laufpause wirklich alles weg war. Wer weiss, wie lange es sonst noch gedauert hätte :rolleyes: .... ich denk aber auch, dass ich daraus gelernt habe.

Gute Besserung :hallo:


Liebe Grüße, Birgit
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